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Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

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Nr. 162

Neuenbürg, Dienstag de« 14. Juli 1942

199. Jahrgang

Sie VermOttmgSWmht bei NfAew

Ueber 30 00V Gefangene Verfolgung des Feindes am Do» in breiter Front Neue britische Angriffe in

Aegypten abgewiefen

DNB. Aus dem Jührerhaupkquartier. IS. Z«8. Da« Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannkr

Im Südabschnitt der Ostfront wird der Feind in drei- ter Front verfolgt. Starke Luftstreilkräfke unterstützten die Äerfolgungskämpfe und zerstörten ln Tag. und Nacht- angrifsen weitere Uebergänge über Don und Donez. An der Kaukasus-Küste erzielten Kampfflugzeuge Volltreffer schweren Kalibers auf zwei Schwimmdocks im Hafen von Noworosfijsk. Nördlich und nordwestlich von Woronefch wurden vei der Abwehr feindlicher Entlastungsangriffe am gestrigen Tage 111 Sowjetpanzer abgefchoffen.

Wie durch Sondermeldung bekanntgegeben, führte der km Raum südwestlich von Rschew am 2. Iuli begonnene umfassende Angriff der deutschen Truppen, wirkungsvoll unterstützt durch Verbände der Luftwaffe, nach Durchbruch durch das feindliche Slellungssystem in schweren Wald- kämvfen zur Einschließung und Vernichtung mehrerer Schuhen, und Kavallerie-Divisionen sowie einer Panzer­brigade. In dieser 11 tägigen Schlacht wurden über 30 000 Gefangene eingebracht, 218 Panzer, 591 Geschütze und 1301 Maschinengewehre und Granatwerfer sowie große Mengen anderer Waffen und Sriegsgerät aller Art er- beutet oder vernichtet. Die blutigen Verluste des Gegners sind schwer. Die Gefangenen- und Beutezahle« wachsen noch a«.

An der Wolchow-Front wurde ei« starker feindliche« Angriff gegen einen Brückenkopf abgewiefen. Eine auf dem Westufer des Wolchow gelandete feindliche SrSftegrupp« wurde vernichtet.

Im Finnischen Meerbusen versennen Mnenzucyvoo« ein sowjetisches Unterseeboot. Im hohen Norden bombar­dierten Sturzkampfflugzeuge die Hafenanlagen von Rosta bei Murmansk. Mehrers Brände wurde beobachtet.

In Aegypten wurden erneute britische Angriffe im Raum von El Alamein verlustreich abgewiesen.

Verbände der deutschen und ikalienischen Luftwaffe setzten die Zerstörungen britischer Flugstützpunkte ans Malta fort.

An der englischen Südküste versenkten leicht« Kampf­flugzeuge bei Tage im Hafen von Brixham einen britischen Bewacher, außerdem wurde ein großes Frachtschiff durch Bombenvolltresfer schwer beschädigt."

Lissabon, 13. Juli. WieSecolo" in großer Aufmachung berichtet, wurde der englische LuxusdampferAvila Star 300 Kilometer von den Azoren entfernt torpediert und ver­senkt.

110 Schiffbrüchige wurden von einem portugiesischen Kriegsschiff gerettet. Das Kriegsschiff, das die SOS-Rufe des englischen Schiffes auffing, hatte sich mit Volldampf zur Unfallstelle begeben und konnte gerade noch sehen, wie das Schiff in den Fluten versank. Unter den Geretteten be­finden sich Angehörige eines anderen versenkt-n Schiffes, die von derAvila Star" gerettet worden waren.

Die im Fahre 1927 vom Stapel gelaufeneAvila Star" gehörte der Blue Star-Line an und war vor dem Kriege auf der Südamerika-Route eingesetzt. Das Schiff hatte eine Wasserverdrängung von 14 443 BRT.

Sie Abwehrschlacht nördlich Srel

Gewaltige Entlastnngsoffensive der Bolschewisten als Entschädigung für die Niederlagen in der südlichen Mitte Die 81. bolschewistisch» Armee blutet sich langsam an» an den Gegenstößen unserer Infanterie und Panzer

Von Kriegsberichter Hans Husfzky

DNB ..... 13- Mi. (PK.) Nördlich Orel. So hat es mehrere Wale hintereinander im Wehrmachtsbericht geheißen: Nördlich Orel wiederholte der Feind seine mit starken Pan­zerkräften unterstützten erfolglosen Angriffe. Er wurde zum Teil im Gegenstoß unter hohen blutigen Verlusten abgewiefen. Die Kämpfe Lauern noch an..."

Nördlich Orel. Während an südlicherer Stelle der Front unsere Truppen in lebendigem Angriff stehen, und stolze Siege jeden ihrer Schritte begleiten: Große Städtenamen, hohe Zahlen an Beute und Gefangenen, müssen andere Verbände des Heeres an ihrer Stelle ausharren, gleichviel ob der Geg­ner schweigt oder mit überlegenen Kräften selbst zum Angriff antritt.

Nördlich Orel diese beiden Worte werden für die, die dabei waren, ewig verbunden sein mit der Vorstellung der unseligsten Art des Krisgführens: Stellung halten gegen weit stärkeren Feind! Und: Die vom Feind genommene Stel­lung ist im Gegenstoß wieder zu nehmen! Nördlich Orel durch das wellige sommerheiße Land, guer durch wilde, wu­chernde Wiesen, Feld und Mohn, zieht sich seit dem Winter die sogenannte HKL, die Hauptkampflinie, mit der die bolschewi­stische Heeresleitung das gleiche vorgehabt hat, was uns zwi­schen Kursk und Charkow so kviegsmeisterlich gelungen ist, nämlich: durch sie hindurchzustoßen und dann in raumgreisen- dem Angriff zu bleiben.

Der Sonntagmorgen des 5. Juli hatte mit einem großen Schauspiel begonnen: In dichten Schwärmen tauchten früh kurz nach 3 Uhr bolschewistische Bombenflugzeuge und Schlachtflieger, begleitet von Jägern, über unseren Jnfante- nestcllungen nördlich Orel auf, um sie durch Abwurf von Bomben und durch Beschuß mit Bordwaffen für die nach- folgenden Angriffe zur Erdeweich" zu machen. Bis zum Abend dauert dieser tödliche Regen aus dem Sommerhimmel F und mit welcher Zahl von Flugzeugen dieser Angriff aus der Luft geflogen wurde, macht am besten folgende Ziffer deutlich: An diesem einzigen Tag, am 5. Juli, wurden über einem Korpsabschnitt nördlich Orel nicht weniger als 63 bol­schewistische Flugzeuge abgeschossen. Die meisten waren eine Beute der deutschen Jäger, einige waren von den Infante­rien mit Gewehr und Maschinengewehr heruntergeholt worden.

Aber das Schauspiel in der Luft tvar nur ein Vorspiel zu dem ans der Erde: aus den Morgennebeln kamen plötzlich seit vielen Wochen zum ersten Male starke bolschewistische Panzer- ön'vven durch den Roggen und den Klee auf unsere Stel­lungen zugekrochen, z. T. Flammenwerferpanzer, und brachen dler und da auch ein. Zwar pirschten sich die Panzervernich- lUiigstrupps unserer Infanteriekompanien ohne eigene Scho- ung gegen die bolschewistischen Panzer (es waren in der , Erzähl schwere Panzer vom Thp 34) heran und knackten "w einige davon mit ihren geballten Ladungen, aber die cehxzM blieb noch heil. Zum Glück brachte die vorzüglich »geschossene deutsche Artillerie der sowjetischen Infanterie,

die ihren Patern folgte, so schwere Verluste bei, daß die Panzer bald stehen bleiben mußten und den Geländegswinn nicht voll ausnutzen konnten. ,

Die von immer neuen Sowjetmassen bedrohten deutschen Infanteriedivisionen nördlich Orel bekamen durch unsere Pan­zer bald Entlastung. Die schon bereitstshenden Panzerver­bände rollten schnurstracks nach Norden. Sie setzten bereits am Morgen des nächsten Tages zum ersten Gegenstoß an und trieben die Bolschewisten mit ihren Panzern, von Artillerie unterstützt und von Infanterie gefolgt, wieder so weit zurück, daß die Infanterie erst den Panzern folgend und dann sie überholend bald wieder in ihren alten Stellungen saß. Un­sere Panzevkräfte, von ihrem Kommandeur taktisch überlegen geführt, nahmen die jeweiligen bolschewistischen Panzerkräfte empfindlich in die Zange. Was von ihnen nicht zuvückflutete, wurde gewissermaßen in dieser Zange zerkniffen.

Wenige Stunden später schon setzten die Bolschewisten zu neuem Durchbruch an anderer Stelle an und wieder mußte unsere tapfere, bis zum letzten Augenblick ausharrende In­fanterie dem Stoß nachgeben und wieder kamen unsere Pan­zer und radierten die Einbruchsstelle in der HKL aus.

Es entwickelten sich oft stundenlange, mörderische Schlach­ten, an denen sich die Panzerkanonen, die Panzerabwehrge­schütze, Artillerie, Flammenwerfer und nicht zuletzt unsere Stukas beteiligten, die die durch Aufklärungsflieger erkannten neuen bolschewistischen Angriffseinheiten in ihren Bereitstel­lungsräumen schwer anschlugen, ehe sie zum Angriff antraten.

Selbstverständlich kosteten diese schweren Gefechte Verluste auf beiden Seiten, aber wie die Aussagen der Gefangenen immer wieder bezeugten, standen die Verluste auf der bolsche­wistischen Seite in keinem Verhältnis zu den unseren: Im Bereich einer einzigen Division wurden zwischen dem 5. und 7. Juli allein 124 bolschewistische Panzer vernichtet oder er­beutet.

Während all der gefährdeten Tage wachten die Panzer Tag und Nacht, und mit ihnen wachten die Infanteristen, die sich pausenlos entweder im Angriff oder in der Verteidigung befanden. Man kann es fast wörtlich nehmen: Arm in Arm mit den Panzern haben sie sich seit dem Fulimorgen gegen eine starke Uebermacht des Feindes gewehrt. Ungezählte ein­zelne Heldentaten sind in diesen Tagen, wo cs wie selten auf den einzelnen Mann ankam, in den wilden, wuchernden Sommevwiesen nördlich Orel geschehen, würdig dem Ruhm, der dem unbekannten Musketier vorausgeht. Zwar sind keine klingenden Erfolge mit diesem gewaltigen Ringen nördlich Orel verbunden, als allein die, daß sie unterstützt von den stählernen Rudeln unserer Panzer die HKL immer wieder zurückerobert haben. Daß sie gegen die sowjetische Ueberma7>L durch Tage und Nächte pausenlos standgehalten haben und noch halten, das macht sie zum Müsieger an den gewaltigen Siegen, die unsere Truppen am Don errungen haben und noch erringen.

Nördlich Orel einst wird auch diese nüchterne geogra­phische Formel eingehen in die Geschichte dieses unerbitt­lichen Krieges als ein Denkmal deutscher Unüengsamkeit.

Auf Grund einer Besichkigungsreise durch das Reichskommisfariat Ostland macht Hans Schade- waldl in der Nationalsozialistischen parkeikorre- spondenz bemerkenswerte Ausführungen» denen wir das Nachstehende entnehmen:

Welch Unterschied in der Spanne eines Jahres: In den Tagen vom 13. bis 24. Juni 1941 rollte die Mord- und Verschleppungswelle der Tschekisten durch den baltischen Raum, riß 50 000 Letten, 60 000 Esten, 60000 Litauer in den Tod und bedrohte die Völker des Ostraumes mit der Vernichtung ihrer gesamten wehrhaften Bevölkerung; allein aus Estland sind 60 v. H. aller Männer zwischen 20 und 45 abgeschlachtet oder auf Nimmerwiedersehen in die Folterkammern Sibiriens gesteckt worden, aber auch Frauen, Kinder und Greise wurden in Viehwagen gejagt und in unbekannte Fernen abtransportiert, zu Tausenden sind die gemarterten Menschen von den moskowitischen Henkersknechten umgebracht, ihr Besitz gebrandschatzt und geplündert, ihr Bieh abgestochen worden. Jede Aeuherung des Volksbewuhtseins dieser geistig und kulturell turmhoch über den sowjetischen Horden stehenden Völkerschaften war unterbunden. Und nun trieben die deutschen Soldaten den jüdisch-bolschewistischen Todfeind aus dem Lande, gab die deutsche Ziviloerwaltung den Bewohnern des Ostlandes das Recht auf Leben und Arbeit und die Aussicht auf Er­werb und Eigentum wieder, ließ sie ihr Brauchtum pfle­gen, ihre Volkslieder singen, ihre Nationalhymnen into­nieren, ihre Fahnen wehen, ihre Trachten tragen und hals ihnen mit Rat und Tat den Anschluß an die neue Lebens­linie zu gewinnen, in der sich heute das neue Europa formt.

Dankbar und loyal arbeitet die Bevölkerung des Ost- iandes unter der deutschen Führung und über die landes­eigenen Verwaltungen fleißig an der Erfüllung der Kriegserfordernisse, die vor allem die Sicherung der Er­nährung bezwecken. Trotz Mangels an landwirtschaftlichen Maschinen und Gerät, an Bespannung Kunstdünger und Saatgut und trotz unzureichender Arbeitskräfte sind dank dem vorbildlichen Einsatz der Frauen die Aecker restlos be­stellt. Allein in Estland ist soviel Flachs angebaut, wie der Gesamtflachsbau eines großen europäischen Landes aus­macht. Durchweg stehen die Saaten gut, so daß die Ernte­aussichten günstig beurteilt werden. Freilich bedarf das Ostland noch jahrelanger intensiver Bewirtschaftung und agronomischer Schulung, um die ErtriWe aufzubringen, die im Reicke Aecker der aleicken Bodenklasse abwerfen.

Die deutschen Landwirtjchaftsführer haben schon em beachtenswertes Aufbauwerk im Ostland vollbracht, aber sie stehen erst am Beginn jener notwendigen Erschließung des Landes, die auch die in den Kolchosebetrieben und durch die Kriegswirren arg dezimierte Viehwirtschaft auf jene Stufe bringt, die einen Nährbeitrag für den groß­europäischen Raum sicherstellt. Wenn heute die Anforde­rungen ganzer Armeen aus dem Ostland befriedigt werden und die einheimische Bevölkerung bei zwar eingeschränkten, aber doch ausreichenden Rationen arbeitsfähig und ar­beitsfreudig am Werke ist. so ist das ein Ergebnis einjäh- riger deutscher Verwaltungspraxis, das der Planung und Tatkraft der deutschen Verwaltungsstellen und der loyalen Mitarbeit der vorwiegend bäuerlichen Bevölkerung der Ostlande das beste Zeugnis ausstellt.

Ueberall sind im Ostland Ansätze zu neuem fruchtbarem Aufbau festzustellen, sei es im Einsatz des Handwerks, sei es in der Gemüse- und Obstkultur, sei es In der Pferde­züchtung oder in der Schaffung einer Schweinezucht, sei es im Straßenbau und der Meliorierung, sei es in der Torf­oder Sägewirtschaft, in der Jnteressenahme holländischen Kapitals und holländischer Unternehmer, sei es auf allen Gebieten der kulturellen Pflege.

Wo noch Juden im Lande leben, sind sie in Gettos hin­ter Stacheldraht gesammelt, werden gruppenweise zu Auf­räumungsarbeiten angesetzt oder sind als Handwerker dort tätig, wo es heimische Handwerker, wie meist im Osten, nicht gibt. In Städten wie Dünaburg, das zu 80 v. H., Minsk, das zu 50 v. H. Wilna, das zu 30 v. H. der Be- völkerung Juden zählte, ist durch die Ausschaltung des Judentums eine reine Atmosphäre geschaffen; aber die Niederbrennung von über drei Vierteln des Wohnraumes von Minsk und Dünaburg durch die Juden hat die Wohn- frage zu einer Lebensfrage dieser Städte gemacht: man forscht vergeblich, wo die aus den Wäldern und Mooren zurückgekehrten Bewohner ihre Bleibe haben; sie sind da. betteln um Zigaretten gehen an die Arbeit und lassen sich führen, wo ihnen mit Vertrauen und Gerechtigkeit begeg net wird.

Wie in dem zu 80 v. H. zerstörten und ausgebrannten Minsk, so ist es überall, wo im Ostland der Bolschewismus die Visitenkarte des Chaos abgegeben hat, als ob stch an­gesichts der Trümmer und des Verfalls die deutsche Kraft zu besonderer Leistung smporrankt und mit wahrem Feuereifer zu neuem Leben die Menschen mitreißt. Und mit wie wenigen Mitarbeitern meistert der deutsche Ge. neralkommissar, der Gebietskommissar, der Bürgermeister, der Polizeiführer die Aufgabe, die nicht nur den Einsatz der ganzen willensstarken Persönlichkeit, Führungstalent, E fühlungsvermögen, Rechtssinn und ein menschlich fühl - des Herr verlanat. sondern auch ein Ausmaß von Er