Mannerheirrr beim
Besuch im AührerhaupkquarBer.
O7!B. Führerhauptquartier, 28. Zuak. Der AtarfchM von Finnland. Freiherr Mannerheim, stattete de« Führer seinen Gegenbesuch ab.
Begleitet von Generalleutnant Tuompo, dem Chef des Kommandostabes im finnischen Oberkommando, weiteren finnischen Offizieren sowie dem deutschen General im finnischen Hauptquartier. General der Infanterie Erfurth, traf der finnische Oberbefehlshaber am 27. Juni im Führerhauptquartier ein Das Treffen der beiden Männer, dis in tiefer soldatischer Verbundenheit auf dem Schlachtfelds den Schicksalskampf ihrer Nationen gegen den Bolschewismus austragen, stand im Zeichen herzlicher Freundschaft. Der Besuch bot Gelegenheit zu eingehenden militärischen Besprechungen der beiderseitigen Oberkommandos.
Mittags gab der Führer zu Ehren des Marschalks von Finnland einen Empfang. In seiner Eigenschaft als Ober- befehlshaber des Heeres bot der Führer nachmittags seinen Gast ein Zusammensein mit Offizieren des Oberkommando! des Heeres Zum Abschluß seines Aufenthaltes war der Mar. schall von Finnland Gast des Reichsmarschalls Herman» Göring in dessen Hauptquartier.
Beim Re chsmatktzall
Im Anschluß an den Besuch beim Führer war der Marschau von Finnland Gast des Reichsmarschalls Hermann Gü- ring in dessen Hauptquartier, wo er auch mit seiner Begleitung übernachtete. Am Abend gab der Reichsmarschall zu Ehren seines hohen Gastes einen Empfang. Bei dieser Gelegenheit überreichte Reichsmarschall Göring dem Marschall von innland als Ausdruck der kameradschaftlichen Verbunden-
Reichsmarschall in bewegten und herzlichen Worten für diese Ehrung, die er, wie er sagte, nicht für sich. sondern für seine
!°K^ren Soldaten entgegennehme. Am 28. Juni vormittags kehrte Marschall Mannerheim, nachdem er noch eine lange Unterredung mit dem Reichsmarschall geführt hatte, im Flug, zeug in sein Hauptquartier zurück.
DNB. Berlin, 28. Juni. Ueber den amtlich aemeldeten Besuch des Marschalls von Finnland im Führerhauptquar- tier erfährt das Deutsche Nachrichtenbüro von einem Sonderberichterstatter noch folgende Einzelheiten:
Der Besuch des Marschalls von Finnland beim Führer in seinem, Hauptquartier ist in außerordentlich herzlicher Form verlaufen. Marschall Mannerheim, dem der Führer als Ehrendienst seinen Chcfadsutanten der Wehrmacht, Generalmajor Schmundt, entgegengesandt hatte, traf mit seiner Begleitung am 27. Juni vormittags 10 Uhr auf dem Flugplatz unweit des Führerhauptquartiers sin. Eine Ehrenkompanie des Heeres, geführt von einem Ritterkreuzträger, erwies dem finnischen Oberbefehlshaber die Ehrenbezeugung-«. Nach dem Abschreiten der Front geleitete Feldmarschall Keitel den Marschall von Finnland in sein Quartier, wo der Führer kurze Zeit darauf seinen Gast aussuchte und aus das herzlichste begrüßte. Im Führerhauptquartier schlossen sich sodann eingehende militärische Besprechungen und Vorträge zur Lage an. Die Lagebesprechungen standen, wie verlautet, im Zeichen der hervorragenden und so erfolgreichen Zusammenarbeit der deutschen und finnischen Wehrmacht auf dem gemeinsamen Kriegsschauplatz der russischen Nordfront sowie unter dem Eindruck der großartigen Siege der Truppen der verbündeten Mächte an allen Fronten
Ein Mit.agsempfong. den der Führer zu Ehren des Marschalls von Finnland in seinem Hauptquartier aab, bot dem finnischen Oberbefehlshaber Gelegenheit, einiae weitere Persönlichkeiten der deutschen militärischen und politischen Führung kennenzulernen. Am Nachmittag vermittelte der Führer in seiner Eigenschaft als Oberbefehlshaber der Heeres seinem Gast einen Einblick in die Arbeitsweise und die Einrichtungen seines Oberkommandos des Heeres. Anschließend weilte der Führer mit dem Marschall von Finnland zu einem kameradschaftlichen Zusammensein im Kreise der Offiziere des Oberkommandos des Heeres. Nach einem mehrstündigen Gedankenaustausch vrabschiedcten sich sodann der Führer und der Marschall von Finnland auf das Herzlichste. In dem langen und festen Händedruck, den der erste Soldat des Großdeutschen Reiches mit dem Freiheitsheiden des tapferen finnischen Volkes wechselte, lag noch einmal symbolisch die unverbrüchliche im Kampf geschmi-'dete Waffen^-"^- scknft der bechen Nationen
„Kampf bis zum Sieg"
Der Besuch Mannerheims beim Führer.
DNB Helsinki, 29. Juni. In größter Aufmachung und Riesenübersckrikten würdigt die finnische Presse den Gegen-
VarbarWeS Vorgehen gegen Deutsche
Handlanger Roosevelts entfesseln «Este Hetze in Brasilien — Deutsch« »egentnaknahrnen
Berlin, 29. Jun-i. In Brasilien haben seit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Deutschland die Agenten des Kriegshetzers Roosevelt offenbar ein besonders geeignetes Feld Kr ihre Betätigung gefunden. Mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln haben sie den Pöbel aufgeputscht und ihn zu wüsten Ausschreitungen gegen Deutsche und deutsches Eigentum ansgestachelt. Auch in amtlichen brasilianischen Stellen haben sich willige Werkzeuge gefunden, die bereit sind, im Dienst Washingtons die planmäßige Hetze und Verfolgung der Deutschen in Brasilien mitzmnachen. An der Spitze dieser Roosevelt dienstbaren Clique steht der frühere brasilianische Botschafter in Washington und . jetzige Außenminister Aranha. Im Solde Roosevelts stehend und als dessen Handlanger trägt er in erster Linie die Verantwortung für das barbarische Vorgehen gegen die Deutschen.
Ein besonders krasses Beispiel dafür, wie in Brasilien Angehörige der deutschen konsularischen Vertretungen in einer dem Völkerrecht und allen diplomatischen Gepflogenheiten hohnsprechenden Weise behandelt worden sind, stellt der Fall des deutschen Vizekonsuls Brand in Paramagua dar. Er wurde am »Tage des Abbruchs der Beziehungen in seiner Wohnung verhaftet, wie ein Schwerverbrecher ins Polizeigefängnis gebracht, voll-ständig ausgeraubt und von schwer bewaffneten Polizisten bewacht, ohne daß ihm die geringste Nahrung gegeben wurde. Am folgenden Tage wurde ihm im Gefängnis ein Schreiben des Bundesinterventors Manuel Rtbes gezeigt, in dem mitgeteilt wurde, daß deutsche Konsuln in Brasilien nicht mehr amtieren dürften. Dies betrachteten die Behörden anscheinend als Legitimation dafür, Brand aus dem Polizeigefängnis ins Zuchthaus zu verbringen, wo er mehrere Monate hindurch wie ein Verbrecher behandelt wurde.
Ferner sind trotz der von Präsident Varges dem deutschen Botschafter kurz vor dem Abbruch der Beziehungen ausdrücklich gegebenen Zusage, daß den Deutschen kein Leid zugefügt werde, Reichsdeutsche und eine große Zahl Volksdeutscher ver
haftet worden. Ms Anlaß genügte hierbei, daß die nord- amerikanische Botschaft in Rio eine Namenliste derjenigen vorlegte, deren Verhaftung der Washingtoner Regierung erwünscht erschiene. Wie der Reichsregievung mitgeteilt worden ist, wurden die Verhafteten ins Gefängnis gebracht und hiev unwürdig behandelt. In besonders empörender Werse wurde im Polizeigefängnis in Rio Verfahren, wo die Gefangenen in Zellen von weniger als zwei Quadratmeter Grundfläche untergebracht oder aber in großer Zahl in kleinen stinkenden, von Schmutz starrenden Räumen zufammengedrängt wurden Me Verhöre gingen unter Quälereien, Verprügelungen durch Neger und ständiges Wachhalten der Gefangenen vor sich. Der Staatskommissar von Rio, Amaral Peixoto, hat sich vor der Presse damit gebrüstet, daß es gelungen sei, von dem Volksdeutschen Engels Geständnisse abzupressen, nachdem man ihn fünf.Tage und Nächte hindurch im Verhör hielt, ohne ihn schlafen zu lassen. Der Polizeichef von Rio selber hat offen zugegeben, daß die Reklamationen über die schlechte Behandlung gefangener Deutscher teilweise begründet seien.
Dieses Verhalten der Verantwortlichen brasilianischen Stellen ist umso skandalöser, als es sich gegen, die Angehörigen eines Volkes richtet, das seit mehr als hundert Jahren an dem wirtschaftlichen und kulturellen-Ausbau Brasiliens den größten Anteil hat. Es ist zwar anzunehmen, daß ein großer Teil des brasilianischen Volkes solche Methoden, die jeder Zivilisation Hohn sprechen, und den barbarischen Terror, Len die Handlanger Roosevelts in Brasilien gegen die Deutschen entfesselt haben, auch seinerseits verurteilen wird. Das ändert jedoch nichts daran, daß Brasilien die volle Verantwortung Kr diese empörenden Vorkommnisse zu tragen hat.
Die 'Regierung des Reiches hat deshalb durch die Schutzmacht die brasilianische Regierung wissen lassen, daß sie wegen der unerhörten Behandlung deutscher Volksgenossen durch brasilianische Behörden nunmehr entsprechende Gegenmaßnahmen gegen brasilianische Staatsangehörige ergreifen wird.
besuch des Marschalls Mannerheim beim Führer. „Die Begegnung im Zeichen herzlicher Freundschaft," so steht es über den ausführlichen Meldungen von dem Zusammentreffen der beiden Feldherrn auf den ersten Seiten zu lesen. In ihrem Leitartikel macht sich „Helfinkm Sanomat" zum Dol- metsch der Freude und Genugtuung des finnischen Volkes über den so rasch erfolgten Gegenbesuch des Marschalls. Die Waffenbrüderschaft gegen den Bolschewismus sei der Kernpunkt des Besuches gewesen, und darum sei es selbstverständlich, daß die beiden Heerführer, die um Las Schicksal ihrer Völker gegen den Bolschewismus kämpfen, einander in herzlicher Freundschaft begegnen. Besondere Beachtung schenkt das Blatt dem Empfang und der Gastfreundschaft des Reichsmarschalls, was in Finnland mit außerordentlicher Befriedigung sestgestellt werde. „Uusi Suomi" betont die bereits zweimal durch Blut besiegelte Waffenbrüderschaft zwi- chen Deukschland und Finnland gegen den gemeinsamen bolschewistischen Feind, eine Waffenbrüderschaft, der der Marchall durch seine Reise außerhalb der Grenzen Finnlands nun auch seinerseits den sichtbaren Ausdruck gegeben habe. Die Begegnung der beiden Feldherrn sei eine Bestätigung der Festigkeit der Front, die die Aufgabe habe, Deutschland und Finnland wie auch die übrigen Länder zu schützen und ihre freie national? Existenz zu erhalten. „Finnland weiß," so schließt das Blatt, „daß Deutschland die stolzen Erfolge unserer Armee mit der gleichen Ächtung und Bewunderung verfolgt, wie Finnland den siegreichen Kampf der Deutschen ehrt. Das Treffen der beiden Führer war ein Beweis für diese beiderseitige Achtung und ebenso für den unerschütterlichen Entschluß, den Kampf bis zum siegreichen Ende zu führen."
„Geheimabkommen üßer Skan-rnsvten"
Warum Stalin 1839 wartete
,DNB. Stockholm, 28. Junr. Die Zeitung „Dagsposten" beschäftig: sich in einem Artikel unter der Überschrift „Geheimabkommen über Skandinavien" mit dem englisch-sowjetischen Gehetmpakt und. schreibt dazu unter anderem, daß das Mißlingen der britisch-bolschewistischen Verhandlungen im Sommer 1039 keineswegs wie Gerüchte wissen wollen darauf zurückzusühren war. daß die englische Regierunn den Bolschewisten-^ rderungen gegenüber dem Baltikllm und Finnland >- . ' -"s-sn wollte. Wenn Stalin b-r<-i» ge
wesen wäre, ncy an einem Angriff auf DeuiMilano zu we- teiligen. hätte man gern diesen Preis und noch mehr gezahlt. Die wirkliche Ursache zum Abbruch der Verhandlungen wenige Wochen vor Kriegsausbruch sei die gewesen, daß S t a- lin in der damaligen Situation einen Krieg gegen Deutschland nicht wagte, nicht einmal als Verbündeter der Weltmächte; dagegen habe er das größte Interesse an einem Kriegsausbruch iii Europa gehabt. Als er sich vergewissert hatte, daß die englische Negierung den Krieg beschlossen hatte, habe er sich zurückgezogen und sich auis Warten verlegt.
Nunmehr sei ein englisch-sowjetisches Abkommen zustandegekommen. Es frage sich.aber, ob dies alles sei. was bei der Konferenz in London- besprochen worden sei. Die Regierung der Sowjetunion wolle wieder über die Grenze des Jahres 1911 verfügen und darüber hinaus das Recht haben, in die Verhältnisse angrenzender Länder einzugreifen, um „einem deutschen Angriff zuvorzukommen". Das bedeute in Wirklichkeit, daß die britische Regierung diese Staaten als sow- jetrussische Interessensphären anerkenne. Von sowjetischer Seite seien niemals die Moskauer Ansprüche auf ein Politisches Kontrollrecht verheimlicht worden, das zumindest den Balkan. Finnland und Nord-Skandinavien einschließlich Narviks und schwedischer Gebiete umfassen würde. Es sei ausgeschlossen, daß eine englische Regierung in der fetzigen Kriegslage ihre Zustimmung zu derartigen Forderungen verweigert haben könne. England sei überhaupt nicht in der Lage, der Sowjetunion etwas zu verweigern, was man zu Papier bringen könne und was keine unmittelbaren Opfer erfordere. „Was das für unser Land bedeutet, dürfte jeder verstehen können", so schließt das Blatt seine Ausführungen.
An 80 Fronten! — Lächerliche Prahlereien.
Der USA-Nachrichtendienst erklärt, wenn das amerikanische Rüstungsprogramm ausgeführt sei, würden die ^Vereinigten Nationen" in der Lage sein, an 30 Fronten Krieg zu führen, und die USA-Marine stärker würde sein als die aller Nationen zusammen. Wenn Lächerlichkeit töten könnte, wären diese Angeber schon lange gestorben. Sie sind heute nicht einmal in der Lage, an einer Front Krieg zu führen, an der sie Niederlagen am laufenden Band einstecken mußten. Und dann wollen sie an 30 Fronten kämpfen!
Hw 6 ^
6.. «Kitz«
NOKIätt VON 80L.LNV ä K V l 7 2
'?kt d? Vsrlse Krrori- L Mrtk. LoivmLväit-SvsvUsodLtt. KllUiokso 1940
Sie schüttelte verneinend den Kopf, aber zugleich sagten ihr« Lippen ein Ja. „Ja. seit ich dich kenne, kann ich es verstehen. Ich wußte immer, daß wir ums Wiedersehen würden, auch du?"
„Vielleicht. Argine."
„Vielleicht ist besser als ein Nein. — Siehst du. das ist alles. Ich habe Pablo versprochen, seine Frau zu werden. Er d77'.te. mich zu töten, wann ich es verweigerte. Oh. er hätte es einmal beinahe getan. Und nur, weil ich einem fremden Schisfsarzt eine Kußhand zuwarf, und der fremde Schiffsarzt hatte es nicht einmal bemerkt. Aber Pablo hatte es bemerkt und — was dann kam, weißt du wohl noch?"
„Er war es?" das Streichholz, mit dem Wolf Argine Feuer reichen wollte, zitterte in seiner Hand.
„Danke. Wolf. Sie brennt. Ja. wußtest du es nicht? Es oar einfache Eifersucht. Pablo ist sehr eifersüchtig. Ml« treulo'en Menschen sind eifersüchtig. War eine Kufl- hand «in Grund? Ich aber hatte einen Grund, einen wahren Grund, als ich heute auf ihn schoß, ich wußte ja. nicht, das alles Lüge war."
„Was war Lüge. Argine?"
„Alles, was Pablo spricht und tut. Er kann oft wundev- bar lügen. Ich glaube sogar, daß ich seine Lügen liebe. Er hat meine Tänze ausgedacht und die Kostüme enb- worfen, das ist die Wahrheit, aber er lügt, wenn er sagt, er wolle mich zu einer großen Künstlerin machen, indem er meinen Manager spielt«. Er will das nicht. Er will nur cms Ziel kommen, und er will mich. Geld und mich.
Das ist es. Er scheut keinen Weg und keine Lüge, um das zu erreichen, aber die eine hätte er Nicht aussprechen dürfen . . ." Aroine brach ab. Sie warf die angerauchte Zigarette in die Aschenschale, es war. als wollte sie etwas anderes fortwerfen als diese Zigarette. Dann begann sie zu lachen. Es war ein leises und sehr melodisches Lachen, etwas Kindliches und etwas Girrendes war in ihm. „Ja", rief sie noch immer lachend, „jetzt erscheint es lustig, aber vorher war es entsetzlich. Denke dir. was er sagte: denke dir. im Ernst, er wollte wissen, daß du verlobt seist! Du! — Verstehst du das? Mein Orph und verlobt mit einer anderen!" Sie lachte jetzt sehr herzlich, und dann griff sie zum Glas, auch Wolf Murde umklammerte den schlanken Stiel des seinen. „Ich sagte ihm natürlich gleich, daß dies eine seiner Lügen wäre, aber er wagte es. mir Zeugen zu bringen, als wir drüben auf der Insel waren, wie heißt sie doch . , .?
„Du warst aus Hiddensee?"
„Ja. Und da brachte Pablo «inen Herrn Schwippte oder Schwappke herbei, und der sagte das gleich«, und jetzt dieser Fischer mit dem Holzbein..."
„1. laust Schwipp!« und Humpelhenning?"
„Ich kenne niemanden, Wolf. Aber Pablo kennt all« Welt. Ich habe ihn gewarnt, ich habe ihm gesagt, daß ich dich oder ihn töten würde, wenn er weiter dabei bliebe, daß du eine Braut hast, eine Frau, die du heiraten willst. Er blieb dabei. Er versprach mir sogar Beweise und als ich ihn in der Loge sah, nickt« er erneut. „Verlobt" flüsterte er. Ich konnte es nicht hören, aber ich sah. wie seine Lippen das Wort formten, da habe ich geschossen." Sie schwieg. Es war ganz still in dem altmodischen Zimmer, nur die Regulatoruhr sang das eintönige Tick-iack und von einem fernen Tisch hört« man murmelnde Stimmen und das Klingen von Geld. „Aber das alles ist ja vorüber. Wolf", begann Argine plötzlich. „Komm, füll dein Glas. Jetzt wollen wir fröhlich sein und auf deine sagenhafte Braut trinken."
Sie erhob allein das Glas und trank allein» sie schien nicht zu beachten, daß Wolf Murde ihr nicht zutrank und! schweigend auf seine Hände blickt«. Er drehte den Ring so, daß das Wavven deutlich zu erkennen war. Das Wappen,
das niemand deuten konnte, Vas im geteilten Schild zwei laufende Raubtiere zeigte, die man nicht genau bestimmen konnte. Der Ring seines Vaters.
Vielleicht war es gut. daß auf einen Wink jetzt gleich der alte Kellner kam und schweigend die Rechnung neben Wolfs Glas legte.
Wenig später treten sie auf die Straße. Sie gingen ein paar Schritte in der Richtung, aus der sie gekommen waren. Der Nebel war stärker geworden. Die Laternen glichen riesigen Quallen.
„In welchem Hotel wohnst du. Argine?" Es waren die ersten Worte, die Wolf Murde sprach, seitdem Argine das Glas auf Lisas Wohl geleert hatte.
„In gar keinem, Wolf. In Berlin haben wir einmal in einem Hotel gewohnt, aber Pablo liebt Hotels nicht."
„Du. wohnst mit ihm in der gleichen Pension?"
„Ich wohne auch in keiner Pension, Wolf. Ich wohn« — bei — einem Bekannten."
„Wo?"
„Geht es hier zum Hafen?"
„Nein. — Wo am Hafen?"
„Bring mich nur bis zur Fährstraße. Dann finde rch allein."
„Ich werde dich heimbvingen. Argine."
„Ich bin nirgends daheim, Wolf. Aber du darfst nacht ganz mitkommen. Versprich es mir."
„Ich kann dich doch nicht mitten in der Nacht ...
„Ich bin durch andere Nächte allein gegangen und durch andere Straßen. Glaubst du. daß Stralsund besonders ge»
zrlich ist?" . . . ...
Nein, Stralsund war nicht gefährlich. Sie gingen setzt er den Marktplatz. Drüben vor der Polizeiwache stand l Beamter, dann <cher verschwand er im Nebel. Wirklich, > Kind konnte hier'gehen. ohne gefährdet zu sein.^ Es war rge her, daß dies« Straßen und dieser Platz Blut gesehen tten. Blut von Edlen und Bürgern. Priesterblut und Bim n Falschmünzern und Räubern. Deutsches Blut und wev es und niederländisches, schwedisches, dänisches .. . -ö u« s vom Schafott rann, in Scheiterhaufen zischte, aus Wuw n floß, die Säbelhiebe und Lanzenstich» genssen hatten ..
(Forffetzuna folak-'