Hunger für die Araber. Wo aber sind die großen Vorräte der United Kingdom Commercial Corporation? Sie bestehen entweder nicht, oder aber sie sind von England nur ange- sammelt worden, um sie im Falle eines englischen Rückzuges im Vorderen Orient um so bequemer vernichten zu können. Man sieht, es ist das gleiche System wie in Griechenland. Ein Unterschied ist freilich vorhanden, die Araber sind keine Griechen, die verblendet in ihr eigenes Unglück rannten, sondern sie sind entschlossen, um ihre Freiheit zu kämpfen, und was das bedeutet, wird England eines Tages zu spüren bekommen.
Sowjetkreuzer im Schwarzen Meer versenkt
DBB. Rom, 5. Aug. Bei einem kühnen nächtliche« Vorstotz itailenischer Schnellboote im Schwarzen Meer gegen sowjetische Seestreitkräske wurde ein sowjetischer Kreuzer von 6500 Tonnen, der zur Klasse „Krlmea Bossa" gehört, torpediert und versenkt. Die italienischen Schnellboote kehrten trotz der heftigen Gegenwehr der sowjetischen Seestreil- krcfte sämtlich unversehrt zu ihren Stützpunkten zurück.
Zaqdgeschrvader Mölders über 3S00 Abschüsse
DNB. Berlin, 5. Aug. Deutsche Jagdflisgerverbände haben in die seit den ersten Augusttagen von den Bolschewisten im Raum von Rschew mehrfach unternommenen Gegenangriffe entscheidend eingegriffen. Die von den Bolschewisten zur Unterstützung ihrer angreifenden Truppen eingesetzten Kampf- und Jagdflugzeuge wurden von den deutschen Jagdfliegern über dem Kampfgebiet abgefangen und zurückgedrängt.
Zn den zahlreichen und hartnäckigen Luftkämpfen, die sich bei dem Zusammenstoß der deutschen Jagdverbände mit den bolschewistischen Flugzeugen entwickelten, schoß am vergangenen Sonntag trotz ungünstigre Welterbedingungen eine Gruppe des Jagdgeschwaders Wölbers allein 44 feindliche Flugzeuge ab. Damit erzielte das erfolgreichste Jagdgeschwader der deutschen Luftwaffe seit kriegsbeginn 3511 Abschüsse, davon 2S2S über der Ostfront.
Auch im Raum von Leningrad kam es bei Angriffen deutscher Kampffliegerverbände auf bolschewistische Bereitstellungen zu zahlreichen Luftkämpfen zwischen den zum Vegleitschutz eingesetzten deutschen Jägern und bolschewistischen Jagdflugzeugen. Eine Staffel des Jagdgeschwaders Trautloff schoß dabei 32 bolschewistische Flugzeuge ab. Gruppenkommandeur Hauptmann Philipp, Träger des, Eichenlaubs mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, errang bei diesen Luftkämpfen seinen 112. und 113. Luftsieg, während sieben feindliche Flugzeuge eine Beute von Leutnant Nowotny wurden, der damit seinen V4. Luftsieg errang.
DNB. Berlin, 4. August. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Generalmajor Friedrich Koehnling, Kommandeur einer Infanterie-Division. Oberst Mfred Bruer, Kommandeur eines Panzer-Artille- rie-Regiments. Oberleutnant Walter Giehrl. Kompanieführer in einem Gebirgs-Jäger-Regiment. Oberleutnant Günter Klapp ich, Kompanieführer in einem motorisierten Infanterie-Regiment, Oberwachimeister Georg Weinbuch, Zugführer in einem schweren Artillerie-Reaimeut.
„Aus Ostasien vertrieben..."
Aussagen englischer Gefangener.
Tokio, 5. Aug. Der japanische Rundfunk brachte einige Driese gefangener englischer Marinesoldaten, die jetzt in den ehemaligen Marinebaracken auf Schonan untergebracht sind, zur Verlesung. Ein Obermatrose von der „Prince of Wales", ein alter Weltkriegsfoldat, der von sich sagt, daß er Wohl schon VW Fliegerangriffe erlebt bat, hebt bei Milderung des sapa- ruichen Angriffs auf die „Prince of Wales" hervor, daß die japanischen Flugzeuge aus allen Richtungen angegriffen hätten. Die japanischen Flugzeuge seien wir Bienenschwärme gekommen und ein Flakgeschütz nach dem anderen sei wegen Heißwerdens der Rohre ausgefallen. Ein Oberheizer von der erbittert über die Jllusionsagitation der bri- ksmen Regierung und stellt fest, der große Unterschied zwischen d-r Agitation, der Regierung und der Wirklichkeit ser ebenso rrstaunlich wie verdrießlich. „Wir träumen einen eitlen Traum, wenn wir uns einbilden, ^daß Nelson noch oder wieder lebe."
» „ Schließlich stellt ein britischer Kapitänleutnant, der ebenfalls den Verlust des Nationalstolzes beklagt, mit Bewunderung fest daß die Einwohner von Malaien. Inder und Chinesen, willig und froh mit den japanischen Soldaten zusam- «ttnarbeiten, e>ne Tatsache, die die Engländer von sich nicht Lll'ün behaupten können. England sei tatsächlich endgültig aus Ostaiwn Vertrieben. „Gott hat England verlassen."
Einschränkungen im GrundsküSsverkehr
Erlab de» Führers: »Nicht notwendige Besitzwechsel haben z« Unterbleiben"
Berlin, 5. August. Der Führer hat durch Erlaß die Einschränkung des Verkehrs mit landwirtschaftlichen Grundstücken im Kriege geregelt. Der im Reichsgesetzblatt vom 4. August veröffentlichte Führererlaß bestimmt:
„Die Stetigkeit der Eigentums- und Befitzvevhältnisse an landwirtschaftlichem Grund und Boden ist besonders während des Krieges eine wichtige Voraussetzung für eine ungestörte Erzeugungsleistung. Es hat deshalb jeder nicht unbedingt notwendige rechtsgeschäftliche Eigentums- und Besitz- Wechsel zu unterbleiben. Nur wenn die Rücksicht auf die Erzeugung oder die ordnungsmäßige Bewirtschaftung einen Wechsel verlangen oder zwingende Persönliche Gründe ihn erfordern, kann er zugelassen werden. Es ist besonders ein Grunderwerb durch Personen zu verhindern, die hauptsächlich ihr Geld aulegen wollen oder eine Besserung ihrer Versorgung erstreben. Auch ein unter normalen Verhältnissen unbedenklicher Eigentums- oder Befitzwechsel soll möglichst bis nach Beendigung des Krieges zurückgestellt werden, weil sonst Kriegsteilnehmer, die ihre Interessen in der Heimat nicht selbst wahrnehmen können, benachteiligt werden. Das gilt gundsätzlich auch für den Erwerb von landwirtschaftlichem Grund und Boden durch die öffentliche Hand. Der Reichsernährungsminister wird ermächtigt, die zur Durchführung des Erlasses erforderlichen Maßnahmen zu troffen."
Zu diesem Führererlaß erfahren wir von zuständiger Seite, daß hierdurch nicht etwa eine neue Genehmigungspflicht eingeführt wird, vielmehr wird der Reichsernährungsminister die notwendigen Maßnahmen zur Durchführung des Erlasses mit Hilfe der bestehenden Einrichtungen treffen. Die Aussnh- rungsbestimmungen des Ministers können dabei durchaus auch mit dem bestehenden Recht brechen, insbesondere mit dem Pachtrecht oder Evbhofrecht usw. Von dieser Möglichkeit aber hat der Reichsernährungsminister zunächst nicht Gebrauch gemacht. Er hat vielmehr lediglich Len Genehmigungsbehörden eine Reihe von Anweisungen erteilt.. Dabei ist zu bedenken, daß eine völlige Drosselung des Grundstücksverkehrs nicht
möglich und auch nicht erwünscht ist. So müssen z. B. ver» wahrloste Betriebe in andere Hand übergeführt werden. Im übrigen ist auch eine Verpachtung nicht zu beanstanden, wenn sie der Erzeugungssteigerung dient. Bestimmte Rechtsgeschäfte von Verwandten oder der öffentlichen Hand oder solche unter 5 Hektar — im Westen 2 Hektar — fallen zunächst nicht unter die Anweisungen des Ministers, Wohl aber unter den Führer» erlaß. Die Rechtslage ändert sich gegenüber dem bisherigen Zustand wie folgt: Bisher konnte die Genehmigung zu landwirtschaftlichen Grundstücksgeschäften nur versagt werden, wenn das öffentliche Interesse verletzt wurde. Künftig kann ein solches Grundstücksgeschäft nur genehmigt werden, wenn es trotz oder gerade wegen des Krieges dem öffentlichen Interesse dient. Die Kaufparteien müssen also nunmehr Nachweisen, daß ihr Grundstücksvertrag dem öffentlichen Interesse dient, während bisher die Behörde nachzuweisen hatte, daß das öffentliche Interesse verletzt wurde.
Gauleiter Sauckel sprach vor den Mädel- SozialabteNungslerterinnen der HI.
Berlin, 6. August. (Eig. Funkmeldung.) Auf einer Arbeitsbesprechung der Mädel-Sozialabteilungsleiterimieu der Hitler-Jugend in den Gebieten sprach der Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz, Gauleiter Sauckel, und entwickelte die Grundsätze über den Frauenarbeitseinsatz. Er kennzeichnete die Arbeitseinsatzlager. Die politischen Ziele des Fraueneinsatzes sind Freiheit der Berufswahl, Wahrung der biologischen Grenzen des Einsatzes.
Gauleiter Sauckel wies der weiblichen Jugend die Ausgabe zu, eine gründliche Berufsausbildung anzustroben, um eine Heranführung zu jenen Berufen zu erreichen, die der Beschaffenheit der Frau besonders entsprechen, den erzieherischen, sozialen, pflegerischen, Haus- und landwirtschaftlichen Berufen.
Sie neuen Bombenangriffe auf England
DNB. Berlin, S. Aug. Wie das OKW mitteilt, griffen Dienstag nachmittag leichte deutsche Kampfflugzeuge die Stadt Brighton an der englischen Südküste im Tiefflug mit Bomben und Bordwaffen an. In mehreren Gebäude- komplexen und kriegswichtigen Anlagen verursachten Volltreffer starke Zerstörungen. Im Seegebiet vor Eastbourne bombardierten leichte deutsche Kampfflugzeuge trotz starker Jagd- und Flakabwehr ein größeres britisches Vorpostenboot, wobei die Aufbauten des Schiffes durch mehrere Treffer auf Deck und Backbord völlig zerstört wurden. In der Nacht'zum Mittwoch war die an der englischen Südwestküste gelegene Stadt Swansea das Ziel eines deutschen Luftangriffs.
Swansea ist bekannt als wichtiger Oelelnfubrhafen Großbritanniens und als Umschlagsplatz für zahlreiche Ryh- siosfe, die von hier aus zu den Rüstungsbelrieven in Süd- wales befördert werden. Außerdem besitzt der am Eingang des Bristol-Kanals liegende Hafen zahlreiche Sohlenpers zum Abtransport der aus dem Kohlengebiet von Wales stammenden Kohle. Auf die Docks und Hafenanlagen dieser Sladl wurden zahlreiche Spreng- und Brandbomben abgeworfen.
Weitere Angriffe deutscher Kampfflugzeuge richteten sich in der vergangenen Nacht gegen kriegswichtige Ziele an der Südwestspitze der englischen Insel, wobei vor allem auch Flak- und Scheinwerferstellungen wirkungsvoll mit Bordwaffen bekämpft wurden.
Das Waisenkind des Pazifiks
Tokio, 5. Aug. Mit der hoffnungslosen Lage Australlens beschäftigt sich „Tschugai Schogio Schimpo" in einem Artikel. Wenn Australien heute noch Japan Widerstand leiste, so nur, weil es an eine amerikanische Unterstützung glaube. Australien werde jedoch bald feststellen, daß diese Hilfe aus- bleiben werde. Die zurzeit-von der japanischen Marine im Pazifik durchgeführten Operationen machten ein gemeinsames Vorgehen Amerikas und Australiens gegen Japan unmög. lick. Das Blatt weilt im Zusammenhang hiermit aus die An
risse japanischer ll-Boöte gegen Sydney und Newcasitle sowie auf den neuerlichen Angriff japanischer Marineslugzeuge auf Port Hedland hm und erklärt, daß Australiens Westküste heute einer vielfachen Gefahr ausgesetzt sei. Der Tag sei nicht mehr fern, da sich Australiens Schicksal entscheiden werde. Nachdem die Nord-Australien vorgelagerten Inseln besetzt seien und auch die Aktionen aus Neu-Guinea Fortschritte machten, sei Australien das „Waisenkind des Pazifik" geworden.
England — ei« Vasall der LtGA
Washington befiehlt, London gehorcht
London, 5. August. Das Gesetz über die eigene Gerichtsbarkeit der USA in England hat im Unterhaus zwar schärfste Kritik gefunden — es wurde als „völlige Kapitula- rwn" und als „Walhington-Diktat" bezeichnet — aber, wie nicht anders zu erwarten war, ist es schließlich doch angenommen worden. Charakteristisch ist, daß der britische Generalstaatsanwalt Sommervell. der in der Debatte im Namen der Regierung abschließend das Wort ergriff, die Kri. tiker mit dem Hinweis zu beruhigen versuchte, daß „allge. mein gesehen die Strafen, die das amerikanische Gesetz vorsteht, durchaus befriedigend" seien. In einigen Fällen zum Beispiel bei Vergewaltigungen, sei das vorgesehene Strafmaß sogar noch Höher als in England.
Me Annahme des Gesetzes beweist das Herabsinken des einst so auf sich und seine eigene Justiz so stolzen Großbritanniens ans die Bedeutung eines zweitrangigen Staates. Früher pflegte man Maßnahmen mit derartigen, ein Volk herabsetzenden Bestimmungen nur bei Staaten z» treffen, die sich selbst nicht regieren konnten, wie beispielsweise -» China. Me Türkei mußte seinerzeit ebenfalls eine solche Bestimmung in öer Zeit ihres Niederganges hinnehmen, jedoch hob sie Atatürk sofort bei öer Wiederherstellung öer Sonde, ränität der türkischen Nation auf. Jetzt muß sich selbst das stolze Albioa dem Diktat des „Verbündeten" jenseits des Atlantiks beugen. Ein Zeichen, auf welches Niveau die EH« London—Washington das britische Weltreich gebracht bat. Das Empire ist ein Vasallenstaat der USA geworden Mutz diese Erkenntnis nicht jedem Briten die Schamröte ins Gesicht steigen lassen?
80ULN von »Ol-zno LI z n V l 1 r
dv Vsrlair Knorr Ä NIrtL. Lowrn»oM-0oso1IsodLkt. llüvodsv
Aber Argine protestierte. Sie seien sieben Menschen -nd drei Flaschen wären viel zu wenig, doch der Wirt fing übe. ihr« Worte hinweg. „Also drei. Und welche Marke?" Er nannte sin paar Firmen und verschwand dann, noch immer kopfschüttelnd, im Keller.
„Und Zigaretten, hören Sie. hundert Zigaretten!" riet ihm Argine nach.
Einer der Chauffeure wandte sich um. „Die Zigaretten werden bei uns nich im Keller aufbewahrt, jnädie Frau", sagte er gelassen, um dann hinzuzufügen. daß Hundeick Zigaretten für sieben Personen vielleicht auch zu wenig stieg.
N.gine schenkt« ihm sin strahlendes Lächeln. „Sie haben recht. Natürlich müssen es mindestens zweihundert sein."
„Mindestens. Sonst wirds nur ne halbe Nikotinvergiftung. und der Mensch soll nischt Halbes machen."
Ms sie wieder auf der Straße standen, behauptete Argine noch immer, daß der Sekt nicht langen würde und daß Wolf den Rat des Chauffeurs hätte befolgen und zweihundert Zigaretten, nehmen sollen. Dann aber gewahrte sie drüben am Breitenbachvlatz das kreisende Riesenrad der russischen Luftschaukel. und em kleiner Freudenschrei kam von ihren Lippen. Sie hatte ihren ganzen Kummer «m Sekt und Zigaretten vergessen.
Dort. Wolf! Dort! - Wir müssen mit der Luftschaukel fahren!" Wie ein Kind lief sie auf die bunten Lichter zu die eine Flasche, die sie trug, wie ein Rad schwingend. Wolf erreichte sie erst, als sie an der Kaffe stand und zwei Karten verlangte. „Mein Mann bezahst sie. ich l'-cke nämlich aar kein Geld bei mir."
Es blieb nichts übrig, als Argine zu folgen uns in eine der schwankenden Gondeln zu klettern, die sogleich ihre Fahrt in die nächtliche Höhe begann.
Argin« strahlte. „Ist es nicht wundervoll. Wölf? Das ganze Leben ist wundervoll, nicht wahr?"
Riesenrad begann schneller zu kreisen. Argine duldete es. daß Wolf Wurde die Sektflaschs nahm, damit sie sich am Geländer halten konnte.
„Wir können ja noch die Flasche aufmachen. Argmel sagt« «r mit einem spöttischen Lächeln das sie aber Nicht zu beachten schien.
„Ja. Wolf! Sekt in der Luftschaukel. das hat vor uns noch kein Mensch erlebt!" .
„Ist es denn wichtig, zu erleben, was vorher noch mn Mensch erlebte. Argine?"
„Es ist das Allerwichligst«. uNn laß doch schon den Pfropfen springen!" .
„Es geht nicht. Algin«, wir haben kerne Gläser!
Sie schien sehr enttäuscht. .
„Daß du daran nicht gedacht hast. Wolf! Pablo hätte es bestimmt getan!"
„Pablo eignet sich bestimmt besser zum Sekttrinlen und zur Luftschaukel als ich."
Cs sollte ein Scherz sein, aber Argine lächelte nicht. „Ja. leider", antwortete sie ernst, und sie blieb auch ernst, als nun die Fahrt beendet war und sie ausstiegen. um zu den anderen zu gehen.
Ucbrigens ergab es sich, daß auch Im Atelier Helges keine Sektgläser vorhanden waren. Dennoch wurde die Spende mit Jubel ausgenommen, nur Helge macht« Wolf Wurde ein paar Vorwürfe.
„Ich habe Sie nicht eingeladen, Herr Dr. Wurde, damit wir Ihre Gäste seien", sagte sie. und man konnte nur erwidern. daß die kleine Ueberraschung durch Argine angeregt wäre.
Natürlich konnte man Sekt auch aus Teetassen trinken.
„Immerhin besser als Tee aus Sektglä'ern", knurrt« der Maler Unke, der gerade dabei war, eine Karikatur Argines zu beenden. Er hielt ihr das Blatt hin und schien ein Lachen oder ein Lob zu erwarten.
„Wer ist denn diese verrückt« Person?" fragte Argine. und Unk? lachte bell auf.
„Erkenn« dich selbst, sagten die ollen Griechen", brummt« er dann, aber Argine bestritt, daß die Zeichnung di« geringste Aehnlichkeit mit ihr habe.
„Bin ich vielleicht exzentrisch?" wandte sie sich an Wolf, ,chin ich nicht ganz natürlich?"
„Bei dir ist das Exzentrische ganz natürlich", erwidert« Wolf Wurde, und er trank ihr zu. Argine lachte wieder. Es war sehr lustig, mit Teetassen anzustoßen.
„Weißt du. auf wen wir jetzt trinken?", fragte sie Wolf ei« wenig später, als ihr der melancholische Maler eben den Rest der letzten Flasche in ihre Tasse gegossen hatte.
Er wußte es nicht, aber er sagte, daß man eigentlich den Maler mit einem Trunk ehren solle, der die alte Spielkarte gemalt habe.
„Du weißt immer, was ich denke, Wolf. Ja, wir wollen auf Pablo trinken. Er ist der einzige, der mir hier fehlt.
„Pablo? Pablo hat d!« Spielkarte gemalt?"
„Nicht gemalt, aber übermalt. Das Bild der Earo-Dame war ganz verblaßt, aber er war es, der zuerst entdeckte, daß es mein Bild ist. Daß ich schon einmal da war auf dieser Welt und in seinem Leben. Auch in deinem Leben war ich schon, Wolf, weißt du es?"
„Nein. Argine. so kleine Episoden vergißt man", lacht» Wolf. Aber sie nahm sein Lachen nicht auf. Sie wurde
plötzlich wieder sehr ernst.
„Ich bin keine kleine Episode, Wolf. In niemandes Leben. Pablo hat mir die Geschichte der Murders erzählt- Er hat sie wohl von seinem Vater. Es war eine Argine, die zwischen zwei Brüdern stand, und beide liebten sie...
„Un" wen liebte Argine?"
Argine dacht« einen Augenblick nach, während sie mit einem "l-elöffel. der hier als Sektquirl dient«, den Wem in ihrer Tasse zu neuem Schäumen brachte.
„Argine liebte natürlich auch beide. Ich glaube, sie muß« jeden lieben, der sie liebte. Aber es ging sehr traurig aus, damals, sag! Pablo. Der eine Bruder hat den ander« erschlagen..."
„Wie gut. Argine. daß Pablo und ich nicht Brüder sind!" . ^ „
„Das weiß man nicht. Ms Kind lernte ich. daß all« Menschen Brüder wären..."
(Fortsetzung folgt.)