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Geüenktage

ö. August

1809 Die Tiroler unter Speckbacher siegen am St-Mer Joch über die Franzosen und Bayern.

1911 Kriegserklärung Montenegros an Oesterreich-Ungarn.

Kriegserklärung Oesterreich-UngarnS an Rußland.

1911 Erneuerung des Eisernen Kreuzes.

M- Einnahme Warschaus durch die IX. Arme^

Sommerabend

Wie schön ist doch so ein Sommerabend! Aller Lärm des ges löst sich auf und verklingt in der wunderbaren Stille. . »hltuende Kühle folgt der Wärme des Tages und man glaubt die Schönheit der sommerlichen Natur in dem Däm­mern zwischen Tag und Nacht doppelt und dreifach zu ver­spüren. Die Schatten werden, je höher die Sonne im Laufe des Tages steigt, lang und länger, die Farben draußen im sonnendurchglühten Wald und auf der Wiese werden dunkler und satter; von Stunde zu Stunde bietet sich dem Auge ein anderes Bild. Du herrlicher Weg zwischen Wiesen und Fel­dern!, Wie gerne gehe ich dich am stillen Sommerabend. Auch in meine Seele zieht Ruhe ein und tiefes Glücksgefühl ergreift mich, da ich langsam dahinschreite. Grillengezirpe und Froschgequake will mir in solcher Stimmung als das schönste Konzert erscheinen und ergriffen lausche ich dem spä­ten, abendlichen Gesang eines Vogels. Nun ist von der Sonne nichts mehr zu sehen; nur der kupferrote Schein am Horizont bleibt noch für kurze Zeit zurück. Dunkler wird es um mich, aber auch in meinem Innern bleibt wie von der Sonne am abendlichen Himmel ein Heller Schein, der mir bis in die tiefe Nacht hinein die Freude an diesem Sommer- tag erhält.

Dahlie und Georgine

Die Dahlie stammt ursprünglich aus Südamerika, kam aber erst im Jahre 1789 nach Europa, und zwar nach Madrid, wo man sie dem schwedischen Botaniker Dahl zu Ehren Dahlie" nannte. Die spanischen Botaniker hüteten die schö­nen Blüten jedoch erst so streng, daß volle 13 Jahre lang keine Blüte aus Madrid hmausgelangte. Erst Alexander von Humboldt war es Vorbehalten, die ersten Dahlien nach Berlin zu bringen. Von hier aus und dank der vorzüglichen gärt­nerischen Pflege fand die Dahlie, der man in Berlin nun­mehr den NamenGeorgine" gab. rasche Verbreitung und wurde sehr beliebt, behielt aber gleichwohl ihre beiden Namen bei und hieß in den verschiedenen europäischen Ländern ab­wechselnd Dahlie oder Georgine. Einem Gärtner in Karls­ruhe gelang es im Jahre 1810 auch, die Dahlie zum ersten Male als gefüllte Blüten und in besonders schönen, neuen Farben zu züchten: er hatte damit, weil man bisher nur die ungefüllten Dahlien gekannt hatte, denn auch großen Erfolg, ja sogar den Erfolg, baß man jetzt Massen der Knollen dieser schöngefärbten gefüllten Blüten aus Deutschland wieder in ihre südamerikanische Heimat schicken mußte, wo die Blüten in ihrem neuen deutschen Kleid viel Aufsehen machten.

Schutz der Arbeitskraft

Der Unfallverhütung in der Landwirtschaft kommt ge­rade jetzt eine ganz besondere Bedeutung zu. infolge der Verhältnisse müssen heute zahlreiche Betriebsfremde wie auch sehr jugendliche und betagte Arbeitskräfte eingesetzt werden. Die Dienstverpflichtung hat ebenfalls Arbeitskräfte zum Einsatz gebracht, die früher Wohl in der Landwirtschaft tätig waren, seit längerer Zeit aber anderswo- arbeiteten und dadurch mit der Landarbeit nun nicht mehr so vertraut sind. Sie müssen vor allem durch den Betriebsführer auf­geklärt und betreut Werden. Jedem einzelnen erwächst aber auch im ureigensten und im allgemeinen Interesse die Pflicht, sich so zu verhallen, daß Unfälle verhütet werden. Vielfach lassen sie sich vermeiden, wenn der innere Wille und die Bereitschaft vorhanden ist. vorsichtig zu sein. Sonst, hel­fen auch alle Vorschriften nichts, die selbstverständlich jedes Gefelschaftsmitglied kennen muß. Futterschneidemaschine und Kreissäge verursachen alljährlich die meisten Unfälle. Bei ihnen heißt es also besonders achtgeben. Nirgends dür­fen die Schutzvorrichtungen fehlen oder gar entfernt werden. Vorhandene Mängel sind rechtzeitig abzustellen, ehe ein Un­glück geschieht. Am besten schützt sich überhaupt der. der mit Offenen Augen, klarem Kopf und Lust und Liebs an seine Arbeit berangeht, denn bei ihm ist gewissermaßen die Be­achtung der Vorschriften zur Unfallverhütung schon halb er­füllt, An zielbewnß'e Menschen kommt der Unfall nämlich nicht so ohne weiteres heran.

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Vollkorn in der Säuglingsernährung. Der Reichsge- suiidhells-Prüfnngs- und Beratungsdienst teilt mit. daß seit langem Bestrehungen im Gange sind, um möglichst viel Kin- dcrnährmittel auf Vollkorngrundlage umzustellen. Diese Bereicherung der Kindernährmittel im Sinne der Vollkorn­brotaktion wird im Einvernehmen mit der Fachgruvve durch­geführt. so daß schon bald mit mehreren Vollkornerzeugnis­sen auf diesem Gebiet gerechnet werden kann.

Unzustellbare Feldpostfendungen. Um dem Verderb von Lebensmitteln varzubeugen, werden unzustellbare Feld- Postpackchen aus dem Operationsgebiet nur noch dann an den Absender zurückgeleitet, wenn dies auf dem Päckchen durch den VermerkBei Unzustellbarkeit zurück an Absender" aus­drücklich verlangt wird Andernfalls verteilt der Einheits- fiihrer oder Dienststellenleiter den verderblichen Fnbalt des Päckchens an die Kameraden der Einheit, während er etwa beiliegende Nachrichten sowie rein persönlichen Gegenstände mit einem Vermerk über den verteilten Inhalt an den Ab­sender zurückichickt. Unzustellbare Sendungen mit Zeitungen und Zeitschriften werden grundsätzlich nicht zurückqesandt sondern in der Einheit verteilt. Die Postbenutzer werden aus die Neuregelung hierdurch ausdrücklich hingewiefen.

- Faltbriefsendnngen. Die Verknappung von Papier veranlaßt viele Postversender, Briefbogen und Drucksachen zusammengefaltet als Faltbrief oder Drucksache in Falt- vriefform zu verschicken. Die Faltbriefsendungen müssen aus ausreichend widerstandsfähigem Pavier hergestellt sein und dürfen nicht das Mindestmaß für Briefe (10,8 mal 7,1 cm", uw-rschreiten. Seitliche Oeffnungen der Faltbriefe dürfen nicht so groß sein, daß andere Briefe oder Postkarten sich einschieben können. Solche Oeffnungen müssen durch Klebe­streifen oder andere zugelassene Mittel verschlossen sein. Be> Drucksachen in Faltbriefform wird zunächst versuchsweise

gestaltet, als Schutzmaßnahme gegen die störenden Ein­wirkungen der seitlichen Oeffnungen den Verschluß durch kleine Klebestreifen oder Siegelmarken herzustellen doch dür­fen diese Streifen die ofkenen Seiten nicht vollkommen ver­schließen. Derartige Drucksachen müssen in der Aufschrift den VermerkDrucksache" traaen. Die Vergünstigungen können Mr zugeklebte Drucksachen in Faltüriefform nickt zuaestan- den werden, wenn in deö Aufschrift der VermerkDruck­sache" fehlt oder wenn diese Sendungen allseitig vollständig zugekleln oder durch Drahthestklammern und andere nicht wicht lösbare und nur mit SchNrerigk-üten zu ersetzende Berscklußmittel verschlossen sind. D'-e Deutsche Reicksvosi wuß den Inhalt daraufhin vrüfen können ob die Smdnuci gegen die ermäßigte Dr'-cksachera-bühe versandt werden Mf., und zu diesem Zwecke n. U. die Kiebestreif"" dnrch- schneiden die sie daun erneuern oder in anderer Weise er­setzen läßt.

Wir reden über...

Bei einer Besprechung dieser Tage, in -er nur Frauen zugegen waren, siel plötzlich, von einer sehr klugen und welt­erfahrenen Frau gesprochen, die Frage:Reden wir Frauen eigentlich nicht etwas zuviel vom Essen? Gibt es denn sonst gar nichts mehr zu reden?" Wie ein Blitz aus dem heiteren Himmel siel diese Frage und alle, die da saßen, suhlten sich zutiefst getroffen. Ja, es ist schon so: gibt es denn sonst gar nichts mehr zu reden? Es ist manchesmal, äls litten wir Frauen unter einer Hungerpsychose und stünden vor einem leeren Brotkorb. Derweilen sich in den Läden schon wieder das Gemüse häuft und auch der Wald seine schönsten Früchte trug und noch trägt, die wir nur täglich mit etwas Fleiß zu holen brauchen. Und was hilft schon alles Reden? War man es von der deutschen Hausfrau nicht gewohnt, daß sie still ihre Wege geht und still , da anpackt, wo es nottut und still da verzichtet, wo es nötig ist? Und das soll nun Plötzlich anders werden? Sicher, das tägliche Brot ist wichtig und der ganze Gang des Lebens hängt davon ab, daß der Einzelne reichlich und nahrhaft gegessen hat. Und die Nöte der Haus­frau heute sind anerkannt und groß. Ihre Sorgen um den täglichen Einkauf und das Einteilen und das richtige, gesunde Kochen und Ausnützen aller Möglichkeiten sind auch groß. Und sie stehen oft vor'einem Rätsel, wenn der Mittagstisch wieder in die Nähe rückt. Aber ist schon e i n Tag vergangen, an dem wir nicht zu essen hatten? Auch wenn wir, nicht so viel darüber geredet hätten? Und was nützt es schon, dieses viele Reden und Erwägen und Hin und Herl Gibt es denn sonst gar nichts mehr zu reden?

Diese kleine Frage verfolgte Mich lange Tage und auch die Nächte noch. Wir könnten mit unseren Mitmenschen so viel Großes und Schönes und Edles reden, so vieles, was ihnen Freude machen würde. Warum immer gerade' nur vom Essen? Wir sollten es uns angewöhnen, unsere kleinen und großen Sorgen viel mehr zutiefst im eigenen Herzen zu tra­gen. Wissen wir denn, ob der andere, dem wir unser Leid klagen, mit uns fühlt und uns versteht oder gar bedauert? Ist es nicht viel mehr oft so, daß der andere sich vergnügt die Hände reibt, wenn es uns schlecht geht und, wie man so sagt: der dritte sich freut, wenn zwei sich streiten? Warum wollen wir -Frauen das nicht verstehen und einsehen?

Morgens in aller Frühe schon ein frohes Wort auf den Lippen und auf die Frage, wie gehts, ein frohes: Danke, gut! Das macht einen ganzen grauen Regentag hell. Und das was uns plagt und nicht gefällt und Sorgen macht, das lassen wir ganz tief drin im Herzen und hüten es fest, daß keiner es errät. Auch der allernächste nicht. MBC.

Bauernregeln vom August

Wenn's im August stark tauen tut, bleibt das Wetter meistens gut. Jsi's in der ersten Augustwoche heiß, so bleibt der Winter lange weiß. Gibt's im August rechten Sonnenschein, so wird die Ernte besser sein. August ohne Feuer, macht das Brot teuer. Im August viel Regen, ist, dem Wein kein Segen. Bläst im August der Nord, so dauert gutes Wetter fort. Stellen sich Anfang August Ge­witter ein, so wird es bis zu Ende sein. Der August muß Hitze haben, sonst wird der Früchte Zahl und Güte begraben.

Je dichter der Regen im August, je dünner wird der Must.

1. August: Viel Hitze im Dominikus, ein strenger Winter kommen muß. 5. August: Zu Osivald, wachsen die Rüben bald. Wenn's an Oswald regnet, wird teuer das Getreid', und wären alle Berge aus Mehl bereit't. 10. August: An St. Laurenti Sonnenschein, bedeutet ein gutes Jahr für den Wein. Laurentius heiter und gut, einen schönen Herbst verheißen Ürt. An Laurentius man pflügen muß. Jst's hell an dem Laurentiustag, man Früchte sich viel versprechen

mag. Lorenz und Barthel (21. August) schön, wird der Herbst auch gut ansgehn. Freundlicher Barthel und Lo­renz machen den Herbst zum Lenz. Lorenz muß rein sein, soll guter Wein sein. Ist Lorenz ohne Feuer, gibt schlechten Wein es Heuer. 15. August: Mariens Himmelfahrt Son­nenschein, bringt viel Obst und guten Wein. Hat unsere Frau gut Wetter, wenn sie zum Himmel fährt, gewiß sie dann uns allen viel guten Wein beschert. 21. August: Ge­witter an Bartholomä, bringen Regen und Schnee. Bartholomä, Bauer'! Wie sich Bartholomäus hält, ist der ganze Herbst bestellt. 28. August: Um die Zeit von Augustin zieh'n die warmen Tage hin.

Im August totale Mondfinsternis

Das Jahr 1912 bringt gleich zweimal die seltene Natur­erscheinung einer totalen Mondfinsternis. Die erste Verfinste­rung war Anfang März zu verzeichnen, die zweite ist in der Nacht vom 25. auf 26. August, und zwar morgens um 1 Uhr, zu erwarten. Um 5 Uhr morgens wird sich die Mondkngei ganz im Schatten der Erde befinden.

Äus ^Pforzheim

Das Fest der Goldenen Hochzeit

feiern morgen Donnerstag den 6. August die Johann Phil. Zachmann'schen Eheleute, Zerrennerstraße 31, in geistiger und körperlicher Frische. Der Jubelbräutigam, der aus Wilfer­dingen stammt, ist 71 Jahre alt, die Jubelbraut, aus Serres gebürtig, 75 Jahre. Beide Eheleute betreiben heute noch eine Feingießerei.

Sein 75. Lebensjahr

vollendete Professor Georg Meißner, eine in Pforzheim be­kannte Persönlichkeit. Der Jubilar kam 1898 nach Pforzheim an die Oberrealschule, wo er bis zum Jahre 1932 segensreich wirkte.

Ein gutes Beispiel für die Opferwilligkcit gaben etwa hundert Kinder, die auf dem Hofe eines Hauses in der Nordstadt mit jubelnden Herzen sich an einem Kasperle- Theater erfreuten, das die Gattin des Architekten Gerstung in Szene gesetzt hatte. Die Eintrittsgelder in Höhe von 25 RM. wurden unseren verwundeten Soldaten zugeführt.

Das Deutsche Kreuz in Gold

wurde Major Fritz Lang aus Pforzheim und Hauptmaun August Knobloch aus dem benachbarten Königsbach verliehen.

Eine AusstellungKunst an der Front"

wird in der Zeit vom 12. bis 27. August im Bohuenberger Schlößchen zu sehen sein. Soldaten zeigen eine reichhaltige Schau von Werken aus dem Kriegserlebnis an den Fronten.

Die Himbeerernte

ist nahezu beendet. Unsere Wälder wimmelten von Beeren­suchern, die über das Sammelergebnis sehr befriedigt sind. Leider hat man dabei unsere Jungkulturen wenig geschont und es wird Aufgabe namentlich -der Eltern sein, ihre Kinder auf die Strafbarkeit ihrer Handlungsweise künftighin auf­merksam zu machen.

oisnsttsß«! «Isi« «»I.

HJ-Gef. 12/101. Mittwoch, 5. 8.: Antreten der Schar I um 20.15 Uhr vor der Wärmstube. Antreten der Schar !l um 20.30 Uhr vor dem Rathaus in Waldrxnnach. Sonntag, 9. 8.: Antreten der Schar I und II um 7.15 Uhr auf der Wilhelms- hühe. Erwarte vollzähliges und pünktliches Erscheinen. Swicl- leute mit Instrument.

Gesunde Heimstätten - gesundes Volk

Vorbildliche Kleinsiedlungen im Sinne des Führererlaffes

Als kürzlich der Erlaß des Führers erschien, der für die Zeit nach dem Kriege einen zahlenmäßig verstärkten Wohn­bau in neuer zweckmäßiger Bauweise anordnet, war es jedem klar, daß es sich hier um eine soziale Maßnahme größten Stiles handelt. Denn in erster Linie kommt Liese Baupla­nung, wie sie der Führer als Ziel gesetzt, den kinderreichen Familien zugute. Für die Mütter und die Kinder unseres Volkes sollen gesunde, vorbildliche Heimstätten geschaffen wer­den. Im Gau Südhannover-Braunschweig hat die Gemein­nützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft der Deutschen ArbeitsfrontNeue Heimat" im Aufträge des Gauleiters Lauterbacher als des zuständigen Gauwohnungskommissars bereits in kriegsmäßig bedingtem Umfang die neuen Bau­planungen verwirklicht. In Solingen, einer Stadt im Regie­rungsbezirk Hannover mit 31 000 Einwohnern, find bereits rund hundert neueHeimstätten errichtet worden, und zwar in Form von zwei Siedlungen. Die eine, mit dreißig Woh- nuik«n, schließt sich an eine ältere, bereits bestehende Siedlung an; die andere, aus siebzig Wohnungen bestehend, an einen gewerblichen Betrieb.

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In Liefen beiden Siedlungen sind die vom Gauwohnungs­kommissar herausgebrachtenErprobungstypen" ver­treten. Der erste TYP zeigt eine große Wohnküche von achtzehn bis neunzehn Quadratmetern Ausmaß, ein Zimmer von sechszchn Quadratmetern, das Kinderschläfzimmer sind im Dachgeschoß untergebracht. Bad und Vorratskam­mern fehlen natürlich nicht. Im Erdgeschoß ist ein Schweine-, Ziegen- und Hühner st all vorgesehen. Zwischen Keller, Waschküche und Stall ist ein Gang geschaffen, der freie Bewegungsmöglichkeit für die vielbeschäf­tigte Hausfrau gestattet. Es ist ein sehr großer Vorteil, daß mittels des Ganges sowohl der Keller als auch die Waschküche und der Stall von den Wohn- und Schlafräumen abgctrennt sind und somit das Arbeitsgebiet des Haushaltes ganz für sich bleibt. Und wenn die Küche nach wie vor bei den Wohn- räumen verbleibt, so ist zu bedenken, daß sie ja auch als Wohnküche, also als täglicher A uf e n th al t s r a u m der Familie, dienen soll. Ihr Umfang von achtzehn bis neunzehn Quadratmetern verbürgt völlige und ungehinderte Bewegungsfreiheit für acht bis neun Personen, wie denn

überhaupt die neue Bauweise diese Personenanzahl als Norm anfieht.

Der zweiteErprobungstyp" bringt statt der Wohnküche nur eine Kochnische, dafür aber einen Tagesaufenthaltsraum von achtzehn Quadratmetern, an sich noch ein weiteres Zimmer von 14,5 Quadrat­meter Umfang anfchließt. Somit ist ein besonderer Raum geschaffen worden für festliche einmalige Ge­legenheiten: Hochzeitsfeiern und andere Zusammen­künfte der Familie Werden hier abgehalten werden können. Es wird ein Raum sein, den die Hausfrau auch hinsichtlich der Inneneinrichtung möglichst gut, möglichstbesonders" auszustatten wünscht und der sich allen einprägen wird eben als etwas Besonderes, das dem Hause festlichen Glanz gibt. Für einen wirklich guten und geschmackvollen, dabei im Preise durchaus erschwinglichen Hausrat wird nach Beendi­gung des Krieges das Gauheimstättenamt sorgen. Warm und traulich sind die neuen Wohnungen, die übrigens auch nach einigen anderen, ebenfalls vom Gauwohnungskommissar vor­gezeichneten Typen, die im wesentlichen nicht von den Er­probungstypen abweichen, gebaut werden. Warm und traulich diese Begriffe gelten nicht nur in übertragener, sondern auch in tatsächlicher Bedeutung. Denn starke Wärmeplatten, in die Wände eingelassen, bieten ausreichenden Schutz gegen Nässe und Kälte. Die Volksgesundheit wird durch diese vor­beugende Mnaßnahme gewahrt, denn Erkältungskrankheiten Werden weitgehendst vermieden.

Was die Hausfrau im Herbst in die Vorratskammern sorglich schichtet, baut sie im Frühjahr an in den Gartenland­flächen, die sich im Umfang von vierhundert bis achthundert Quadratmetern am Haus anfchließen. Das Haus in seiner Bauweise, der Garten in seiner Anlage alles fügt sich har­monisch ein in die Landschaft, in die Haus und Garten gestellt sind. Der Landfchaftscharakter in seiner Eigentümlichkeit bleibt dadurch in vollem Maße geivahrt; die neuen Siedlun­gen werden das Bild ihrer Umgebung nicht zerstören und nicht zerreißen, wie es in den Jah­ren eines falschen Bausystems so oft der Fall gewesen ist. Von der Landschaft getragen, aus bestem Material errichtet, wer­den sie lvirkliche Heimstätten sein für deutsche Menschen. Heim­stätten vor allem für unsere Kinder, sagend.