Die geheimnisvollen

Das Wunder

V. F. Angkor, das zauberhafte Angkor, das so viele For­scher und Wissenschaftler airgelockt hat, das so viele Dichter «nd Künstler begeistert hat und immer neue Verehrer be­rauscht und entzückt, die große tote Stadt, die riesige ver­lassene Hauptstadt eines untergegangenen Volkes, die Stadt mit ihrem Zhklopenschmuck, und massigen Silhouetten und Wer 600 in Trümmern liegenden öffentlichen Bauten, Angkor, das Dornröschen der Dichter, mit seinen ungeheuren Tem­peln, wie Angkor-Vat, Bahan und Ta-Prohu und vielen anderen, die ihresgleichen auf Erden nicht haben.

Siebenhundert Jahre schlief dies herrlichste aller Dorn­röschen in der undurchdringlichen Wildnis Indo-Chinas, und erst 1857 wurde es von einem Franzosen wieder entdeckt, der angeregt von sagenhaften Gerüchten über einen von Engeln errichteten Tempel, fern von den südöstlichen Grenzen Siams und Thailands, wie dies Land seht genannt wird, durch mei- lenweite Dschungeln bis an jenen geheimnisvollen Ort vor­drang und nach seiner Rückkehr unfaßbare, unglaubliche Be­richte von der Pracht, Ausdehnung und Schönheit dieser Rui­nen erstattete, die anscheinend von einer untergegan-gencn Nasse von Uebermcnschen errichtet worden waren. Hat doch ein moderner Archäologe Angkordie erstaunlichste archäolo­gische Entdeckung genannt, die vielleicht für immer das edleste, von Menschenhand erbaute Denkmal darstellt".

Drei Wege führen von Saigon, der Hauptstadt der fran­zösischen Kolonie Indo-China, nach der geheimnisvollen Rniuenstätte, und zwar zu Schiff auf dem riesigen Me-Kong in 06 Stunden, und im Auto in neun Stunden. Die beste Zeit für'die Flußfahrt ist die Zeit der Hochwasser, von Juli bis Februar. Ist auch die Fahrt etwas eintönig, so hat sie doch ihre Reize: die niedrigen Ufer sind von den ewigen Kokospalmen und Bananenbäumen eingesäumt, kleine graue Dörfer lugen aus dem Grün der Dschungeln hervor, die Maisfclder stehen unter Wasser. Riesige Sumpfpflanzen bie­gen sich unter der Gewalt des Monsums, auf dem schlammigen Wasser schwimmen große Büschel der wundervollsten Seerosen wie Liliputanerflottillen. Hier und da bringen und holen die Sampangs der Eingeborenen flache Boote mit einem Ver­deck Passagiere und Laudesprodukte-und verschwinden dann ans dem breiten Rücken des Me-Kong, dessen weites Tal mit dem alten Vater Nil an Fruchtbarkeit wetteifert. Vorbei geht Sie Fahrt an schachbrettartig angelegten Reisfeldern, weiße Pagoden erheben ihre fremdartigen Türme über die buschigen Riesenwedel der Zuckerrohrstanden. Und fährt man im Auto, dann sind die einzigen Begleiter die blutgierigen Moskitos, und sie sowie die giftigen Schlangen im Dschungel sind das einzige tierische Loben, das der Reifende in diesen einsamen, weltfernen Gegenden erblickt.

Sobald die Station Pnom-Penh angelaufcn ist, wo im Europäerviertel eine Totenstille herrscht, während in den Be­zirken der Eingeborenen die halbnackten Körper der Asiaten

Ruinen von Angkor

aller Wunder *

ameisengleich geschäftig durcheinanderwimmeln, befindet sich der Reisende in dem geheimnisvollen Lande, wo sich die wun­dervolle steinerne Blüte der Paläste und Tempel der Khmer entfaltet hat. Wer wird das tiefe, fast unergründliche Ge­heimnis der wunderbaren, gewaltigen Ruinenstätte Angkor lösen, die sich über ein Gebiet von 15 Quadratmeilen erstreckt, wo sich unter dem üppig wuchernden Urwald, wie in Zentral- Amerika in den Ruinenstätten der verschollenen Mahakultur, die steinernen Reste der gewaltigsten Bauten eines sagenhaf­ten, hochkultivierten Volkes erheben oder vielmehr herum­liegen, geborsten durch die Gewalt der Tropenvegetation, ge­sprengt von den gewaltigen Wurzeln der riesigen Bäume? Diese ganze Gegend erinnert an die ungeheuren Urwälder von Südamerika, die mich periodisch von den großen Strömen unter Wasser gesetzt werden, und zwar manchmal so rasch, daß um die riesigen Blumen, um deren bunte Kelche vor we­nigen Stunden noch bunt gefiederte Vögel und schillernde Schmetterlinge flatterten, sich glänzende Fische tummeln.

Und in dieser beängstigenden Einsamkeit denkt man als Gegenstück an die Sage der Kambodscha-Leute von dem Gotte Indra, der aus dieser Wildnis für seinen Sohn Prbah-Ket- Mtzaläa, der die erste Dynastie der Khmer gründete, eine rie­senhafte Hauptstadt entstehen ließ und von dem Engel Pusnu- kar, der auf Befehl des Gottes Indra die wundervollen Tem­pel errichtet haben soll.

Endlich tauchen vor den erstaunten Blicken des Reisenden die vielgenannten Dome von Angkor-Vat auf, über den Wip­feln des grünen Dschungels steigen die Türme des gigan­tischen, zauberhaften Tempels auf, erhaben und wunderbar und doch trostlos über jeden Begriff. Die Siamesen, die angeblich die Khmer aus Angkor vertrieben haben, behaupten fest, daß Gottheiten diesen Tempel errichteten, da menschliche Geschöpfe nicht mächtig und erfinderisch genug wären, um so etwas zu vollbringen. Fünfhunderttausend Sklaven aus 16 Provinzen mußten durch vier Generationen hindurch an die­sem Riesenwerke arbeiten, und wer Angkor mit eigenen Augen erblickt, der glaubt dies alles. Der herrliche Tempel hat die Form einer Pyramide aus fünf übereinandergetürmten Recht­ecken. Die Ecken der beiden letzten Terrassen sind mit wunder­voll verzierten Türmen geschmückt, über und über bedeckt mit den ^herrlichsten Bildhauerarbeiten, mit stebenköpfigen Kobras, Gottheiten, Tänzern und anderen Figuren; jede Reihe strebt höher und höher, und aus der Mitte erhebt sich der maje­stätische Hauptturm und schaut trutzig über die wogenden Dschungeln, die sich ohsie Unterbrechung bis nach China und Thailand hinziehen.

Ein 100 Meter langer und 12 Meter breiter Viadukt aus Sandstein bildet den Eingang; früher flutete hier ein See, so daß diese mächtige Brücke mit ihren Brustwehren aus sieben- köpfigen Schlangen, wundervoll naturgetreu aus Stein her­

ausgemeißelt, einen passenoen Zugang zu den gewaltigen Tempelbauten bildet.

Wo ist der Dichter, der die Schönheiten dieses zauber­haften Bauwerkes besingt, mit derselben Begeisterung, wie die spanischen Dichter die Alhambra gepriesen haben? Wucht und Zierlichkeit finden sich in so wundervoller Harmonie vereint -und wirken, trotz der Zerstören, noch so mächtig auf empfäng­liche Gemüter, daß selbst die Menschen der materialistischen modernen Zeit bei dem Anblick dieser wuchtigen Zeugen aus grauer Vorzeit ergriffen werden. Vielleicht hätten auch die Babylonier oder Aeghpter diese ungeheuren Steinmassen auf­zutürmen vermocht, aber nur ein so künstlerisch veranlagtes Volk wie die Khmer konnte solche Bildhauerarbeit vollbrin­gen, denn jeder Zoll dieses Kunstwerkes ist mit zierlich aus- gearheitetem Schmuck überdeckt. Die kunstvoll vergitterten Fenster, säulengeschmückte Galerien, Dächer, Treppen, Kup­peln, Türme, alles ist in meisterhafter Weise mit Figuren verziert. Doch das wunderbarste von allem ist das Flachrelief, das sich ohne Unterbrechung fast eine halbe Meile lang um die zweite Terrasse zieht. Durch einen Säulengang vor den Einflüssen der Witterung geschützt, sind die Figuren der Re­liefs heute noch so lebendig und frisch, als wären sie erst kürz­lich vollendet worden. Viele Wochen könnte man vor diesem kolossalen Steingemälde verbringen und würde doch nicht alles sehen, denn volle 50 000 Gestalten stehen hier in einem fast unentwirrbaren Durcheinander gemeißelt, so daß einem bei längerem Betrachten die Augen übergehen. Und ist auch alles kalter, stummer Stein, so werden doch vor dem entzück­ten Auge alle Figuren lebendig, und man möchte den Thai­ländern recht geben, die da behaupten, es seien Engel vom Himmel herabgestiegen, um dieses überirdische Werk zu meißeln.

Ein ganz besonderes Interesse bietet noch der Tempel von Bayan. Liegt er jetzt auch fast ganz in Trümmern, vom uner­sättlichen Dschungel fast verschlungen, so lassen die Ueberreste doch noch erkennen, daß es einer der Phantastischsten Tempel auf Erden war. Einundfünfzig Türme zählte dieser Riesen­tempel, von denen jeder auf allen vier Seiten in der Nähe der Spitze mit einem 2^ Meter hohen Kopf Brahmas geschmückt war, vorr denen heute noch eine ganze Anzahl wie rätselhafte Sphinxe nach allen vier Himmelsrichtungen schauen.

Nur wenige historische Dokumente geben Kunde von dem Leben der Khmer, wenn auch Legenden und Lieder darüber existieren, aber die Inschriften auf den noch erhaltenen Mauern sind selten; wenn aber einmal alle mit Sanskrit-In­schriften bedeckten Blöcke ausgegrabcn und entziffert worden sind, werden wir ein besseres Bild von diesem Kulturvolk gewinnen. Aus chinesischen Chroniken hat man erfahren, daß um 650 das Reich der Khmer ungefähr 30 Städte mit herr­lichen Gebäuden und vielen Taufenden von Familien umfaßte. Ohne Zweifel waren die Khmer in der Bauweise und in ihren Reg-iernngsformen die Römer des Fernen Ostens und haben wie diese, fern von der ursprünglichen Heimat, die wunderbarsten Bauwerke errichtet und das eroberte Land Wohl organisiert. Wohlstand, Geschmack und Luxus machten sich breit, dann, wie im Fernen Westen bei den Römern, ver­weichlichten die Sitten, die Gesellschaft teilte sich in Gruppen, die sich bekämpften und um die Macht rangen, Bürgerkriegs Empörungen und das Eindringen fremder Völker führten zum Untergang. Das Reich der Khmer zerbrach unter dem Ansturm des Buddhismus und der Siamesen, wie in Europa das Römerreich dahinsank unter dem Ansturm der Völker­wanderung und des Christentums. Wenn auch im 8. Jahr­hundert ein Karl der Große der Khmer, genanntJahavar- man", das Land wieder in die Höhe brachte, jo daß cs von Burma bis an das Chinesische Meer reichte, konnte der Ver­fall doch nicht aufgehalten werden. Zur Zeit Jayavarmans war Angkor-Thom, das mächtige Angkor, berühmt im ganzen Orient, und arabische Chroniken sprechen vom Lande Komar, dem Reich der Khmer. Malayische Völkerschaften drangen ein, Bürgerkriege und Epidemien brachen aus, der Weltunter­gang schien gekommen, und um die Götter zu versöhnen, wur­den diese Wunderbauwerke errichtet. Jedoch im Fahre 1473 wurde Angkor von den Siamesen erobert, und das Reich der Khmer verschwand für immer. S. R.

Das große Bild des kleinen Färbers

TintorettosParadies", das größte Malwerk der Welt, erneuert

In eine gute Schule ist er gegangen, der Jacopo Tinto- retto was soviel wie der kleine Färber oder das Färberlein heißt und Wohl dadurch entstanden ist, daß Tintoretto oder Jacopo Robnsti, wie sein wirklicher Name lautete, der Sproß eines Seidenfärbers in Venedig gewesen ist denn sein Leh­rer war sein Landsmann Tizian und schließlich machte sich auch noch der Einfluß Michelangelos sehr bemerkbar. Auf jeden Fall brachte er, der 1518 in Venedig das Licht der Welt erblickte und in der gleichen Stadt im Jahre 1594 die Augen für immer schloß, es eines Tages so weit, daß er sogar seinen Lehrmeister durch seinen steigenden Ruhm bewog, einen neuen Anlauf zu nehmen.

Tintoretto wurde der Hauptmeister der venezianischen Spätrenaissance die allerdings von sehr kurzer Dauer war. Er war einer der bedeutendsten Manieristen, die die Kunst­geschichte sich eingeschrieben hat. Kühne Raumaufteilung und starke Verkürzungen, leidenschaftliche Bewegtheit und ein oft düsteres Kolorit geben seinen Bildern eine oft bis ins Un­wirklich-Geisterhafte gesteigerte Stimmung, die vielleicht nicht jedermanns Geschmack, aber doch die meisterliche Leistung eines großartigen Könners ist. Landschaften und Bildnisse malte er, vor allem aber in der Scuola di San Rocco und im Dogen­palast seiner Heimatstadt Venedig, wo ganze Folgen großer Wandgemälde entstanden. Sein Hauptwerk ist dasMarkus- wunder" in der Venediger Akademie.Die Hochzeit zu Kana", einAbendmahl",Die Schmiede des Vulkan" sind weitere be­kannte Werke. Auch Deutschland besitzt verschiedene Stücke von der Hand des Meisters, so in BerlinDiana und die Horen" und in DresdenMichaels Kampf" undMusizie­rende Frauen".

Sein rein materiell gesehen größtes Werk ist das KolossalgcmälöeDas Paradies" im Venediger Dogcnpalast. ein Gemälde, das als das größte Malwerk der Welt ange­sprochen werden dürfte, ein wuchtiges Brcitbild aus der spä­teren Schaffenszeit Tintorettos, ans der Reihe jener Arbei­ten, die er Wohl zum großen Teil nach leinen Entwürfen von seinen Schülern hat ausführen lassen.

Dieses kolossale Bild hatte in der letzten Zeit etwas ge­litten, so daß man sich zu einer Restauration entschloß, die Mauro Pelliceioli durchführte und nun nach ziemlich langen, auch durch die Größe des Bildes bedingten Arbeiten abschloß^

Wer die Taxe überschritt - bekam Stockhiebe

Kurioses aus der Wiener Fiaker-Ordnung vom Zahre 1852

Die Wiener Fiaker- und Einspänner-Ordnung vom Jahre 1852, dem Geburtsjahr des Wiener Einspänners, stellt ein umfangreiches Sammelsurium von Bedingungen, Voraussetz­ungen, Rechten und Pflichten dar, denen sich derjenige, der eine Fiaker- und EinspännerLizenz zu erwerben beabsichtigte, zu unterwerfen hatte. Nicht weniger als einundfünfzig Para­graphen, die sich auf allgemeine Bestimmungen, Benehmen am Standort, Fahrtaxe und so weiter bezogen, mußte der Fiaker-Kutscher im Kopfe haben, um mit den Behörden nicht in Konflikt zu kommen.

Frauen waren minderwertig

Das Haupterfovdernis einer Fiaker-Lizenz lvar eine gute Leummwsnote. Wer nicht gut beleumundet war, konnte kein Fiaker-Kutscher werden. Außerdem mußte der Bewerber das 24. Lebensjahr erreicht und seiner Militärdienstpflicht Genüge geleistet haben. Fuhrwerkerinnen, so wie wir sie heute im Kraftfahrbetrieb kennen, wären vor hundert Jahren wahr­scheinlich gesteinigt worden, dennPersonen weiblichen Cha­rakters sind im allgemeinen unfähig, eine Lizenz zum Betriebe von Lohnfuhrwerken zu erlangen" heißt es wörtlich in der »den angeführten Fiaker-Ordnung.

Hofequipagen Vorfahren war streng verboten

Es durfte nür im Schritt oder im mäßigen Trab gefahren werden. Schnellfahren konnte dem Fiaker-Unternehmer oder feinem Knecht 25 bis 100 fl. Geldstrafe beziehungsweise drei bis vierzehn Tage Arrest einbringen. Strengstens verboten war es, Hofeguipagen, in denen sich Mitglieder desaller­höchsten Hofes" befanden, vorzufahren. Ein Fiaker-Kutscher, demordnungswidriges Benehmen" nachgewiesen wurde, mußte sich mit seinem Gefährt insWinkerl" stellen, das heißt

wurde strafweise auf einen minder vorteilhaften Stand­platz versetzt.

Betrunkene erhielten 15 Stockstreiche

Wurde ein Fiaker-Eigentümer oder sein Kutscher in Aus­übung seines Berufes betrunken angetroffen, so hatte keiner *on beiden etwqs zu lacAm. Der Eigentümer kam bestenfalls wit zwölf- bis vierundzwanzigstündigem, mit Fasten verschärf­ten Arrest davon, dem Knecht aber wurden 10 bis 14 Stock- sireicbe über das Hinterteil gezogen Die Nichteinhaltung einer angenommenen Fuhrbestellung. wenn nicht die Unmög­lichkeit der Leistung nachgewiesen werden konnte beziehungs­weise dem Besteller rechtzeitig mitgeteilt worden war, hatte gleichfalls Peinliche Foleni: Der Eigentümer erhielt drei­tägigen Arrest, der Kutscher 15 Stockstreiche.

Rauchen war verboten

Während der Ausübung ihres'Berufes, also während einer Fahrt, war dem Fiaker-Kutscher das Rauchen strengstens Rrboteu. Wenn ein Kutscher eine höhere Taxe anrechnete, als wm von rechtswegen zustand, riskierte der Eigentümer eine Geldstrafe von 5 fl. oder 24 Stunden Arrest, während wie E w der Fiaker-Ordnung so schön heißtder Knecht kör- perlichx Züchtigung zu erwarten" hatte.

Fahrten ins Theater mutzten vor Beginn bezahlt werden

- Jv einer zwanzig Jahre später hcrausgekommenen Fiaker- ^vdnung ist allerdings von Prügelstrafen für Vergehen der

Fiaker-Kutscher keine Rede mehr. Damals kostete eine Viertel­stunde Fiakerfahrt 50 Kreuzer; eine Fahrt von der inneren Stadt nach Nußdorf stellte sicy auf 2 fl. 20 Kr., eine solche von der inneren Stadt nach Schönbrunn auf 1 fl. 60 Kr. Seltsam war die Bestimmung, daß bei Fahrten nach den Bahnhöfen oder zu Vorstellungen in den Theatern das Fahrgeldvor Beginn der Fahrt, jedenfalls aber noch vor Erreichen des Zieles bezahlt werden" mußte. Hans Schaffelhofer.

Ein Jahr BelgraderJunger Wachtposten". Jetzt vor einem Jahr sprach erstmalig der BelgraderJunge Wacht­posten" zu Front und Heimat. In diesen zwölf Monaten hat er sich ein festes Hörerpublikum gesichert. Das Lied von Lilli Marlen, das seit dem 18. August 1941 kurz vor 22 Uhr Abend für Abend die Sendung desWachtpostens" beschließt, ist zum modernen Volkslied und in ganz Europa bekanntge­worden. Mehr als eine Million Briese und über eine Mil­lion Reichsmark an freiwilligen Spenden liefern den Beweis für die Beliebtheit dieser von Soldaten für Soldaten gestal­teten Senduna.

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Von Felix Joseph Klein (Bonn)

-Der beleidigt die Sonne, wer nur ihr Licht und nicht ihre Wärme preist.

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Schlagworte mögen unentbehrlich sein sich aber zu, daß sie nicht glänzende Gedanken zu Blendgedanken machen.

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Andachtsstimmung ist mehr als Schönheitstrunkenheit.

Jodeln ist das natürliche volle Singen der Seele.

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Es bedeutet keine Ueberheblichkeit des Rechts, daß es von dem, der an seiner Tafel zugelassen werden will, die Fähigkeit zur Benutzung des juristischen Tischbestecks verlangt.

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Die Gefühllosigkeit der Dummheit hat leicht über fremde Nerverb spotten.

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Der Bilderreichtum des Ausdrucks sollte immer vom Reichtum der Gedanken übertroffen werden.

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Nicht die Wissenschaft, die sich nach Eulenart dem Tages­licht entzieht oder in Eulenform Rauchfänger für Setbst- beräncherung spielt, sondern die, allen sichtbar, im Adlerflug emporführt, dient dem Volke

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Bei geistiger Schwangerschaft fehlt selten die Bereitwillig­keit zur Vaterschaftsanerkenuung.

»

Als Zensor versteigt der Neid sich allenfalls zum Prädi­kateganz gut".

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Kleider machen Leute, aber die Jugend färbt den Saum eines jeden in Purpur.

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Neberlaffe die Pflege von Grundsätzen nicht der Zufalls- Weisheit des Abreißkalenders.