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Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

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Nr. IIS

Neuenbürg, Dienstag den 19. Mai 1942

10V. Jahrgang

52 VriteirsSligzeuge an einem Tag

Schwere Niederlage der englische« Luftwaffe Neuer grober Erfolg vor Amerikas Kiffte Siegreiche Panzerschlacht im Raum vor Charkow

DNB. Aus dem Führerhauptquartier» 18. Mal. Das Oberkommando der Wehrmacht gebt bekannt:

Auf der Halbinsel kertsch gehen die Reste des geschla­genen Feindes trotz verzweifelter Gegenwehr ihrer Ver­nichtung entgegen. In» Raum von Charkow führten unsere Gegenangriffe zu einer Panzerschlacht, in deren Verlauf 56 feindliche Panzer abgeschosfen wurden. Weitere 54 sow­jetische Panzer wurden durch Luftangriffe außer Gefecht gesetzt.

2m Abschnitt des Zlmensees führten kampffliegerver- bstnde vernichtende Schläge gegen Truppenunkerkünfte und Rachschubkolonnen des Feindes. In Lappland wurde im Angriff weiter Gelände gewonnen. Im rückwärtigen Ge­biet zerschlugen ungarische Truppen in mehrtägigen Kämp­fen eine aus bolschewistischen Banden bestehende feindliche Sräftegruppe. Im Seegebiet von Murmansk erzielte die Luftwaffe Bombenvolltreffer auf fünf großen Trans­portern.

lieber Malta wurden fünf britische Flugzeuge zum Ab­sturz gebracht.

Wie durch Sondermeldung bekanntgegeben, versenkten deutsche Unterseeboote an der Ostküste von Nordamerika, im Karibischen Meer und vor der Mündung des Mississippi 1? feindliche Handelsschiffe mit zusammen 105 000 BRT. Zwei weitere Schiffe wurden durch Torpedolresfer schwer beschädigt. An der englischen Südküste bombardierten leichte Kampfflugzeuge mit guter Wirkung die Hafen- gebieke von Folkestone und Hastings.

Vox der niederländischen Küste beschädigken Minensuch- «nd Vorpostenboote im Kampf mit britischen Schnellboo­ten ein feindliches Bool durch Artikerietrefser.

An der Kanalküste schossen deutsche Iäger ohne eigene Verluste 15 britische Flugzeuge ab. In der nördlichen Nord­see ariffen starke britische Lufkstreillräfte den Kreuzer »Prinz Eugen" erfolglos an. Sie wurden unter schwersten Verlusten zurückgeschlagcm. Der Kreuzer und feine Begleit- fahrMge schossen 7. Jäger und Flakartillerie 22 der an- zreifenden Bomber ab, so daß der Feind bei diesem An- grisfsversuch über die Hälfte eines Verbandes verlor.

Drei britische Bomber wurden über der Deutschen Bucht, fünf über der westlichen Ostsee zum Absturz gebracht. Damit verlor die britische Luftwaffe am gestrigen Tage und in der vergangenen Nacht bei ihren Angrisssversuchen auf deutsche Seestreitkräfte und auf die besetzten Gebiete sowie bei Anflügen der deutschen Küste insgesamt 52 Flug­zeuge. Bei diesen Kämpfen gingen nur drei eigene Iagd- flugzeuge verloren, deren Besatzungen gerettet werden konnten.

Bei den Erfolgen deutscher Unterseeboote vor Amerika hat sich das Boot des Korvettenkapitäns Schacht besonders ausgezeichnet.

Der Oberwachkmeister Müller einer Sturmgeschühab- teiluna schoß am 17. Mai 11 feindliche Panzer ab."

«i»

DNB. In pausenlosen Einsätzen greifen die deutsche Kriegsmarine und Luftwaffe die Versorgungswege des Feindes an. Einen Beyriff von der Arbeit unserer Unter-

leebootbesatzung macht man sich, wenn man das Versei»- kungsergebnis vom 1.17. Mai zusammenzählt.

In dieser Zeit, also in stark einem halben Monat, wur­den nicht weniger als 97 feindliche HandelsWsse mit insge­samt 5Z4 800 BRT versenkt, davon allein 82 Schisse mit 480 500 BRT durch Unterseeboote in atlantischen und ame­rikanischen Gewässern. Bis dicht vor die amerikanischen un- kanadischen Höfen haben unsere Unterseeboot-Besatzun­gen den Kampf vorgetragen.

Von Land aus können die Amerikaner beobachten, wie ihre Schiffe, die ihnen Oel, Gummi, Erze, Lebensmittel und zahlreiche, für den Rüstungsbedars wichtige Rohstoffe zubringen sollen, kurz vor Erreichen des schützenden Hafens versenkt wurden. Keine Verstärkung des Sicherungs- und Bewachungsdienstes, keine Minensperren und kein Bluffen hilft ihnen mehr, die Unterseeboote der Achse wissen ihren Feind zu stellen, wo er sich auch immer aufhält. Bis in seine entlegendsten Schlupfwinkel verfolgen sie ihn und bringen ihm Vernichtung.

Ll-Boote rn M Msipyr-Oelta

Der Nationalstrom der USA Kampfgebiet.

DNB. Das Auftauchen deutscher Unterseeboote vor der Mündung des Mississippi ist wieder ein besonderer Erfolg der aus allen Meeren operierende« deutschen Unterwasser- streitkräste.

Der Mississippi der Vater der Gewässer, wie ihn die Ureinwohner nannten ist der größte Strom Nordameri­kas und mit dem Missouri der längste Strom der Erde. Er entspringt im Norden Minnesotas. Kurz vor Minneapolis wird er schiffbar. Er berührt dann St. Pau! und führt in einer Länge von 3115 km zum Mexikanischen Golf bei Neu- Orteans. Durch leine Länge, Größe und die Gewalt seiner Strömung bildet er für die Nordamerikaner ein nationales Symbol. Man kann sich also die Wirkung auf die öffent­liche Meinung Amerikas vorstellen, wenn jetzt das Auf­treten deutscher Unterseeboote im Mississippi-Delta bekannt- o»oeben wird.

Das Erdbehsrr m Emaöo»

200 Tote Keine Nachricht bo« öen Galirpagos-Infcl«

Buenos Aires, 17. Mai. Nach Wiederherstellung der Fernsprechverbindungen mit Ecuador liegen nunmehr auch Nachrichten über den Umfang der durch das Erdbeben un­gerichteten Verwüstungen im Landesinnern vor. Besonders schwer getroffen wurde die Provinz Esmaraldas im Nor­den des Landes, wo überall große Erdrisse ausgetreten sind. Die Ortschaften Rio Chico, Mnisne und Bella Vista find vollständig zerstört. Auch Calceda, Bahia und Sanvicentk wurden stark mitgenommen. Der Schaden an Gebäuden in den genannten Provinzstädten wird ans viele Millionen Suares geschätzt. Die Gesamtzahl der Todesopfer erhöhte sich durch neue Meldungen auf rund 200.

Mit dem Erdbeben war auch ein starkes Seebeben im Pazifik verbunden. Infolgedessen ist man über das Schicksal der Bewohner der zu Ecuador gehörenden Galavagos- Jnseln sehr besorgt, zumal bisher von dost keinerlei Nachrichten eingetronen sind.

Vernichtende Umklammerung

Konzentrischer Angriff auf die eingekeffelten Sowjets im Nordostzipfel der Halbinsel Kertsch

Berlin, »18. Mai. Wie das Oberkommando der Wehrmacht nntteilt, wurden von den deutschen und rumänischen Trup­pen am 17. Mai verzweifelte Ausbruchsversuche, die von den M dem Nordostzipfel der Halbinsel Kertsch zusammenge- ruttgten Bolschewisten unternommen wurden, abgeschlagen. ..Nachdem die zweitägigen, mit größtem Menschcncinsatz »cstchrten Anstürme des eincstschloffenen Gegners mit dem reaus der vernichtenden Umklammerung zu befreien, »rMagxn worden waren, gingen in den Mittagsstunden g/.^-.Mai die Verbündeten Truppen unter Einsatz starker rnllerie im konzentrischen Angriff zur Vernichtung der wgekeffelten Bolschewisten über.

Hierbei entbrannten erbitterte Kämpfe um die Anlagen me.> Hüttenwerkes, wo der Feind jedes einzelne Gebäude "'d Zum äußersten verteidigte.

Ein erneuter Versuch des Feindes, im Rücken der vor- erpen deutschen Angriffswelle zu landen, wobei er dieses nai zwei Kanonenboote benutzte, mißlang. Auch die in »nem alten Festungswerk eingeschloffenen Bolschewisten lei- twch zähen Widerstand, der jedoch ihre Vernichtung icht aufhalten konnte. Wie hart diese Kämpfe waren, um den ^tzten verzweifelten Widerstand des Feindes zu brechen, geht ' daraus hervor, daß an einer einzigen Stelle auf iiao Raum 950 gefallene Bolschewisten gezählt und über ivo Gefangene gemacht wurden.

- mittleren Abschnitt der -Ostfront waren die deutschen puppen bei örtlichen Angriffen erfolgreich. Bei einem dieser

Vorstöße wurde der feindliche Widerstand so gründlich zer­schlagen, daß sich -die Bolschewisten fluchtartig zurückziehen mußten. Die deutschen Truppen blieben dem fliehenden Geg­ner auf den Fersen und konnten dadurch einen breiten Ge­ländestreifen mit mehreren befestigten Ortschaften und Feld­stellungen dem Feinde entreißen. Im Verlauf weiterer ört­licher Angriffe erweiterten die deutschen Truppen einen in den letzten Tagen gewonnenen Brückenkopf und stehen nun nach Wegnahme mehrerer Ortschaften in harten erfolgreichen Kämpfen um einen wichtigen Straßcnknotenpunkt.

Im nördlichen Abschnitt der Ostfront wurden feindliche Vorstöße unter hohen blutigen Verlusten für den Gegner abgowehrt, wobei deutsche Panzervernichtungstrnpps be­trächtliche Erfolge hatten.

An der Jlmenseefront belegten am Sonntag deutsche Kampfflugzeuge feindliche Kraftfahrzeugansammlungen in der Nähe einer Brücke mit Bomben und brachten Tanklager und Muuitionsfahrzenge zur Explosion. Ueber 270 Fahr­zeuge wurden in Ortschaften und auf Nachschnbstraßen durch Bombentreffer zerstört. Bei der Bekämpfung feindlicher Ar­tillerie wurden zwei Batterien durch Volltreffer vernichtet. Nach einem Angriff tieffliegender deutscher Kampfflugzeuge nordostwärts des Jlmcnsees auf feindliche Stellungen, Wald­lager und Versorgungsdepots wurden im Abflug starke Brände und Explosionen beobachtet. In Luftkämpfen schossen deutsche Jäger über der Jlmenseefront ohne eigene Verluste drei feindliche Flugzeuge ab.

RoosevelhderHaupittiegsverbrechek

In Lißnoon, wo die >oeben aus Nord- und Mik-

lelamerika zurückgekehrten deutschen Diplomaken sich

kurze Zeit aufhietten, machte Gesandter Dr. Thom-

s en. der bisherige deutsche Geschäftsführer in Washing­ton, einem Pressevertreter gegenüber bemerkenswerte

Ausführungen über die verhängnisvolle Politik Roofe-

velts und ihre Beweggründe.

Gesandter Dr. Thomsen erklärte u. a.: Es unterliegt für mich keinem Zweifel, daß das Ziel Roosevelts die Welt­herrschaft ist. Roosevelt begnügt sich nicht mehr mit der Monroe-Doktrin und der nordamerikanischen Führung im amerikanischen Raum, sondern er hat seit Jahren planmä­ßig in die ostasiatischen und europäischen Dinge eingegris- fen: Erdrosselungspolitik gegen Japan, Einkreisungspolitik gegen Deutschland. Jeder, der die Dokumente über den Ans­bruch des Krieges genau studiert, weih, wie die Botschafter Roosevelts in England, Frankreich, Polen und der Sowjet­union alles getan haben, um die Regierungen und Völker gegen einen Ausgleich mit Deutschland aufzuhetzen, und wie es schließlich Roosevelt gelang, Polen, Frankreich und Eng­land in Len Krieg gegen Deutschland zu stoßen. Die Roose- veltsche Politik trägt di« Hauptschuld an diesem Krieg. Die USA haben auch Japan ohne Grund in jeder Weise, wirtschaftlich durch die Kündigung des Handels- und Freund- schaftsvertrages und die Ausfuhrsperre, politisch durch Ein­kreisung herausgefordert, bis schließlich Japan diese Er» drosselungsschlinge mit dem Schwert durchschlug. Die Folge war: di« Nordamerikaner haben die Philippinen und die Stützpunkte von Guam und Wake verloren, die Holländer haben ihre gesamten niederländisch-indischen Besitzungen eingebüßt, die Engländer Neu-Guinea, Hongkong, Malayc und Burma. Tschiangkaffchek ist von allen wichtigen Verbin­dungen mit der Außenwelt abgeschnitten und sein Kamps ist bofinunaslos oeworden.

Aus die Frage, in weichem Ausmaße oie UL-A unstano« seien, ihren Freunden die ihnen versprochene Hilfe auch tat­sächlich zu bringen, erwiderte Gesandter Dr. Thomsen, daß bis jetzt alles, was Roosevelt an militärischen Hilfeleistun­gen, Waren- und Waffenlieferungen und an Steigerung der Kriegsproduktion ankündigte, Bluff war. Dr. Thom­sen erinnerte in diesem Zusammenhang an die überhebliche Ankündigung Roosevelts, Japan in 90 Tagen zu besiegen. Auch die astronomischen Ausführungsziffern Roosevelts seien Bluff. Aus Mangel an Rohstoffen, Facharbeitern und Ma- schirren sei die Verwirklichung des Rooseveltschen Rüstungs­programms unmöglich. Die Tonnageknappheit sei schon jetzt so stark, daß man in den USA davon redet, den Verkehr nach Südamerika mit kleinen Segelschiffen aufrechtzuerhal­ten. Die Gesamtsituation werde für die USA vor allem durch die grandiosen japanischen Eroberungen amerikanischer Be- zugsgebiete für Kautschuk, Zinn und Wolfram sowie gewal­tige Ostgebiete immer schwieriger.

Der Gesandte sagte dann über Roosevelts wirkliches Kriegsziel:Es ist meine feste Ueberzeugung, daß Roose­velts Krieg nicht dem amerikanischen Volke, dessen über­wiegende Mehrheit am liebsten im Frieden geblieben wäre, nützen kann, sondern er dient einfach der Wiederherstellung der Weltgeltu ng des Judentums. Damit ist dem amerikanischen Präsidenten, der bekanntlich von jüdischen Beratern, wie Bernhard Baruch, Felix Frankfurter, Samuel Rosenmann, Henry Morgentau u. a. umgeben ist, gedient. Wie wenig begründet die Reden Roosevelts über Gott, das Christentum, die Religion und die Humanität sind, ergibt sich aus Roosevelts Pakt mit den Bolschewisten, der größten Gottlosen-Organisation der Welt. Skrupellos würde Roose­velt bereit sein, Europa dem Bolschewismus zu überlassen, wenn die europäischen Völker dies nicht aus eigener Kraft verhinderten."

Dr. Thomsen erklärte weiter, daß man in den USA viel vom jetzigen Krieg als demWeltkrieg Nr. 2" spreche, dabei sei der gegenwärtige Krieg doch völlig anders.Damals konnten die Amerikaner in Europa landen und ihre gan­zen Streitkräfte auf einem schmalen Frontabschnitt emsetzen. Heute dagegen stehen sie zum ersten Male in der Geschichte in einem Zweifrontenkrieg und sind gezwungen, ihre Kräfte auf ungeheure Entfernung hin zu zersplittern. Den Sieg der Dreierpaktmächte werden die Vereinigten Staaten nicht mehr aufhalten." Ueber die Stimmung in der USA führte Dr. Thomsen aus:Das amerikanische Volk hat für diesen Krieg keine Seele und ist nicht mit dem Herzen dabei. Es hat noch nicht verstanden, worum es geht. Der Amerikaner im Mittelwesten hat nicht das Gefühl, daß der Krieg ihn etwas angehe. Woher soll auch nach den erlittenen Rück­schlägen der Erfolg kommen, der die Kriegsbegeisterung auslöst? Mit der ParoleNiederlagen sind der erste Schrift zum Sieg" kann man auf die Dauer niemand Kriegsbegel- sterung machen."

Der Gesandte äußerte sich dann noch kurz zu der Wirt­schaftslage Amerikas.Während die Kaufkraft zunimmt, hat die Produktion gedrosselt werden müssen. Als letzten Aus­weg veginnen oie Amerikaner jetzt, alle früher alsnazi­stisch" verpönten Methoden selbst nachzuahmen. Wirklich« Einschränkungen werden in Amerika selbst erst in einigen Monaten spürbar werden. Wohl ist ein landwirtschaftlicher Ueberfluh vorhanden, aber es ist die Frage, wie man ihn verteilen kann. Es Hibt in Amerika eine furchtbare büro­kratische Ueberorg-amsation, die genau das Gegenteil von dem ist, was man von einem .,vrokt-'-b-n Volk" erwartet.