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Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

Amtsblatt -es Kreises Calw für Neuenbürg un- Umgebung

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Nr. 150

Neuenbürg, Dienstag den. Juni 1942

Festung Maria Matrur erstürmt!

Zn Nordafrika wurde in den heutigen Vormittags­stunden die durch tiefe Verteidigungsanlagen und zahl­reiche Minenfelder verstärkte Festung Marsa Matruk gegen zähen feindlichen Widerstand gestürmt. Ueber 6000 Briten wurden gefangengenommen, 36 Panzer ab- gefchoffen und zahlreiche Batterien vernichtet. Umfang­reiches Kriegsmaterial fiel in die Hand der deutschen und italienischen Truppen. Bei dem Sturm auf Marsa Matruk hat sich die deutsche 80. leichte Division beson­ders ausgezeichnet."

Große Neuie

Der italienische Wehrmiachksberichk.

DNB. Rom, 2g. Juni. Der Italienische Wehrmachks- bericht vom Montag hat folgenden Wortlaut:

«Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Marsa Matruk wurde beute vormittag erobert. Nachdem der Widerstand der feindlichen Panzerkräste südöstlich von Marsa Matruk gebrochen war. setzten die Panzer- und mo­torisierten Einheiten der Achse ihren Vormarsch nach Osten fort. Im Verlaufe der erbitterten Kämpfe des gestrigen Tages und der Besetzung des befestigten Lagers wurden über 6099 Gefangene gemacht, 36 Panzer sowie eine große Anzahl von Kanonen und Kraftwagen zerstört oder er­beutet.

D»e Luftwaffe nahm lebhaft an den Operationen zu Lande keil. Material, und Sraskwagenparks wurden bom­bardiert und mit den Bordwaffen beschossen. Im Hafen von Marsa Matruk wurden zwei Dampfer getroffen und einer davon in Brand geschossen. 17 englffche Flugzeuge wurden im Kampf abgeschossen.

Italienische und deutsche Flugzeuge griffen die Stütz­punkte von Lucca und Micaba (Malta) an."

*

Die Einnahme von Marsa Matruk ist für die Achsen­truppen ein besonders stolzer Erfolg, da die Briten diese Stadt durch zahlreiche Verteidigungswevke, tiefe Minen- felder und eingebaute Artilleriestellungen zu einer starken Festung ausgebaut hatten. Die flache Küstenebene und der südlich der Stadt in Terrassen abfallende Nordhang der ein Hochplateau bildenden Wüste gaben die besten Möglich­keiten zur Anlage zahlreicher Befestigungen, mit denen die älteren Anlagen zu einem tief gestaffelten Verteidigungs­system erweitert worden waren.

Die große Bedeutung von Marsa Matruk ergibt sich neben feiner günstigen Lage an einem geräumigen natür­lichen Hasen auch daraus, daß hier die erste große Station der Knstenlbwhn nach Alexandria liegt und die Stadt zugleich der Ausgangspunkt für die große Wüstenstraße zur Siwa- Oase sowie von weiteren Karawanenwegen nach Südosten ist. Flugplatz und Wasserwerk unterstreichen die Wichtigkeit

dieses festen Platzes, aber auch die Größe seines Verlustes für die Briten, die mit Marsa Matruk ihres bedeutendsten Nachschubhafens zwischen Sollum und Alexandria beraubt sind. Während bei Marsa Matruk größere Teilkräfte des Feindes eingekesselt und aufgerieben wurden, wurden die nach Osten ausweichenden britischen Truppen von den nach- stoßenden deutschen Panzerkräften hart bedrängt zum weite­ren Rückzug gezwungen.

Der englische Nachrichtendienst gab am Montag nach­mittag die Einnahme von Marsa Matruk durch die Trup­pen Rommels zu.

In London wird, wie die Korrespondenten schwedischer Zeitungen berichten, die Katastrophe in Libyen als ernster angesehen als der Fall von Singapur. Der Rückzug nach Aegypten habe dem englischen Volk einen schwereren Stotz versetzt als Singapur, sagtObserver".

Die schwerste Niederlage des ganze» Krieges-

Genf, 30. Juui. (Eig. Funkmeldung.) Die Londoner Daily Mail" schrieb am Montag, noch ehe die amtlichen Londoner Stellen den Fall Marsa Matruks zugegeben hatten, doch offenbar in Vorairsahnung dieser neuen briti­schen Niederlage, in ihrem Leitartikel, der Gegner habe ge­radezugefährliche militärische Erfolge" zu vSkzeichnen. Niemand könne bisher sagen, wie das ausgehe. Es habe keinen Zweck, sich zu verheimlichen, daß die britischen Waffen in Nordafrikadie schwerste Niederlage des ganzen Krieges" erlitten hätten, die mit allen optimistischen Ansichten auf­räume, die weite Kreise Englands noch vor kurzem hegten.

Die ersten ungarischen Stimmen zum Fall Marsa Matruks

Budapest, 30. Juni. (Eig. Funkmeldung.) Die Montag­blätter bringen unter fetten Schlagzeilen die Nachricht vom Fall Marsa Matruks und befassen sich an leitender Stelle mit der Eroberung dieser britischen Wüstenfestuug.

Das BlattHeftö" schreibt, daß weder die große Hitze noch die britische Armee den Vormarsch der Achsentvuppen habe zum Stehen bringen können. Das britische Empire habe mit Marsa Matruk einen seiner letzten Pfeiler im Nahen Osten verloren.

Das BlattMagharorfzag" hebt unter dem TitelMarsa Matruk gefallen Panik in Alexandrien" hervor, daß der blitzschnelle Vorstoß Rommels die britischen Pläne im Keime erstickt habe. Die Achsenmächte griffen mit starken Kräften an. Ihre Luftstreitkräfte hätten in Nordafrika die absolute Uekberlegeuheit.

Wetters Verfolg««- in Afrika

Neuer Erfolg vor Sewastopol Bisher IS 667 Gefangene Der Abschlußerfolg am Wolchow

DNB. Aus dem Führerhaupkquarlier, 29. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

«Im Festungsgebiet von Sewastopol erzwangen deuk- sche und rumänische Truppen, durch starke Luftslreitkräste unterstützt, in kühnem Angriff den Uebergang über das tief eingeschnittene Tschernajatal und brachen in stark ausge- bauke Stellungen der beherrschenden Sapun-Höhe ein. In den bisherigen Kämpfen um die Festung wurden in der Zeit vom 7. bis 28. Juni 15 667 Gefangene eingebrachk, 221 Geschütze, 462 Granatwerfer erbeutet oder vernichtet. 2579 Bunker genommen und 112 644 Minen ausgebaut.

Oestlich des Donez wurden bei der Abwehr mehrerer örtlicher Panzervorstöße 15 feindliche Panzerkampfwagen adaeichoiien. Bei nächtlichen Luktanaeiffen auk wickkiae .t->..M/Eaynyose oee Sowjets -m 'Seiner des overen Don wurden 14 Transvorkzüge durch Bomben vernichtet. Im mittleren Frontabschnitt verlor der Feind bei erfolgreichen eigenen Stoßkruppunkernehmen 332 Gefangene und 999 Tote. Eine Flakbakkerle sowie 216 Bunker und Unterstände wurden zerstört.

Wie durch Sondermeldung bekannkgegeben, war es der 2. sowjetrusiischen Skoßarmee sowie Teilen der 52. und 59. sowjekrusfischen Armee im Februar dieses Jahres gelungen, über den gefrorenen Wolchow nördlich des Jlmensees vor­stoßend, eine liefe Einbuchtung in die deutsche Abwehrfroqt zu erzielen. Anker Führung des Generals der Kavallerie Lindemann haben Truppen des Heeres und der Waffen-^, dabei auch spanische, niederländische unk flämische Areiwil- ligenverbände, hervorragend unterstützt durch die Luftflotte des Generalobersten Keller, nach monakelangcn erbitterten Kämpfen unter schwierigsten Wetter, und Geländeverhält­nissen diese feindlichen Armeen zunächst voy ihren rück- markigen Verbindungen abgeriegelt, dann immer mehr zu- sammengedrängk und heute endgültig vernichtet. Damit ist die großangelegke Durchbruchsoffensive des Feindes über den Wolchow mit dem Ziel der Enksekmna ve-

jlyenerl uns zu einer schweren Niederlage des Gegners ge- worden. Die größte Last dieser Harken Kämpfe haben In­fanterie und Pioniere getragen. Der Feind verlor nach den bisherigen Feststellungen 32 759 Gefangene, 649 Geschütze, 171 Panzerkampfwagen, 2994 Maschinengewehre, Granat- werfer und Maschinenpistolen, sowie zahlreiches sonstiges Kriegsmakerial. Die blutigen Verluste des Feindes über­steigen die Gefangenenzahl um ein Vielfaches.

Schwere Artillerie des Heeres nahm Jndustriewerke von Leningrad und den Schiffsverkehr in der kronstädker Bucht unter wirksames Feuer. Im Gebiet von Murmansk warfen Kampf, und Sturzkampfverbände Bahnanlagen und Lagerhallen in Brand. Begleikende Jäger schossen 12 feindliche Flugzeuge ohne eigene Verluste ab.

In Nordafrika wurden britische Kräfte im Raum südlich von Marsa Malruk erneut geschlagen und zum weiteren Rückzug nach Osten gezwungen. Dabei Halle der Feind schwere Verluste an Panzern. Das stark befestigte Marsa Matruk wurde eingeschlossen, die Verfolgung des Feindes fortgesetzt. Verbände der deutschen und italienischen Luft­waffe führten wirksame Angriffe auf britische Verteidi­gungsstellungen und bombardierten feindliche Kolonnen auf dem Rückzug. Jagdfliegerverbände schützten den Kampf­raum über der Panzerarmee und schossen ohne eigene Ver­luste zehn feindliche Flugzeuge ab. Im Nachschubdienst nach nordafrikanischen Häfen schossen Bordflakkommandos der deutschen Kriegsmarine am 27. Juni sechs britische Bomber ab.

Im Mittelmeer versenkte ein deutsches Unterseeboot vor Haifa einen Tanker und «inen Frachter mit zusammen 5999 BRT.

Auf Malta wurde in der letzten Nacht der Flugplatz Halfar bombardiert.

An der Südwestküst« England» warfen in der letzten Nacht stärkere SampffllegerverbAnde zum Teil au» gerin­ger köhe eine große Zahl von Bomben schweren Kaliber»

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Ivo. Jahrgang

und Tausende von Brandbomben auf kriegswichtig« An­lagen."

Kämpfe in Sumpf unk Ltrwald

Linzelheilen zur Kesselschlacht am Wolchow.

DNB. Wie das Oberkommando der Wehrmacht zu der Vernichtung starker bolschewistischer Kräfte im Wolchow- Kessel mitteilt, versuchte der Feind unter stärkstem Einsatz von Menschen und Material, von Artilleriefeuer, das sich bis zum Trommelfeuer steigerte, von zahllosen schweren Waffen, Schlacht- und Tieffliegern die schmale deutsche Riegelstellung vergeblich zu durchbrechen. Nachdem diese Angriffe unter schweren Verlusten für den Feind abgeschla- en waren, begann die planmäßige Verengung des Kessels. )er Feind leistete verzweifelten Widerstand gegen die deut­schen Truppen, die sich in dem Sumpf, und Waldgelände Schritt für Schritt vorwärtskämpften. Zunächst bei Eis und Schnee stürmen, später in metertiefem Schlamm der Sümpfe, Moraste und überfluteten Niederungen hatten die dort kämpfenden deutschen Truppen fast über­menschliche Leistungen zu vollbringen. Das täg­liche Leben und Kämpfen in Nässe und Schlamm war nicht weniger schwer als der Kampf gegen die sich verzweifelt wehrenden Bolschewisten. Erst Mitte Mai begannen die wenigen Straßen, die dieses von Urwäldern und Sümpfen bedeckte Gelänge aufweist, abzutrocknen, bis Ende Mai und im Verlauf des Juni anhaltende Wolkenbrüche erneut einen Zustand völliger Wegelosigkeit schufen. In diesen Morästen bauten die Pioniere zahllose Brücken und Knüppeldämme, beseitigten sie Minensperren und erledigten feindliche Pan­zer durch ihre Vernichtungstrupps. Artillerie und Panzer­abwehrkanonen unterstützten die Truppen, die jedoch häufig ohne den Schutz der schweren Waffen im Kampf standen, weil Geschütze und Munitionsfahrzeuge im Schlamm ver­sanken.

Der letzte Abschnitt des Kampfes war gekennzeichnet durch verzweifelte Ausbruchsversuche der auf engem Raum eingekesselten Bolschewisten. Der Höhepunkt dieser letzten Kämpfe war die Vernichtung einer Gruppe von feindlichen Offizieren und Kommissaren, die einen letzten verzweifelten Durchbruchsversuch unternahmen. Die Zahl der Gefangenen und Beute läßt sich bis jetzt noch nicht übersehen, da in den unzugänglichen Sumpfwäldern noch große Materialmengen der Bergung harren.

Die Luftwaffe konnte während der Schlechtwetter­periode die schweren Kämpfe der Infanterie nicht immer mit voller Kraft unterstützen. Erst in den letzten Wochen kamen die Verbände der Kampf- und Sturzkainpfflugzeuge im Kampf gegen die eingekesselten Bolschewisten zur vollen Wirkung. Die Sturzkampfflugzeuge bahnten der vordrin­genden Infanterie den Weg durch Zertrümmerung stark befestigter Feldstellungen und Zerschlagung feindlicher Truppenmassen, die sich zu Gegenstößen und Durchbruchs­versuchen bereitstellten. Bei der Erkundung der Entset­zungsangriffe, die von außer her gegen die Riegelstellung geführt wurden, leisteten die Aufklärungsflugzeuge ent­scheidende Dienste. Im Laufe der rollenden Angriffe wur­den zahlreiche Panzerkampfwagen und Geschütze sowie Flakstellungen und Nachschubkolonnen durch Bombenvoü- treffer zerstört und zersprengt. Durch unermüdlichen Einsatz­gelang es ferner, den gesamten Nachschubverkehr des Feindes von Osten her empfindlich zu stören und teil­weise ganz zu unterbinden. Auch die Versuche der Bolsche­wisten, während der Nachtstunden die eingeschlossenen Kräftegruppen aus der Luft zu unterstützen, scheiterten an der Aufmerksamkeit der deutschen Jäger, die zahlreiche Transportflugzeuge abschossen. So konnte der sich zäh verteidigende Feind, durch die Zusammenarbeit von Heer und Luftwaffe auf engstem Raum zusammenge- drüngt. in Teilgruppen zerschlagen und schließlich endgültig vernichtet werden.

Falsche Vorstellungen

Sie müssen deutsche Ueberlegrnheit anerkennen.

Die neuen unerwarteten Niederlagen in Nordafrika haben die Engländer so stark erschüttert, daß einige Zeitun­gen sich veranlaßt sehen, gewisse liebgewordene Vorstellun­gen als unberechtigt nachzuweisen. Dazu gehörten vor allem von Emigrantenseite genährte Illusionen über den Kampf­wert der deutschen Soldaten und über das taktische Können der deutschen Generäle. Solche Behauptungen dienten seit Anfang dieses Krieges dazu, nach schweren Niederlagen den Widerstandswillen der englischen Bevölkerung aufzurichtm. Das Seltsame war, daß die Oeffentlichkeit der Feindländer sich derartige Märchen immer wieder auftischen ließ, obwohl jeder dersiegreichen Rückzüge" klar und eindeutig die Ueber- llegenheit der deutschen Truppen und ihrer Führung erwiesen hatte. Nach einer vonÄftonbladet" wiedergegebenen Londo­ner JNS-Meldung beschäftigt sich derEvening Standard" mit der populären englischen Vorstellung, daß die Deutschen geschlagen wären, sobald sie zu einemKrieg auf der Grund­lage der Improvisation" gezwungen würden. Das Blatt trist dieser Auffassung entgegen und schreibt, die deutschen mili-

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wenn es gelte, Feldzüge ohne von vornherein testgelegte Plane durchzuführen. Die Art und Weise, wie die Deutscher, kämps

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daß die Deutschen in m-,-- Initiative batt-n ebens-' wie bei Cbarkow