Aue Geleilzug-Halasieophe im Mittelmeer
Entscheidende Berlnste an Flugzeugträgern
Der Kommentar der „Daily Mail" zu der großen Geleit-
. . . ——„muß
nämlich feststellen, wie aus der Londoner Etgenmeldung von „Aftonblaoet" hervorgeht: „Es wäre doch nutzlos abzuleugnen, daß unsere bereits bekanntgegebenen Verluste schwer stnd und daß man damit rechnen mutz, daß der Verlust an Handelsschiffen ebenfalls groß sein wird."
Der Marine-Korrespondent der „Times" gibt zu, daß der Geleitzug im Miftelmeer „vom überwiegenden Teil der britischen Mittelmeerflotte gesichert" wurde und begründet diese Tatsache mit etwa folgenden Worten, die sowohl Englands Ohnmacht im Mittel meer, wie auch die Schwere des Schlages, der die britische Marine getroffen hat, erkennen lassen. Die englischen Geleitzüge, die heutzutage durch das Mittelmeer fahren, müßten schon, wenn sie überhaupt Aussicht auf einen Durchbruch der feindlichen Sperrzonen^ haben wollten, einen besonders starken Geleitschutz besitzen. Der Verlust des Flugzeugträgers „Eagle" sei* umso bedauerlicher und schmerzlicher, als er bereits der fünfte Flugzeugträger sei, der den Engländern in diesem Krieg, in dem dieser TYP eine so große Rolle spiele, verloren ging. Flugzeugträger machten heute einen unermeßlichen Bestandteil einer Flotte aus, insbesondere dann, wenn Operationen im Aktionsradius der gegnerischen, an Land stationierten Luftwaffe dnrchgeführt werden müßten, ohne daß, man selbst von Land aus in der Lage sei, den eigenen Schiffen den notwendigen Schutz im Luftraum gewähren zu können. Dem B-Boot-Kommandanten, dem es gelungen sei, bereits in der ersten Phase des Kampfes den „Eagle" zu torpedieren, könne man die Anerkennung aussprechen, daß er «ine glückliche Hand gehabt habe, da der Ausfall eines Flugzeugträgers in einem so frühen Stadium des Kampfes ein Überaus fühlbarer Verlust für den Geleitzug sein mußte.
Selbst dieses für englische Verhältnisse überraschend offenherzige Bekenntnis enthält noch nicht die volle Wahrheit. Außer dem Verlust der fünf Flugzeugträger, den die „Ti- m«s" zugibt, hat England nämlich noch den des Flugzeugmutterschiffes „Unicorn" zu beklagen, das von einem deutschen Unterseeboot torpediert wurde.
„Eagle"-Flugzcuge fehlten im Kampf.
Um die britische Öffentlichkeit, die noch immer nicht von Ligen Uv ' ' . „. . .
Flugzeugträger „Jllustrious" im Dock. Der mit Mühe und Not nach Gibraltar
dem gewaltigen im Mittelmeer
lmfang, der englischen Geleitzug-Niederlahe 'fahren hat. etwas abzulenken, bringt die
nn rucineimeer erfahren hat. etwas abzulenken, brmgt die Londoner Presse nnmer neue Berichte über den Flugzeugträ- ger „Eagle", dessen Versenkung die Admiralität infolge einer Indiskretion zugeben mußte. So veröffentlicht Reuter jetzt einen Bericht seines Sonderkorrespondenten, der sich an Bord des Schiffes befand. Hierin wird zugegeben, daß der Flugzeugträger bei seinem Untergang die Flugzeuge in die Fluten mitnahm, d»"en Hilfe im Verlaufe der spateren Kämpfe „so wertvoll" gewesen wären, als die schweren deutsch-italienischen Luftangriffe einsetzten. Der englische Korrespondent unterstreicht also den großen Erfolg des deutschen U-Bootes, das gleich zu Beginn des Kampfes die Engländer einer wertvollen Waffe beraubte.
Doppelgeschützturmes, große Beschädigungen am Heckabflug- deck sowie eine Beschädigung an der Kommandobrücke. — Bis zum 13. August morgens wurden, wie Agenzia Stefan! aus Tunis meldet, mehr als 200 englische Schiff, brüchige an der tunesischen Küste geborgen.
„Englands Flotte zur Untätigkeit verdammt."
^^^brtreter Lissabon stellt fest, daß die eng- lische Seeherrschaft endgültig gebrochen ist. „England", so schreibt der Korrespondent, „kann es ohne eine ausreichende Uahl von Flugzeugträgern überhaupt nicht wagen, einen Ge- leltzug auslaufen zu lassen oder sonst irgendwelche Flotten- aktionen zu unternehmen. Da aber England heute nach der Versenkung des „Courageous", des „Glorious" vor Norwe- ! kstn deS „Are Royal" im Mittelmeer, des „Hermes" im Stillen Ozean des „Eagle" im Mittelmeer und der Außer- aefechtsetzung des Furious". „Argus" und „Jllustrious" in ber .Mten Seeschlacht im Mittelmeer nur noch über drei dien,tmhige,. während des Krieges erbaute Flugzeugträger der „Jllustrious"-Klasse verfugt, ist seine Flotte zur Untätigkeit verdammt."
Britische Mordlust wütet weiter
Wieder zahlreiche Opfer des britischen Terrors in Indien -» Indische Freiheitskämpfer errichten Barrikaden — Reuter meldet Verluste der britischen Morötruppen
Stockholm, 18. August. (Eig. Funkmeldung.) In Arkonam kam es am Montag, wie aus einer Reutermeldung aus Madras hervorgsht, zu neuerlichen schweren Unruhen
Etwa 10 ovo Inder, die für ihre Freiheit demonstrierten, errichteten, als britische Truppen und Polizei die Menge auseinanderzutreiben versuchten, in den Straßen der Stadt Barrikaden, von denen aus sie den angreifenden Truppen Widerstand entgegensetzten. „Da sich der Polizeistock als wir< kungslos erwies", so heißt es bei Reuter wörtlich, „wurden scharfe Salven abgegeben. Es gab Tote und Verletzte".
Aus Kalkutta, Lucknow uvd Nagpur meldet Reuter ebenfalls blutige „Unruhen". In Nagpur scheint die Lage besonders kritisch zu sein, da hier die aufgebrachte Bevölkerung regelrechte Angriffe auf mehrere Polizeistationen unternahm und sich dabei mitgsbrachter Feuerwaffen bediente. Reuter meldet Wer 30 Tote und zahlreiche Verletzte.
Auch in Bangalore, so berichtet Reuter weiter, kam es wiederum zu ernsten „Zwischenfällen". Die Truppen er öffneten auf die aufständische" Menge das Feuer. Unter dem Militär (I) gab es 27 Mann Verluste, auch wurde eine Anzahl von Polizeibeamten verletzt.
^Dehen wir einmal von der in den versenkten Handels, und Kriegsschiffen steckenden Arbeit von Jahren und zugleich zugrundegegangenen Rohstoffen ab, allein die geladenen Güter stellen fa, arbeitsleistungsmäßig gesehen, ebenso wie
Arbeit von Hunderttaufenden von Arbeitskräften für viele Monate dar, und sie sind jetzt für den Gegner für immer verloren_l
Die wirtschaftliche Gegenrechnung aber, sie weist zwei entscheidende Habenposten auf, die gerade hier im Mittelmeer kräftig zu Buch schlagen. Ehe England diesen Krieg vom Zaun brach, um eine morsche Vergangenheit gegen eine tatenfrohe Zukunft zu verteidigen, da war das Mit- telmeer eine Verkehrsstraße erster Ordnung für die West— Ost-Richtung; heute ist sie die große, breite und kaum noch gefährdete Nord—Süd-Versorgungslinie für den Nachschub der Achsenmächte nach Afrika geworden. Die Zerschlagung Maltas hat sie bereits vor langer Zeit gesicheA; der Vormarsch und Sieg Marschall Rommels aber hat den Weg nach Afrika für Deutschland um rund 1000 km verkürzt, weil er heute nicht rirehr nach Tripolis, sondern nach dem von Griechenland aus viel kürzer zu erreichenden Tobruk gehen kann. Zugleich aber ist in der östlichen Fortsetzung des Mittelmeers, im Schwarzen Meer, bis aus ganz geringe Ueberbleibsel von den Achsenmächten bereits reiner Tisch gemacht worden, so daß hier auch keine ernstliche sowjetische Störung eines frei gewordenen Schiffsverkehrs mehr möglich ist.
Wenn man heute schon fast erstaunt fragt, wie es England-Amerika überhaupt noch wagen konnten, die Straße des Todes zu befahren, so geben daraus die Niederlagen in Afrika und Aegypten, ganz besonders aber der Ausbruch des indischen Freiheitskampfes die klare Antwort. Nicht das Können steht zur Erörterung. Daß hier schwerste Gefahren zu gewärtigen waren, war auch London und Washington klar. Das erkennt man daran, daß man für 21 Handelsschiffe und Tanker nicht weniger als 25 Kriegsschisseinheiten als Schutz einsetzte. Aber man mußte eben einfach, weil Indien jetzt als Nachschubbasis und Erzeugungsraum für Englands Rüstungswirtschaft ausfällt, und das ägyptische Abenteuer und die vorderasiatischen Oel» Interessen nicht ohne weiteres geopfert werden können. Man sagte: „Koste es, was es wolle", und es hat mehr gekostet, als man wollte! Daß auch Roosevelt mit USA- Kriegsschiffen einspringen mußte, weil offenbar Englands Kriegsflotte nicht mehr ausreicht, zeigt klar, wie kärglich der Dispositionsspielraum unserer Gegner schon gewordeü ist. Roosevelt war ja zuerst „gar nicht dafür", den Vorderen Orient besonders als Kriegsschauplatz herauszustellen.
Heute „muß der Bien"_oder sind die inzwischen auf
die USA-Oeljuden übergegangenen vorderasiatischen Oel- Interessen der USA schon so groß, daß man jetzt an Stellt der nur noch als USA-Söldner zu betrachtenden englischen Kolonialtruppen auf höheren dollarkapitalistischen Befehl schon die USA-Navy „in die Pfanne schlagen muß", um den von Churchill angerührten Brei zu retten?
Eine Straße Ves Toves
Die Zeiten ändern sich. Es ist noch keine drei Jahre her da war das Mittelländische Meer noch die Wellhandelsstraße des britischen Imperiums. Und der Suez- kanal hatte einen Rekordverkehr aufzuweisen, der sich in Rekordeinnahmen der Suezkanal-Äesellschaft und in Dividenden von phantastischer Höbe ausdrückte. Heute ist das Mittelmeer für das britische Imperium eine Straß« des Todes geworden, der Suezkanal wurde für die Handelsschiffahrt amtlich geschlossen, und die Suezkanal-Gesellschaft muhte wegen Zinsstundung an ihre Gläubiger herantreten, nachdem sie bereits seit zwei Jahren ihre früher unerhört hohe Dividendenzahlung eingestellt bat. Der Kurs der im freien Handel befindlichen Aktien, der früher etwa 1600 v. H. betrug, ist seit langem gestrichen und wird im freien Handel mit wenig über 50 v. H. angegeben.
Als Italien vor mehr als zwei Jahren in diesen Krieg eintrat, da versuchte England es so hinzustellen, als ob dieser Entschluß Italiens England nur willkommen sein könne, denn dieses Land im Mittelmeerraum biete eine so unge- euer lange Küste zum Angriff dar, daß es der wslt- eherrschenden englischen Kriegsflotte, die im Frieden stets eine Mittelmeerflotte von fast derselben Größe wie die Home-Fleet (d. h. die Heimatflotte) unterhielt, leicht gelingen werde, Italien aus diesem Krieg hinauszuschlagen. Inzwischen ist das weder der englischen Flotte noch den auf Churchills Lieblingskriegsjchauplatz angesetzten britischen Armeen von Aegypten aus gelungen; im Gegenteil, gerade dieser Kriegsschauplatz mit seinem immer wachsenden Nachschubzwang hat nun das früher von England beherrschte Mittelmeer für England -ur Straße des Todes werden lassen
Äii berichtigtem Stolz konnten die Achsenmächte schon nach Ablauf des ersten italienischen Kriegsjahres feststellen, daß für England ein geregelter Nachschub durck das Mittelmeer praktisch ausgeschlossen sei. Die Enge der Straße von Sizilien wog strategisch schwerer als der Stützpunkt Malta, und seit zur systematichen Niederhaltung Maltas auch noch die Eroberung Griechenlands einschließlich Kretas kam, war es für England praktisch unmöglich geworden, das Mittelmeer für Nachschub nach Osten oder gar für Rohstoff- und Oelbezug in westlicher Richtung zur Versorgung der englischen Heimat zu benutzen. Dabei spielte gerade diese nahe und schnelle Route für England wirtschaftlich eine ganz große Rolle. Im Frieden kam mehr als ein Drittel alles in England und von englischen Häfen aus verbrauchten Oels und Treibstoffe aus dem Mittelmeerraum und alles, was Indien an das Mutterland lieferte, ging durch Suezkanol und Mittelmeer.
uno Vieser Ostwestverkeyr wuroe nun un Krieg ourcy den noch viel größeren Nachschubbedarf für Churchills Armeen an der afrikanisch-asiatischen Landbrücke, also durch einen Westostverkehrsbedarf bei weitem überboten, ohne über die Mittelmeerstraße gedeckt werden zu können. Schon im vergangenen Herbst stöhnte Churchill im Unterhaus über die weiten Umwege um das Kap der (einst so) Guten Hoffnung, die aus , zehn bis zwölf friedensmätzigen Fahrten von London nach Alexandrien höchstens zweineinhalb Fahrten im Jahr werden ließen, denselben Schiffsraum also nur noch zu einem knappen Viertel auszunutzen erlaubten. Und das sagte Churchill zu einer Zeit, als die Fahrt ums Kap noch nicht im Geleitzua — also nur mit der Fahrleistung des langsamsten Schiffs — gemacht zu werden brauchte. Jetzt können Geleitzüge auch hier nicht mehr entbehrt werden, seit an der Westküste Afrikas die U-Boote der Achsenmächte, in der Straße von Mosambik die U-Boote Japans bereitstehen.
Ein letzter Trost war die Versorgung der Vorüerasien- armes aus Indien. Seit hier alle englischen Möglichkeiten zusammengebrochen sind, ist auch diese Hoffnung begragen und harte Entschlüsse mußten in London gefaßt werden. Noch einmal mußte die Durchfahrt eines Verforgungsge- leitzuges durch Mittelmeer versucht werden, und sei es auf die Gefahr schwerster Verluste hin! Einundzwanzig große Handelsschiffe wurden darangesetzt und mit einer wahren Armada von Kriegsschiffen, vom Schlachtschiff über Flugzeugträger, Kreuzer bis herunter zum Zerstörer, zu einem Geleitzug zusammengestellt. Man nahm dafür nicht die jetzt des geringeren Wagnisses wegen beliebten (und fast allein noch übriggebliebenen) Schiffe von 5000 bis 6000 BRT, sondern öffenbar fast ausschließlich lO OOO-BRT-Schiffe und noch größere, um bei diesem vielleicht letzten und größten Einsatz über 200 000 BRT schwerbeladenen Handelsschiffsraum mit Waffen, Panzern, Munition und Kriegs- aerät aller Art nach Malta und Aegypten zu bringen.
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Wolf Murde stand neben Kurl Voge Hutter dem breiten Eichentisch. Er sah schweigend auf Argine und Pablo, kaum daß er mit einem leichten Neigen des Kopses die Anwesenden gegrüßt hatte.
„Es ist keineswegs meine Absicht. Pablo", begann er ruhig, „dich zu vernichten. So wenig, wie ich dir Argin« nehmen will. Ich will nur verhindern, daß unter Vetter Kurt Voge durch dich vernichtet wird."
„Was fällt Ihnen -in. mich mit du anzureden?! Wie heißen Sie. und wer sind Sie?!" Pablo versuchte wieder zu lachen, aber es gelang ihm nicht.
,^Da wir Brüder sind, wenngleich nur, Stiefbrüder. Pablo, so ist das Du wohl angebracht. Wie ich heiße und wer ich bin. das solltest du wissen."
„Beweise!" Pablo war erneut aufgesprungen, mit einer heftigen Bewegung fuhr er zur Rocktasche, in der der Revolver steckte, aber es war ja natürlich Wahnsinn, hier zur Waffe zu greifen.
Wolf Murde zog «in paar Papiere hervor. Es war der Trauschein seiner Eltern, der Geburtsschein Sebastian Marder» und ein alter Militärpaß. „Hier, lieber Pablo, find die gewünschten Beweise. Du wirst sagen, daß der Trauschein meiner Eltern den Namen Murde und nicht Minder nennt, und daß auch der Vorname ein anderer ist. Das stimmt. Aber es ist dennoch sehr leicht, die Identität zu beweisen. Geburtsort und Datum Stefan Murde ssind die gleichen, wie die Sebastian Murders. Im Taufschein ist zudem vermerkt, daß unser Vater, der dein«, der auch der meine ist. Pablo, beide Vornamen erhielt. Se^-tttion und S^e'nn S^e 'ind"n vcb auch im Militärpaß
und hier steht Stefan als Rufname. Ob es eine Bei wechslung oder eine absichtliche Irreführung der Behörde war. weiß ich nicht, und es tut wohl auch nichts zur
Sache. Mehr zur Sache aber gehört, daß der Name
Murde jm Militärpaß mit einer Stelle endet, an der man erkennen kann, daß dort eine Rasur oorgenommen wurde. Es ist kein Zweifel, daß dort noch ein Buchstabe gestanden hat. Du darfst es ruhig glauben, es war ein „r". was dort getilgt wurde. Uebrigens schlecht getilgt. Er bleibt verwunderlich, daß der Standesbeamte es damals
nicht bemerkte, denn der Militärpaß. das weiß ich von meiner Mutter, diente damals unserm Vater als Ausweis für das Aufgebot."
Pablo hatte sich, während Wolf sprach, zur Ruhe gezwungen. er hatte wieder sein Zigarettenetui gezogen und diesmal hindert« ihn nichts, eine Zigarette anzubrennen „Das alles erkenne ich nicht an", sagte er hochmütig,
„und ich h„be «s hier nicht mit Herrn Doktor Murde. sondern mit meinem Vetter Kurt zu tun."
„Gut. Pablo." Kurt Voge lehnt« sich ein wenig über den breiten Tisch. „Und dein Vetter Kurt erkennt dies an. Ich habe das alte Hausgesetz der Murders anerkannt, obschon mich niemand auf der Welt dazu hätte zwingen können, und du hast es auch getan. Diesem Ge'etz ist Genüge geschehen. Du magst jetzt unternehmen, was immer du willst, mich schreckst du nicht mehr. Ob du oder Doktor Murde der Erbe ist. das könnte mir gleich sein. Den größten Teü meines Vermögens verlier« ich so und so aber Doktor Murde wird nicht verlangen, daß ich es aus der Firma ziehe, ehe ich es ohne Schaden für das Werl und meine Existenz tun kann."
„24 werde selbstverständlich keinen Mennig von Ihnen nehmen!" rief Wolf Murde. aber Kurt Voge schnitt ihm mit einer schnellen Handbewegung das Wort ab.
„Da? können Sie nicht entscheiden. Herr Doktor Murde. oder muß ich jetzt nicht auch du sagen und Wolf?"
„Und der Ring? Hat er nicht auch den Ring?" Es war Argine. die das plötzlich sagte und die sich nun von Lisas Hand, die noch immer auf ihrem Arm lag, befreite.
Molk Murde nickte. „Ja. Pablo, ja. Argine, ich habe auch den Ring", er streckte die Hand über den Tisch. Jeder
konnte den alten Wappenriug sehen, dn dessen gerenrern Schild zwei Marder zu erkennen waren.
„Selbstverständlich. Pablo, sind wir bereit, dir die hohen Unkosten ru ersetzen, die dir durch die Mise nach Europa. wo du glaubtest berechtigt« Ansprüche wahrnehmen zu dürfen. entstanden."
Pal'o antwortet« nichts. Er starrte noch immer auf den Wappenriug. obschon Wolf Murde nicht mehr die Hand ausgestreckt über den Tisch hielt. Dann riß er sich los. „Komm", sagte er zu Argine. Es war wie ein Befehl, dem sie schweigend gehorchte.
Grußlos verließen Pablo und Argine das Zimmer. Nur Wolf Murde ging ihnen nach.
Pablo schritt eilig voraus. Argine und Wolf Murde folgten ihm langsam über di« Terrasse.
„ llen wir so Abschied voneinander nehmen, Argine?
„Nein. Wolf Murde. unser Abschied wird anders sein » eine Welle von Feindschaft schlug aus ihren Worten.
„Glaubst du noch immer, daß ich dich betrogen habe?
„Ja. Mich und jede Frau, die dich liebte. Aber ich bin nicht jede Frau, das sollst du erfahren, mein Freund."
„Ich glaube, daß du irrst. Argine."
„Irren? Hast du mich vielleicht geliebt? Willst drt sagen, das zu behaupten? Oder Lisa Gerwin, hast du di« geliebt, wie?"
Wolf Murde schwieg. Cs waren ja nur noch ein pa<ft Schritte bis zum Gartentor. Und hatte Argine nicht recht? Wem denn galt seine Liebe? Ein Name wollte über sein* Lippen kommen, aber er schwieg. Helge. Helge Bach. Für die er eine flüchtige Bekanntschaft war. ein Mädchen, das nur bedauert hatte, daß Lisa nicht seine Verlobte war und das mit Entzücken bemerkt hatte, daß Argine seine Geliebte zu sein schien. Nein, an Helge zu denken war hoffnungslos.
„Ich aber habe dich geliebt", flüsterte das schön« Mädchen an seiner Seit«. „Und du hast es geduldet, obwohl dein Herz nicht bei mir war. Vielleicht ist es Lisa Gerwin um» anders gegangen. Gut. mag sie verzichten. Ich verzichte nicht. Kein« soll dich haben, wenn ich es nicht bin."
„Kannst du dir nicht verzeihen, daß du mich liebtest, Argine?" -
(Fortsetzung kok-ft.k