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Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung
/lmtsblatt -es Kreises Calw für Neuenbürg un- Umgebung Sirkenselöer-, Calmbacher- un- Herrenalber Tagblatt
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Nr. 182
Neuenbürg. Donnerstag den 6. August 1942
199. Jahrgang
Weiterer Vorftob «ach Süden
Eisenbahnknotenpunkt Kropotkin genommen — Der Kuban in über 100 Kilometer Breite erreicht — Zwei Panzerzuge und 24 Transportziige durch Stukas zerschlagen — Erfolgreicher Einsatz leichter Seestreitkriifte
DNB. Aus dem Führerhaupkquartier, 5. Aug. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
„Ostwärts des Asowschen Meeres nähern sich deutsche und rumänische Divisionen in breiter Front der Eisenbahnlinie Ieisk—Tichorezr. Der Feind leistete hier nur noch vereinzelt Widerstand. Am Kuban wurde der wichtige Eisen- bahnknokenpunkt kropotkin von einem Verbände der Was- fen-U nach hartem Kampf im Sturm genommen. Damit ist der Fluß nunmehr in über 100 km Breite erreicht. Nördlich gelang es, Brückenköpfe auf dem Westufer des Kuban zu bilden. Mehrere feindliche Kolonnen wurde» durch den schnellen Vorstoß der motorisierten Verbände abgeschnitten und vernichtet. Die Luftwaffe griff den auf den Kaukasus zurückweichenden Feind ununterbrochen an und setzte die Bombardierungen von Transportstauungen auf den Bahnlinien mit vernichtender Wirkung fort. Zwei Panzerzüge und 24 Transportziige wurden durch Sturzkampfflugzeuge zerschlagen.
Italienische Schnellboote versenkten im Schwarzen Mo« einen sowjetischen Kreuzer von 6500 Tonnen.
Zwischen Sal und Don bahnen Kampf- und Schlacht, sliegerverbände den nach Osten vorstoßenden Panzerspitzen den Weg. 2m großen Donbogen griffen die Bolschewisten gestern nur mit schwächeren Kräften erfolglos an.
Im Raum von Rschew dehnten die Sowjets ihre von starken Infanterie- und Panzerkräsken vorgetragenen Angriffe auf weitere Frontabschnitte aus. Die Harken Kämpfe dauern an. Nördlich der Stadt scheiterten alle Entlastungsangriffe an dem ungebrochenen Widerstandswillen unserer Truppen und dem vorbildlichen Zusammenwirken aller Waffen. Am Wolchow und vor Leningrad brachen mehrere von starkem Arkilleriefeuer unterstützte feindliche Angriffe zusammen.
Die britische Luftwaffe unternahm in der vergangenen Nacht mit schwachen Kräften planlose Angriffe auf das rheinisch-westfälische Industriegebiet. In einigen Orten entstanden geringfügige Schäden. Lin seindliches Flugzeug wurde abgeschossen.
Leichte deutsche Kampfflugzeuge griffen am gestrigen Tage Ziele an der englischen Südküsle an und erzielten Volltreffer in kriegswichtigen Anlagen der Stadt Brighton. Außerdem wurde ein Vorpostenboot getroffen. In der Nacht zum 5. August belegte die Luftwaffe Hafenanlagen
an»der Südweskküske Englands mlt Bomben.
In der Nacht zum 2. August kam es im Kanal zwischen deutschen Minensuchbooten und britischen Kanonen-Schnellbooten zu einem kurzen Gefecht, in dessen Verlauf ein feindliches Book durch Artillerievolltreffer vernichtet, zwei weiter in Brand geschossen und ein viertes schwer beschädigt wurde. In der Nacht zum 4. August torpedierten deutsche Schnellboote bei einem Vorstoß in den Kanal drei Dampfer von zusammen 5000 BRT, von denen zwei gesunken sind. Das Sinken des dritten konnte wegen starker Abwehr nicht beobachtet werden."
Die wehnvlrlschafliiche Bedeutung von Worofchilowsk
In dem Gebiet von Ordshonikidse kann man drei Hauptwirrschaftsräume unterscheiden, von denen der Raum von Worofchilowsk den Nordwesten des Gebietes umfaßt. Es ist ein großes Agrargebiet, in dem Sommer- und Winterweizen, Gerste, Mais, Sonnenblumen, Sojabohnen. Rizinus, Kartoffeln, Wassermelonen, Gemüse und Gartensrüchte angebaut und Feinwollschafe gezüchtet werden.
Di« Stadt Worofchilowsk, die früher Stawrovol hieß, ist die Hauptstadt des Gebietes Ordshonikidse. Die Stadt zählt nach den letzten sowjetische« Angaben rund lüvoo» Einwohner und ist ein bedeutender Rüstungs- und Industriestand, ort. Entsprechend der intensiven Landwirtschaft ihres Hinterlandes hat sich in der Stadt eine vielfältige Lebens- und Genußmittelindustrie entwickelt. Mühlen. Oelschlägereien, Brennereien, Molkereien und Margarinefabriken. Konservenfabriken, ein größeres Fleischkombinat. Lederwerke sowie Werke der Spinnerei- und Webereiindustrie sind hier vertreten. In der Rüstungsindustrie ist das Werk Kramp Me- tallist besonders wichtig. Dieses Werk verfügt über eine moderne technische Ausrüstung und hatte eine Belegschaft von rund 16 00 g Mann. Die Friedcnsproduktion umfaßte Sie Herstellung von Bohrmaschinen, Traktoren. Dieselmotoren usw. In letzter Zeit ist die Produktion stärkstens auf die Fertigung von Rüstungsmaterial, insbesondere von Vanzer- kampswagen und Munition, umgestellt worden. In anderen Fabriken der metallverarbeitenden Industrie wurden Ma, schinengewehre und Fahrzeuge hergestellt.
In Woroschiiowsk gibt es ferner Werke der Maschinen- Industrie und der chemischen Industrie. Der Verlust ist sowohl für dir sowjetische Rüstnngsind-ustrtz als auch für di? Lebensmittelversorgung der Sowjetunion von ivürbareck Veden tuna.
Ständige Wechselwirkung von Heer und Luftwaffe
Beim Vordringen über den Kuban-Flus; — 34 Sowjetflugzeuge bei Luftkiimpfen über dem großen Donbogen abgeschossen — 44 bei Rschew und sieben im nördlichen Abschnitt
Berlin, 6. August. (Eig. Funkmeldung.) Das Oberkommando der Wehrmacht teilt zu den Kämpfen an der Ostfront am 4. 8. folgendes mit:
Deutsche, rumänische und slowakische Verbände haben ostwärts des Asowschen Meeres am Jeja-Abschnitt den feindlichen Widerstand gebrochen und verfolgen die zurückweichen- nen Bolschewisten. Fm Zusammenwirken von Heer und Luftwaffe und in ständiger Wechselwirkung von Angriff und Ver- lolg^g haben deutsche Truppen den Eisenbahnknotenpunkt Krapotkin am Kubanfluß im Sturm genommen. Westlich Worofchilowsk wurde der Kuban-Fluß ebenfalls erreicht und nördlich Armawir überschritten. Die Luftwaffe belegte in Pausenlosen Angriffen die nach Süden zurückflutenden bolschewistischen Kolonnen mit Bomben. Auf der nördlich des Kaukasus verlaufenden Eisenbahnstrecke wurden zwei Panzerzüge vernichtet und zahlreiche weitere Transportzüge beschädigt.
Im großen Donbogen waren die vergeblichen Gegenangriffe der Bolschewisten am 4. 8. schwächer als am Vortage. Mehrere feindliche Panzer wurden abgeschossen. Die Luftwaffe vernichtete im Raum ostwärts Kalatsch 20 Geschütze und über 250 Fahrzeuge. Die Eisenbahnstrecken iin Raum Stalin- Srad wurden verschiedentlich schwer getroffen. In LustMmP- fen schossen deutsche Jäger über dem südlichen Frontabschnitt U bolschewistische Flugzeuge ab.
Im Raum von Rschew setzten die Bolschewisten ihre Infanterie- und Panzerangriffe fort. Nördlich Rschew wurden die Angriffe des Feindes in harten Abwehrkämpfen und vorbildlichem Zusammenwirken aller Kräfte abgewiesen. Vor einem deutschen Stützpunkt wurden allein 10 feindliche Panzer vernichtet. Weitere vier Panzerkampswagen sowie zahlreiche vahrzeuge und ein Munitionslager wurden von Bomben deutscher Sturzkampfflugzeuge vernichtet. Im Verlauf zahlreicher Luftkämpfe wurden 44 Flugzeuge abgeschossen.
An -er Wolchow-Front blieben stärkere bolschewistische Angriffe, die von heftigem Artilleriefeuer eingeleitet waren völlig erfolglos. Die Luftwaffe belegte feindliche Stellungen, Batterien und Nachschubkolonnen wirksam mit Bomben und Unterbrach bei Eisenhahnbekämpfung mehrfach eine wichtige
Bahnstrecke durch Volltreffer. In Austkämpfen wurden stoben feindliche Flugzeuge Mm Absturz gebracht.
vksues in Xürrs
Der Ritterkreuzträger Oberleutnant Siegfried Grabert fand am 25. Juli im Kampf gegen den Bolschewismus den Heldentod.
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Ritterkreuzträger Oberst Walter Roedlich, Kommandeur eines Panzerregiments, ist am 23. Juli während des Einsatzes im Ostfeldzug tödlich verunglückt.
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Bei der Brrfolgnug des Feindes im Kubangebiet bewältigten Infanterie- und Jäger-Divisionen in dem Wald- und schattenlosen Gebiet bei Tagestemperatnren von über 3v Grad bis zu 6» Kilometer Vormarsch am Tag.
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Der Führer hat einen Erlaß über die Einschränkung des Verkehrs mit landwirtschaftlichen Grundstücken im Kriege heransgegeben.
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Die britische Regierung in Indien hat einen perfiden Eintritt in die Vorverhandlungen des Kongresses unternommen. um die Abstimmung auf der Plenartagung zu beeinflussen und Gandhi in Mißkredit zu bringen.
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Der Londoner „Economist" gibt zu, daß britische Geleitzüge, die nach Murmansk durchznkommen versuchten, mit „sehr großen Verlusten" zu rechnen hätten.
Die Gummi-Sorgen der USA.
Vigo, 6. August. (Eig. Funkmelduug.) Die im Gesamtbereich des nordamerikanischen Wirtschaftseinslusses erfaßte Gummiproduktion reicht nach Meldungen aus Washington nicht aus, den Gumminotstand in den USA zu beheben. Als schwerwiegend wird von den amerikanischen Wirtschaftlern angesehen, daß der Mangel an Arbeitskräften in den südamerikanischen Staaten eine Steigerung der Rohstaffproduk- tion an Gummi nicht erwarten läßt, so daß der Mangel auf dem Gummimarkt in den USA sich noch verschärfen dürfte.
Der Druck aus den Magen
V. /r. Welche tödliche Gefahr in der Ernährungsabhängigkeit eines Landes von Englands Willkür liegen kann, das hat am bittersten Wohl Griechenland erfahren. Es ist sein Geheimnis, daß die fast völlige Abhängigkeit des griechischen Volkes von überseeischen Weiz-eneinfuhren einer Gründe dafür war, daß Griechenland die englische, Politik mitmachen zu müssen glaubte. Als dann die große Abrechnung kam, verschwanden nicht nur die britischen Truppen mit blitzartiger Geschwindigkeit aus dem unglücklichen Lande, sondern sie nahmen mit, was irgendwie mitzunehmen war, und was nicht mitzunehmen war, Las suchten sie nach Möglichkeit zu vernichten. Die britischen Spreng- und Zerstörungskommandos, die ja schon in Belgien eine verhängnisvolle Rolle gespielt hatten, gehören mit zum System des britischen Hungerzwanges. Man vernichtet rücksichtslos und ohne Mitleid mit der zum Hungern verurteilten Bevölkerung alle nur irgendwie erreichbaren Nahrungsmittel.
Daß es sich bei dem griechischen Schicksal nicht um eine Zufallserscheinung handelt, sondern um ein bewußt angewandtes System, das zeigt der Versuch der Wiederholung dieses Systems im Gebiet des Nahen Ostens. Auch die Länder dieses Raumes der Erde besitzen nicht, oder besser sagt man, „nicht mehr" die volle Ernährungsunabhängigkeit. Bis vor wenigen Fahren reichte die Gesamtproduktion an Getreide zwar noch so eben hin, aber in den einzelnen Ländern war die Lage doch schon anders. Aegyptens Weizeneinfuhrbedarf wuchs als Folge der englischen Politik, die dieses Land zur Baumwollkultur Englands stempelte. Einen ganz erheblichen Getreideeinfuhrbedarf hatte auch Palästina. Hier war es die jüdische Einwanderung, die die Ernährungsautarkie mehr und mehr zerstörte. Das Judentum bevölkerte überwiegend die Großstädte des Landes. Irak und Iran vermochten sich in normalen Zeiten selbst knapp zu versorgen, was zum Teil aber nur auf den geringen Getreidoverbrauch der Bevölkerung zurückzuführen war. Einziges Ueberschußgebiet an Getreide war Syrien. Seine Ueberschüsse deckten so ungefähr den Einfuhrbedavf Palästinas, während Aegypten in normalen Zeiten ans Grund seiner Baumwollexporte in der Lage war» sich überseeisches Getreide zu besorgen.
Diese sehr labile Getrcidoversorgungslage konnte bereits durch eine schlechte Ernte in Gefahr gebracht werden. Das ist nun nicht nur 1941 der Fall gewesen, sondern wird vermutlich auch 1942 wieder der Fall sein. Die Ernte dieses Jahres wird Wohl etwas besser sein als die vorjährige, aber doch nicht ganz den Bedarf decken. Es ist erklärlich, daß unter diesen Umständen und bei der Gefahr der Abschneiduug auswärtiger Getreidezusuhren durch den Krieg die größte Sorg« der Regierungen in diesen Ländern aus die Sicherung der Weizeneinfuhren gerichtet war. Das war genau der von England gewollte Zustand, denn jetzt konnte man ja den bewährten Druck auf den Magen als Mittel der englischen Politik wieder einsetzen. Das geschah genau nach dem Muster Griechenlands in der Form, daß man den Völkern des Vorderen Orients versprach, alle ihre Nahrungssorgen würden mit einem Schlage beendet sein, wenn sie sich England an* schlössen. Dann würde aus den riesigen Vorräten des englischen Empire das Getreide nur so in die Länder des Nahen Ostens „Hineinströmen". Es ist bekannt. Laß die arabischen Völker diesen Verlockungen trotzdem nicht erlegen sind. England mußte im Irak sowohl wie in Iran und Syrien Gewalt anwenden.
Wie dem aber auch sei. England besitzt heute die Gewalt über den Vorderen Orient (soweit es nicht bereits den Sowjets Weichen mußte). Und was ist nun aus den Versprechungen geworden? Die Antwort lautet wie immer: Nichts! Die Versorgnngsnöte der arabischen Länder sind heute größer alle. Selbst im Ueberschußland Syrien herrscht heute Hunger. Die mit großem Trara angekündigte United Kingdom Coin- mercial Corporation, die mit einem Kapital von fünf Millionen Pfund ausgestattet, den Warenaustausch mit England auf die Beine stellen sollte, hat zwar immer wieder von großen Einfuhren berichtet, hat aber niemals Getreide an die Zivilbevölkerung abgegeben. Im Gegenteil, sie kaufte in den Ländern selbst alle Vorräte auf. die nur zu haben waren und trieb dadurch die Preise in die Höhe so daß die ärmere Bevölkerung einfach nicht mehr kauffähig ist. Die Beschlagnahme des gesamten Eisenbahn- und Verkehrswesens für englische Heereszwecke zerstörte weiter jede vernünftige Vcr- sorgungsorganisation. Dazu kommen die etwa 800 000 Mann des Heeres, das England im Nahen Osten unterhält, die nicht nur ernährt sein wollen, sondern die auch alle erreichbaren Konsumwaren und die im Vorderen Orient schon immer sehr raren Artikel, Fleisch und Fett, der eingeborenen Bevölkerung auf Grund ihrer größeren Kaufkraft vor der Nase wegschnappen. So herrscht schon lange Hunger im Vorderne Orient. Die Ernennung des Australiers Casey zum Minister für den Mittleren Osten, die vielfach als ein Versprechen aufgefaßt wurde, daß australisches Getreide dem a"strnl!sck:en Minister folgen werde, l^at nichts gebessert. Im Gegteneil. neue-' :gs wurde gerade von diesem Minister gefordert, daß angmchts der zunehmenden Transportschwicrigkeiteu die evg'i'chen Truppen Lurch vergrößerte Lieferungen aus den Ländern selbst unterhalten werben müßten. Das bedeutet verstärkten