KaMff bi« Mr Venuchirmg
Der gewaltige Erfolg, de« gerade iv letzter Zeit dl« deutschen Unterseeboote und deutsche Kampfgeschwader im Kampf gegen die feindliche Bersorgungsschrffahrt erzielt haben, hat in England und in Nordamerika geradezu alar- mierend gewirkt. Bedrückten Herzens ließ ein Sprecher im Londoner Nachrichtendienst sich dahin vernehmen, die Sästacht der Meere, zu der sich die Schlacht auf dem At- iantik längst ausgeweitet hat, sei die „ununterbrochenste, heftigste und die unerbittlichste Schlacht" von allen Großkämpfen der Gegenwart und die größte Offensive Adolf Hitlers. Es wird anerkannt, daß die Schiffsverluste bereits weit über das Maß hinausgehen, was etwa durch forcierte Neubauten wieder eingeholt werden kann. Unter dem Eindruck der Katastrophe des Großgeleitzuges im Nördlichen Eismeer ist nunmehr in London immer lauter die Forderung nach einer Erörterung der Schiffsraumfrags im Parlament erhoben worden. Wie nicht anders zu erwarten war, hat Churchill jede freie Diskussion abgelehnt und sich lediglich dazu bereit erklärt, die Schiffsraumsrage hinter verschlossenen Türen im Parlament zu behandeln: Gleichzeitig wurde die britische Bevölkerung schonend darauf vorbereitet, daß die Schiffahrtslage derartig ernst ist, daß man sich auf weitere Opfer gefaßt machen müsse, hat man bisher mit einem großen Propagandaauswand die Notwendigkeit der Errichtung einer zweiten Front dargetan, dann gesteht man sich in London jetzt kleinlaut ein, daß allein die Lage der Schiffahrt die „derzeitige Eröffnung" einer zweiten Front ausschliehe. Noch etwas ehrlicher ist der „Daily Expreß", der von dem Ernst der Tonnagelage der« art beeindruckt ist, daß er sich nicht scheut, einzugestehen, daß die Kluft, die sich zwischen den Versenkungen und Neubauten aufgetan hat. nicht nur die Fähigkeit der Alliierten zur Offensive untergrabe, sondern sogar die Fortführung Ses Krieaes auks stärkste aekäbrde
Die Abwehrmaßnahmen jedoch, auf die man m Lcmdon und in Washington hin und wieder seine Hoffnungen setzt, sind sämtlich gescheitert. Ueberaus eindrucksvoll wird das oorgelegt durch das Schicksal jenes großen Geleitzuges, den englische und nordamerikanische Schlachtschiffe, Kreuzer und Flugzeugträger durch das Nördliche Eismeer nach Archangelsk geleiteten. Tagelang waren deutsche Kampfgeschwader und deutsche Unterseeboote diesem Geleitzug auf oen Fersen. Bereits, als das Oberkommando der Wehrmacht bekannt gab, daß von den insgesamt 38 Schiffen dieses Großgeleits 28 und dazu von den Bewachungsfahrzeugen ein schwerer nordamerikanischer Kreuzer versenkt werden konnte, war die Fremde in Deutschland über diese glänzende Waffentat groß. Seitdem sind dann in einem neuen Waffengang abermals vier Schiffe versenkt worden, and nun teilt der OKW-Bericht vom 10. Juli mit. daß der Nest des Geleitzuges, der noch aus drei Dampfern bestand, versenkt worden ist. Bon den 38 Schiffen, die voll beladen die Fahrt von Newyork nach der Sowjetunion angetreten hatten, sind also nur noch drei Schiffe übrig.
Ebenso wird der Kampf auch auf dem Lande geführt. Wohl sucht Moskau in frecher Verlogenheit noch den Anschein zu erwecken, als würde auch setzt noch „westlich" von Woronesch gekämpft Tatsächlich wehen aber auch über Woronesch längst die deutschen Fahnen, sind die deutschen Truppen weit über den Don vorgestoßen, ist die Sowjetfront in 500 km Breite, also in einer Linie, die etwa der Entfernung von Berlin nach Danzig entspricht, ins Wanken geraten Die Parole lautet jetzt, so hören wir aus London: „Nicht einen Schritt zurück/koste es, was es wolle."
Aber auch dieses Gerede ist ebenso töricht wie eine Aeußerung Cunninghams, nach der die Deutschen in Bezug auf Geschicklichkeit und Wagemut mit den Briten nicht mit- kvmmen, deren Streitkräfte sich überhaupt dadurch auszeichneten, daß sie nie geschlagen würden. Alles das ist ein Beispiel britischer Arroganz und eine Illustration jenes Hochmuts, der auch bisher schon kennzeichnend für die britische Politik war. Diesem britischen Stil wird min durch die neuen entscheidenden Kämpfe dieses Sommers gründ- bck ein Ende aemockt.
NSA-Oberbefehlshaber auf den Bermudas.
Nach einer Meldung aus Hamilton erklärte der Gouverneur der staatsrechtlich immer noch zu England gehörenden Bermudas-Inseln vor dem örtlichen Parlament, daß der NSA-Admiral Jules James Oberkommandierender der bewaffneten Streitkräfte auf der Inselgruppe sei. Die mit der Verpachtung eines Stützpunktes auf Bermuda im Rahmen des Geschäfts mit den SV veralteten Zerstörern einqeleitete Entwicklung macht also rapide Fortschritte. Leute ist England bereits nicht mehr Herr auf der Insel. ?'
I Heftige Kampfe bei El Alamein
Die Brite« im südliche« Abschnitt zum Rückzug gezwungen — Flugplätze von Malta Lag und Nacht bombardiert
Die Brite» verloren 4S Flugzeuge
DNB. Rom, 11 . Juli. Der italienische Wöhrmachtsbericht vom Samstag hat folgenden Wortlaut:
Im Gebiet von El Alamein sind wieder heftige Kämpfe entbrannt. Starke feindliche Angriffe wurden tm Zentrum des Kampfabschnittes glatt zurückgewiesen und im nördlichen Teil, wo mit besonderer Erbitterung gekämpft wurde, zum Stehen gebracht. Im südlichen Abschnitt wurde der Feind durch einen überraschenden Angriff der Truppen der Achsenmächte zu einem beträchtlichen Rückzug gezwungen.
Die italienische und deutsche Luftwaffe unterstützten in weitgehendem Maße die Operationen zu Lande. Unser 5Ü. Angriffsstnrm griff die feindlichen Nachschublinien un mittelbar hinter der Front an. bombardierte und beschoß mss den Bordwaffen Materiallager und Kraftwagenzusammen- ziehungen, wobei Explosionen und Brände hervorgerüfen wurden. In zahlreichen Lustkämpfcn wurden der britischen Luftwaffe, die 33 Flugzeuge verlor, harte Schläge zugefügt. l7 Flugzeuge wurden von italienischen Jägern des 1. und 1. Sturmes und 16 von deutsche» Jägern abgeschosscn.
Die Flugplätze von Malta wurden bei Tag und bei Nacht von Bomberverbänden angegriffen, die schwere Treffer auf die Anlagen erzielten. Die begleitenden Jäger schossen zwölf englische Flugzeuge ab.
Von den Aktionen des Tages kehrten drei unserer Flugzeuge nicht zurück.
12 schwere Feindpanzer vernichtet
DNB Rom, 12. Juli. Der italienische Wehrmachtsvericht vom Sonntag hat folgenden Wortlaut:
-Das üouvkauartier der Wehrmacht gibt bekannt: Wiederholte feindliche Angriffe lm Küstenavjchnitt oer Stellung El Alamein führten zu harten Kämpfen die zurzeit im Gange sind. Der von Panzern unterstützte feindliche Druck wurde eingedämml. 12 schwere Panzer wurden dabei vernichtet. Die Luftwaffe nahm lebhaft an den Kämpfen teil, indem sie die feindlichen Truppen mit Sprengbomben und WG-Feuer belegte. 14 britische Flugzeuge wurden von den Jagdflugzeugen der Achsenmächte abgeschossen.
Die Vombardierungs-Anionen gegen die Insel Malta wurden fortgesetzt. Deutsch-italienische Verbände trafen die Anlagen von Halfar, La Venezia un- Mlccaba und schoflen sechs britische Flugzeuge ab.
In der vergangenen Nacht warfen englische Flugzeuge
einige Bomben »n der Umgebung von TGkanisekka Sb E, werden kelnerlel Schäden gemeldet? '
DNB. Die britische Insel Malta, Kreta, Afrika und die Ostfront sind die Kampfgebiete des erfolgreichen Sturz, kampffliegers Ritterkreuzträger Hauptmann Zemsky. Als Gruppenkommandeur stets an der Spitze seines Verbandes, flog Hauptmann Zemsky allein im Osten 410 Einsätze gegen den Feind. Stets an den Brennpunkten der Kämpfe, errang die Stuka-Gruppe unter seiner Führung große Er, folge. Die Vernichtung von 83 Panzern, 56 Geschützen. 14 Brücken und zahllosen Bunkern, Feldbefestigungen und Fahrzeugen war nur ein Teil der oft unter schwerster feindlicher Abwehr erreichten Leistungen auf 500 Flügen aeaen den Feind.
Säuberung Serbiens und Bosniens
DNB. Berlin, 12. Juli. Serbische Kommunisten, geführt von bolschewistischen Agenten und verstärkt durch versprengte Reste der geschlagenen ehemaligen jugoslawi- sehen Armee, führen seit Abschluß der Kampfhandlungen auf dem Balkan einen Bandenkrieg auf eigene Faust. Die Masse dieser organisierten Banden besteht aus berufsmäßigen Straßenräubern und Wegelagerern, die sich in schwer zugänglichen Gebirgsketten des Landes, in einsamen Felstälern und Höhlen versteckt halten, um von dort aus ihre Ueberfälle auszifführen. Räubernd, mordend und brennend überfallen sie einsame Gehöfte und entlegene Dörfer und wollen die Bevölkerung zwingen, sich ihnen anzu- schließen Den Kampf gegen diese sich „narional" tarnenden Verbrecher führen seit Jahresfrist deutsche, italienische und' kroatische Truppen mit wachsendem Erfolg An der Säuberung oer Lttutzgeoiele smo auch me deutsche und ungarisch« Donauflottille beteiligt. Nach der Vernichtung der Banden in Serbien liegt der Schwerpunkt des gemeinsamen Kampfes gegen diese Horden jetzt in Bosnien. Zahlreiche Ban« dengruppen wurden bereits in ihren Hählengebieten eingeschlossen und vernichtet. Ostbosnien ist damit befriede^ In den letzten Tagen verloren die Banden in Westbosniest allein 2000 Tote. Dag schwierige Gelände, in dem auch iss normalen Zeiten das Bandentum eine bekannte Erschch nung war, erfordert gebietsweise Säuberungsaktionen, MS planmäßig und erfolgreich tortickreiten.
Schneidiges Maeine-Stodieuppnnternehmen
DNB. Aus der Insel Someri hatten, wie das OKW mtt- teilt Sowjetlandetruppen Fuß gefaßt und standen im Kampf gegen die finnische Besatzung. Leichte deutsche Seestreit- kräfte gerieten mit dem Auftrag, weitere Feindladungen zu verhindern, in der Nacht in ein Gefecht mit feindlichen See- streitkrästen, zu denen der Monitor „Moskau", Geleitboote, Kanonenboote und Schnellboote gehörten. In einer Ge- fechtspause entschloß sich der Kommandant eines der deutschen Boote, Oberleutnant zur See Lützow, aus der Besatzung gebildete Stoßtrupps an Land zu setzen, um der sin-, Nischen Inselbesatzung Verstärkung und Munition zu bringen. Unter Führung des Leutnants zur See Dickhaut und des Obersteuermannes Möker griffen die deutschen Seeleute in dem zerklüfteten Felsengelänüe der Insel die feindlichen Stellung«! an, die gleichzeitig von See aus durch die deutschen Boote unter Artilleriefeuer genommen wurden- So wurde der Widerstand des Gegners gebrochen und die Stoßtrupps nahmen 78 Mann, darunter vier Offiziere, gefangen, die an Bord der Boote gekrackt wurden. Kaum war die Uebernahme der Gefangenen «sendet, als die deutschen Boote von Sowjetschnellbooten angegriffen wurden. Es entspann sich ein heftiger Kampf, in dessen Verlauf mehrere Sowjetschnellboote durch Artilleriefeuer stark beschädigt und zum Teil vernichtet wurden. Bei der erfolgreichen Abwehr dieser Angriffe hatten unsere Boote gleick^eitig gegen die größeren feinolichen Einheiten zu kämpfen, die aus der Entfernung in das Gefecht emzugreifen suchten.
Schnellboot durch Rammstotz versenkt.
DNB. Bei den Kämpfen im Kanalgebiet ereignete sich der im modernen Seekrieg verhältnismäßig seltene Fall der Versenkung eines feindlichen Schnellbootes durch
Rammstoß In der Nacht standen einige deutsche Räumboote bei Durchführung ihrer Aufgabe im Kanal, als sie plötzlich in Gefechtsberührung mit überlegenen britischen Seestreitkräften gerieten, die aus zwei Zerstörern und wenigstens vier Kanonenschnellbooten bestanden. Eines unserer kleinen Räumboote hatte aus nächster Entfernung einen schweren Angriff mehrerer feindlicher Boote abzuwehren. In dieser Lage entschloß sich der Kommandant zum Rammstoß. Mit äußerster Kraft voraus und Hartruder drehte er auf das nächste englische Schnellboot zu und rammte es in der Höhe der Brücke. Das feindliche Boot wurde halb durchgeschnitten. Als das Wrack wieder frei- gekommen war. wurde es in Brand geschossen und E« senkt. Durch diese kühne Tat schüttelte der Kommanoam die übrigen Boote des Feindes ab. Trotz schwerer Schäden am eigenen Boot und Verlusten unter der Besatzung gelang es dem jungen schneidigen Kommandanten, Leutnant zur See Mohn, und seiner tapferen Besatzung ihr Boot sicher in den Hafen zu bringen.
Das Ritterkreuz
Für zwei Afrikakämvfer.
DNB Berlin, 12. Juli. Der Führer verlieh das Ritte«» kreuz des Eisernen Kreuzes an Hauptmann Kiehl um) Hauptmann Ewert. beide im Deutschen Afrikakors». Hauptmann Kiehl als Führer eines Begleitkommandos de) Oberbefehlshabers der Afrika-Armee hatte durch seine hervorragende Tapferkeit und entschlossene Führung Anteil an den erfolgreichen Kämpfen der Armee. Von entscheidender Bedeutung war sein Einsatz beim Einbruch in die Festung Marsa Matruk sowie bei der Abwehr zahlreicher starker Panzerangrifse des Gegners. Hauptmann Ewert. weit vor- stoßend und auf exponiertem Posten, schirmte als Führer einer-selbständigen Aufklärungsabteilung die Flanke der To- bruk anareisenoen Krasse. ' .
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Kurt Doge ging auf di« Tür zu. aber dieser Dr. Murd! schien nicht zu begreifen, was das hieß. Wohl tat er zwei Schritt« vom Fenster, dann aber blieb er stehen und lauscht«. Cr lauscht« auf das Spiel einer Geige, das gedämpft von jenseits des Flurs kam; erst als das Spiel abbrach. murmelte er «ine Entschuldigung. „Verzeihen Sie Herr Voge, aber das Spiel eben..."
„Muhten Sie dabei auch an Argine denken, Her- Doktor?"
„Nein, nicht an Argine. An... Aber das gehört nicht hierher."
„Sie haben recht, es gehört nicht mehr hierher. Es tut mir leid, Ihnen weiter keine Auskunft geben zu können..." Kurt Voge geleitete feinen Besuch durch die Diele und über di« Terrasse bis zur Gartentür.
„Wenn Sie es wünschen," verabschiedete sich Mürbe, »ährend sein Blick die Fenster suchte, hinter denen das Geigenspiel erklungen war. „gebe ich mein« Beobachtungen über di« beiden Gestalten, die Ihr Laus betraten, polkzeilich zu Protokoll, Herr Voge."
„Ich danke Ihnen für Ihr« Bemühungen, aber ich wünsche es nicht, Herr Doktor."
Ms sich die Gartentür hinter Murde geschlossen hatte und er langsam di« Straße entlangging. glaubte er plötzlich, Lisas Helle Stimme gehört zu haben. Aber natürlich war das eine Täuschung, wie alles Täuschung war, was n seit Tagen erlebte.
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Obschon Herr Gaston Schwippk« Wert darauf legte, dah sein Lokal stet» bis zur Polizeistunde geöffnet war. auch
wenn keine Gäste anwesend wa.en. forderte er jetzt doch die kleine Passantengruppe —' die von Neuendorf gekommen und auf dem Wege nach Kloster gewesen war und die ein Regenschauer in die „Nire" geweht hatte — auf. zu bezahlen, da er schließen müsse. Hinter dem letzten, der den Raum verließ, schloß er sogleich die Tür, dann legte er die Fensterladen vor die Scheiben. Die roten Lämpchen auf den Tischen waren bereits gelöscht, nur auf dem einen, nahe der Theke, glühte noch der kleine Lampenpilz. und sein Licht fiel auf das junge Mädchen, von dem man nicht genau wußte, ob es die Frau oder die Braut jenes verrückten Südamerikaners, oder was immer dieser Herr sein mochte, war. Uebrigens war es gut, daß sie wenigstens deutsch sprach, ein sehr gutes Deutsch. Da blieb man am besten beim „Fräulein".
„Was trinken wir denn. Fräulein?"
„Wir trinken überhaupt nichts, Herr Schwippke. aber eine Zigarette dürfen Sie mir geben."
Eafton Schwippke füllte ein Glas mit Bier, dann griff er «ine teure Zigarettenpackung vom Bord und legte sie auf einen Teller. „Nicht wahr, Fräulein, Sie sind nicht des Sennors Frau?" fragte er dann, während er Argine gegenüber Platz nahm.
„Nein, ich bin nicht Sennor Mardas Frau."
„Ihr Herz ist noch sozusagen frei, Fräulein?"
„Ja. sozuMen. Unerhört frei, Herr Schwippke. Wollten Sie mir einen Heiratsantrag machen?"
Gaston Schwippke hob sein Glas, er leckte ein wenig Schaum von der Blume und stellte es dann wieder auf den Tisch. „Ich bin sozusagen verlobt, Fräulein... wie war doch der werte Name?"
„Sie werden ihn doch gleich wieder vergessen. Herr Schwippke."
Gaston Schwippk« bestritt das. Das Fräulein sei doch Künstlerin. Ja. auf Hiddensee wären viele Künstler, und er kenn« sie alle. Min. den Namen einer Künstlerin würde er bestimmt behalten. „Na. und haben Sie sich schon entschlossen, ob Sie den Senor heiraten werden, Fräulein?
„Interessiert Sie das sehr. Herr Schwippke?"
„Nur insofern, als ich Ihr Bestes will, Fräulein. Ich will ja nichts sagen, und ich kann mich nicht beklagen, aber
ich glaube nicht an die glänzende Partie. Auch an das« was Sie von dem Schatz erzählen, glaube ich nicht. Man! ist ja auch nicht von hier, man ist auch in der Welt rum-« gekommen, sehen Sie. Schätze kann es hier gar nicht geben- Einmal Halls einen gegeben, aber der ist gleich ins Museum nach Stralsund gekommen. Schätze gibt es allenfalls noch in Südamerika."
„Die Leute in Südamerika glauben, daß* es die Schätze allenfalls noch in Europa gibt. Herr Schwippke!"
„Und dann ausgerechnet auf meinem Grundstück! Da lachen die Hühner, Fräulein!"
„Nein, ich glaube nicht auf Ihrem Grundstück, Herr Schwippke. Sennor Marda hat sich getäuscht. Jetzt, wo er die neuen Pläne bekommen hat, stellte sich heraus, daß es gar nicht auf Ihrem Grundstück ist, wo der Schatz liegen soll."
„Das wäre das Neueste! Wieso denn nicht? Sie jagen mir da einen gehörigen Schreck ein mit Ihren Witzen! Gaston Schwippke leerte das Glas mit einem Zuge, dann nahm er sich selbst eine Zigarette aus der Schachtel, dis er Argine serviert hatte.
„Inwiefern. Herr Schwippk«? Sie glauben doch gar nicht an den Schatz?"
„Natürlich nicht, aber wenn ich nun um meinen Anteil käme? Da kennt mich aber Ihr Sennor schlecht! MeirM Anteil beanspruche ich. und wenn ich bis ans Reichsgericht gehen sollte!" .
„Seien Sie ohne Sorge, Herr Schwippke. Es gibt kerne Schätze hier, oder nur im Museum..."
„Natürlich, das Ganze war ein Blödsinn., Außerdem muß ja Gold abgeliefert werden, denken Sie vielleicht, ich wollt« mich strafbar machen?" Gaston Schwippke war auf« gestanden, hinter die Theke getreten, um das Glas noch* mals zu füllen, da klopfte es leise gegen die Fensterscheibe.
Argine schnellte empor. „Sie sind es!"
»Lassen Sie. ich mache auf." Schwippke tappte durch da- dunkle Lokal, fragte, wer draußen sei, uud schob, als er Humpelhennings Stimm« erkannte, den Riegel beoene- Pablo und Henning traten ein. Sie trugen einen tmym- lörmigen Eisenkasten, der wie ein kleiner Sarg aussah, dem noch dunkle Erd« klebte. Fortsetzung folgt.)