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Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung
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Nr. 178
Neuenbürg, Samstag den 1. August 1942
190. Jahrgang
180 Kilometer MM -es Von!
Sowjets fluten in voller Flucht zurück — Kutschewfkaja genommen — Kampf um den Eisenbahnknotenpunkt Salzk — 18 Britenflugzenge abgeschossen — Birmingham erneut angegriffen
DNB. Aus dem Führerhaupkquarlier, Z.1. Zull. Da« Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt!
„Deutsche, rumänische und slowakische Truppen haben den Unterlauf des Don in einer Breite von 250 km über- schritten und die in diesem Abschnitt zur Verteidigung eln- geschlossenen feindlichen Kräfte zerschlagen.
Dem Feind, der in voller Flucht und Unordnung zu- rüSflutet, sind schnelle Verbände und Vorausabteilungen der Infanterie- und Iägerdivisionen hark aus den Fersen geblieben und haben ihm schon seht an verschiedenen Stellen in überholender Verfolgung den weiteren Rückzug verlegt. Die Spitzen der deutschen Angriffsarmeen stehen bereits 180 km südlich des Don. Um den wichtigen Eisen- kMknotenpunkt Salzk wird- seit heute morgen gekämpft. Line Infanteriedivision nahm Autschewskaja. Die Gefangenen- und Beukezahlen wachsen ständig, sind aber bei dem schnellen Vormarsch bisher nicht zu übersehen. Die Luftwaffe griff in die Verfolgungskämpfe in pausenlosem Ein- satz ein, zersprengte zahlreiche Kolonnen und verhinderte, das; der Gegner sich erneut festfehke.
7m großen Donbogen warfen deutsche und rumänische Truppen den Feind über den Fluß. Italienische Verbände wiesen örtliche, von Panzern unterstützte sowjetische An- griffe blutig ab. Ausbruchsversuche eingeschlossener feind- sicher Kräfte und Entlastungsangriffe der Sowjets blieben erfolglos. In diesen Kämpfen verlor der Feind am gestrigen Tage 62 Panzer. Auch im Donbogen griffen kampf- nrP Schiachtsliegerverbände in die Angriffsoperationen eist. Den RachfchubverbindunZen der Sowjets auf Bahnen rmb Wasserwegen wurde bei Tag und Rächt schwerer Schien zugesügt.
5in Raum von Rfchew wurden starke Angr,,fe Ser Bol- fcheiZijien zum Teil im Gegenstoß abgewehrt und hierbei 40 Panzer abgeschossen. An der Wolchow-Front und vor Leningrad scheiterten örtliche Vorstöße des Feindes. Bei Uebersehversuchen der Sowjets über die Newa wurden sieden Boote vernichtet. Im Finnenbusen bekämpfte die Luftwaffe einen feindlichen Flugstützpunkt auf der Insel Lavansaari.
In Aegypten belegten deutsche Kampfflugzeuge in der Rächt zum 30. Iull mehrere Flugplätze bei Kairo mit Bomben schweren Kalibers. In Hallen und Tanklagern entstanden mehrere Großbrände. Volltreffer zwischen dicht abgestelllrn Flugzeugen richteten schwere Zerstörungen an.
Von zwei Flugzeugen, Pie am gestrigen Nachmittag norddeutsches Küstengebiet überflogen, wurde eines im LiiMmpf abgeschossen. Weitere 17 britische Flugzeuge wurden an der Kanal, und norwegischen Küste zum Absturz gebracht. Im Seegebiet von Brighton versenkten leichte Kampfflugzeuge am Tage ein Handelsschiff von 3000 BRT. In der vergangenen Nacht wiederholte die Luftwaffe mit stärkeren Kräften ihre Angriffe aus kriegswichtige Ziele in Birmingham. Die Aufklärung in den frühen Morgenstunden ergab zahlreiche weitausgedehnke Brände.
Wie durch Sondermelduna bekanntgegeben, haben deutsche Unterseeboote die feindliche Schiffahrt wiederum hart getroffen. Es wurden versenkt: Im Mkkelatlanlik und vor der amerikanischen Küste aus stark gesicherten Ge- leilzägen 5 Schiffe mit 41000 BRT, 12 einzeln fahrende Schisse mit 73 000 BRT und 5 Frachtensegler und 1 Bewacher, vor der Westküste Afrikas 7 Schiffe mit 53 000 BRT, im östlichen Mttelmeer 5 Frachtensegler. Durch Tor- pedotreffer schwer beschädigt wurden aus Geleitzügen im Atlantik 1 Zerstörer und 2 Schiffe mit 17 000 BRT und im Seegebiet von Lnvern 1 britischer Zerstörer.
Die deutsche Unlerseebookwafse hat damit die Versenkungen dieses Monats um weitere 167 000 BRT erhöht. Der Gegner verlor wieder 24 Handelsschiffe, 10 Frachken- segler und 1 Bewacher außer den beschädigt gemeldeten Schiffen und Zerstörern."
Hauptbahn nach dem Kaukasus abgeschnitten
DNB. Berlin, 31. Juli. Mit der Einnahme do» Prole- tarskaja ist, wie der Bericht des OKW vom SV. Juli bekanntgab, die letzte große Eisenbahnverbindung der Sowjetunion nach dem Kaukasus unterbrochen worden. Die Bedeutung dieser Bahn liegt darin, Saß über sie die wichtigsten Wirtschaftsgüter des Westkaukasus m die übrige Sowietunion gebracht wurden. ,
Die Bahnlinie Noworossisk^-Stalingrad mit einer Gesamtlänge von etwa 650 km kann man in vier Abschnitte unterteilen, und zwar in die Abschnitte Stalingrad—Sarepta, Sarepta—Tichoreskaja, Tichoreskasa—Krasnador und Krasnador—Noworossisk. Bis Sarepta ist die Bahn schon seit längerer Zeit zweigleisig ausgebaut. Der zweigleisige Ausbau der Strecke von Sarepta bis Tichoreskaja wurde in der letzten Zeit beendet. In Tichoreskaja schneidet, die Bahn die wichtige Haupteisenbahnstrecke von Baku nach Rostow. Der Ausbau der Strecke von Tichoreskaja bis Stalingrad sollte die Massentransporte der Strecke von Baku über Rostow teilweise abfangen. Diejenigen Transporte, die nicht fstr das Donez- gebiet und das Moskauer Gebiet bestimmt waren, sollten in Tichoreskaja umgeleitet und auf dem kürzeren Weg über Stalingrad transportiert werden.
lieber die Bahnlinie Noworossisk—Stalingrad wurden vor allem Erdöl, Zement, Getreide und Baustoffe befördert. Die Unterbrechung dieser Eisenbahnverbindung ist daher von großer Bedeutung für die gesamte Wirtschaft der Sowjet- union. Vor allem sind die Bolschewisten nunmehr in einem erheblichem Umfange vom Oel des Kaukasus abgeschnitten, zum mindesten soweit das Oel auf der Eisenbahn transportiert wurde. Die Wolgaschiffahrt, durch die ebenfalls Oel- transporte regelmäßig öurchgeführt werden, steht bereits unter der starken Einwirkung deutscher Fliegerangriffe.
Schwerste Bomben auf Birmingham
DNB. Berlin, 31. Juli. Wie das Oberkommando der Wehrmacht milteilt, war in der vergangenen Nacht Birmingham das Angriffsziel starker deutscher kampffliegerverbände. Bei guter Sicht durchbrachen die Kampfflugzeuge den feindlichen Abwehrgürtel und warfen erneut Bomben schweren und schwersten Kalibers sowie Taufende von Brandbomben auf die zahlreichen kriegswichtigen Ziele, die schon durch die vergangenen schweren Angriffe hart getroffen worden waren. An mehreren Stellen entstanden unter starker Rauchentwicklung und nach heftigen Explosionen zahlreiche Brände. Eine Bombe schwersten Kalibers traf Hallen eines Flugzeugzellenwerkes und setzte sie in Brand. Deutsche Aufklärer, die heute morgen kurz vor 3 Uhr die angegriffenen Zielräume überflogen, stellten zehn große und elf Flächenbrände fest. Daneben verteilten < sich zahllose Brandherde in einer Ausdehnung von drei bis vier Kilometer von Nordwesten nach Südosten über das gesamte Zielgebiet.
Donnerstag mittag griffen leichte deutsche Kampfflugzeuge an der englischen Südküske von Brighton ein briti- sches Handelsschiff von 3000 BRT mit Bomben an. Die Besatzungen beobachteten Einschläge unmittelbar am Heck und dicht vor dem Bug. Während der Frachter nach den Detonationen sank, ging die Mannschaft des angegriffene« Handelsschiffes in die Boote.
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In den Nachmittagsstunden des Freitag versuchte ein Bekund britischer Bombenflugzeuge einen von stärkerem Jagdschutz begleiteten Vorstoß gegen die Küste des besetzten West- Nietes. Im Küstengebiet wurden die Briten von den deutschen Jägern avgefangen und zum Kampf gestellt. Innerhalb kurzer Zeit wurden 14 feindliche Flugzeuge bei nur einem eigenen Verluste zum Absturz gebracht.
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Eine größere Bandengrnppe, die seit Wochen die Be- bölkcrung südlich Serajewo beunruhigte und die Einbringung der Ernte zu sabotieren versuchte, wurde eingeschloffen und Seht ihrer Vernichtung entgegen.
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Wie das Oberkommando der Wehrmacht zu den Kämpfen öes 3y. Juli an der Ostfront mitteilt» wurde südlich Rostow in ununterbrochenen Verfolgungskämpfsn der Bahnknotenpunkt Kuschtschrwskaja von deutschen Truppen im Sturm genom- u>eu. Am Oberlauf des Manhtsch wird im Raum von Salzk "er Kampf um die große Eisenbahnstrecke, die den Kaukasus unt den übrigen Teilen der Sowjetunion verbindet, fort- Vsetzt.
Reuter: Schärfster Luftangriff seit Beginn
Stockholm, 31. Juli. Wie Reuter berichtet: erlitt eine Stadt in den westlichen Midlands in der Nacht zum Freitag einen ihrer schärfsten Luftangriffe seit Beginn des Krieges. Spreng- und Brandbomben wurden abgoworfen und mehrere Brände entstanden, davon einige in Geschäftshäusern.
Maisky plädierte für die zweite Front
Stockholm, 31. Juli. Wie bereits gemeldet, hat So-Wjet- rußlands Botschafter in London, Maiskh, am Donnerstag hinter verschlossenen Türen vor WO Mitgliedern des Unterhauses einen Lagebericht gegeben. Nach ,Nya Dagligt Alle- handa" bat Maiskh in dieser Geheimsitzung über den Kopf der englischen Regierung hinweg in bewegten Worten um die Schaffung einer zweiten Front. Er vertrat die. Ansicht, daß die Zeit dafür jetzt reif sei, weil das deutsche Oberkommando immer neue Truppen aus dem Westen abziehen müsse und man in Deutschland ernstlich eine Invasion befürchte.
Die Ausführungen Maiskhs sind auch das Leitmotiv für die anhaltenden Demonstrationen, die allzu deutlich den kom- mirnistisch-sowjetrusstschen Stempel tragen. So besuchte am Donnerstag eine aus A) Rüstungsarbeitern bestehende Abordnung das Unterhaus ste auf der Galerie für die zweite Front demonstrierte.
Oi- Wacht im Westen
hunderte von neue« Flugplätzen.
DNB- Berlin, 31. Juli. Hinter dem europäischen Küstenwall, der von Biarritz entlang der Atlantik- und Ka- nalküste über die Nordsee bis nach Kirkenes reicht, liegen Hunderte von neu angelegten und ausgebauten Flugplätzen. Die betonierten Startbahnen ermöglichen es der deutschen Luftwaffe, mit ihren Flugzeugen bei jeder Wetterlage zu starten und zu landen. Die weiten Flugzeughallen entziehen sich jeglicher Feindsicht, und umfangreiche Siche- rungsanlagen geben diesen Flugplätzen jeden Schutz vor Angriffen. Sie sind die Basis starker deutscher Jagd- und Kampffliegeroerbände, die von hier aus ihre erfolgreichen Schläge gegen die britische Insel führen, wie die jüngsten Angriffe auf Birmingham und andere Küstenzentren beweisen. Trotz dieser Aktivität im Westen macht es die Größe der deutschen Luftrüstung möglich, das stürmische Vorwärtsdrängen des deutschen Heeres an der Ostfront auch weiterhin mit unvermindert starken Kräften der Luftwaffe erfolgreich zu unterstützen.
Waffen-marschiert durch Paris
DNB. Paris, 31. Iull. Starke Verbände der Wafsen-
die aus dem Osten nach Frankreich verlegt sind, marschierten am 29. Juli durch Paris. Die Pariser Bevölkerung verfolgte gespannt den Vorbeimarsch und zeigte sich von diesem militärischen Ereignis lief beeindruckt.
Oer italienische Wehrmachisberichi
Britischer Vorstoß bei Ll Alameln abgewiesen. — Fünf englische Flieger über Malta abgefchofsen.
DNB. Rom, 31. Juli. Der italienische Wehrmachts- bericht vom Freitag hat folgenden Wortlauk:
„Ein feindlicher Vorstoß südlich El Alameln wurde von unseren Abteilungen glait abgewiesen. An der übrigen Front herrschte auf beiden Seiten die übliche Spählrupptätigkeil. Tobruk wurde von britischen Flugzeugen bombardiert. Lines der angreifenden Flugzeuge wurde von dem Feuer der Flak getroffen und stürzte brennend ab. Die Schäden sind nicht groß. Opfer sind nicht zu beklagen.
Ueber Malta kam es im Verlaufe von Bombenangriffen italienischer und deutscher Lufkverbände zu lebhafte« Lufkkämpfen, bei denen die britische Luftwaffe fünf Flugzeuge verlor, die von Jägern der Achsenmächte abgeschossen wurden. Von den Kampfhandlungen des 30. Iull ist eines unserer Flugzeuge nicht zurückgekehrk."
Die Japaner auf de« Aleuten
USA-Marinekreise erkennen die Bedeutung der Besetzung.
Genf, 31. Juli. Wie „Evening Standard" zu berichten weiß, wird in nordomerikanischen Marinekreisen Londons jetzt die Bedeutung der von Japan vorgenommenen Besetzung der Aleuten-Jnseln vollauf anerkannt und in diesem Zusam- menhang betont, der große Gewinn für die Japaner sei der. daß sie die amerikanische Wetterwarte auf der Insel Attu nunmehr in ihrem Besitz hätten. Diese Wetterstatwn sei insofern wichtig, als sich von ihr aus die voraussichtliche Wetterlage im Werten der USA und der weiten. Inselwelt des Pazifik ermitteln lasse. Für die Amerikaner sei sie deshalb wertvoll ge- Wesen, weil sie von ihr aus die auf den japanischen Inseln herrschenden« Wetterverhältnisse im voraus hätten feststellen können.
DNB Tokio, 31. Juli. Das kaiserliche Hauptquartier gab bekannt, daß Verbände der japanischen Marineluftivaffe in den Nächten zum 26., 28. und 29. Juli die strategisch wichtig Stadt Townsville in Nordaustralien anariffen und dem feindlichen Stiitzpunkt sowie anderen militärischen Anlagen beträchtliche Schaden zufügten.
Ueber den Krieg gegen Tschungking-China wird gemeldet, daß japanische Truppen, die am 27. Juli SäuberungsaktionM gegen die Ueberrestr von Tschungkrng-Streitkräften in der Provinz Schantung eingeleitet haben, im Südwesten dW Provinz etwa 1000 Mann Tschungking-Truppen schlugen, die in diesen Kämpfen 250 Tote und eine Reihe von Gefangenen sowie verschiedenes Kriegsmaterial verloren.
Maiskh „beeindruckt" britische Parlamentsmitglieder
Berlin, 31. Juli. Der Londoner SowsetbotsKafter MatW bekanntlich ein Jude — gab, wie der Neuhorker Nachri
»dienst berichtet, in einer geschlossenen Sitzung ll) Äit> iedern des britischen Parlaments'eine Erklärung über die rge an der Ostfront ab. „Seine Erklärungen riefen bei den »geordneten großen Eindruck hervor." — Diese Anmer- ng des nordamerikanischen Sprechers wagen wir in keiner teile anzuzweifeln. In diesem Zusammenhangs interessle- n Londoner Eigenberichte schwedischer Blatter: sie stellen iereinstimmend eine zunehmende Radikalisierung der eng- -chen öffentlichen'Meinung fest, wobei sich Svaltungstert- nzen innerhalb der Labourpartei geltend wachten Der mdoner Korrespndciit von „Goeteborgs Posten wem irauf hin. daß diese Radikalisierung ein Zeichen für die -wattige Agitation sei. die die englische kommunistische Par. i in einer großen Reihe von Massenkundgebungen betriebe, ie bevorstehende Tagung der Labourpartei durfte darüber usknnft geben, ob sich die jetzige Uneinigkeit innerbalb ihrer eihen zu einer vollen Revolte entwickeln werde. Auch ein indoner Eigenbericht von „Social-Demokraten" weist an e sympdematische Spaltung innerhalb der englischen L' mrpartei anläßlich der parlamentarischen Bebandlung >. ensionsrraae hin.