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Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

/lmtsblatt öes Kreises Calw für Neuenbürg un- Umgebung Sirkenfelöer-, Calmbacher- unö herrenalbrr Tagblatt

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Nr. 178

Neuenbürg. Mittwoch den 29. Juli 1942

19V. Jahrgang

Weiler über -en Don!

Manytsch- und Tal-Abschnitt erreicht - Anhaltende Kämpfe im groben Donbogen «« Panzer bei britischem Angriff in Aegypten vernichtet - Birmingham mit starken Kräften bombardiert

Avweyrkämpje mit Erfolg ein. In Lufikämpfen fchoffen deutsche Jäger neun britische Flugzeuge ohne eigene Ver­luste ab. Auf Malta fetzten deutsche Kampfflugzeuge die Bekämpfung von Flugzeugstühpunkten fort.

Im Kampf gegen Großbritannien griff die Luftwaffe am gestrigen Tage zahlreiche Industrie, und Verkehrsziele in Süd. und Mittelengland mit EinzelflugzeugWn und in der vergangenen Nacht mit starken Kräften das britische Industriezentrum Birmingham, sowie kriegswichtige An- lagen mehrerer anderer Städte der Midlands und Osteng­lands an. Bei guter Tresferlaae wurden zahlreiche Zerstö­rungen und ausgedehnte Brände beobachtet.

Bei militärisch wirkungslosen Tagesstörangriffen ein- zelner britischer Bomber gegen Siedlungen im nordwest, deutschen Gebiet wurden drei Flugzeuge ebgeschofsen."

«uv oem Auyreryauplquarrler, 2 v. Fun. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

»Im Osten wurde der Brückenkopf über den Don bei Rostow in fortschreitendem Angriff stark nach Süden er- weitert. Ostwärts der Stadt haben Infanterie und motori­sierte Verbände in breiter Front den Don überschritten und nach Brechen feindlichen Widerstandes den Manytfch- und Sal-Abschnikt erreicht. Im großen Donbogen dauern die Kämpfe nordwestlich kalatsch noch an. Südlich dieses Ortes haben die deutschen und verbündeten Truppen den gesamten Ankerlauf des Don erreicht bezw. überschritten. Die Luftwaffe hat durch starke Angriffe an der Nieder- kömpfung des feindlichen Widerstandes südlich Rostow'be­sonderen Anteil. Bei Tag und Rächt wurden auch gestern die Rachschubverbindungen, der Fährverkehr und Flug­stützpunkte der Sowjets angegriffen. Hierbei wurden zahl­reiche Züge und Lifenbahnanlagen. mehrere Wolga- Frachtschiffe und 53 Flugzeugs zerstört.

Im Raum Woronesch hatten die Sowjets nach ihren außergewöhnlich hohen Verlusten an Menschen und Ma­terial am gestrigen Tage außer in einigen örtlichen Vor­stößen nicht mehr angegriffen.

Im mittleren Frontabschnitt wurden eingefchloffene feindliche Kräfte vernichtet oder gesangengenommen. An der Wolchow-Front scheiterte ein feindlicher Angriff gegen einen Brückenkopf in hartem Rahkampf.

In Aegypten griff der Feind mit starken Jnsanterie- und Panzerverbänden nachts die deutsch-italienischen Stet- lungen bei El Alamein an. Im Gegenangriff wurden die B«ken unter hohen Verlusten zurückgeworfen und hiebei kaufend Gefangene eingsbracht, sowie 60 Panzerfahrzeuge vernichtet. Kampf- und SturzkamvAluazeuae ariiien in die

Moskau unö London geben den Fall von Rostow zu

DNB. Berlin. 28. Juli In der Nacht zum Dienstag gab Moskau nach viertägigem hartnäckigen Leugnen den Fall von Rostow und Nowoischerkask zu. Auch London setzte zu glei­cher Zeit die britische Oesfsntlichkeit von dem Verlust der bei­den Städte, der natürlich noch durch das WortEvakuie­rung" einen rosa Tarnanstrich erhielt, in Kenntnis. Noch Weit mehr Zeit ließ sich Churchill zu einem weiteren Einge­ständnis: die britische Admiralität gab nämlich am Montag nach einer Neutermeldung bekannt, daß bei der Versenkung des britischen FlugzeugträgersHermeS" durch die Japaner im April in der Bucht von Bengalen 288 BesatznnasmitgLie- der getötet worden seien. 231 Mann würden noch vermißt und müssen ebenfalls als verloren angesehen werden. Herr Churchill hat also ein Vierteljahr dazu gebraucht, um sich ;u diesem Eingeständnis durchzuringen.

Vriiüenlop!

ALO erweitert

Weiterer Feindwiderstand im großen Donbogen gebrochen Wuchtige Angriffe der deutschen Luftwaffe

Hobe Materialverluste der Bolschewisten

Berlin, 28. Juli. Im Raum südlich des Unterlanfes des Don wurde, wie das Oberkommando der Wehrmacht mit­teilt, der Brückenkopf bei Rostow erheblich erweitert. Eine deutsche Kampfgruppe stieß, aus dem Raum um Bataisk nach Osten vor und nahm nach hartem Häuscrkampf die zäh ver­teidigte Ortschaft Olginskaja. Gleichzeitig -rangen deutsche Infanterie- und Panzerverbände ostwärts Rostow in breiter Front über Sen Don nach Süden vor und erreichten nach Überschreitung des Sal-Flusses den Manytsch, den letzten großen linksseitigen Nebenfluß des Don.

Die Luftwaffe unterstützte mit starken Kräften den Angriff der deutschen Truppen. Zahlreiche feindliche Stellungen und befestigte Ortschaften wurden pausenlos mit Bomben belegt und der feindliche Widerstand zermürbt. Auf den Straßen im Mündungsgebiet des Don wurden über 250 Fahrzeuge vernichtet. Mehrere Munitionslager und ein Kraftstofflager flogen nach Bombentreffern in die Lust. Weitere lohnende Ziele für die Bomben boten Eisenbahnstrecken und Bahnhöfe. Die Luftangriffe führten nach Süden bis zum Bahnknoten- Punkt Tichorezk im Kubangebiet, wo ausgedehnte Brände ent­standen. Die Gleisanlagen mehrerer Eisenbahnstrecken wurden durch Treffer ans den Bahnkörpern gerissen

Im großen Donbogen verteidigte der Feind das Höhen­gelände nordwestlich Kalatsch. Südlich dieser Stadt und nörd­lich des Berggcländcs wurde der Widerstand des Feindes ge­brochen und die Bolschewisten zurückgeworfen. In diesen Kämpfen wurden von den deutschen Truppen gegen zum Teil srisch in die Schlacht geworfene Feindkräfte seit dem 23. 7. 250 bolschewistische Panzer abgeschossen. Kampf- und Sturz­kampfflugzeuge, die in rollenden Einigsten die Kämpfe d-s öeeres unterstützten, vernichteten allein am Montag 44 Pan- Krkampfwggcn. Auf den feindlichen Nnckäckmbstraßen blieben uach Treffern 125 Fahrzeuge brennend liegen. Aufklärungs­flugzeuge überwachten die feindlichen Bewegungen in dmn Raum zwischen Kalatsch und Staliugrad Sie wiesen dm deutschen Kampfflugzeugen den Weg zu bolsckewisti'iben F"ld- flugplätzen ostwärts Kalatsch. In Luftangriffen gegen dieie Flugstützpunkte wurden 53 bolschewistische Flugzeuge durch Bomben am Boden zerstört.

Bei der Bekämpfung des Ristnbahnverkehrs im Raum Nordwestlich Stalingrad richteten Bombentreffer sim ke st?,Kö­rungen in beladenen Güterzügen an. Deutsche Jäger herrschten auch am Montag den Luftraum über allen Kamvf- ^kchnstkm an der südlichen Ostfront und brachten 38 bolscke- lvistische Flugzeuge z-um Absturz.

Wichtigster Eckpfeiler der feindlichen Süd§ron ?

Alle modernsten Verteidigungsanlagen zerbrechen im Ansturm der deutschen Divisionen,

Berlin, 28. Juli. Ueber die schweren Kämpfe, die zur Einnahme der Stadt Rostow führten, wird von den am

Sturm beteiligten deutschen Truppen noch folgendes gemeldet:

Im Westen, Norden und Osten von Rostow hatten die Bolschewisten in monatelanger Arbeit ein weiträumiges Ver­teidigungssystem von 30 Kilometer Tiefe geschaffen. Drei hin- tereinanÄerliegenÄe 6-8 Meter breite Panzerabwehrgräben in mner Gesamtlänge von 220 Kilometern sollten das Vordriirgen der deutschen Panzertruppen aufhalten. Das ganze Gebiet war mit Tausenden von Minen verseucht. Unmittelbar- hinter jedem der Panzergraben lag ein terrassenförmig ansteigendes nach modernsten Gesichtspunkten angelegtes Bunkersystem von etwa 100 schweren und 1900 leichten Bunkern, die durch Lanf- ^ grüben untereinander verbunden waren. Auch in der Stadt , war alles zur Verteidigung vorbereitet. Die Durchgangs- ^ straßen hatten meterdicke Stein- und Betonbarrikaden, die von ausbetonierten Schützenstellnngen flankiert waren. Hcmpt- und Nebenstraßen waren durch Minenfelder gesperrt. Die Verteidigung der Stadt war einer bolschewistischen Armee, übertragen worden, die aus mehreren frischen Divisionen, mo­torisierten Brigaden, einer Panzerdivision und Festnngstrnp- pen bestand.,

Trotz größter Hitze und zähmten Widerstandes des Feindes wurde dieser Verteidigungsgürtel in zwei Tagen von schlesi- ^ schen, hessischen, w tt r t t e m b e rg i s cki e n und badischen Dr- ! Visionen, einer SS- und einer slowakischen Division durch- i brachen und der Sturm auf das eigentliche Stadtgebiet be­gonnen. Diese Kämpfe erforderten schnelles Zupacken jedes Einzelkämpfers und gute Zusammenarbeit aller Waffengat­tungen. Häuserblock um Häuserblock und oft Hans für Haus mußte von Geschützen zusammengeichoven, von Flammenwer- f-"m ausgeränchert im Nahkamv'k genommen werden. Die L»ftw---sfe unterstützte die Truppen d"s Heeres durch rollende ^ Aua-iffe auf Widerstandsnester, Brücken und Kolonnen.

' Die Gefangenen- und Bentezahlen und beträchtlich, lassen sick aber infolge der Schnelligkeit der Kampfhandlungen und b-s v'üieren Vormarsches noch nickt übersehen. Durch den ee-, au Rostow wurde der wichtigste Eckpfeiler ans der feind­lichen Südfront heransgebrochen,

Tausende von Testunysiverkerr an der Kairs!küste

Berlin, 28. Juli. Der Stand der Befestigungsarbeiten in No ds ankreich im letzten Monat läßt einen Vergleich mit der Durchschnittsleistung der Westwallarbeiten aus den Jahren 1918 39 zu. Mit über 200 000 Facharbeitern wurden an der Kanalküste monatlich eine halbe Million Kubikmeter Stahl­beton verbaut. Rund 100 000 Kubikmeter Felswand wurden hierbei gesprengt und ausgebrochen. Zu den tausenden bereits fertiggestellten Festungswerken kamen jetzt noch Hunderte hin­zu, die technisch auf Grund der Erfahrungen dieses Krieges auf das vollkommenste ausgestattet wurden.

ßtsuvr in Xürrs

In Bukarest wurde am Montag die Rumänisch-Deutsche Gesellschaft unter de-n Ehrenpräsidium des Staatsführcrs Marschall Antonescu und dem Präsidium des ste/lvertrcten- den Ministerpräsidenten Professor Mihail Antonescu ge- gründet.

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Im Zuge einer taufenden Inspektion der Jugendarbeit im Kriege stattete Reichsjugendfüherr Artur Axmann dem Gau Kärnten einen Besuch ab, um sich von der Durchführung der JahresparoleOsteinsatz und Landdienst", des Kriegsein­satzes unö der Wchrcrtüchtigungslager der Jugend in Kärn­ten sowie der Erfassung und Ausrichtung der Jugend des neuen Gebietes Obcrkrain zu überzeugen.

In diesen Tagen fand unter Vorsitz des Reichsapothcker- fnhrers in Berlin eine außerordentliche Dienstbesprechung der Apothekerführer des Reiches statt.

Die Glückwünsche des Führers zum Geburtstage des Duee

Berlin, 29. Juli. (Eig. Funkmeldung.) Der Führer hat dem Duce aus Anlaß seines 59. Geburtstages das nachfolgende Telegramm übermittelt:

»Zu Ihrem heutigen Geburtstage spreche ich Ihnen, Duce, in kameradschaftlicher Verbundenheit meine und des deutschen Volkes aufrichtigste Glückwünsche aus; sie gelten vor allem Ihrem persönlichen Wohlergehen und dem Gedeihen des fa­schistischen Italiens. In der unerschütterlichen Ueberzengung, daß unsere Völker gemeinsam mit den Verbündeten der Achse in diesem Kampf um Europas Freiheit und Zukunft den End­sieg erringen werden, grüße ich Sie an diesem Tage wie immer ans das herzlichste. Ihr (gcz.) .Adolf Hitler."

Dater und Sohn wegen Schwarzfchlachtungen hingerichtet

Linz, 28. Juli. Der Fleischhauer und Gastwirt Auton Lanner sen. ans St. Lorenz bei Mondsee hatte in der Zeit von Kricgsbeginn bis Frühjahr 1941 63 Rinder. 61 Kälber und 33 Schweine schwarzgeschlachtet. Sein 24jähriger Sohn Anton Lanner jun. war ihm dabei behilflich 'und hatte ins­besondere den Verkauf des schwarzgeschlachteten Fleisches durchgeführt. Er war es auch, der die bei seinem Vater auf­kommenden Bedenken zu zerstreuen wußte. Die beiden Kriegs­verbrecher hatten sich vor dem Sondergericht in Linz, zusam­men mit dem Gastwirt Otto Kain aus Bad Ischl und der Gasthauspächterin Theresia Kirchberger, Pettighofen, Ge­meinde Agerzell Lei Lenzing zu verantworten, die von den Hauptangeklagterr-größere Mengen Fleisches zum größten Teil ohne Abgabe von Fleischmarken bezogen hatten.

Die beiden Ha-uptangeklagten wurden zum Tode verurteilt. Otto Kain erhielt 3s^ Fahre und Theresia Kirchberger 2ZH Fahre Zuchthaus. Die Todesurteile sind bereits vollstreckt.

649 Deutsche aus Mittelamerika kV Gorteborg angekommen

Im Rahmen der vom Auswärtigen Amt durchaeführten Heimkehraknon für deutsche Staatsangehörige aus Amerika sind mit dem schwedischen DampferTrottningüolm" 640 Stäatsangehörige zumeist aus den mittelamerikamschen Staaten in Goeteborg angekommen. Bei ihrer Ankunft wur­den sie von dem deutschen Gesandten Prinz zu Wied nn Na« mkn des Auswärtigen Amtes begrüßt. An Bord der Drottningholm" befanden sich auch einige italienische und finnische Rückkehrer.

Wirtschaftsnot im mittleren Orient

Die wirtschaftliche Lage der von britischen Truvpen be- setzten Teile des mittleren Orients wird in unterrichteten Kreisen ernst beur eilt. Sogar die englischen Sachkenner drücken diese Ansicht aus. Die auf Betreiben Lytteltons be­schlossenen Einsuhrbeschränkungen haben den Handel, vor allem den Lebensmittelhandel, säst ganz lahmgeleat. Dl« Kriegslage in Aegypten beeinträchtigt sogar die Versorgung der britischen Truppen obwohl diese große Reservelager an­gelegt haben. Für die Bevölkerung bleibt fast n>Ats übrig, iind obwohl in einigen Gebieten Syriens und HalasnnaS bereits akute Hungersnot herrsche, weigere man sich, Ge­treide ans den Neservelagern zur Verfügung KU stellen. D« von den Engländern eingesetzten eingeborenen DienMellen versagten fast vollkommen und fänden kein Vertrauen bei der Masse der Bevölkerung. Ihnen wurden die scklmimsten Nnterschleifen und Schiebungen nachgesagt, die sie im Bun» mit britischen Militärstellen Vornahmen.,. Gute Kenrier des mittleren Orients erklären, daß alle Länder ^ orderasten- vor einer ernsten Versorgungskrise stehen.

Die Ernährungsschwierigkeiten in Libanon

Istanbul, 27. Juli. Im Anschluß an eine mehrstündig» Sitzung des libanesischen Ministerrates wurde ein Kommu­nique herausgegeben, in dem der Bevölkerung in Aussicht gestellt wird, daß die Regierung nunmehr alles unternehmen werde, um die Ernährung stcherzustellen. Gleichzeitig wird die Bevölkerung dringend aufgefordert. Zusammenrottun­gen und Kundgebungen zu unterlassen, da dies die Sicher­stellung der Versorgung nur erschweren könne.

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