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Nr. 159
Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung
/lmtsblatt -es Kreises Calw für Neuenbürg un- Umgebung Sirkenfelöer-, Calmbacher- un- Herrenalber Tagblatt
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Neuenbürg.
Neuenbürg, Freitag den LV. Juli 1942
1VV. Jahrgang
Sie Von-Front im Wanken
In mehr als 50V Kilometer Breite — Scharfe Verfolgung — 980 Somjetflngzenge seit 23. Juni vernichtet
Schnellboote greifen Geleitzug an
DNB. Aus dem Führerhaupkquarlier, g. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannkr
«Der Durchbruch lm Südabschnitt der Ostfront hat die sowjetische Abwehrsront westlich des Don ln mehr als 800 km Breite in» Wanken gebracht. In dieser gesamten Ausdehnung sind deutsche und verbündete Truppen in Bewegung. Schnelle Verbände und Vorausabteilungen der Infanterie sind ln scharfer Verfolgung des in Unordnung zurückflüchtenden Gegners. Starke Verbände der Luftwaffe griffen ln rollenden Einsätzen ln die Erdkämpfe ein und zerschlugen bei Tag und Nacht die zurückflutenden feindlichen Kolonnen.
Im Raume nördlich und nordwestlich von Orel haben die deutschen Truppen ln viertägigen harten Kämpfen mit hervorragender Unterstützung durch die Luftwaffe den zur Entlastung seiner Südfronl angreifenden Feind abgewiesen und ihm schwere Verluste zugefügt. Bisher wurden insgesamt 289 feindliche Panzer vernichtet. Im rückwärtigen Gebiet südlich von Rschew wurden die eingeschlossenen feindlichen Kräfkegruppen von allen Seiten angegriffen und mehr zusammengedrängk. An der Wolchow-Fronk scheiterten erneute feindliche Angriffe gegen einen Brückenkopf. Der Feind halte hierbei hohe blutige Verluste und verlor 17 Panzer.
Nach Luftangriffen auf Murmansk entstanden in Stadt- vnd Hafengebiet mehrere ausgedehnte Brände.
Am gestrigen Tage wurden 75 sowjetische Flugzeuge abgeschossen; zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.-2« der Zeit vom 23. ö. bis 6. 7. verlor die Sowjekluftwaffe 980 Flugzeuge; davon wurden 837 in Luftkämpfen, 99 durch Flakartillerie und zwei durch Verbände des Heeres vernichtet, die übrigen am Boden zerstört. Während der gleichen Zeit gingen 89 eigene Flugzeuge verloren.
In Aegypten wurde der Feind im Südteil der Ll Ala- mein-Stellung durch einen örtlichen Angriff geworfen.
Auf Malta erzielten deutsche und italienische Kampfflugzeuge bei Tag. und Nachtangriffen Bombenvolttreffer ln Flugplahanlagen. In Luflkämpfen wurden elf britische Fluaieuae abaelckoüen.
Die britische Luftwaffe griff ln der vergangenen nawr einige Orte im nordwestdeukschen Küstengebiet an. Die Zi
vilbevölkerung, vor allem in der Stadt Wilhelmshaven, hat Verluste. Drei der angreifenden Bomber wurden abge- fchossen.
An der englischen Küste griff eine Schnellbootflottille unter Führung des Flottillenchess Kapitänleutnant Jewt einen britischen Geleitzug an und versenkte sechs feindliche andelsschiffe mit zusammen 19 000 BRT, darunter zwei anker; ein weiteres Schiff wurde durch Torpedotreffer beschädigt und ist wahrscheinlich gesunken.
In der Deutschen.Bucht wurden von den unterstellten Einheiten der Marineartillerie, der hafenschuh, und Fluß- sloktille seit kriegsbeginn 400 britische Flugzeuge abgeschossen.
Bei den Operationen der Luftwaffe gegen den englisch, amerikanischen Grotzgeleitzug im Nordmeer zeichneten sich Oberleutnant Behnke. Leutnant Hennemann und Unteroffizier Braun durch tapfersten Einsatz aus. Leutnant Hennemann fand bei der Vernichtung des amerikanischen schweren Kreuzers den Heldentod.
Die sowjetische Behauptung, daß das deutsche Schlachtschiff «Tirpih" Torpedokreffer erhalten hätte, ist frei erfunden. Das Schlachtschiff ist weder beschädigt, noch überhaupt angegriffen worden."
Die letzte Armee in klangst
Vor der Vernichtung durch die Japaner.
Tokio, 8. Juli. Wie Domei von der Kiangsi-Front meldet, nahmen die gegen die 58. Tschungking-Armee operierenden japanischen Strettkräfte am 6. Juli die Stadt Tschanqschutschen. das Hauptquartier dieser Armee. Die japanischen Truppen führen jetzt Operationen zur enögAti- gen Vernichtung der feindlichen Streitkräfte in Stärke von 20 000 Mann durch, die sich auf eine neue Linie in der Verggegend östlich von Tschangfchutfchen zurückgezogen haben. In diesem Zusammenhang wird erwähnt, daß die 58. Tschungking-Armee die letzte Armee ist, die noch in der . Provinz Kiangsi stbrig bleibt. Seit dem Verlust von Nantschang bildet Tschangfchutfchen einen Wichtigen Nach, schubstützpunkt Kr die TschungkMg-Avmse in der 9. Kriegszone.
..Die heftigste und «uerdittlichfte Schlacht"
Besorgnis wegen der Schiffsverluste bei Engländern «nd Amerikanern — Roosevelt konferiert mit Admiräle«
Stockholm, 10. Juli. (Eig, Funkmeldung.) Im Weißen Haus fand am Donnerstag eine Sitzung statt, die keiner anderen Frage galt als denk" Kavdinalproblem der alliierten Kriegsführung: der Schiffsraumnot. Roosevelt hatte Len Oberbefehlshaber der USA-Flotte, Admiral King, den Chef der zur Zeit in Washington weilenden britischen Flottenmission, Admiral Sir Andrew Cunningham, sowie den Beauftragten für das Pacht- und Leihgosetz, Harry Hopkins, zu sich berufen. Wie in politischen Kreisen verlautet, gab nicht zuletzt das Schicksal des nach Archangelsk bestimmten Groß- Geleitzuges, der von deutschen See- und Luftstreitkräften fast vollständig aufgerieben worden ist, Anlaß zu der Konferenz bei Roosevelt.
Auch in London versucht man den Ernst der Lage kaum noch zu beschönigen. Im Zusammenhang mit der von Cripps angekündigten Gsheimsitzung des'Unterhauses, die sich mit der Schiffsraumfrage befassen soll, bezeichnete Robert Fraser am Donnerstag abend im Londoner Nachrichtendienst die Schlacht aus Len Meeren als „die ununterbrochenste, heftigste und unerbittlichste Schlacht von allen". Er wies auf die von „hoher, kompetenter Seite" stammende Feststellung hin, daß die U- Boote der Achse mehr Schiffsraum der Verbündeten versenkte, als diese ersetzen könnten.
Sehr ernste Worte fand am Donnerstag auch der „Daily Expreß". Der Ernst der Tonnagelage könne nicht mehr igno
riert werden, schrieb Las Blatt. Die Kluft zwischen den Versenkungen und den Neubauten schaffe eine Krise wie sie England ernster in diesem Kriege bisher nicht erlebt habe. Diese Krise bedrohe nicht nur die englischen Möglichkeiten, zur Offensive überzugehen, sondern sogar die ganze englische Kriegführung. Die Versenkungen, sagt das Blatt weiter, hätten die höchsten Zahlen des Weltkrieges weit überschritten!
Nach einer Meldung des Londoner Korrespondenten der „Neuen Züricher Zeitung" wird der Ernst der Schiffahrtslage in maßgebenden englischen Kreisen durchaus nicht unterschützt. Der Korrespondent nennt eine allerdings amtlich nicht bestätigte Zahl don 580 Schiffen, die in den ersten sechs Monaten dieses Jahres versenkt worden seien, davon 33« an der amerikanischen Küste.
Der Deserteur von Atrm — Alliierter Oberbefehlshaber?
Madrid, 10. Juli. (Eig. Funkmeldung.) In politischen und diplomatischen Kreisen der USA sei man der festen Ansicht, berichtet EFE, daß in Kürze ein Oberbefehlshaber der gesamten alliierten Heere ernannt wird. Man rechnet damit, daß die Wahl auf einen nordamerikanischen General falle, wobei die blamen von General Mac Arthur und General Marschall genannt werden.
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Hervorragende» Ergebnis der Altrleider-- nnd Spinnstoff, ammlung
Berlin, 1«. Juli. Nunmehr liegt bas vorläufige Ergebnis der Altkleider- und Spinnstoff-Sammlung vor. Es wurden gespendet:
An Männerkleidung 5 680145 Stück Anzüge, Jacken, Westen, Hosen und Mäntel.
An Frauenkleidung 4 414 743 Stück Kleider, Mäntel, Blusen, Jacken, Röcke und Kittel.
Hinzukommen große Mengen an Wäsche und sonstigen Bekleidungsstücken.
Insgesamt wurden 51467 4«« Kilogramm Spinnstoffe bei den Sammelstellen abgeliefert und der Verwertung vzw. Wet. terverwendnng zugeführt. Mit den gespendeten Altkleidern
können etwa 2)4 Millionen Männer nnd 2 Millionen Frauen eingekleidet werden.
Dieses schöne Ergebnis ist ein weiterer Beweis für die einmütige Geschlossenheit des deutschen Volkes in seinem Schicksalskampf. Es zeigt, wie bei allen vorherigen Sammlungen, daß ein Appell an die Gebefreudigkeit der Bevölkerung niemals vergeblich ist und zumeist alle Erwartungen noch weit übertrifft. Die Tatsache, daß 4)4 Millionen Menschen mit den eingekommenen Sachen bekleidet werden können und die Gewißheit, hiermit zu einem Teil zum Gewinn des Krieges beigetragen zu haben, wird sicherlich der schönste Dank für alle Spender sein.
Oie Aleuie«
Die Kette der 15« Inseln — Tummelplatz der Robben und Seebären
Die Aleuten (sprich: Ale—Uten), durch Japans Kampf um die Freiheit im Pazifischen Ozean in den Brennpunkt des Weltinteresses gerückt, sind eine Inselgruppe, die sich im Beringsmeer von Amerika nach Asten erstreckt und aewisser- maßen eine Brücke zwischen zwei Erdteilen bildet. Als Vttus Bering, der dänische Forschungsreisende, Alaska, zu dem die Aleuten gehören, entdeckte, fand er auch die große Inselgruppe, die er schon damals, also vor 260 Jahren, für die Reste einer ehemaligen Landbrücke zwischen Rußland und Amerika gehalten hat. Abgesehen von den zahllosen kleinen Klipven und Riffen umfassen die Aleuten rund 150 größere und kleinere Inseln, die fast. ohne jegliche Vegetation und meistens vulkanisch nnd; die größte der Inseln, Unimak. trägt einen noch heute tätigen Vulkan. Der Hauptort ist Unalaschka auf der zu den Fuchsinseln gehörenden Insel gleichen Namens. Bei ihrer Entdeckung waren die größten Inseln von der Urbevölkerung, den Aleuten. bewohnt. nach denen die ganze Gruvve genannt worden ist: diese gingen in den späte* eingewanderten Eskimostämmen auf, Bis vor zwei Jahrzehnten waren Weiße sehr selten aus den Inseln, man zählte etwa tm ganzen nur zwanzig Köpfe, Die Bewohner sind meist Fischer und Robbenfänaer. Von Zett zu Zeit ziehen die Männer aus als Walfänger und Robbenschläger, denn hier sind die Sommerlagervlätze der Seebären, die den begehrten kostbaren Sealpelz liefern. Die Häfen der Aleuten sind trotz ihrer nördlichen Laae eisfrei, aber sie bilden einen Tummelplatz orkanartiger Winde; der Himmel ist oft bewölkt, und manchmal sind sie tagelang von dichten Nebeln eingehüllt.
Von einer Fahrt durch die Aleuten berichtete Adalben von Chamisso, der deutsche Dichter, vor 125 Jahren: „Am 21. Mai noch ein begrüntes Korallenriss, auf dem Kokospalmen wachsen. Besuch von zierlichen Südseeinsulanern, am 28. Durchfahren des nördlichen Wendekreises, und schon am,3. Juni ein Zunehmen der Kälte, das Eindringen in den nordischen Nebel der sich am Tauwerk niederschlug und als pechbittere Quellen an den Wänden herabfloß . . . Mitte Juni bildete sich Eis an Bord. Das ultramarine Tropenmeer hatte sich schwarzgrün und undurchsichtig gefärbt. . . Zahlreiche Walfische spielten um unser Schiff." — Politisch gehören die Aleuten zu Nordamerika, genauer gesagt zu dem Territorium Alaska: mit diesem haben die Amerikaner sie im Jahre 1887 von Rußland für den lächerlichen Kaufpreis von zusammen rund sieben Millionen Dollar gekauft und bis beute schon das Vieltausendfache Herausgebolt. Sie rechnen diesen Kauf selbst zu ihren einträglichsten Geschäften und haben, als die Japaner auf den Aleuten ladeten. naturgemäß einen ordentlichen Schreck bekommen. In der letzten Zeit, da die Aleuten für die Amerikaner wirtschaftlich und strategisch wertvo.er wurden, errichteten sie auf einigen der Inseln Flotten- und Liiftfabrtstützpunkte; schon vor sieben Jahren hielten sie im Bereich der Inselkette wochenlang dauernde Manöver ab. deren Ergebnisse ängstlich geheim- gehalten wurden. Sicherlich haben sie durch die Erfolge der Japaner noch mancherlei hinzulernen können. Das eine wissen sie jedenfalls: sie sind auch nicht mehr Alleinherrscher in den Nördlichen Meeren, und das ist für sie allem Anschein nach sehr bitter.
Ususr m Xürre
Die in mehreren Angriffskeilen im Südabschnitt vordringenden deutschen und Verbündeten Truppen sind — v>i» das OKW mitteilt — weiterhin in vorwärtsdrängender Be» wegung. In unentwegten Angriffen wurde der feindliche Widerstand zermürbt oder gebrochen. Ein weiterer Don- Uebergang wurde im Handstreich genommen. Die Luftwaffe griff nicht nur im Frontgebiet, sondern auch tief im feindlichen Hinterland lohnende Ziele an.
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Jm Raum von Rschew nahmen deutsche Infanteristen und Pioniere in den letzten Tagen wiederum 24 feindlich« Erd- und Beton-Bunker.
Im mittleren Frontabschnitt der El Alamein-Stellung wurde ein schwächerer britischer Angriff unter starken Ver- lüsten für den Gegner abgewiesen. Im südlichen Kampfabschnitt gewannen deutsche Kräfte den Rand einer Senke und warfen den Gegner nach Osten zurück. Sturzkampfflugzeuge bombardierten gestern erneut britische Stellungen und Trupe penansammlungen nördlich der Kattara-Scnke.
Am Mittwoch richteten sich erneut Luftangriffe gegen dt« Stadt nnd die Hafengebiete von Murmansk. Am Südostrand der Stadt entstanden drei große Brände.
Der Hauptschriftleiter und Geschäftsführer des Nachrich. tendienstes Transozean, Friedrich von Homeher, ist am 8. Juli in Nordafrika gefallen.
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In Brasilien hat der Kohlenmangel katastrophale Ausmaße angenommen. Die USA haben eine Bitte um zusätzlich, Lieferung von nur einer Schiffsladung monatlich abgelehnt.
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Nach einer Meldung des „Evcning Standard" solle» sämtliche Unterhausabgeorbneten, die kürzlich gegen Churchill stimmten, ans ihrer Partei ausgestotzen werde«.