Mus dem HeimatgcbictP

Heute sbenä von 22 33 Ukr bis morZsa trüb 4 57 vtir lKoncisulgang: 23.00 llkr Nonckuntergsnx: 7.49 Okr

Geüenktage

3 0. I U N t.

1807 Der Aesthetiker und Dichter Friedrich Theodor Bischer in Ludwigsburg geboren.

1853 Der Archäologe Adolf Furtwängler zu Freiburg i. Br. geboren.

1684 Der Generaloberst F. Halber in Würzburg geboren.

1899 Das Deutsche Reich erwirbt die Karolinen- und Palau. inseln mit den Marianen.

1930 Die Ententetruppen räumen das Rheinland.

1940 Erste Sitzung der deutsch-französischen Waffenstillstands- kommission in Wiesbaden.

Wandersehnsucht

Ueber die grünen Felder hinweg glänzen die Stämme und dichtbelaubten Kronen einer Baumgruppe aus. und in den blausch'mmernden Waldstreifen fern am Himmclsrand

treibt der Sommerwind die Weitzen Wolken hinein.

Blauende Ferne, breit hingelagert ein Dorf mit roten Dä­chern, Hahnenschrei wie übermütiges Hörnerrufen in der Melodie der Bogellieder im Baum: schon steht die alte Wandersehnsucht im Herzen wieder aufl Nun geht der Wind nicht mehr allein auf den Wegen ins Weite. Nun weiß das Herz der Menschen sommerselig: es muß gewandert sein!

Selige Fülle der Wanderziele! Seligere Fülle der Wan­derwege!Es gibt so manche Straße". Die eine Straße führt dich zu den sommerschön belaubten Wäldern voller Buchen, Eichen, Ahorn und Linden und zu den mit immer dunkler ergrünenden kerzenbesteckten Kiefern- und Tannenforsten. Die andere Straße führt dich auf die Höhen mit ihrem Zauberblick rings in das weite, blühende Land und mit dem Glück dich umbrausender Winde. Oder du wanderst auerfeld- ein. hörst die Lerchen über dir singen und die Frösche in den Gräben quarren, siehst fern ein Wasserrad sich drehen, Pflüge im Sonnenlicht aufblinken: ist eine Ferne erwan» dert, dann blauen neue Wetten, andere Wiesen- und Felder- Unendlichkeiten locken. Bäume stehen und Winken. Wasser rieseln und rinnen, und Vogellieder hängen in allen Bü­schen und warten auf dein Lauschen.

Wändersehnsuch" brennt im Herzen. Und der in den Kronen raunende Wind weckt eine Fülle von Liedern auf, eine große, schöne, gleichförmige Melodie, deren Klang über das Grün und Bunt der Felder weht, in Dust verschwebt «nd fern, ganz fern im Lande zerflattert.

Mehr Sorgfalt hei Feldpost!

In der Heimat werden täglich viel Millionen Feldpost­sendungen eingeliefert. Leicht ist dieser oder jener geneigt, die Schuld für eine immerhin mögliche Nichtankunft oder den Verlust seiner Fesdpostsendung ohne Ueberlegung kur­zerhand der Deutschen Reichspost oder der Feldpost zuzu­schieben. Und doch müßte mancher Absender an seine Brust schlagen und sich sündig bekennen.' wenn er wüßte, daß er allein die Nichtankunft oder den Verlust verschuldet hat. In beiden Richtungen werden an einem einzigen Tage insge­samt etwa 15 Millionen Feldpostsendungen befördert. Den Aufklärungs- und Nachforschungsstellen bei den Posisammel- stellen und Feldpostpäckchenstellen sowie denPäckchenlaza­retten" werden täglich 2025000 Sendungen zugesührt, von denen rund 10 v. H. unanbringlich bleiben, d. h.. daß von 22500 Feldpostsendungen weder Empfänger noch Absender ermittelt werden können.

Da ist zuerst die Zahl derer, die der Ausfertigung der Feldpost-Anschrift nicht genügend Beachtung schen­ken. Nullen am Anfang oder Ende der Nummern müssen unbedingt mitgeschrieben werden, weil sonst nicht zu ersehen ist, ob sie vorn oder hinten fehlen. Ist nun die richtige Feld­postnummer zum Abschreiben zur Hand, dann ist die zweite Forderung zu erfüllen: Sorgfältig und deutlich schreiben. Als dritter Punkt soll erwähnt werden, daß die Anschrift vorschriftsmäßig sein muß. Sie darf u. a. nur die Dienstgradbezeichnung des Empfängers enthalten, z. B. Gefreiter, Feldwebel, Leutnant usw.; verboten sind da­gegen Bezeichnungen, aus ''enen die Truppengattung zu er­sehen ist, z. B. Kanonier, Pionier. Funker usw. Ausnahme machen lediglich die Angehörigen der Marine. Sage nie­mand, daß dies alles Selbstverständlichkeiten seien, die heute nach zwei Jahren Krieg jedermann wisse. In den Postsam­meistellen und Feldpostpäckchenstellen liegen täglich Hunderte von Sendungen-vor, deren Anschriften die vorgeschriebenen Mängel aufweisen. Neben der Anschrift muß der Ver­packung größte Sorgfalt zugewendet werden. Leicht ver­derbliche Gegenstände eignen sich nicht zum Feldpostversand. Es ist aber klar, daß auch ein Teil der Feldpostpäckchen durch unmittelbare oder mittelbare Feindeinwirkuna verloren geht. Daß sich unsere Feldpostbeamten mehrfach im feind­lichen Feuer befunden und die ihnen anvertraute Ladung verteidigt haben, beweist die Tatsache, daß eine ganze Reihe von ihnen mit dem Eisernen Kreuz oder dem Kriegsver­dienstkreuz ausgezeichnet wurden.

Sendungen nach dem Oftland und oer Ukraine. Daung werden bei Sendungen nach dem Ostland und der Ukraine die für Auslandssendunaen vorgeschriebenen Begleit­papiere nicht beigeqeben. Wir machen deshalb darauf auf­merksam daß die Äusfuhrvorschriften für Sendungen nach diesen Gebieten nach wie vor eingehalten werden müssen, und daß deshalb jeder Sendung ein statistischer Schein, eine Exportvalutaerklärung, zwei internationale Anmeldungen für das Zollamt bezw. bei Postpaketen Zollinhaltserklärun­gen, Handelsrechnung und soweit verlangt, ein Ursprungs­zeugnis beizufügen sind. Die erwähnten Gebiete gelten in zoll- und devisentechnischer Hinsicht noch als Ausland. Die Sendungen unterliegen nach wie vor einer zollamtlichen Behandlung. (DVN. Nr. 137).

Neue DAF-Beitragstabellen ab 1. Juli. Die Inkraft­setzung der neuen Lohnsteuertabellen am 1. Juli macht auch die Herausgabe neuer DAF-Beitragstabellen notwendig, In ihnen sind zur Vereinfachung der Arbeiten im Lohn­abzug die Einkommenswerte denen der Lohnstenertabelle angepaßt. Die Tabellen sind für monatliche, wöchentliche, zweiwöchentliche, vierwöchentliche und fünfwöchentliche Lohn­zahlungen aufgestellt. Auskünfte erteilen die Dienststellen der

Die Lebensversicherung von Vermiß en. Zur Behebung von Zweifeln wird darauf hingewiesen, daß auf Grund einer Vermißtenanzeige noch keine Leistungspflicht des Versiche­rers besteht. Versicherungsleistungen werden nur in Aus- nahmefällen schon dann gewährt werden, wenn der Ver­sicherte vom Truppenteil als vermißt gemeldet wird. Die Lebensversicherungsgesell'haften setzen aber im allgemeinen bei einer eindeutigen Vermißtenanzeige soweit nicht die Fürsorgebehörden den sogen. Sicherungsbei rag zur Auk- rechterhaltuktg der laufenden Lebensversicherungsverträge weiter entrichten mit der Prämienerbebuna voll aus.

Vereinfachte Ausführung von Kinderwagen. Im Deutschen Reichs 'Zeiger Nr. 136 ist eine Anordnung des Beauftragten für Kriegsnufgaben bei der Wirtschaflsaruppe Fahrzeugindustrie die sich mi' der Einschränkung der Typen bei Kinderwagen und ihrer Ausstattung befaßt, erschienen. Zur Freude aller die in M'ethäusern Kinderwagen trepp­auf und treppab zu schleppen haben, hat sich auch der Beauf­tragte mit dem Gewicht der Wagen befaßt und Höchstein- mtzgewichte für den S ahlbedarf festgelegt.

Mo.-Gef. 2/4V1. Die Motorschar tritt am Mittwoch den 1. Juli um 20.15 Uhr am Sturmheim an.

Der Ablieferungsziwang für alle wichtigen Erzeugnisse zwingt die landwirtschaftliche Bevölkerung zu den gleichen Sparmaß­nahmen wie die übrigen Verbraucher. Das Prinzip der M- bedingten sozialen Gerechtigkeit hat sich also auch auf diesem Gebiet durchgesetzt.

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Auszeichnung. Gefr. Theodor Kuh ule (Palmengarten) wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Kl. ausgezeichnet.

Hausschlachtungswesen wurde neu geregelt

V- 7s. Das Rationierungswesen bedeutet bekanntlich nicht etwa nur eine Einschränkung der nichtlandwirtschaftlichen, vor allem der städtischen Bevölkerung, sondern greift voll und ganz auch auf jene Bevölkerungskreise über, die die Lebens­mittel selbst erzeugen. Diese ganze Frage ist bekanntlich einer der wunden Punkte des Weltkrieges 1914/18 gewesen. Da­mals gelang es nicht, die auf dem Lande anfallenden Lebens­mittel im notwendigen Umfange für die Stadtversorgung zu erfassen. Die endlosen Hamsterzüge jener Zeit entstanden nicht zuletzt deshalb, weil eine vernünftige Verteilung fehlte, die Rationierung höchst unvollkommen funktionierte und nach Lage der Dinge das Landvolk selbst und zwar nach eigenem Gutdünken die Verteilung von Lebensmitteln durchführte.

Derartige oder ähnliche unhaltbare Zustände sind durch die ernährungswirtfchaftliche Marktordnung und das ernäh­rungswirtschaftliche Kriegswirtschafts, hstem heute von-vorn­herein ausgeschaltet. Die soeben veröffentlichten neuen Be­stimmungen üher die Hausschlachtungen im Wirtschaftsjahr 1942/43 zeigen, daß eine unbedingt gerechte Verteilung bei Stadt- und Landbevölkerung stchergestellt werden soll. Für nichtlandwirtschaftliche Selbstversorger werden z. B. Haus­schlachtungen im Sommerhalbjahr 1942 grundsätzlich nicht mehr genehmigt. Sollte nach Ablauf des Sommerhalbjahrs die Erlaubnis gegeben werden, so würde von den nichtland- wirtschaftlichen Selbstversorgern ein Nachweis darüber gefor­dert werden, daß sie ihr Schwein nicht mit zugekauften Fut­termitteln gemästet und daß sie sie seit 1938/39 regelmäßig Hausschlachtüngen vorgenommen haben. Außerdem ist durch die Anrechnung der bei den Hausschlachtungen anfallenden Fleischmengen dafür gesorgt, daß der Fleischverzehr sich im gleichen Rahmen wie für die Normalverbraucher bewegt. Die Selbstversorgerrationen für die landwirtschaftliche Bevölke­rung sind bei Fleisch und Fett auf 750 Gramm je Person festgesetzt. Sei Kindern bis zu 6 Jahren auf 375 Gramm. Diese höhere Anrechnung war notwendig, um bei der Schwere der landwirtschaftlichen Arbeit einen gerechten Ausgleich zu schaf­fen. Bekanntlich erhalten ja auch die Schwer- und Schwerst­arbeiter in der Industrie und andere Gruppen der Verbrau­cher ebenfalls zusätzliche Rationen bei Vorliegen besonderer Umstände. Wenn also jemand glaubt, daß heute das Landvolk nach wie vor uneingeschränkt lebe, dann ist das ein Irrtum.

Württ. Handwerkerkrankenkaffe und Vereinigte Leben für Handwerk, Handel und Gewerbe

Obwohl die handwerkerkrankenkaffe" nur in Württemberg und Hohenzollern arbeitet, konnte sie auf der Anfang Juni unter dem Vorsitz von Landeshandwerksmeister Baetzner stattgehabten Mbschlußtagung auf Ende 1941 einen Verstchertenbestanü von 108 515 Personen feststellen. Die Bei­tvagseinnahmen betrugen im Berichtsjahr 1941 4L17 Mil­lionen RM. gegen 4,160 Millionen RM. im Vorjahr. Die Kassenleistungen, also die Auszahlungen an die Versicherten, betrugen 80,8?z der Beitragseinnahmen.

Von der neu eingeführten Krankenha-ustagegeldzufatzver- sichevung wurde reger Gebrauch gemacht (11081 Berstcherte).

Die Vereinigte Lebensversicherungsanstalt a. G. für Hand­werk, Handel und Gewerbe in Hamburg (Velahg"), die in Interessengemeinschaft mit derHandwerkerkrankenkasse" Stuttgart steht, konnte sich auch im Jahre 1941 günstig weiter entwickeln. Der Reinzugang an neuen Versicherungen belief sich auf 39 Millionen RM. Versicherungssumme gegenüber 23 Millionen RM. im Vorjahre. Damit wurde ein Verstche- rungsbestand von ca. 586 Millionen MM. Ende 1941 er­reicht. Inzwischen dürste schon ein Bestand von 600 Millionen Reichsmark Versicherungssumme nicht unbeträchtlich über­schritten sein.

Oie Karissselpreite 1942/43

Der Reichskommissar für die Preisbildung bat für gelbe Sorten von Speisekartoffeln die Festpreise ie 50 kg in Wurtte-mberg wie folgt festgesetzt:

Lieferung frei Empfangsstationen in den Monaten: Sep­tember, Oktober. November 1942 3.45 Mark, Dezember 1942 3,60. Januar. Februar 1943 3.80, März Avril 1943 3,95, Mai 1943 4,10, Juni, Juli, August 1943 4,35. Frei Verladestation oder Verladestelle ie 30 Rpf. weniger. Die Festpreise für Weiße, rote, blaue Sorten liegen 30 Rpf, je 50 ka unter den jeweils geltenden Festpreisen für gelbe Sorten. Für andere bestimmte Sorten, die in der Anordnung näher bezeichnet find, können die Festpreise bis zu 1 Mark je 50 ka überschrit­ten werden.

Für Futterkartoffeln wird für die Zeit vom 1. September 1942 bis 31. August 1943 ein Erzeugerpreis von mindestens 1.90 Mark, jedoch nicht mehr als 2.05 Mark je 60 ka festgesetzt. Bei einem Stärkegehalt von weniger als iS Prozent kann ein Abschlag von 10 Rvf. je 50 ka und je 1 Prozent des an 16 Prozent fehlenden Stärkegehaltes verein­bart werden.

Für Fabrikkartosfeln stellen sich die Erzeuger­preise je kg Stärke frei Empfangsstation folgendermaßen: Bis 15. September 1942 32 Rpf., vom 16. September bis 31. Oktober 1942 31 Rpf-, vom 1. bis 30. November 19^ "2 Rpf. und vom 1. Dezember 1942 ab 33 Rvk.

Obst im Rucksack?

/ Knopper Anfall erfordert gerechte Verteilung

WPD. In Sem Matze, wie andere Lebensrnittel sich ver­knappten, hat im Zuge der Kriegswirtschaft der Verbrauch von Gemüse und Obst e(ne gewaltige Zunahme erfahren. Drei große Verbrauchergruppen sind es vor allem, die eine starke Nachfrage entwickeln: 1. Die zivile Verbraucherschast. 2. die Wehrmacht,3. die Obst- und Gemüsevewertungsindu- strie zur Herstellung von Dosenkouserven, Gefrierkonfer- ven und sogenannten Pulpen für die Marmeladeindustrie. Dem gestiegenen Bedarf hat der Reichsnährstand rechtzeitig durch eine Ausdehnung der Obsterzeugung und des Gemüse­anbaues zu begeanen versucht. Bei der Gemüsefläche wurde die erstaunliche Erweiterung von 45 v. H. erzielt. Dennoch kann die Versorgungslage, namentlich in den Großstädten, zurzeit nicht als ausgeglichen gelten, und es mag manchem Verbraucher verwunderlich erscheinen, daß er zwar in den Kitungen von starker Anbauvermehrung liest, während seine Wünsche auch weiterhin rationiert bleiben. Auf der begreif­lichen Jagd nach demSündenbock" ist in manchen Verbrau­cherkreisen die Meinung entstanden, der Reichsnähr­stand und seinelieber organisation" trügen Schuld an den nicht immer erfreulichen Zuständen. Würde man einen Direktverkehr vom Erzeuger zum Verbraucher zulasseu und würden keine nährständischen Erfassungsstellen diesen Weg blockieren, so würde sich die Versorgung weit rei­bungsloser abwickeln.

Nun, wir haben auch auf diesem Gebiet Erfahrungen ge­sammelt. Erfahrunaen, die indes genau zum gegenteiligen Schluß nötigen. Weil derR u ck sa ckv e r ke h r" nicht überall'genügend unterbunden war, sind noch im vergan­genen Jahre beträchtliche Mengen der großstädtischen Markt- und Ladenversorgung sowie der Rohstoffbelieferung der Verwertungsindlistrien verlorengegangen. Allein die Erdbeerernte um den Sachverhalt an einem konkreten Beispiel zu erläutern ging in der Erfassung von 94 v. H,, die noch im Jahre 1989 erreicht wurden, im Jahre 1941 am 46 v. H. zurück. Die Folge war eine ungenügende Versor­gung der Marmeladenindustrie mit Rohware, und infolge­dessen sank die Herstellung von Pstlpen von 120000 Tonnen im Jahre 1939 auf 19 000 Tonnen im Jahre 1941. So sehen die Lücken aus, die ein ungeregelter Direktverkehr in unser Erfassungssystem reißt. Gegen diesen Direktverkehr und' seine schädlichen Folgen hm die Anordnung der Hauptver- einigung der deutschen Gartenbauwirtschast vom 1. Mai 1942 einen Abwehrdamm aufgerichtet. Der unmittelbare Verkauf von Svargel und Erdbeeren von Erzeugern an Verbraucher ist. auch mit Wirkuna flir den Erwerber, verboten. Eine'- Umgehung dieser Bestimmung wurde dadurch der Weg ver­legst daß ein etwaiaerTausch" dem Verkauf nleichaestellt und daß es ebenfalls unwrsaqt wurde, gartenbauliche Er- zeugnisse gegen sonstige Gegenleistungen (Dienste) abzuge­ben, Durch die Vorsitzenden der Gartenbauverbände wurde das Verbot des Direktverkebrs in den Hanptanbauaebieten auch ans Johannisbeeren, Stachelbeeren, Kirschen, Pflau­men. flwetschen, Aprikosen und Birnen'ausgedehnt. Den Erzeuaerv von Aepfeln werden in den Hauptanbanaebietcn Mindestablieferunasvflichten (Aepfelkontinaente) auferlegt. Bei Ansetzung dieser Konstngente werden ben Erzeugern bestimmte Mengen ssir iede im Hanshglt des Ermugers stän­dig verpflegte Person belassen. Erzeuger >m Sinne dieser Anordnung sind auch die Obstpächter, die Obstbanmbebäng? auflanfen. Zu den Verbrauchern zählen neben den Klein- auch die Großverbraucher, wie zum Beispiel Gaststätten Werkküchen, Bäcker und Konditoren. Siißwarenhersteller und dergleichen, Ausnahmen sind nur zugelassen für den Verkauf auf Wochenmärkten auf denen der Erzeuger seine Ware feil­bieten darf; ferner für den Verkehr von Erzeugern und sol­chen Kleinverbrauchern, die in derselben Gemeinde wie der

Erzeuger ansässig sind,- endlich dürfen Erzeuger benachbarte Ladengeschäfte direkt beliefern, vorausgesetzt, daß eine schriftliche Genehmigung des zuständigen Gartenbauwirt- schaftsverbandes vorliegt. Aller sonstiger Verkehr muß aber über die Ortssammelstellen abgewickelt werden, die den Wa­renanfall in die richtigen Bedarfskanäle leiten.

So ist dem Vrinzip einer gerechten Verteilung im Rah­men des Möglichen Genüge getan. Wie aber kommt es, daß die tatsächliche Versorgung dennoch weitgebend ungenügend zurstckbleibt? Die Schuld liegt, wie gesagt, nicht beim Organisationsprinzip, sie ist vielmehr zu suchen bei dem bösen Erbe das uns der letzte Winter hinterlassen bat. Eine Organisation hat ihre Pflicht erfüllt, wenn sie ein lücken­loses Ersassungs- und ein gerechtes Verteilungssystem her­ausbildet. Aber auch die beste Organisation kann keine Wo^e hsrvorzaubern, die einfach nickst vorhanden ist. weil die Frostschäden eines abnormen Winters in unseren Obst- vaumbeständen und Gemüsekulturen schwere Verheerun­gen -angerichtet haben. In allen Obstbaugebieten liegen wertvolle Obstbäume, zu Brennholz zersägt, vor den Häusern. Die Frostschäden haben auch nicht an den deutschen Reichs­grenzen halt gemacht, vielmehr sind alle europäilchen Staa­ten fast ohne Ausnahme in gleicher Weise heimgesucht wor­den, weshalb die Mangellage bei un? nicht durch reichlichere Zufuhren entlastet werden konnte. Schon 1939/40 herrschte ein frostharter ÄAmter. der dem Baumbestand und dem Beerenobst arg zugesetzt hat. Aber der letzte Winter hat sich noch katastrophaler an' "wirkt Die Art der Beschädigungen sttperioden 1939/40 und 1941/42 ist sich 1989/40 die abnorm tiefen Frost­oberirdischen Teilen, das heißt an /?tamm auswirkten, sind die Aus­fälle des letten Winter/ in erster Linie verursacht durch Wurzelschäden, die oft erst nach dem Frühsahrsaustrieb her- vortraten. Mancher Baum hat noch Bläster und sogar Blüten angesetzt, bringt sie aber nicht mehr zur Fruchteise, da seine Kraftreserven erschöpft sind. Alte Baumbestände mit tiefem Wurzelgang haben im allgemeinen standgehaltrn, dagegen haben Jungpflanzen in den Baumschulen besonders stark gelitten. Habet ist festzustellen, daß vor allem die Ge- biete betroffen worden sind, in denen die irn November 1941 eingetretenen zweimaligen Kälteeinbruche ohne Schneesall erfolgten. Tenn Schnee wirkt als Warmepolster. Wo er aber fehlte, ist der Boden schon im November itembart gtsro- reu und dann bis in die Frühjahrszeit nicht wieder aufge­taut. Dadurch sind verschiedene Obstarten strickwene bis zu IM v H. vernichtet worden, so vor allem Psirsic^ und Quitten. Was dennoch halbwegs heil aus der furchtbaren Winterkälte herauskam. ist in seinem MruHiansatz durch de» mangelnden Regen und auscrocknende Winde beschädigt wor den. Ganze Erdbecrkulturen, die den Eindruck erweckten, als ob sie einem Mottenfraß ausgesctzt siewestn sE, mich

ten umgebrochen^ und mit Tomaten oher Kartoriettl be- pflanzt werden. Sammelstellen, die sonst mit einem ^ages eingang von 60 bis,80 Zent!iern^ rechnen konn.en. eryaite»

während der beiden unterschiedlich: währ grade besonders au de Kronen, Zweigen und

heute öft kaum 10 Zentner, Auch Amüse M Mver be-

Ans solchen ir.ar,inue» un rn Aber

bst- und Gemmeverknappungen am den Mark.en ^oer

gerade weil der Warenanfall ^iiaPP is^N^^^

üieiidia daß die anfallenden Mengen möglichst gleichmäßig und »nd daß keine Ware in

die trüben Kanäle des Schleich- und Schwarzhandels ver- sickert Nur der Weg über die Erfassungsstellen bietet dir

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den kann.