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Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

Amtsblatt -es Kreises Calw für Neuenbürg un- Umgebung Sirkenfelöer-, Calrnbacher- un- Herrenalber Tagblatt

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Nr. 181

Neuenbürg» Mittwoch den S. Ailgust 1942

199. Jahrgang

Der Kuban ist erreicht!

Woroschilowsk genommen Widerstand zäh kämpfender Nachhuten gebrochen Britische Flugplätze und Feldlager bei Alexandrien bombardiert Volltreffer auf drei Schiffe eines britischen Geleitznges

DNB. Aus dem Aührerhaupkquarlier, 4. Aug. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

»Ostwärts des Asowschen Meeres brachen deutsche Di- Visionen den Widerstand der teilweise noch zäh kämpfenden bolschewistischen Nachhuten. Schnelle Verbände des Heeres und der Waffen-U haben in kühnem Vorstoß an mehreren Stellen den Kubanfluh erreicht. Die Industriestadt Woro- schilowsk wurde nach heftigem Häuserkampf genommen. Verbände der Luftwaffe griffen zurückflutende feindliche Kolonnen mit vernichtender Wirkung an und bombardier­ten bei Tag und Nacht feindliche Flugplätze» Transport­bewegungen und Ersenbahnanlagen bis zu den Nordaus­läufern des Kaukasus. Zwischen Sal und Don dringen deutsche und rumänische Truppen weiter nach Osten vor. Bei einem nächtlichen Luftangriff auf die Wolgaschifsahrl wurde ein sowjetischer Tanker versenkt.

Im großen Donbogen setzten die Bolschewisten ihre vergeblichen Gegenangriffe fort. Im Raum von Rschew wurden erneute feindliche Entlastungsangriffe in hart­näckigen Kämpfen abgeschlagen. An der Wolchow-Fronl und vor Leningrad hatten eigene Angriffsunlernehmungen örtliche Erfolge. Im Finnischen Meerbusen wurden zwei bolschewistische Minensucher durch Bombenwurf versenkt» ein weiterer beschädigt.

Zn Aegypten belegten deutsche Kampfflugzeuge in der Nacht zum 3. August und am gestrigen Tage britische Flug­plätze und Feldlager bei Alexandrien mit Bomben. In Rordasrika und über Malta wurden in Luftkämpsen neun britische Flugzeuge durch deutsche Jäger ohne eigene Ver­luste abgeschossen.

Im Kampf gegen Großbritannien griff die Luftwaffe am gestrigen Tage wieder kriegswichtige Anlagen und Flugplätze ln den Midlands sowie an der Ost. und Süd­küste Englands zum Teil im Tiefflug an. Im Seegebiel von Torquay wurden in der vergangenen Nacht durch Kampfflugzeuge auf drei Handelsschiffen eines britischen Geleits Volltreffer erzielt."

Der Kuban-Fluß

Das Kuban-Gebiet ist jetzt in den Bereich der unmittel­baren militärischen Operationen gerückt. Es hat seinen Namen «ach dem Fluß Kuban, der aus den Gletschern des Elbrus, hxm hohen Schneegipfel des Kaukasus, als wilder Gebirgs­bach abfließt, aber bald die Ebene erreicht und dann als sehr «äaer Fluß, der zu beiden Seiten von ausgedehnten Sümp­

fen begleitet ist, seiner Mündung entgegenschleicht. Er teilt stch in zwei Mündungsarme, von denen der eine zum Schwar­zen, der andere zum Asowschen Meer abfließt. Beide Mün­dungsarme schließen die Halbinsel Taman nach Osten ab. Die Halbinsel Taman liegt gegenüber der Halbinsel Kertsch, von der sie durch die gleichnamige Meerenge geschieden ist. Das Kuban-Gebiet schließt im Norden an das Don-Gebiet von Rostow an und ist mit seinen lÜ2 000 qkm IV-mal so groß wie Bayern und fast doppelt so groß wie Böhmen. Seine Erdstruktur ist sehr gegensätzlicher Art. Nördlich des Kuban ist das Gebiet Steppe, die an den tiefsten Stellen in Sümpfe und Seen übergeht. Südlich des Kuban gewinnt das Land bald die mannigfachen Bergformen des Mittelgebirges, ist waldreich und weist zahlreiche Heilquellen auf. In der Steppe wird vornehmlich Viehzucht getrieben. In ihr stehen die Schake an der Spitze, daneben Pferd? und Rinder. Auch Ka- mele treten schon auf. Besonderheiten sind die sehr ergiebige Fischerei im Kuban, in den Seen und Haffs sowie eine aus­gesprochen starke Bienenzucht.

Neuer japanischer Sieg

Wichtige Schlüsselstellung an der Mündung des Wu-FluffeS.

besetzt

Tokio, 4. August. Japanische Streitkräfte, die in der Tschekiang-Provinz operieren, haben SunghanWen, eine Schlüsselstellung zu der Mündung des Wu-Flusses im süd­westlichen Teil der Provinz Tfchekiang vollständig besetzt, wie von japanischen Aufklärungsflugzeugen gemeldet wird.

Nach einer weiteren Meldung aus Tokio wurde als zwei­tes USA-Kriegsschifs das früher zum amerikanischen Ost­asiengeschwader gehörende KanonenbootLuzon" dieser Tage im Flottenstützpunkt Cavite Manila) unter dem Namen Karatsu" der japanischen Marine einverleibt. Dieses Kriegsschiff, das 600 Tonnen groß ist, war vor dem Kriege auf dem Jangtse im Patrouillendienst eingesetzt. Später siedelte cs nach den Philippinen über, wo es beim Kampf um Eorregidor von den Amerikanern versenkt wurde. Es konnte von den Japanern schnell wieder gehoben wer­den. Daß Sumatra für Japan Produziert, besagen Meldungen aus Medan. Demnach haben über 6V Prozent aller Plantagen und Farmen Nord-Sumatras die Produk­tion von Gummi, Tabak. Tee und anderer Farmererzeug­nisse ausgenommen.

DNB. Tokio. 4. August. Japanische Marineflugzeuge griffen, so berich et bas Japanische Hauptquartier. Port Hedland an der nördlichen Westküste Australiens, an. Die dortige Luftbasis sowie zahlreiche militärische Einrichtungen wurden von den japanischen Bomben schwer beschädigt.

Unaufhaltsames Vordringen unserer Truppen

Luftwaffe zermürbt die weichenden Bolschewisten durch nicht nachlasfende Angriffe An alle« Abschnitten zahlreiche Sowjetstugzeuge abgeschosse« Bodengewinn an der Wolchow-Front und vor Leningrad

Berlin, 5. August. (Eig. Funkmeldung.) Zu Len Kämpfen Pom 3. August an der Ostfront teilt das Oberkommando der Wehrmacht folgendes mit:

Auf der Landbrücke zwischen dem Asowschen und dem Kaspischen Meer dringen die deutschen Truppen unaufhaltsam weiter vor. Die westlichste deutsche Kampfgruppe nahm die Stadt Jekatarinowka am Jeja-Fluß im Süden Die zweite aus dem Raum von Salsk nach Süden angreifende deutsche Kampfgruppe hat an mehreren Stellen den Kuban, den letzten größeren Fluß nördlich des Kaukasus, erreicht. Gleichzeitig wurde die als Verkehrsknotenpunkt und Industriezentrum be­deutende Stadt Woroschilowsk nach zähem Häuserkampf ge­nommen.

Die Luftwaffe zermürbte den vereinzelten Widerstand der zurückweichenden Bolschewisten und richtete auf der Eisen­bahnstrecke von Armawir nach Baku schwere Zerstörungen an. In der Nähe dieser Bahnstrecke wurden 12 feindliche Flug­zeuge am Boden zerstört.

Fm Raum zwischen Don . und Sal drangen deutsche und rumänische Truppen weiter naiH Osten vor. Die Luftwaffe belegte in diesem Raum den feindlichen Eisenbahnverkehr und flüchtende Kolonnen der Bolschewisten wirksam mit Bomben.

Im großen Donbogen vernichteten deutsche Panzertrnp- Pen ein bolschewistisches Bataillon. Bei Abwehrkämpfen wur­den durch Infanterie nenn feindliche Panzer und zwei Flug- Zeuge abgeschossen. Durch Bomhen deutscher Kampfflugzeuge wurden zahlreiche weitere Panzerkampfwagcn des Feindes so­wie über 30 Geschütze vernichtet.

Fm Raum von Woronesch entwickelten sich nur Artillerie­kämpfe. lieber dem ganzen südlichen Frontabschnitt wurden in Luftkämpfen 16 feindliche Flugzeuge abgeschossen.

Im Raum von Rschow erneute der Feind seine Ent­lastungsangriffe, die aber sämtlich erso!glos zusammenbrachen. Mehrere feindliche Panzer wurden abgeschossen und einige hundert Gefangene eingebracht. Die Luftwaffe belegte in diesem Kampfraum besonders den feindlichen Transportver­kehr wirksam mit Bomben und setzte durch Treffer über 100 veladene Güterwagen in Brand. 16 feindliche Flugzeuge wur­den in diesem Frontabschnitt zum Absturz gebracht.

Im nördlichen Abschnitt der Ostfront gewannen deutsche Angriffe an der Wolchowfront und an der Einschließungs­front von Leningrad an Boden, während feindliche Gegenstöße im Sperrfeuer zusammenbrachen. Die Luftwaffe unterstützte die Kämpfe des Heeres und traf bei Schiffsbekämpfung im Finnischen Meerbusen mehrere feindliche Minenräumboote schwer. In Luftkämpfen wurden im nördlichen Frontabschnitt sieben feindliche Flugzeuge abgeschossen.

PSsusr in Xürrs

Bei den Kämpfen im großen Don-Bogen wurden die vom Feind in aller Eile wicderhergcstellten Donbrücken durch Bom- , ben deutscher Sturzkampfflugzeuge erneut zerstört.

»

Generalmajor Julius von Bernuth, Chef des Gencral- stabes einer Panzerarmee, hat den Soldatentod gefunden, als er einem weit in den Rücken des Feindes vorgestoßencn Pan­zerkorps einen wichtigen Befehl selbst überbringen wollte.

*

Durch widerrechtlich gelegte britische Minen wurden zwei im genehmigten Schiffsverkehr fahrende schwedische Dampfer Uddeholm" undArgentlna" versenkt.

«Philadelphia Reeord-: Atlantik-Schlacht die Hauptfront Englands und Amerikas

Genf, 5. August. (Eig. Funkmeldung.) Der militärische Sachverständige. desPhiladelphia Record" betont, daß die Verbündeten Nationen ihre .Hauptaufmerksamkeit der Atlantik­schlacht widmen sollten, die ihre Hauptfront sei. Alles übrige sei Nsbenkriegsschauplatz. Solange diese Schlacht nicht ge­wonnen sei, könne die Rüstungsindustrie der USA nicht zur Auswirkung kommen. Die Atlantikschlacht sei der Hauptfaktor im Kriege gegen Deutschland. Solange sie nicht gewonnen sei, könne man nicht einmal garantieren, wie lange die Unter­stützung für die Sowjets und Großbritannien fortgesetzt Wehden könne.

Gewaltig» Taten

Der deutsche Ansturm im Südosten.

Die Berichte des Oberkommandos der deutschen Wehr­macht künden tagtäglich von so gewaltigen Leistungen der Truppen aller Wehrmachtsteile, daß es den Chronisten schwer fällt, mit der Würdigung der militärischen Ereignisse auf dem Laufenden zu bleiben. Wenn man ein richtiges Bild von der Bedeutung der Geschehnisse erhalten will», empfiehlt sich daher ein Rückblick auf einen längeren Zeitraum.

Man kann den abgelaufenen Monat Juli als einen M o - nat des Durchbruchs bezeichnen. In den Mittags­stunden des 1. Juli fiel die Riesenfestung Sewastopöl. Seil diesem Tag steht die deutsche Ostfront im Großangriff gegen die bolschewistische Südfront. Sie hat im Laufe der vier Juli­wochen aus dem Raum KurskCharkow herausbrechend in einem unaufhaltsamen Siegestempo so bedeutende Er­folge am großen Donbogen, am Unterlauf des Don, östlich und südlich von Rostow und im Kubangebiet erringen kön­nen, daß sich die Feindagitation zu dem schwerwiegenden Eingeständnis entschließen mußte, die Gesamtlage an der Südfront im Osten ähnele der bei Dünksrchen. Stalins Not­schrei,keinen Schritt mehr zurückzugehen", hat Timoschen- kos geschlagene Armee nicht zum Stehen gebracht. Ende des Monats standen die siegreichen Soldaten des Führers be­reits 180 km südlich des Don

Die deutsche Juli-Offensive an der Südfront im Osten ist mit furchtbaren Hammerschlägen zu vergleichen, die auf Ti- moschenkos Rückzugsarmeen niedersausten. Schon zu Beginn der Operationen wurde die feindliche Front in einer Breite von 300 km aufgerissen. Dieser gewaltig« Ansturm der deut­schen, italienischen, rumänischen, ungarischen und slowaki­schen Truppen brachte die sowsetische Abwehrfront westlich des Don in mehr als 500 km Länge ins Wanken, so daß die Operationen schon um die Julimitte stellenweise den Charakter von Berfokgungskämpfen annahmen. Es gelang Timoschsnko nicht mehr, weder ^m großen Donbogen noch im Süden dieses Schicksalflusses, eine einheitliche Wider­standslinie zu errichten. Auch seine massierten Gegenangriff« bei Woronesch erlahmten schließlich unter bisher unvorstell­baren Panzerverlusten. Das deutsche System der Brücken- kopfbildung erwies sich hingegen taktisch und militärisch al» überlegen und erfolgreich.

Mit diesem System war zunächst die Front von Charkow bis an die äußerste Spitze des Donbogens im Raum von Kalatsch vorgetrieben worden, mit diesem System wurde dann auch ini Süden der Don in breiter Front überschritten und Rostow, eine der bedeutendsten Großstädte der Sowjet­union, wo wichtige Erdölleitungen aus den nordkaukasischen Petroleumauellen zusammenlaufen, trotz aller Befestigungen im Sturm genommen. Das gleiche System erzwang später den Weg über die beiden Flüsse Manytsch und Sal ostwärts Rostow, womit das Tor zum Kubangebiet und darüber hin­aus zum nordkaukasischen Territorium geöffnet wurde. Im Zuge dieser großangelegten deutschen Operationen im Raum CharkowWoronesch, RostowKalatsch und südlich und östlich Rostow fielen u. a. die bedeutenden Städte Woronesch (7.), Woroschilowgrad, die größte und wichtigste Stadt des Donezindustriegebiets (17.), Rostow (24.), Bataisk, südlich Rostow (27.), Proletarikaja (30.) und Kutschenükaja (31) in deutsche Hand. .

Diese bedeutenden Erfolge, die durch die Eroberung von wichtigen ernährungs-, wehr- und verkehrswirtschaftlichen Gebieten die Verteidigungskraft der Bolschewisten lähmten, waren in erster Linie wieder auf das Heldentum der Infanterie zurückzuführen, die, oft in sengender Glut­hitze, erstaunliche Leistungen in Eilmärschen vollbrachte und kämpfend bis 1500 km zurücklegte. Kampf-, Zerstörer- und Schlachtgeschwader bahnten dabei der vorstürmenden Infan­terie den Weg, während der Feind in einer nicht mehr zu­sammenhängenden Front immer weiter zurückgedrängt wurde. Die Heranführung von Reserven und Nachschub wurde daher für Timoschenko immer schwieriger, da sich die Deut­schen planmäßig in den Besitz wichtiger Eisenbahnknoten­punkte setzten. Mit einem Elan ohnegleichen haben die deut­schen und verbündeten Truppen in vier Wochen das Auf­marsch- und Verteidigungssystem des Gegners zerschlagen und sich durch die Brückenköpfe am ganzen Lauf des Don die Plattform für ihre weiteren Operationen nach Osten und Süden geschaffen, die zweifellos für den Verlauf der deut­schen Sommeroffensive die aussichtsreichsten strategischen Möglichkeiten eröffnen.

Darüber ist man sich im Lager der Gegner nicht im un­klaren. Für diese Schreibtischstrategen ist nun endgültig das Ende ihrer Illusionen gekommen. Roosevelt und Churchill rangen angesichts der katastrophalen militärischen Lage der Bolschewisten mehr als einmal verzweifelt die Hände, denn sie konnten dem zusammengeschlagenen Bun­desgenossen nicht viel mehr als billige Trostworte zukom­men lassen, weil auch die Verbindungswege auf den Meeren immer stärker unter die Kontrolle der deutschen U-Boote kommen, die wieder einzigartige Erfolge erzielten.

Die Gesamtversenkungsziffer des letzien Monats mit ihrer außerordentlichen Höhe von 815 900 BRT feindlichen Schiffsraums antwortet für den Gegner nur allzu deutlich auf die Frage nach dem Stand der Schlacht auf den Meeren, deren für sie so gefährlichen Verkauf Churchill und Roose- oelt mit allen Mitteln und Lügen zu verschweigen und ver- fälschen vergeblich bemüht sind. Aehnlich liegen di« Dinge bezüglich der mysteriösen zweiten Front, um die besonders