Aus Württemberg

Stuttgart. 8. Juni.

Mißlungenerschlagender" Gegenbeweis. Die 38 Jahre alte Agathe A. in Stuttgart entwendete ihrem Untermieter fünf Zwanzigmarkscheine aus seinem Zimmer. Ais dieser die A. des Diebstahls bezichtigte und bei der Polizei Anzeige zu machen drohte, wurde er von der Vermieterin und deren 33 Fahre alten Ehemann tätlich angegriffen und mit Fäusten traktiert. Frau Agathe leugnete den Diebstahl vor der Po­lizei zwar ab, lieferte aber das vermißte Geld einige Tage später mit der Erklärung ab, sie habe es im Puppenbettcheu ihres vierjährigen Kindes ausgefunden, das es aus dem Zim­mer des Untermieters zu Spielzwecken verschlepp: hohen müßte. Das Gericht verurteilte die Angeklagte wegen Dieb­stahls und Körperverletzung zu zwei Monaten 15 Tagen Ge­fängnis. Ihr Ehemann erhielt einen Monat Gefängnis.

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Schrömberg Kr. Balingen. (6 0 Ia hr e i n d er g l e chen Familie.) Vor 60 Jahrentrat dernunmehr 76 Jahre alte Jakob Hauschel aus Schorzmgen als Backerlehr- Ana bei Joses Baier, Bäcker und Landwirt m Schömberg ein. Fünf Generationen hat er während dieser langen Zeit bei Ser Familie Baier kennengelernt.

- Reutlingen. (ToÜesfal l.)Jnsolg° He^jchlaas ver-

schied im Alter von 58 Jahren der Vorstand des stadt. Steuer­amts. Stadtamtmann Heinrich ZMiardt. ,

- Reutlingen. (40 ähriges Arbeltsiubtlaum) Stanzer Eugen Schlegel, in Eningen feierte bei der Maschi-

Heilbronn

Rahmer in

rag

Schorndorf. (93 Jahre alt.) Die älteste Einwohne­rin der Stadt, Frau Luise Benz, die Gattin des Schuhma- chermeistcrs Karl Benz, feierte bei guter Gesundheit ihren 93. Geburtstag.

Hechingen. (Ablieferungssoll wert uber­troffen.) Die Kreisleistung des Landvolks hat im Gebiet der Kreisbauernschaft Hechingen einen sinnfälligen Ausdruck in der hohen Ablieferung gefunden. Bei Brotgetreide sowohl als auch bei Gerste und Hafer war die Ablieferung weit grö­ßer als angeordnet, ähnlich gut war die Ablieferung bei Kartoffeln. Die Bauern der Kreisbauernschaft Hechingen ha­ben mit ihrer vorbildlichen Haltung gezeigt, daß es bei gu­tem Willen möglich ist. noch bedeutend mehr abzuliesern, als in der Festsetzung des Ablieferungssolls verlangt wird.

Stein Kr. Hechingen. (Den Zeigefinger ver­loren.) Bei Arbeiten an der Bandsäge verletzte sich dieser Tage der 68 Jahre alte Jakob Wolf so schwer, daß ihm der Zeigefinger an der linken Hand abgenommen werden mußte.

Königsbronn Kr. Heidenheim. (Goldenes Ar- bsitsjubiläum.) Das Gefolgschaftsmitglied der Brauerei Haible u. Weischedel, Josef Traub, konnte dieser Tage das 50jährige Arbeitsjubiläum feiern.

Ülm a. D. (Deutsche Hirsche für Bulga­rien.) Im Laufe dieses Monats gehen von Ulm sechs le­bende Hirsche nach Bulgarien ab. Die Lieferung erfolgt mit der Bahn bis Wien und von dort aus zuSchiff auf der Do­nau.

serrnngen. Kr. lltm. (3 Finger abgeauetscht.) Der Metalldrücker Fritz Fausel verunglückte dadurch, daß er sich mit einer Blechstauze-drei Finger abstanzie. Er mußte sofort in ärztliche Behandlung genommen werden.

Waldfee. (Zusammenstoß zweier Radfah­rer.) Ein jüngerer und ein älterer Radfahrer stießen zu­sammen. Der ältere Mann stürzte dabei so unglücklich, daß er den Schenkel brach.

Ratzcnried Kr. Wangen. (Im 90. Lebensjahr ge­storben.) Im Alter von 89 Jahren starb im hiesigen Schloß die letzte Reichsgräfin Maria von Beroldingen. Mit ihrem Tod ist die Familie, die seit 1811 hier ansässig war, erloschen.

Friedrichshofen. (Auf der Schwarzfahrt töd­lich verunglückt.) Ein tragisches Ende fand eine Schwarzfahrt, die zwei Männer aus Friedrichshafen mit einem Motorrad unternahmen. Zwischen Allmannsweiler und Gerbertshaus wurde das Fahrzeug aus einer als gefährlich bekannten Kurve getragen und stieß gegen einen Baum. Der Beifahrer. Vater, mehrerer Kinder, wurde vom Motorrad ge­schleudert und erlitt einen Schädelbruch, dem er kurze Zeit später erlag, während der Fahrer gegen den Baum geworfen wurde und mit einem schweren Beckenbruch ins Krankenhaus eingelicfert werden mimte.

Mannheim. (Eh r l o se r F e l d P o st in a r d e r!) Der 57 Jahre alte Albert Hintz in Mannheim war beim Stab eines Fliegerhorstes beschäftigt. Obwohl er selbst 11 Jahre lang Soldat war den Weltkrieg mitgemacht hat und sein Sohn im Feld steht, benützte er die Gelegenheit, um vier Feldpost­päckchen zu berauben und ihnen Zigaretten zu entnehmen, die er selbst rauchte statt sie den Soldaten zukommen zu lassen, für die sie bestimmt waren. Das Sonüergericht Mannheim verurteilte ihn zu 1>L Jahren Zuchthaus.

Mannheim. (Unbelehrbarer Schwarzschlach­ter.) Der Metzgermeister Josef Flasack aus Durmersheim wurde am 1. Juni 1942 vom Sondergericht Mannheim zu U/s Jahren Zuchthaus verurteilt, weil er drei Kälber und ein Schwein schwarzgeschlachtet und das Fleisch in seiner Metzgerei ohne Fleischmarken verkauft hat.

Eberbach. (9 3. Jahre alt.) In Farrenbach bei Cber- bach vollendete Altschreinermeister Karl Hafner in guter Ge­sundheit sein 93. Leb^sjahr, während in Eberbach Frau Wilhelmine Riedinger, geb. Gräf, ihren 90. Geburtstag be­

suchen. (Die älteste Bürgerin.) Die älteste Ein­wohnerin von Buchen, Frau Lisette Farrenkops, wurde 91 Jahre alt. In Mosbach wurde Maschinenmeister a. D. Wilhelm Müller 85 Jahre alt.

(I) Karlsruhe, (löjähriges Mädchen vermißt.) Hier entfernte sich ohne größeren Geldbetrag und ohne Lebensmittelkarten und Ausweise die 1926 geborene Edith Kamps von Zuhause, um sich mit Schulfreundinnen zu treffen. Wohl wurde die Vermißte noch am 27. Mai in Baden-Baden und am 28. Mai gegen 14 Uhr in der Karls­ruher Bahnhofswirtschaft gesehen, jedoch fehlt seither )ede Spur.

(!) Ettlingen. (Erhängtaus Furchtvor Strafe.) Erhängt hat sich ein löjähriger Bursche, vermutlich aus Furcht vor zu erwartender Strafe.

(!) Spessart bei Ettlingen. (Der unbewachte Au. gen blick.) Das 2jährige Töchterchen der Eheleute Richard Weber fiel in einen Kessel, der mit gekochter Wäsche gefüllt war. Ins Krankenhaus verbracht.'starb das Kind an den er­littenen Verletzungen.

(!) Lahr. (Einrichtung einer Lehrerbil­dungsanstalt.) Im Zuge der Errichtung von Lehrer­bildungsanstalten in Baden ist auch hier eine solche Anstalt eröffnet worden. Sie ist in der Boelcke-Schule untergebracht worden. Nach dem Kriege wird die Lehrerbildungsanstalt ein den modernen Anforderungen genügendes Heim erhalten.

Freiburg. (Das kommt davon.) Ein Einkaufohne" macht sich heute nicht mehr bezahlt. Dies mußte auch die Mo­distin A. K. I. in Freiburg erfahren. Nachdem sie in den Monaten Januar bis März 1942 eine Reihe von Spinnstof­fen, Handtüchern und Hemden sich punktfrei zu verschaffen gewußt hatte, wurde sie nunmehr vom Amtsgericht in Frei­burg zur Geldstrafe von 900 Mark, an deren Stelle im Falle der Unbeibringlichkeit drei Monate Gefängnis treten, ver­urteilt. Dieohne" erworbenen Stoffe und Kleidungsstücke wurden eingezogen. Die Unbelehrbare ist damit sowohl den bezahlten Kaufpreis als auch die Ware los und muß oben­drein noch die Strafe bezahlen.

Stratzburg. (Uebernahme eines Teils der Kli- nikendurch dasDRK.)Jn Anwesenheit von Vertretern der Partei, des Staates, der Wehrmacht und des T>RK fand die Uebernahme eines Teiles der Straßburger Universitäts­klinik durch das Deutsche Rote Kreuz statt. Zugleich wurde der Hörsaal der neuen Augenklinik seiner Bestimmung über­gebe"

Lehrlinge rücken auf.

ÄiSG. Von der DAF-Gauwaltung erfahren wir: Eine badische Spezialfabrik für Sicherheitsschlösser machte die Wahrnehmung, daß es sich als,äußerst vorteilhaft bewährte, im ^gegenwärtigen Augenblick die Lehrlinge mehr als bisher zur Produktion heranzuziehen. Denjenigen, die sich bislang als gute Arbeitskräfte erwiesen, werden unter Gewährung von Äkkordprämien verantwortungsvolle Arbeiten übertra­gen. Hierdurch wird nicht nur in vielen Fällen eine Lei­stungssteigerung für den Betrieb erzielt, sondern gleichzeitig ein beruflicher Nachwuchs herangebildet, der zu einem beacht­lichen Prozentsatz bi? Lücken auszufüllen vermag, die durch Einziehung der Wehrpflichtigen entstanden sind.

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Sicherung -er Arzneimitielversorgung

-r DNB Berlin,, 5. Juni. Die Kriegsverhältniffe haben eine straffe Planung im Arzneinnttelwesen erfordert. Insbeson­dere durch Ausschaltung von jedem überflüssigen Verbrauch bezw. Einsatz von Mann und Material. Es wurde daher eine Reihe in gesundheitlicher Hinsicht völlig entbehrlicher Betriebsstätten geschlossen und für die Herstellung einer An-

keiten aus Medizin, Pharmazie und Wirtschaft angehören, befaßt sich in regelmäßig und systematisch fortgeführter Ar­beit mit weiteren Rationalisierungsmaßnahmen. Von ihm werden den zuständigen Reichsstellen Vorschläge gemacht für eine weitere Ausmerzung unnötiger Produktion, aber auch für die Förderung brauchbarer und wertvoller Erzeugung, wobei die Erhaltung der bisherigen Gesamtkapazität der Ärz- neimittelherstellung oberstes Gebot ist. Von dieser Seite sind auch wertvolle Vorschläge für eine Typisierung von Arznei­fertigwaren. vor allem für die wichtigsten Anwendungsge­biete, wie Schmerzbekämpfungsmittel, Fiebermittel. Einrei­bemittel und ähnliche aematbt worden.

Die Durchführung dieser in pharmazeutischer Hinsicht mustergültigen Vorschläge durch die Industrie wird für die Arzneimittelherstellung. -Verordnung und -abgabe eine we­sentliche Vereinfachung und Klärung bringen. Die Pharma­zeutische Industrie hat aus eigenem Verantwortungsbewußt- sein ebenfalls bereits Nationalisierungsmaßnahmen vorbe­reitet und führt sie zurzeit durch, so die Reduzierung der ver­schiedenen Größen und Packungen. Auf diese Weise wird die Arzneimittelversorgung sichergestellt bleiben, wenn die Be­völkerung in richtiger Einstellung zum Arzneimittel nicht unnötig Arzneimittel kauft und anwendet.

Srkursnn, 5. suni 1942

Hm Lreitag sbenck ging nack sckwerem Leiden mein lieber Hlann, unser guter Vater, OroLvater, Lckwiegervater, krucker, Lckwager unck Onkel

ZulSus ksuckßv

kSSLSE

im Hlter von nakeru 67 jakren von uns.' In tiskem Leid:

K vis Oattin: krsu Luis« ASurkIs, geb. 8 Liiiicd. Otto KSurkI«. August

8 Ksuckls r. 2t. bei cker Webrm. mit Lam. 8 krit» «ülxlu mit Lrau ttlss, geb. KLuckIe. 8 ttmiUs ksuLkt«. Slsx »Luckls 2 2t V i. Westen. «ksltsr «Surkls 2.2t. i. Osten 8 nebst allen Hnverwancktsn.

^ Leerckigung vienstag nacbmittag V, 3 Llkr.

LcliluL cier ^NLeigenannalime 8 I/Irr vormittags

Aotsndsrli, den 7. funi 1942

d/lsine liebe Lebwestsr, unsere gute Tante unck Oroktsnte

krsalviii Amalie Lrirsdsrä

ist beute trüb im HIter von 81 fsbren sankt entscblaten.

vieScbwester: krsu kmili» Zlolrur

mit allen Hnverwancktsn.

keerckigung: vienstag nacbmittag 2^/, Ubr vom lVlarktplats in bleuenbürg aus.

»Ieus,rx, 8. suni 1942

vsnlissgung

Lür ckis vielen Leweiss kerrlicksr Hnteil- nabms, ckis wir beim Verluste unseres lieben Kindes iitsr» NolsnÄ von allen Leiten erkabren ckurkten, sagen wir auk ckiessm Wege kerrlicben Dank.

In tieker llrauer:

ksmttis kritr Pksitter 2 »Walckeck« mit allen Hnverwanckten.

vllsnsltsg s. Zun», 20 Llkr, keine dlscbmittagsvorstellung

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Line Lustspielckslikatesse, gespickt mit enkückencken kleinen Lreckbeiten unck wit-ugen Oberrasckungen

vis Deutsche VocDevsvilsu Oer Lieg von Kertsck

fugencklicbe unter !8 fak- ren nicbt 2Ugelassen.

Oie Vorstellung beginnt mit cker Wocbensckau. LünktlickesLrsckeinen er­beten, cka wäkrenck cker Wocbensckau-Vorkükrung kein Linlak

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Eintritt NIU. 0.80 u. t.- vnitorn»erte tislde Ureise

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Hier lliess borrb'ebe Livree- Mar, als sie jung noeb, aut cker i-töb^l Zetrt glänrt sie rwar eebon an

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docb kann man gut sie noeb verwenden'

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Ver Lrontardeiter, der im Osten sieb kleikig regt auf seinem Losten, trägt praktiseb sie und nickt rur 2>sr, und tükit sieb wirklick woki in ikr.

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