Zm Spiegel der Zeit

Krieg der Verbindungswege".

Man gibt in Washington zu. datz die augenblicklicke Phase des Krieges ein Krieg der Verbindungswege ist, and daß die Achsenmächte hierbei im Vorteil sind", dieser klassische Satz findet sich in einer USA-Stellungnahme zu dem stolzen Bericht über die ersten sechs Monate U-Boot- krieg vor den atlantischen Küsten Amerikas. Die dabei von der deutschen Wehrmacht veröffentlichten zusammenfassen­den Ziffern sind >a auch wirklich eindrucksvoll genug und beleuchten schlaglichtartig die Lage, in der sich unsere Geg­ner bei diesemKrieg der Verbindungswege" befinden» Admiral Dönitz konnte in seinem Rundfunkgespräch stolz, feststellen, daß unsere U-Boote und unsere Luftwaffe den Gegner suchen, wo immer er zu finden ist, und das jetzt bevorstehende Iuliergebnis unseres Kampfes gegen die feindliche Schiffahrt wird ein neuer Beleg für die Richtig­keit dieses Satzes sein. Daß von dieser wirtschaftlichen Tatsache des fehlenden Schiffsraumes auch die Erwägun­gen unserer Gegner für eine zweite Front abhängen. kann man täglich aus der feindlichen Presse ablesen, denn eine solche zweite Front erfordert das Zusammenkratzen des ganzen noch verfügbaren Schiffsraumes aus allen sie­ben Weltmeeren. Auch die japanischen Versenkungsziffern, die sich in der letzten Woche für den Indischen Ozean noch­mals um 70 000 BRT erhöhten, runden die Gesamtverluste unserer Gegner seit Kriegsbeginn, soweit sie bekanntgege­ben wurden, auf weit über 20 Millionen BRT ab, und mit unserem deutschen Iuliergebnis werden es noch mehr fein.

Krach im Unterhaus.

Das Unterhaus des englischen Parlaments ist augen­blicklich recht kritisch gestimmt. Bei verschiedenen Gelegen­heiten zeigt sich immer wieder, daß nicht alle Abgeordne­ten das von Churchill inszenierte Theater mitmachen mol- len So gab es in den letzten Tagen einige unangenehm« Ansragen, die allerdings sehr kurz abgefertigt wurden: Churchill ließ erklären, daß die Regierung keine Auskunft geben könne. Das war auch jetzt wieder der Fall, als im Unterhaus der Antrag eingebracht wurde, eine Geheim- fitzung abzuhalten, um die Frage der zweiten Front zu er­örtern. Der Bolschewistenhäuptling Cripps als Regie­rungsvertreter erwiderte ganz kurz:Was für militärische Pläne die Regierung auch haben mag, so wird sie nicht ch der Lage sein, sie selbst in einer Geheimsitzung bekannt- .ugeben". Der Kommunist Gallagher fragte hierauf:Die Regierung könnte uns wenigstens sagen, ob sie diesbszüg. liche Absichten hat". Cripps antwortete:Ich kann Mister Gallagher bereits jetzt sagen daß wir derartige Absichten haben". Crivvs führte dann abschließend noch einmal aus daß Cyurchill sich nicht mit der Absicht trägt, vor den Par­lamentsferien eine Erklärung über die Kriegslage abzu­geben. Das alles hört sich recht forsch an, ist aber in Wahr- heit nur ein Zeichen der Schwäche: Churchill und seine Komplizen getrauen sich lchon nicht mehr, ihrem Volk die Wahrheit zu sagen. Das sieht man natürlich auch in Parla- mentskreisen Un und es ist daher dieser Tage zu einem regelrechten Krach im Unterhaus gekommen. Anlaß dazu war ein Gesetzentwurf über die Erhöhung der B-nsionen. In der sehr lebhaften Aussprache, die wieder B '-eise für die rückständige britische Sozialpolitik erbrachte, lehnte ein Teil der Labour-Abgeordneten den Entwurf ab. Ein Ab­geordneter erklärte, wenn die Regierung nicht einmal da­für sorgen könne, daß für die alten Leute anständig ge­sorgt werde, dann sei sie überhaupt nicht wert, daß man für sie kämpfe. Arbeitsminister Bevin verteidigte sich ge­gen persönliche Angriffe wegen seiner politischen Laufbahn und antwortete seinen Gegnern mit dem Hinweis auf ihre eigene akrobatische politische Laufbahn Der Regierungs­entwurf wurde natürlich angenommen, aber 63 Abgeord­nete sprachen sich gegen ihn aus. Dieses Abstimmungs­ergebnis ist bezeichnend weil s»it Bestehen des Kabinetts Churchill 1940 die Höchstzahl der gegnerischen Stimmen nie mehr als 24 betrug. Aus dem Londoner Bericht eines schwedischen Blattes erfährt man über diesen Krach im Unterhaus noch allerlei bemerkenswerte Einzelheiten. Darnach richtete sich ein förmlicher Aufruhr gegen den Ab­geordneten Greenwood aus den eigenen Reihen seiner Labourpartei. Greenwood hatte von leinen Freunden be­auftragt, einen Gegenvorschlag gegen den Regierungsvor­schlag eingebracht, zog ihn aber wieder zurück, als Arbeits­minister Bevin. der bekanntlich ebenfalls zur Labourpartei gehört, eine nochmalige Ueberprüfung der Sache in Aus­sicht stellte. Daraufhin entstand, wie bereits erwähnt, ein Aufruhr gegen Greenwood in den Reihen seiner eigenen Partei Shinwell erklärte, er betrachte Greenwood nicht als Führer der ganzen Arbeiterpartei Bevin wurde wäh­rend der Debatte beschuldigt, sich von seinen Sory-Freun- den (also von den Konservativen in der Regierung, zu denen ia auch Churchill aehört!) aänaeln zu lallen, worauf Bevin antwortete:daß er völlig feinem Gewissen folge". Shinwell verglich mit Ironie die Darstellung der Nach- Megswelt, wie sie die Regierung gebe, mit schönen Aus­lagefenstern, die den Zweck hätten, das Volk zu betrügen. Di« Revolte der Labours gegen ihre Mitglieder in der Re­gierung bedeute, daß eine lang gehegte Unzufriedenheit an die Oberfläche gekommen sei. Ein Teil derRebellen" habe schon lange damit gedroht, für die Parteiwahlen im No­vember einen Rivalen für Greenwood auszustellen und auch Opposition gegen Attlees Wiederwahl als Leiter der Partei zu machen. Nach der Abstimmung gab es dann im Unter­haus noch stürmische Szenen, und es ertönten Ruse nach der Regierungsbank:Tretet zurück!" Auch wenn derlei Vorkommnisse noch keine unmittelbaren Folgen für die Regierung Churchills haben bemerkenswert und für die Stimmung bezeichnend sind sie immerhin.

Würdelos!

Als ob es sich bei diesem Krieg um ein Geschäft handle, scheuen Reklamemänner und Stimmungsmacher in USA »in Mittel, um das interesselose amerikanische Volk aus dem Schlaf aufzurütteln. So wurden nach einem Bericht aus der Newyorker WochenzeitschriftTime" aus Wunsch des Finanzministeriums in Washington fünfzehnHelden" -er Wehrmacht der Verbündeten auf eine Tournee durch tzw Vereinigten Staaten geschickt, um im Lande Stimmung Wr derr Verkauf von Kriegsanleihen zu machen. Sie ent­ledigten sich dieser Ausgabe in der Form, daß sie mit den Stars in Hollywood tanzten und wieder und immer wie­der erröteten, wenn ihreHeldentaten" vor den Taufen- den erzählt wurden. Gewöhnlich werde die neue amerika­nische NationalhymneGod bkeß America"Gott segne Amerika!" gesungen (von dem Juden Irving in Berlin geschrieben). Die ganze Reise hätte den Eindruck «ner

Fünf beladene Frachter versenkt

Kein feindliche» Schiff vor ll-Booten sicher Ei« Operationsgebiet von nahezu 10008 Kilometern

DRV. Berlin, ZI. Just. Wiederum werden aus dem atlantischen Seegebiek eine Anzahl von Schifssversenkungen emeldet. E« handelt sich um fünf Arachtdampfer. von enen zwei mittelgroße amerikanische Handelsschiffe vor der nordamerikanischen Ostküste und drei bewaffnete Han- delsschiff« im südlichen Atlantik versenkt wurden. Von den versenkten fünf Schiffen waren zwei mit Kriegsmaterial und dl« drei anderen mit kriegswichtigen Rohstoffen bela- den. Von zweien der versenkken Schiffe wurden lieber, lebende in amerikanischen Häfen gelandet, während über da« Schicksal der Besatzungen der im Südatlantik versenk- len drei bewaffneten Schiffe nichts bekannt ist.

Zu der heutigen Sondermeldung über neue große Erfolge der deutschen Unterseobootwafse teilt das Oberkommando der Wehrmacht noch folgendes mit:

Die heute bekam: tgogobenen Versenkungen feindlicher Handelsschiffe durch deutsche Unterseeboote erstrecken sich ans ein Operationsgebiet von mehr als 5200 Seemeilen oder nahe­zu 10000 Kilometern. Von der amerikanischen Ostküste über den Atlantik bis in daS SeegeLiet von Chpern waren die deutschen Unterseeboote unablässig am Feind und fügten seiner Versorgungsschiffahrt neue schwere Verluste zu. Wieder muß­ten 24 feindliche Handelsschiffe mit 167 000 BRT.. ferner zehn Frachtensegler und ein Bewachungsschiff auf den Grund des Meeres, zwei britische Zerstörer sowie zwei Handelsschiffe mit 17 000 BRT. wurden durch Torpedotrefser schwer beschädigt. Der starke Schutz, den der Gegner seinen bedrohten Seewegen angodeihen läßt, kann nicht verhindern, daß seine Schiffe, die er für den Rohstoff- und Kriegsmaterial-Nachschub so drin­gend braucht, sowohl an den amerikanischen und afrikanischen Küsten, als auch im weiten Seegobiet des Atlantik und dem Mitteimeer den Unterseebooten der Achsenmächte zum Opfer fallen.

Wenn sich unter den versenkten Schissen wiederum nicht ^weniger als zehn Frachtensegler befanden, so ist diese Tat­

sache bezeichnend für die ansteigende Schiffsraumnot des Fein­des. Die Verwendung von Frachtenseglern im Mittelmeer ist eine britische Notmaßnahme, da erstens die Briten nicht mehr genügend größere Schiffe zur Verfügung haben und zweitens die Frachtensegler nicht, wie die größeren Schiffe weit ans das Meer hinansznfahren brauchen, sondern in un­mittelbarer Küstennähe ihr Bestimmungsziel zu erreichen suchen. Sie sind also, im Gegensatz zu den größeren Handels­schiffen, nicht ind em gleichen Maße den Unterseebootsan­griffen ausgesetzt wie diese. Allein die steigende Verwendung von Frachtenseglern auf feindlicher Seite ist also ein Beweis für die Wirksamkeit des Unterseebootkrieges, dem sich hxx Feind mit allen Mitteln zu entziehen sucht. Wenn jetzt auch die USA zur Verwendung von Frachtenseglern übergegangen sind, so ist dies nur ein Beweis mehr für die harten Schlage der Unterseeboote, die den Feind zur Anspannung aller sem-r Kräfte zwingen.

Stark gesicherte Geleitzüge und einzeln fahrende Schiss sind in gleicher Weise den Nnterseebootangriffen ansgcsetzs selbst die kleinen, frachtenbeladenen Segler, die unter der Küste langsam ihrem Ziel znstrcben. Es gibt keine Schiffs- katcgorie des Feindes, die bar den Torpedoangriffen sicher wäre, kein Sichcrungsshstcm aber auch, das geeignet wäre, die der amerikanisch-britischen Versorgungsschiffahrt laufend zu- gefiigten schweren Verluste herabzumindern. Dafür sorgt die hohe Kampfkraft und der ausgezeichnete Ausbildungsstand der öentschen Nntcrsecbootbesatzungen.

Immer wieder kommen aus den USA Meldungen von angeblich neuen Abwehrmaßuahmen und neuenSystemen" zur Bekämpfung der Unterseobootgefahr .Die deutschen Unter-, seeboote geben darauf ihre eigene Antwort, indem sie Woche für Woche den feindlichen Handelsschiffsraum vermindern und damit den Nachschub des Gegners, ans den er zur Fort­führung des Krieges dringend angewiesen ist, auf allen See- Verbindungslinien wirksam bedrohen und unterbrechen.

Duiokratensöhne im Kriege

DrnS p osto » für Roosevelt jun. in einem amerikanischen Lnxusbqd

Stockholm, 30. Full.Neuyork Worts Telegram" meldet ittts dem Badeort Colorado Springs im amerikanischen Fel­sengebirge, daß der Sohn Roosevelts. Major Roossvelt, zum Chef einer Photographenabteilung ernannt wurde, deren Standort Colorado Springs ist. Dieser elegante Badeort ist berühmt wegen seines herrlichen Gebirgsklimas und Mr. Roosevelt jun. wird sich hier alsPhotograph" aewiß recht behaglich fühlen. Vielleicht trifft er sich auch einmal mit Churchills Sohn, der sich allerdings noch lieber in Neuyorker Nachtlokalen herumtreibt. Die englischen und amerikanischen Soldaten wird es sicherlich erfreuen, daß für die Söhne der beiden Kriegsverbrecher bestens gesorgt ist.

Wefenfchrebrmgen jüdischer GroMrmen in USA

Stockholm, 80. Juli. Ein Untersuchungsaussch.uk des Ab­geordnetenhauses in Washington ist den Riesensckiebungen von vier jüdischen Großfirmen auf die Spur nekommen, die im Aufträge der Rubber Reserve Company Altgummi im ganzen Lande aufkauften. Die Firmen tragen die Namen Loewenthal. Schulmann. Mnehlstein und Berzen.

In der Anklage heißt es, daß diese im Aufträge der arbei tenden Firmen enorme Profite einheimsten. Sie hätten auch ihre eigenen Angestellten in Positionen des Krieasproduk- tionsamtes hineingeschmuggelt, von wo aus sie die Samm­lung von Altgummi überwachen kann en. Ob sich Wohl je­mand in den NSA über diese Tatsache Wundern wird? Uns kommt sie nicht überraschend. Schließlich haben die Inden doch ihren Krieg gemacht, um an ihm nach Kräften zu ver­dienen.

politisches Werlei

Keine Antwort!

Wie der britische Nachrichtendienst meldet, stellte der Abgeordnete Shinwell im Unterhaus folgende Frage an Minister Attlee:Ist es Ihnen bekannt, daß kürzlich ein Geleikug, der an einen sehr wichtigen Bestimmungsort fuhr, stden Schutzes beraubt wurde, so daß eine große An­zahl von Schiffen verloren ging?" Attlee - anwortete nicht. Darauf erklärte der Abgeordnete er werde die Ansrage nochmals Vorbringen. Auch auf eine erneute Fraae wird der britische Abgeordnete keine Antwort erhalten, denn Eng­lands Diktator Churchill hat die einst so vielaevriesenen Freiheiten des Parlaments längst beseitigt und zu einem Gaukelspiel gemacht. In der sogenannten Fraqezeit :m Un­terhaus wird nur noch bestellte Arbeit geleistet und wenn wirklich einmal ein lästiger Frager mrftritt, so erhält er. wie hier, keine Antwa-

Hctzer Vansittart

Lord Vansittart. der alte Deutschenhasser, besaß die Ge­schmacklosigkeit. Goethe als Kronzeugen für seine Letztiraden anzuführen. Vansittart führte laut Reuter aus:Wenn Goethe gehört hätte, daß ich mich mit der Absicht trage, die Deutschen in 50 Jahren zu zivilisieren, so hätte er mich einen ausgesprochenen Optimisten genannt". Es ist ia bekannt, daß Vansittart niemals gewußt hat. wo ein anständiger Mensch eine Grenze ziehen muß Darum ist es auch nicht überraschend, daß er, der kleine Geist, sich mit dem Heros .Goethe in einem Atemzug nennt und diesem Worte in den Mund legt, die niemals über dessen Lippen aekommen wären.

Gigli sang in Berlin vor Verwundeten

Berlin, 30. Juli. Auf Einladung des italienischen Bot­schafters Dino Alfieri sang der italienische Tenor Benja- mino Gigli. der zurzeit in Berlin weilt, aus einer Veran­staltung für Verwundete in der italienischen Botschaft. In Anwesenheit der Reichsminister Dr. Goebbels und Funk des Staatssekretärs von Weizsäcker, des Reichssvortsührer- oon Tschammer und Osten und zahlreicher anderer Persön­lichkeiten aus Politik und Kunst erntete der bekannte italie­nische Tenor dankbaren Beifall der Verwundeten.

Die Lustwaffe au -er ELsmeerfront

Bomben auf Truppenlager und die Werfkanlagen von Murmansk.

DNB. Berlin, 30. Juli. Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, griffen im Laufe des gestrigen Tages an der Eismeerfront deutsche Sturzkampfflugzeuge ein großes bolschewistisches Barackenlager bei Motowskij, west­lich der Kola-Bucht, an. Trotz heftiger Flakabwehr konnten die Besatzungen die gute Trefferlage ihrer Bomben be­obachten. die in dem feindlichen Lager erhebliche Zerstörun­gen anrichteten.

Kampfflugzeuge bombardierten, nachdem sie den Ab- wehrgürtel der feindlichen Flak durchbrochen hatten, die bolschewistischen Werstanlagen Murmarfk. Bomben fchwe- ren und schwersten Kalibers detonierten in einem Tank­lager. Die deutschen Kampfflieger stellten mehrere Brände mit hoher Rauchentwicklung- fest. Auch ein großes Schwimmdock erhielt bei diesen Angriffen mehrere Treffer. Ein weiterer Angriff durch Sturzkampfflugzeuge richtete sich erneut gegen das Elektrizitätswerk von Marmaschi. Die Alakabwehr der Bolschewisten konnte nicht verhindern, daß die deutschen Sturzkampfflugzeuge ihre Angriffe er­folgreich durchführten und Treffer im Turbinenhaus der ausgedehnten Umfchaltanlage des wichtigen bolschewistl- scheu Versorgungsbekriebes erzielten.

Bolschewistische Jäger versuchten, die deutschen Flug­zeuge von ihren Zielen abzudrängen. Bei den sich entwik- kelnden Luftkämpfen schossen deutsche Jäger drei bolsche­wistische Flugzeuge ohne eigene Verluste ab.

Statt Waffen ein Sondergesandter

Schanghai, 31. Juli. Roosevelt hatte bekanntlich dem be­drängten Tschungking-Regime als Ersatz für die ausblelbende Waffenhilfe seinen vertrauten Lanchlin Currie als Sonder­gesandten nach Tschungking geschickt. Currie hat nun seine dortige Tätigkeit abgeschlossen. Nicht weniger als zehn Tage hat er zahlreiche Konferenzen abgehalten, wobei er vornehm­lich die Frage "einer Steigerung der nordamerikanischen Kriegsmateriallieferungen behandelte. Weiter habe er sich darüber unterrichtet, was Tschungking wirklich dringend be­nötigt.

Man kann annehmen, datz die Tschungking-Regierung nicht gerade erbaut darüber ist. daß der Abgesandte Roose­velts zehn Tage dazu brauchte, um sich zu unterrichten, waS wirklich dringend benötigt wird". Trotz aller Konferenzen wird Currie bas so heißersehnte Kriegsmaterial nicht herbei­zaubern können. Aber das ist ja auch nicht der Zweck seines Besuches. Der bestand ja darin, Tschungking auch weiterhin mit Zukunftsmusik einzuschiäfern.

Die Saat geht auf!

Madrid, 80. Juli. Ein Vorfall, der in der englischen Ge­schichte kaum seinesgleichen hat, ereignete sich im Londoner Unterhaus. Ueber 15V» Männer und Frauen drangen joh­lend in das Parlament- ein. um die Aufhebung des vor län­gerer Zeit erfolgten Verbotes der kommunistischen Zeitung Dailh Worker" zu erzwingen. Sie forderten die Abgeord­neten auf. aus dem Sitzungssaal herauszukommen und über­schwemmten sie dann mit bolschewistischem Agitationsmate­rial Nur mit Mühe konnten die Demonstranten langsam Wieder ans dem Parlament yerausgedrängt werden.

Wühlarbeit auch in den ASA

Madrid. 31. Juli. Wieweit die bolschewistische Wühl­arbeit in den USA schon fortgeschritten ist, geht aus einer vom Rektor der Universität von Fordham, Robert Gunn- hon, gehaltenen Rede hervor die in der letzten Ausaabe der Katholischen Nachrichten" veröffentlicht wurde. Robert Gunnhon erklärte danach:Während unsere Männer zvm Kriegsdienst eingezogen sind, untergraben verborgen« Kräfte unermüdlich die Struktur unserer Nation. Diese Staatsfeinde sind niemand anders als die Bolschewisten, di? nur auf den Tag warten, um ihren Vernichtunasvlan in Amerika verwirklichen zu können."

Hollywood-Tournee für eine Hollywood-Premiere gemacht, und viele Leute hätten sich gefragt, ob es eigentlich eine passende Zeit für derartige Zeremonien wäre, und das­selbe dächten auch dieHelden". Einer von ihnen verlor die Geduld, als er in einem Kiwanis-Club in Ckeoeland als Ehrengast auftreten und lange Diskussionen mitan- hören muhte, wann und wo der Club fein nächstes Picknick abhalten sollte. Der Ehrengast, Fliegerleutnant Bower, sprang auf und ries den Clubmitaliedern zu:Eure Söhne

haben keine Picknick draußen an der Front. Sie können sich nicht belustigen. Ich bin tief enttäuscht über die Unfähig­keit unseres Volkes, einzufehen, daß wir uns in einem Krieg befinden, den wir verlieren können." Dieser Bs« richt stammt, wie erwähnt, aus einer Newyorker Zeih- schrift. Die Auswüchse des Reklamerummels müssen tal- sächlich schon sehr schlimm und sehr widerlich fein, wen» man sich darüber sogar in den USA entrüstet, wo man doch auf diesem Gebiet an allerhand gewöhnt ist!