Ber iiattemfche WehrmachisberichL

Mehr als 1090 Gefangenc südlick El Älamein eingebrach!. Feindliche Panzsrgruppen lm Südabschnitt zurückgeschlagen

DRB. Rom, 2S. Juli. Der italienische Wehrmachts- dericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut:

«Der Feind erlitt im Gebiet südlich El Alamein bei wiederholten heftigen Sümpfen am 27. Juli schwere Der- laste, ohne irgend einen Vorteil zu erreichen. Mehr als 1000 Gefangene, zum großen Teil Australier, blieben in unserer Hand. 32 Kampfwagen und ungefähr 30 Panzer sahrzeuge des Feindes wurden zerstört.

Im Südabschnitt der Front wurden Panzergruppen, die sich unseren Stellungen zu nähern versuchten, durch gutliegendes Artilleriefeuer getroffen und zurückgeschlagen. Bei lebhaften Treffen zwischen Aufklärungseinheiten wur­den die Briten zum Rückzug gezwungen.

Die Luftwaffe der Achse wirkte mit Bombenwürfen und MG-Feuer gegen die feindlichen Skreikkräfte. In Luft- kämpfen wurden neun Flugzeuge von deutschen Jägern, eines von unseren Jägern abgeschosseu. Ein Kampfflug­zeug, das von der Bodenabwebr von Tobruk getroffen war. stürzte ab. Die Flugplätze Halsar und La Venezia , wurden mit Bomben belegt; drei abgestellte Flugzeuge wurden in Brand geworfen. Zwei englische Flugzeuge wurden vom Feuer der begleitenden Jäger getroffen und stürzten bren­nend ab. Von den Kampfhandlungen des 27. Juli sind zwei unserer Flugzeuge nickt zuröckgekehrk."

Malta im Bombenhagel

DNB Berlin. 28. Juli. Der Flugplatz La Venezia auf Malta wurde am Montagoormittag kurz nach 9 Uhr von deutschen Kampfflugzeugen mit Bomben schweren Kalibers angegriffen Hohe Detonationswolken, die sich über die ost- wärtige Platzhälfte zogen, wurden von den deutschen Kampffliegern beobachtet. Auch die Liegeplätze der briti­schen Jagdflugzeuge am Nordwestrand von La Venezia wurden mehrfach getroffen. Um 20 Uhr bombardierten deutsche Kampfflugzeuge wieder den Flugplatz Lucca. In Abstellboxen entstanden mehrere größere Brände. Bomben schweren Kalibers detonierten ferner auf der Verbindungs- roMraße Zwischen Lucca und Gudia.

Die Schlacht auf de« Meeren

Britische Sorgen.

S-ockholm, 28. Juli. Die beharrliche Weigerung der eng­lischen Regierung, die Schiffsverluste zu veröffentlichen, hat sie Bevölkerung der britischen Inseln tief beeindruckt. Immer tärker setzt sich die Meinung durch, daß die Schiffsversen- !ungm tatsächlich noch viel umfangreicher sind, als einge- weihte Kreise zu wissen vorgeben. Dazu kommt, daß man nn englischen Volk bisher der Ansicht war, die Unterstützung der Vereinigten Staaten würde auch auf dem Gebiet des Schiffs­raumersatzes eine greifbare Entlastung der Tonnagelage in der Versorgungsschlffahrt bringen. Jetzt macht sich allmählich jeder Gedanken darüber, daß die Schlacht auf den Meeren Nicht so günstig steht, wie es die Regierung wahrhaben will, zumal die kritischen Stimmen der nordamerikanischen Presse nicht ohne Einfluß aus die öffentliche Meinung geblieben sind. Die Feststellung derDaily Mail" daß die riesigen Schiffsverluste den hohen Grad der Gefahr klarmachen, hat die Beunruhigung über den Stand der Schlacht n"f den Mc-.. erhöht.

Tripps droht Indien

England mutz darauf bestehen ..

S ockhclm, 27. J-ul!. Der Lordsiegelbewahrer und gleich­zeitige erste Handlanger Stalins in London Sir Stafford Cripps. hielt am Sonntag eine Rundfunkansprache, die nach Nordamerika gerichtet war. Er suchte sich die Unterstützung der Vereinigten Staaten bei dem künftigen Vorgehen Eng­lands in Indien zu sichern und erklärte unter anderem, der indische Entschluß, den -Ungehorsamkeitsfeldzug durchzufüh- ren, würde Chaos und Unordnung in Indien Hervorrufen. Dieser Akt sei dazu geeignet, den nordamerikaniscken und britischen Einsatz zu stören und dem Gegner zu helfen. Eng­land müsse daraus bestehen. Indien als Stützpunkt intakt zu erhalten. Dabei rechne England mir der Hilfe und Unter­stützung der Vereinigten Staaten. Scheinheilig, wie nur ein Engländer sein kann, warnt Cripps hier vor Chaos und Unoxdnung, die er und seine Auftraggeber selbst durch die Entfesselung-der bolschewistischen Bestie über Indien her­aufbeschwören wollen. Daß die USA dabe! Handlanger­dienste leisten sollen, ist ein weiterer Beweis dafür, daß England die Dinge im Empire allein nicht mehr meistern kann.

Eeipps als HriesSauSwettee

Eine interessante Enthüllung

DNB. Berlin. 28. Juli. Vor kurzem ist in Neuvork unter dem TitelStafford Cripps: Prophetie Nebel" das Buch eines früheren amerikanische» Korrespondenten in Moskau Eric Estorick, erschienen. Der Autor ist besonders aut infor­miert, da ihm Aufzeichnungen des Privatsekretärs des frü­heren Botschafters in Moskau. Cripps. eines Mr. Wil­son, zur Verfügung gestanden haben. Das Buch zeigt er­neut das langjährige Zusammenspiel zwischen England und der Sowjetunion und beleuchtet die besondere Rolle von Cripps bc! den englischen Bemühungen um die Kricgsaus- weitung. Ein bezeichnendes Beispiel für die englisch-bolsche­wistischen Intrigen verdient ausführlicher wiedergeaeben z» werden.

Am 20. März 1941 findet in der Villa der britischen Bot­schaft in Perlowka bei Moskau eine geheime Besprechung zwischen Botschafter Cripps. sowie dem Gehilfen des sow- letischen Außenkommissars. Wvschinski und dem jugoslawi­schen Gesandten Gavrilovitsch statt. Gavrilovitsch ist soeben aus Belgrad zurückgskehrt. Er berichtet, daß die Unterzeich­nung des Dreiermnchtepak.es durch die Regierung Zvctko- vitsch bevorstehe. doch sei eine Gruppe serbischer Offiziere, ge­führt von General Simovitsch. bereit an Englands Seite den Krieg gegen Deutschland zu wagen. England habe be­reits seine grundsätzliche Zustimmung zu diesem Plan gege­ben. aber was werde Moskau tun? Wyschinski erwidert auch Moskau sei zur Unterstützung bereit, die Sowietregie- rung werde mit den Putschisten einen Vertrag abschließen, sobald diese sich der Regierung bemächtigt hätten. Am 26. werde er Stalin und Molotow auf einer Sitzung im Krem! einen Vertragsentwurf vorlegen und am 27. Gavrilovitsch entsprechende schriftliche Zusagen übergeben können.

Aber die Zeit drängt. Am 24. März bereits erscheint Gavril'ovitsch wieder bei Cripps. Der jugoslawische Mini­sterpräsident ist auf dem Wege nach Wien, um den Drei­mächtepakt zu unterzeichnen. Die Putschisten sind bereit. Sie drängen auf Abschluß des in Aussicht gestellten Vertrages. Cripps gibt diese Nachrichten telefonisch an Wvschinski wei­ter. Dieser hat Stalin noch nicht Vortrag halten können, verspricht aber, den Vertrag so bald wie möglich GavAlo- vitsch zuWstellen. Die Belgrader Verschwörer fühlen sich somit de^ bolschewistischen wie der englischen Litte sicher. Der Staatsstreich wird in Szene gesetzt. Noch immer aber ist der Russenpakt nicht unterschrieben. Wieder bestürmt Gavrilovitsch den stellvertretenden bolschewistischen Außen-

romrmllar. Wyschinski erklärt, die Sowjetunion let nach wie vor bereit. Belgrad zu unterstützen. Aber was iverde Lon. don tun? Cripps. in den Kreml gerufen, versichert, Bel­grad genieße die volle Unterstützung Londons. Ja. die eng­lische und amerikanische Diplomatie hätten sogar erreicht, daß die Türkei an der Seite Jugoslawiens in den Krieg trete.

Jetzt ist die bolschewistische Regierung zum Vortragsab­schluß bereu. Am Abend des 5. April wird der Freund- schasts- und Nichtangriffspakt mit der illegalen serbischen Re­gierung Simovitsch unterzeichnet. Bereits am 6. Avril kann der amerikanische Unterstaatssekretär Sumner Wclles in Wa- mehrercn Besprechungen mit dem Sowjetboschaf er in Was- shington fcststellen. der.russisch-jugoslawische Pakt könne unter Umständen von größter Bedeutung sein, es lägen Gründe für die Annahme vor. daß er mehr als lediglich ein Freund- schafts- und Nich angriffspakt sei.

Jedenfalls habe» diese Versprechungen Moskaus den Bel­grader Putsch auslSsen helfen und nach dem Staatsstreich Simovitsch in der aggressiven, antideutschen Haltung be- stärkt, die sich in immer steigendem Matze in deutschfeind. Uchcn Kundgebungen. Ausschreitungen und Mißhandlungen der Volksdeutschen manifestierte, bis das Einschreiten der deutschen Truppen diesem Treiben ein Ende setzte.

Schnell freilich mußten die serbischen Putschisten nun erkennen, daß sie betrogen worden waren. Gavrilovitsch der nach dem Vertragsabschluß nach Belgrad gereist ist. telefo­nierte mit Ankara. Dabei kann er nur feststellen, daß die Türke! weder London noch Washington eine Unterstützung Jugoslawiens versprochen hat. Die Türkei bleibt neutral. Der Sowjetunion 'lassen die deutschen Siege keine Zeit die versprochene Unterstützung ins Werk zu setzen Der schnelle Zusammenbruch der serbischen Armee veranlaßt sogar Sta­lin, noch einmal das alte Spiel des angeblichen Neutralen wieder aufzunehmen.

Die auf authentische Unterlagen gegründete Schilderung des amerikanischen Journalisten gibt somit eine neue Best-, tigung für die seinerzeit veröffentlichten deutschen Festste!, lungen über die Hintergründe des Belgrader Putsches. Sie zeigt wiederum, wie der Bolschewismus bereits im Winter 1940 in heimtückisch Hinterlist mit den Londoner Vlutokra- tkn gegen die Friedenspolitik des Reichs intrigierte, und U, weist somit an einem besonders klaren Beispül den Br»» des deutsch-sowjetischen Vertrages durch die Sowkümhm,

Warnung an Australien

Eine Warnung des japanischen Ministerpräsidenten

Osaka, 27. Juli. Ministerpräsident Tojo hielt in einer Massenversammlung in Osaka, an der mehr als 20 000 Per­sonen teilnahmen, eine Rede, in der er eine umfassende Uebersicht über die Weltlage gab und ein Fünf-Punktepro­gramm für die weitere Festigung der Kriegsstruktur der ja­vanischen Nation festlegte. Ministerpräsident Tojo würdigte me glänzenden Siege, die Deutschland und Italien an allen Fronten erringen und fügte hinzu:Die gegenwärtige Kriegslage, die sich so günstig für die Achsenmächte entwickelt, schafft die Grundlage, aus der Deutschland, Japan und Italien den endgültigen Schlag versuchen werden." Ueber Indien er­klärte Ministerpräsidente Tojo:In seiner Entschlossenheit, die Vereinigten Staaten und Großbritannien niederzurin­gen. kann Japan das Weiterbestehen des anglo-amerikauischen Einflusses m Indien nicht zulassen." Wie bereits wiederholt festgestellt worden ist, werde Japan den Indern gerne seine Unterstützung und Mitarbeit zur Verwirklichung ihrer seit schon so langer Zeit gehegten Wünsche zuteil werden lassen. Die Herrschaft über Indien habe Heit jeher immer die Grund- laae für die Eristenz des britischen Weltreichs dargestellt.

Australien", so sagte ver Mlnisterprästdent tm weiteren Verlaus seiner Rebe. ..das jetzt im weiten Ozean vollständig isoliert öasteht hat sich in die bejammernswerte Lage versetzt gesehen, von den Vereinigten Staaten hoffnungslos Hilfe er­betteln zu müssen. Sollten die australischen Staatsmänner weiterhin hin- und herschwankten und die Zeichen der Zeit nicht verstehen können, so ist-es wohl kaum nötig zu wieder­holen, daß bei einer Fortsetzung des nutzlosen Widerstandes Japan keine Gnade kenne und erbarmungslos zuschlagen

wirk "

Tojo faßte daun die Fünf-Punkte-Politik zur weiteren Festigung der Kriegsstruktur der Nation wie folgt zusammen: 1. Stärkung der geistigen Einheit der Nation; 2. die Wich­tigkeit," die zweckmäßigsten politischen Maßnahmen stets zum geeigneten Zeitpunkt rasch in die Tat umzusetzen: 3. die Ab­sicht der Regierung, den Lebensstandard der Nation aufrecht­zuerhalten; 4. die Erweiterung der Produktion und 5. die Erneuern»» und Belebüna der Erziehung.

Japanische Lt-Voolerfalge

Noch weitere acht-Versenkungen oder Beschädigungen.

DNB. Tokio, 27. Juli. Das kaiserliche Hauptquartier gab am Montag bekannt, daß abgesehen von den am 18. Juli bekanntgegebenen feindlichen Schiffsverlusten in der Zeit vom 1. Juni bis zum 16. Juli noa> acht weitere Ver­senkungen oder Beschädigungen von feindlichen Schiffen mit insgesamt 71000 BRT von japanischen Unterseebooten bestätigt wurden.

Im Gebiet von Seattle an der Westküste der Vereinig­ten Staaten versenkte oder beschädigte ein japanisches Un­terseeboot am S. Juni ein feindliches Schiff von 6000 BRT und am 20. Juni ein weiteres von 7000 BRT. In der Ge­gend von Sydney, an der Ostküste Australiens, versenkten oder beschädigten die japanischen Unterseeboote in der Zeit vom 1. bis zum 16. Juni ein 20 000 BRT-. zwei 10 000 BRT-, ein 7000 BRT- und ein 5000 BRT-Schiff. Ein feindliches Schiff von 600 BRT wurde am 16. Juni von japanischen Unterseebooten im Raume von Dukch Harbour versenkt oder beschädigt.

GeeleuSe verweigern Todessahrt

Madrid, 27. Juli. Meldungen aus Durbau lasten er­kennen, daß die Vertrauenskrise in der britischen Schiffahrt auch, in Südafrika infolge der zahlreichen Versenkungen be­reits bedenkliche Formen annimmt. Die ordentlichen Gerichte von Durban haben nach hier vorliegenden Meldungen 18 weitere Seeleute verschiedener Nationalitäten, die sich wei­gerten. auf britischen Schiffen Dienst zu tun, mit Freiheits­strafen belegt. 49 Laskari (indische Seeleute), die ebenfalls keinen Grund mehr sahen, ihr Schicksal mit dem der briti­schen Schiffahrt zu verbinden, wurden gleichfalls wegen Arbeitsverweigerung bestraft. Diese Meldung folgt wenige Tage auf das Bekanntwerden der Verurteilung dreier nor­wegischer Seeleute aus dem gleichen Grunde

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Woff Murde hatte sich oorgebeugt und das Kinn in di« Hand gestützt. Zunächst war es das Kleid, das er nicht kannte, das ihn entzückt«, dann aber war auch das ver­gessen und unwichtig. Vergessen und unwichtig, wie alles andere, Lisa? War er hierhergekommen. um Lisa zu lprechen? Und Helge? Ja, sie saß neben ihm. Was «r nie gehofft hatte, war geschehen. Helge war wiedergefunden und sie saß an seiner Seite. Aber es gab nur Argine.

Auch für Helge Bach schien es nur noch dies schön« tanzende Mädchen da zu geben. Sie blickte verklärt und verzaubert auf Argin«, während ihre rechte Hand, ohne daß sse es merkte, die Konturen des Tanzes auf die Decke zeichnet«, die über den großen Koffer gelegt war.

Einen Bleistift, dacht« sie, einen Bleistift und-ein Blatt Papier... Und daß man das zeichnen müsse und daß die Grammophonplatte sogleich abgelaufen sein würde und daß ss« Gäste erwartet, die jetzt gar nicht mehr so sehr erwartet wurden.

Schellte es nicht schon wieder draußen? Natürlich. Aber sie dachte nicht daran, zu öffnen. Keine Bewegung durfte ihr entgehen.

Zu Ende. Die Membran« rutschte ab. das Grammophon surrt«, langsam stand Helge auf. um zum Apparat zu gehen. Argen« aber lehnte an dem Bücherbord dort, wo die Kerzen brannten. Es schien, als könnte sie sogleich erschöpft zu Bodcn gleiten. Da schlug sie die Augen auf. sie sah verwundert um sich und lächelte, dann straffte sich ihre Ge» stält.Ich dank« Ihnen. Fräulein Bach."

Ich danke Ihnen. Es war das Schönst«, was ich je

geselzen habe", flüstert« Helge, und dann, als emeales Läuten vom Flur kam, bat sie Argine und Wolf Murde, zu bleiben. Auch jetzt, wenn ihre Gäste kämen.

Ich habe freilich nur Tee", sagte sie zögernd.

Den Alkohol werden wir besorgen, nicht wahr, Wolf?"

Wolf Murde nickte. Er saß noch immer, das Kinn in die Hand gestützt. Er war völlig versunken. Es war sehr jchwer, jetzt an anderes als an ArginesTanz zu denken.

Helge war auf den Flur gegangen. Sie hatte die Tür geschlossen und für Sekunden waren sie allein.

Hat es dir ein wenig gefallen. Wolf?"

Du bist wundervoll. Argine. Schön und begnadet."

Er war aufgestanden und trat zu ihr. di« noch immer zwischen den brennenden Kerzen stand.

.Hast du eine Zigarette. Wolf?"

Du solltest nicht soviel rauchen. Argine."

Sie sah ihn zornig an. und sie stampfte mit dem Fuß auf, dann aber lächelte sie ihn an. es war das Lächeln des Sieges. Sie war die Einzige, es gab keine neben ihr. Sie wußte es. Sie sah es im Schimmer seiner Augen. Bitte, Wolf!" flüsterte sie.Eine Zigarette! Es dark auch sin Kuß sein!"

Er nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände 13.

Pablo Marda hatte den Smoking angezogen. obgleich es vielleicht überflüssig war, den Abendbesuch bei Kurt Voge im Smoking zu machen, aber es schadete nie, wenn der Gast eleganter war als der Hausherr. Auch diese blonde Eeigenvirtuosin. die da bei seinem Vetter lebte, würde es bemerken müssen, daß sein Smoking von einem ersten Schneider stammte.

Von Lila Gerwin wanderten seine Gedanken zu Argine. Wo war sie? Man war es gewohnt, daß sie plötzlich auf und davon ging. Irgendeine Kleinigkeit konnte der Anlaß sein. Oft ein Streit, oft aber auch der Wunsch, auf eigen« Faust etwas zu erleben. Etwas Schönes »der Abenteuer­liches. Spätestens am andern Morgen war sie dann wieder bei ihm, um ihm zu gestehen, daß das Abenteuerlichst« doch das Leben mit Pablo Marda wäre.

Er lächelte seinem Bilde geschmeichelt zu. 3n der Tat.

wo gab es noch heutzutage Männer die einer Frau das große Abenteuer so bieten konnten wie er?

Vielleicht im Kino. Aber das Lehen war ein viel spannenderer Film als alles Leinwandgeschehen, und man durfte nicht an dem happy end zweifeln. Natürlich gab es Rückschläge. Es war ein sehr schwerer Schlag gewesen, den Schatz zu finden, um zu sehen, daß es gar kein Schab mehr war, daß da ein Haufen alter Münzen lag, aber

das Wichtigste fehlte, der Ring. Der Ring der Murders.

der stets dem Aeltesten gehörte und der ihm Glück und

Erfolg bringen mußte. Im Leben und in der Liebe. Wie hatte sein Vater davon sprechen können, wenn jetzt dieser alte Fischer behauptete, daß er bereits einmal die Eisen- truhe aus ihrem Dünenversteck geborgen hatte, zusammen

mit Sebastian Murder. seinem. Pablos, Vater, der den

Ring an sich genommen hatte, nur den Ring, um alles

andere, was damals ein wenig mehr als heute gewesen

sein mochte, dem Alten zu lassen.

Gut, der Film, der Leben hieß, lief weiter. Es war soviel wie eine gewonnene Schlacht, daß ihm dieser selt­

same deutsche Vetter am Gartentor doch noch zugerusen batte,Komm morgen wieder!"

Pablo nahm Hut und Mantel und die Hellen Hand­schuhe. Das alles machte sich seltsam in diesem Kajüt-

raum derHelge 2", aber es war immerhin besser und

sicherer, in diesem alten Kutter zu wohnen als in einem Hotel. Zotelportiers waren sehr neugierig, auch gab es viel«

Formular«, die man aurfüllen mußte, und zudem störte es die Nachbarn, wenn Argine wieder einmal in einem ihrer Zornesausbrüche zur Pistole greifen und schießen würde.

Sehr dumm, daß man die Pistole nicht bei sich hatte. Argine hatte sie ihm entwendet und behauptet, sie Hab«

sie diesem Dr. Murde gegeben. Hoffentlich ging es mit dem Wagen nicht ebenso/ Sie war mit dem neuen, schönen Wagen, der noch nicht einmal bezahlt war, auf und davon gefahren, und es wäre an der Zeit gewesen, daß sie end­lich zurückkam.

Sie ist nicht allein gefahren, sie ist mit Murde gefahren, schoß es ihm plötzlich durch den Kopf, und dieser ESdank« war wie ein feiner, tiefer Stich.

tFortsetmna folgt.)