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Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

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Nr. 178

Neuenbürg, Donnerstag den 38. Juli 1942

188. Jahrgang

Immer weiter «ach Süden!

Sowjetwiderstand nordwestlich Kalatsch gebrochen - Luftwaffe versenkte drei sowjetische Kanonenboote Tansportschiffe auf der Wolga vernichtet 45 Flugzeuge bei neuem Angriff auf Hamburg abgefchosse«

DNB. Pus dem Führe rkauptquarki er, 29. )u!i. Das Oberkommando der Mehr macht gibt bekannt:

Südlich des untere« Don warfen die deutschen Trap­sen den zum Teil zäh kämpfenden Feind nach Süden und nzwangen, von der Luftwaffe mit starken Kräften unter, stützt, den Uebergang über den Manytfch und Sal. Nord- westlich Kalatsch wurde an mehreren Stellen der sowje­tische Widerstand gebrochen und der Feind zum Rückzug ze.wungen. Der Rachschubverkehr der Sowjets sowie LiscnbahnvKbindungen ostwärts der Wolga wurden bei LüsiaNgriffen schwer getroffen. Bxi der Bekämpfung von Lchisfszielen versenkte die Luftwaffe im Don-Delta drei sowjetische Kanonenboote und erzielte Bombentreffer ays Mi weiteren Booten. Außerdem wurden bei Nachtangrif­fen mehrere Transportschiffe ans der Wolga vernichtet »der beschädigt.

Bei der Abwehr feindlicher Vorstöße gegen den Brük- kenkopf Woronesch wurden 29 Panzer abgeschofsen und eine größere Anzahl durch Kampsfliegerkräfie außer Ge­fecht gesetzt. An der Wolchow-Front grissen die Sowjets einen Brückenkopf mit starken Kräften vergeblich an.

3n Aegypten wiederholte der Feind seine Angriffe nicht. Zn der Nacht zum 28. Iuli wurde das Hafengebiel von Suez mit Bomben belegt und Treffer in Kaianlagen, Treibstofflagern und zwischen Schiffsansammlungen be­obachtet. Ein Flugplatz westlich Alexandrien und Flug­stützpunkte aus Malta wurden von deutschen und italieni­schen Kampfflugzeugen angegriffen, wodurch ausgedehnte Vr/n-e entstanden.

Im Kanal ist ein deutsches Vorpostenboot nach hartem Kamps mit mehreren britischen Zerstörern und Kunonen- bsoken gesunken.

Einzelne britische Flugzeuge warfen am Tage einige Boraben in Westdeutschland sowie im norddeutschen Küsten­gebiet. Zn der letzten Nacht wurde erneut das Stadtgebiet von Hamburg vorwiegend mit Brandbomben belegt. Es entstanden Schäden auch an öffentlichen Gebäuden,- u. a. wurde das Eppendorfer Krankenhaus schwer getroffen. Die Zivilbevölkerung hatte Verluste. Nachtjäger, Flakartillerie und Marineartillerie brachten 45 der angreifendeu briti­schen Bomber zum Absturz.

Zn Mittel- und Südengland griffen Kampfflugzeuge in der vergangenen Nacht Werke der Rüstungsindustrie, Bahnanlagen und Flugplätze aus geringer Höhe mit guter Mrfuna an."

Zlsheralt erfolgreiche Borstöße

MV. Berlin, 29. Juli. Motorisierte deutsche Truppen stießen, wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, am Montag im nördlichen Teil des großen Don» bogens nach Südosten bis auf das beherrschende Höhen­gelände vor und brachten es fest in ihre Hand. Nördlich davon säuberten ungarische Verbände das Westufer des Don von versprengten Bolschewisten.

dm Raum von Woronesch bewirkten die schweren Verluste des Feindes in den vorangegangensn Kampftagen und die Erfolge der beweglichen deutschen Verteidigung ein Abflauen der bolschewistischen Angriffe. Schwächere ört­liche Vorstöße wurden abaewebrt. Während der letzten

Kämpfe bei Woronesch verloren die Bolschewisten 2600 Ge­fangene und 752 Panzerkampfwagen. Bei Luftangriffen am Montag gegen Feldstellungen und Panzeransammlun­gen wurden erneut neun feindliche Panzer vernichtet und zahlreiche weitere beschädigt.

Im mittleren Abschnitt der Ostfront zerschlug zu- sammeng'efaßtes deutsches Artilleriefeuer im Raum von Orel einen örtlichen bolschewistischen Vorstoß. Im Zuge eines bereits gemeldeten Angriffsunternehmens wurde nach Vernichtung der eingeschlossenen feindlichen Kräfte­gruppe im weiteren Vordringen von Infanterie und Sturmgeschützen ein von den Bolschewisten zäh verteidig­ter Stützpunkt genommen.

Bei der Bekämpfung von Bandengruppen durch Sicherungsstreitkräfte im rückwärtigen Frontgebiet wurden zahlreiche Gehöfte, die von den Bolschewisten zu befestigten Schlupfwinkeln ausgobaut waren, durch Bomben deutscher Kampfflugzeuge völlig zerstört. Durch weitere Luftangriffe entstanden im Nachschubverkehr der Bolschewisten auf Straßen und Eisenbahnen nachhaltige Unterbrechungen. Zahlreiche Transportzüge und Kraftfahrzeuge gerieten nach Treffern in Brand. Auf Güterwagen montierte Flakge­schütze wurden zum Schweigen gebracht. Deutsche Jäger schossen bei freier Jagd in diesem Kampfraum drei feind­liche Flugzeuge ab.

Im nördlichen Abschnitt der Ostfront wurden süd­lich des Jlmensees und am Wolchow-Brückenkopf örtliche Angriffe feindlicher Infanterie und Panzer in harten Nah­kämpfen abgewiesen In Gegenstößen wurden neu heran­geführte Kräfte der Bolschewisten unter schweren Verlusten des Feindes zurückgeworfen.

An der Einschließungsfront von Leningrad zer­schlug deutsche Artillerie feindliche Truppenansammlungen, bevor diese sich zum Angriff bereitstellen konnten. Die Luft­waffe griff in diese örtlichen Kämpfe durch Bombenwürfe auf Widerstandsnester, Artilleriestellungen und Truppen­ansammlungen wirksam ein. Mehrere Batterien wurden zum Schweigen gebracht und zahlreiche Fahrzeuge bei Tief­angriffen in Brand geschossen.

Japans Zuversicht

Wie aus Tokio gemeldet wird, bestätigte Generalleutnant Suzuki, der gera« von einer Inspektionsreise aus den von Japan besetzten Ländern zurückkam, daß das Aufbauwerk in diesen Gebieten große Fortschritte mache. Er saate. die Si­tuation in England und USA stehe im genauen Gegensatz zu der japanischen Lage, da die Schiffsverluste England und Amerika zwängen, nach ihren Rohmaterialien zu suchen.

Weiter erklärte Suzuki, England und USA hätten alle Stützpunkte verloren, von denen sie eine Gegenoffensive ein- leitcn könnten; sie müßten nun dritte Länder gebrauchen, um zu versuchen, ihre Stellungen wieder zu erobern. Sie marschierten deshalb Hand in Hand mit den Sowjets. Eng­land und die USA kämen ihm vor wie Männer, die ertrin­ken «nd versuchen, sich an einem Strohhalm festzuhalten.

Mexikanischer Dampfer versenkt

DNB. Berlin, 29. Juli. Der 4000 BRT große mexika­nische DampferOxaka" wurde im Atlantischen Ozean von einem Unterseeboot der Achsenmächte angegriffen und ver­senkt. Die mexikanische Regierung gibt den Verlust des Schiffes zu.

..Akute Gefahr tue untere Sache"

Stockholm, 29. Juli. Der Kommentator Montgomery be­kannte im Londoner Nachrichtendienst ganz offen:Die Sache, siir die wir kämpfen, befindet sich in einer akuten Gefahr, die uichi geringer ist als 1940, als die Franzosen uns verließen. So ivie wir uns damals umso energischer für den Krieg ein­ützen mußten, muß dies auch heute geschehen. Die Deutschen mtzmen immer mehr die kämpfenden Kräfte der Sowjetunion M schneiden sie obendrein von ihren wesentlichsten Produk- twnK- und Ernährmngszentren ab, ohne die sie nicht kämpfen Md leben kann. DieTimes" geht so weit zu sagen, daß die Sowjetunion für die Verbündeten als Kampfeinheit verloren N Vormarsch der Deutschen nicht abgestoppt wird,

-kor ein paar Tagen, sagte Lyttleton, daß wir, um die Sowjet- Mion zu halten, unsere eigene Bedrohung in den Hinter­grund stellen müßten. Dies muß jetzt auch geschehen.

Der Verlust der beiden letzten Tage an englischen Flug- Zeiigen bei den Angriffen auf Deutschland zeigt, wie groß das -atziko dieses Angriffes'ist.

«Den Sowjets muß geholfen werden"

Stockholm, 29. Juli. DieTimes" erinnert am Mittwoch, Me der Londoner Korrespondent vonNya Dagligt Alle- Mnda" meldet, in scharfen Worten die Regierung an die Ver­gänglichkeit ihrer Versprechungen und unterstreicht den all­gemeinen Wunsch nach einer zweiten Front. Bei der kritischen age der vereinigten Nationen sei die Schlacht am Don für 'amtliche dieser Nationen ebenso wichtig wie sür die Sowjet­

union selbst. Der späte Einsatz der deutschen Offensive habe ihr nichts an Schlagkraft genommen. Die Konzentration der Offensive auf einen Frontabschnitt könne nicht als Beweis für herabgesetzte deutsche Schlagkraft gelten, Wohl aber ein Beweis für ein besser organisiertes Transportshstem und bes­sere Planung sein, die Offensivkraft der Bolschewisten und ihr Vermögen, den größten Teil der deutschen Militärmacht zu binden, gehen für die vereinigten Nationen verloren, wenn es Deutschland gelingen sollte, seinen Vormarsch fortzusetzen. Die psychologische Folge davon, daß sich die Sowjetarmee auch weiterhin allein gegen den gemeinsamen Feind stehen sehe, dürfte ebenfalls nicht unterschätzt werden.Das Ergebnis der Molotow'schen Besprechungen in London und Washington gab Moskau den Glauben, daß eine britische und amerikanische Militäraktion vor Jahrcsschlnß geplant sei. Es besteht kein Zweifel, daß das Volk nach einer zweiten Front ruft. Es sei wahr, daß Strategie nicht mit Massenversammlungen gemacht werden kann und daß eine allgemeine Diskussion unvereinbar mit der Herstellung eines klugen Planes für einen Feldzug sei. Aber die Männer, die auf unserer Seite die Verantwortung für den wichtigen Beschluß tragen, sind dieselben, die sür die Kriegsfnhrung der letzten zwei Jahre verantwortlich waren. Die Wirksamkeit oder der Mangel an Wirksamkeit in der Hilfe für die Sowjetunion, die ihr in diesem gefahrvollen Augenblick zuteil wird, stellt den wirklichen Prüfstein für die Geschicklichkeit und die Voraussicht dar, mit der der Krieg ge­plant und entwickelt wurde-

Visuvr kn Kürr«

Zu den erfolgrerchne Kämpfen am Don teilt das Ober­kommando der Wehrmacht mit: Bei der Erweiterung des Brückenkopfes Rostow nach Süden gewannen die deutschen Truppen am 28. Juli einen Flußlauf in seiner ganzen Länge bis zu dessen Einmündung in das Asowsche Meer. Kampf­flugzeuge unternützten diese Angriffe und bekämpften den Schiffsverkehr der Bolschewisten an der Donmnndung und auf dem Asowschcn Mccu. Eine Kanonenboot-Flottille der Bolsche­wisten, die in hoher Fahrt aus dem Dondclta auszulaufen ver­suchte, wurde durch deutsche Kampfflugzeuge zersprengt. Drei Kanonenboote wurden durch Bombentreffer versenkt, zwei wei­tere schwer heschütigtB

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Zu den Kämpfen an der Ostfront am 28. 7. teilt das Ober­kommando der Wehrmacht mit: Bei der Abwehr schwächerer feindlicher Angriffe gegen den Brückenkopf Woronesch wurden feindliche Panzer abgeschoffen, von denen allein 18 durch Bomben deutscher Sturzkampfflugzeuge vernichtet wurden.

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Auf eine Anfrage im britischen Unterhaus erklärte Attlee, daß über die Verluste der englischen Schiffahrt keine Auskunft gegeben werden könne.

Statssekretär Dr. Ganzmüller hat alle Dienststellen und Betriebe der Deutschen Reichsbahn zur Teilnahme am Lei­stungskampf der deutschen Betriebe 1942 43 angemcldet.

Verschuldung der USA. erreicht astronomische

Zistern

Genf, 30. Juli. (Eig. Funkmeldung.) lieber die durch den Roosevslt-Krieg ins uferlose, gestiegene Verschuldung der USA, für die letzten Eudes der amerikanische Steuerzahler anfzukommen hat, macht die nordamerikanische Zeitschrift Time" aufschlußreiche Zahlenangaben.Am Ende des Welt­krieges 1914/18", so schreibt das Blatt,hatte die nordamerika­nische Schuld 2616 Milliarden Dollar betragen, Anfang Juli, also nur sieben Monate nach Pearl Harbour, stellt sie sich be­reits auf 76 Milliarden Dollars., Das sind astronomische Zif­fern, die sich voraussichtlich, je länger der Krieg dauert, noch mehr dem Bereich der Sterne nähern. Allein im vergangenen Monat Juni hat der amerikanische Staat 416 Milliarden Dol­lar Aufgaben zu verzeichnen gehabt.

Lm Zeichen -er Lt-BooierfoLge

Roosevelt mußnationale Abfall-Sammelaktion" starte»!

Stockholm, 2V. Juli. Nach nur sieben Monaten des vom Roosevelt so leichtfertig heraufbeschworenen Krieges mußte sich der Kricgswahnsinnige im Weißen Haus nach einer Mel­dung aus Washington am Dienstag der peinlichen Aufgabe unterziehen, die Bevölkerung vonGottes eigenem Lande" zu einer nationalen Abfallsammelaktion aufzurusen. die noch in dieser Woche eröffne^ werben soll. Roosevelt erklärte in der Pressekonferenz, daß Rohmaterial aller Art benötigt würde, um Kriegsmairrial herzustellen. Abfälle von Metal­len, Gummi. Lumpen und andere Materialien würben not- Wendia aebraucht

Der Gauleiter vor seinen Kreisleitern

NSG. In Gegenwart zahlreicher Gauamtsleiter behan­delte Gauleiter Reichsstatthalter Murr bei einer Kreisleiter- tagnng in Stuttgart die zur Zeit im Vordergrund stehenden Aufgaben der Heimat, nachdem zuvor der Leiter des Landes­wirtschaftsamtes, Ministerialrat Zimmer, über die allge­meine wirtsi-,, .ftliche Lage, Gauamtsleiter Landcsbauernsührer Arnold über die Fragen der Ernährung, der Wehrkreis- beanftragte V des Roichsministers für Bewaffnung und Muni­tion Ortmann über den Einsatz der Arbeitskräfte und Gau­schulungsleiter Dr. Klett über das in der Partei neugcschaf- fene Amt für Volkstumspol-itik eingehend berichtet hatten.

Abschließend zeichnete der Gauleiter ein klares Bild von der umfassenden Schau, die der Hoheitsträger der Partei bei allen Fragen des Lebens besitzen müsse, um gegenüber dem Ressortdenken des notwendigerweise einseitileii Spezialisten­tums die verschiedenen Standpunkte immer wieder zu harmo­nischem Zusammcnklingen und unter das Gesetz des ewigen Volkes und Reiches zu bringen. Er bat de: Kreisleiter, den sich aus dem Nebeneinander von deutschen und sremdvöl- kischen Arbeitskräften ergeenbdrn Fragen besonderes Augen­merk zu schenken und im Interesse des Endsieges unaufhörlich zur Steigerung des Leistungswillens unseres Volkes beizn- tragen.

Das Werk, das der Führer schaffe, so beschloß Gauleiter Reichsstatthalter Murr seine Ausführungen, sei das gewaltigste in der Geschichet, und es sei nur eine Selbstverständlichkeit, Laß der Größe des Zieles auch die Anstrengungen und Mühen entsprechen, die zum Erfolg notwendig seien. Wenn sich die Heimat immer wieder den Frontsoldaten zum Beispiel nehme, der einfach und schlicht seine Pflicht erfülle, ohne unnölige Debatten über Dinge zu führen, die außerhalb seines Gesichts­kreises lägen, dann dürfe sie dessen gewiß sein, daß sie nach dem Siege ebenso ehrenvoll genannt werde wie unsere unver­gleichlichen Soldaten.