Samstag den 1«. Mai 1642
Der Enztäler
16V. Jahrgang Nr. 118
Im Spiegel der Zeit
Ans der Erwartung heraus.
Auf der Krim hat der deutsch« Soldat der Welt bewiesen, wie gut er den harten Winter überstanden hat. In stürmischem Draufgängertum hat die deutsche Wehrmacht die erstarrten Winterstellungen verlassen und die Verteidigungsfront der Sowjets durchstoßen. Nicht die zahlenmäßige Ueberlegenheit, auch nicht die nach modernsten Gesichtspunkten ausgebauten schweren Verteidigungsanla- gen und ebensowenig die Massierung der schweren Waffen des Gegners konnten den deutschen Angriff auch nur einen Augenblick ins Stocken bringen. Was die Sowjets in monatelanger Befcs'gungsarbeit geschaffen hatten, wurde in wenigen Tagen von den deutschen Sturmtruppen zerschmettert. In Moskau wie in London und Washington hatte man auf Grund dieser riesigen Vorbereitungen der Sowjets bereits von einer Aufrollung der deutschen Ostfront von der südlichen Flanke her geträumt und gehofft, damit eine Wendung der militärischen Lage im Osten und für den ganzen Krieg herbeiführen zu können. Auf deutscher Seite waren die bolschewistischen Anlagen ebenso bekannt wie die Bereitstellung starker Angriffstruppen. Der Führer aber weiß, daß er sich jederzeit auf seine Soldaten verlassen kann. Der deutsche Soldat lelbst ist sich nicht nur seiner militärischen und Waffenüberlegenheit bewußt, er ist sich auch seines Sieges sicher. Dazu kommt egi weiteres: er weiß, daß es nun wieder vorwärts geht, daß die erstarrte Front wieder beweglich wird. Er wurde deshalb auf der Krim auch mit den schwersten Verteidigungsanlagen der Sowjets und mit ihrem sturen Widerstand fertig. Es ist an Herrn Churchill, sich darüber zu äußern, wie er diesen neuen strategischen Erfolg der deutschen Krim-Truppen erklärt und wie er ihn seinem Volke verständlich machen soll. Denn als er erklärt hatte, daß nichts auf eine deutsche Offensive hindeute, war der deutsche Sieg auf der Krim bereits sichergestellt.
Wer lügt schamloser?
Churchill, der große Kriegsverbrecher und ebenso große Lügner, hat jetzt auf dem Gebiet des Lügens einen Konkurrenten bekommen: es ist sein Freund und Spießgeselle Roosevelt. Dieser hat nämlich geradezu ein Meisterstück amtlicher Lüge geliefert, als er seine Presse berichten ließ, im Korallenmeer sei die japanische Pazifikflotte vernichtet worden! Heber acht Tage hindurch hat Roosevelt mit verbissener Gereiztheit diesen Schwindel aufrechterhalten. Nsährend die Japaner längst die beiderseitigen Verluste in dieser Seeschlacht bekanntgegeben hatten, wußte er nur die angeblich vernichtenden Verluste der Javaner, nicht aber die eigenen anzugeben. Das wurde schließlich selbst einem Teil seiner Presse zu bunt. Sie stellte u. a. fest, wenn die japanische Flotte im Korallenmeer vernichtet wurde, warum haben die Amerikaner die Japaner dann nicht aus Neu-Guinea vertrieben? Weiter sagt man Herrn Roosevelt: es wurde behauptet, daß in der Seeschlacht im Korallenmeer eine japanische Landungsflotte angegriffen und vernichtet wurde, die Truppen und Material für eine Landung in Australien heranbringen sollte. Von amerikanischer Seite ist nichts über den Verbleib der japanischen Truppentransporte gesagt worden. Neuerdings haben einige amerikanisch? Zeitungen festgestellt, daß im Koral- lenmeer nur ein kleiner japanischer Verband auf eine kombinierte britisch-amerikanische Flotte gestoßen sei und wir frage» deshalb Herrn Roosevelt, ob man unter diesen Umständen von einer Vernichtung der japanischen Flotte forschen könne? Man rückt also dem Lügenbold im Weißen Hause jetzt hart auf den Pelz. Zum Lügenbereich Roose- velts gehört auch die Verniedlichung der Atlantikschlacht. Der deutsche Wehrmachtsbericht gab am Donnerstag die Versenkung weiterer 113 000 BRT an der Ostküste Nord- amerikas bekannt. Damit steigt die Versenkungsziffer in den amerikanischen Gewässern im Verlauf von rund 11 Tagen auf annähernd 400 000 BRT. Der amerikanische Flot- temdmiral Stark hat noch vor wenigen Tagen darauf hingewiesen, daß das Schicksal dieses Krieges davon abhängt, ob es gelingt, die U-Bootgefahr zu beseitigen. Auch darin «egt eine starke Kritik an der Ron^"-^''^en Lüa-niottik
Infanterie im Schlamm
Trotzdem das Ziel erreicht.
Von Kriegsberichter Gerhard Emskötter.
DNB. (PK.) Die Lage der Bolschewisten aus der Halbinsel Kertsch gestaltet sich von Stunde zu Stunde hoffnungsloser. An einem großen Teil der Sowjetdivisionen des Marschalls Timoschenko hat sich bereits ienes unerbittliche Schicksal vollzogen, das den Feind schl-eßüch zum völligen Zusammenbruch bringen wird. Wieder einmal wie schon so oft im vergangenen Fahr während deutscher Angriffsoperationen, sind starke Sowjetkräfte eingeschloffen worden. Nach dem Durchbruch durch den Befestigungsgürtel der Parpatsch-Linie hatten unsere Truppen, gen Osten vorgehend, einen kühnen S oßkeil in die Massen des Feindes vorgetrieben, der durch eine plötzliche Schwenkung nach Norden zur Bildung eines Kessels führte. Fm Augenblick da dieser Bericht geschrieben wird nimmt die Säuberung des Kessels, der sich südlich des Faulen Meeres befindet, ihren Abschluß. Schon trotten riesige Gesangenenkolonnen. die Ueberlevenden der eingeschlossenen Bolschewisten, nach rückwärts in die Sammellager. Reiche Beute an Waffen. Fahrzeugen. Munition und sonstigem Kriegsgerät bedecke das KampfselÜ. Nach dem glänzenden Erfolg dieser zweiten Phase der Schlacht wenden sich nunmehr die verbündeten deutsch-rumänischen Streitkräste der letzten Aufgabe zu, die im Zerschlagen des Restes der bolschewistischen Divisionen aus dem Ostteil der Kertscher Landzunge besteh.
Beinahe wäre den Soldaten die glückliche Schließung
des Kessels mißlungen. Beinahe-Das kam so: Unsere
Regimenter gingen zügig nach Norden vor und hätten zweifellos ihr Ziel, die Küste des Asowschen Meeres, sogar vorzeitig erreicht, wenn nicht plötzlich finstere Wolken am Himmel erschienen wären, aus denen sich bald ungeheure Wassermassen ergossen. Im Nu verwandelten sich die Wege in Schlamm grüben und die Felder in glitschige Moraste. Da es auf der Halbinsel Kertsch höchstens zwei brauchbare Straßen gibt, mst denen allerdings leder deutsche Feldweg achter Ordnung konkurrieren kann, stellten sich erklärlicherweise während der Wolkenbrüche Nachschubschwierigkeiten ein. Mit Zugmaschinen und durch den Einsatz von Ju-Trans- Portflugzeugen, die Munition und Brennstoff in die vorderste Linie schafften, wurde die Lage gemeistert. Dennoch mußte das Tempo des Vormarsches Wohl oder übel verlangsamt werden. Aber gerade unter den schwersten Umständen beweist sich der unbesiegbare Geist unserer Feldgrauen. Als das Regiment T zusammen mit Panzern sich anschickte, den Kessel zu schließen, hatten die Infanteristen bereits drei Tage härtesten Kampfes hinter sich. Wenn man nun sah. wie diese selben Infanteristen sich durch einen 700 Meter langen Sumpf vorarbeiteten, bis zur Brust im Schlamm, die Karabiner und Maschinengewehre über den Stahlhelm haltend, wenn man weiter erlebte, daß diese Männer noch die ganze folgende Nacht eisern ihrem Angriffsziel kämpfend zustrebten, dann wußte man wieder einmal: Solchen Soldaten kann keine Macht der Welt den Sieg entreißen!
Der iiaüemsche Wehrmachtsbenchi
Malta wieder im Bombenhagel.
DNB. Rom. 15. Mai. Der italienische Wehrmochts- berichl vom Freitag hat folgenden Wortlaut:
»Dag Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: In der Eyrenaika Spähtrupp-Zusammenstöße.
Verbände der italienischen und der deutschen Luftwaffe führten Tag und Nacht Bombenangriffe gegen die Luftstützpunkte auf Malta durch. In Lufikämpfen acht englische Flugzeuge abgeschossen."
Ritter« r-uz für KsmWoKor^
Einsatz- und Entschlußfreudigkeit.
DNB. Berlin, 14. Mai. Der Führer verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberst Rath, Kommodore eines Kampfgeschwaders.
Oberst Hans-Joachim Rath, am 11. Dezember 1894 in Berlin geboren, hat sein Geschwader auf allen Kriegsschauplätzen zu bedeutsamen Erfolgen geführt. Ob es in dem schwierigen Minenkrieg gegen England oder zur Bekämpfung von Schiffszielen, Erdtruppen, Eisenbahnanlagen< feindlichen Flughäfen an allen Fronten und darüber hinaus zur Versorgung von Fallschirm- und Erdtruppen eingesetzt war, immer vermochten die hohe Führungskunst und der persönliche Einsatz dieses hervorragenden Führers ein Höchstmaß an Kampferfolgeu zu erringen. Besonders herausgestellt zu werden verdient der Einsatz des Geschwaders bei der Versorgung vorgeschobener Heeresverbände.
UWUM
MM
Zum Muttertag am U Mai.
Das Jüngste wird gebadet.
Weltbild
Erdbeben in Ecuador
Große Zerstörungen i« Guayaquil.
Buenos Aires, 15. Mai. Wie erst jetzt bekannt wird, wurde die Hafenstadt Guayaquil in Ecuador in der Nacht zum Mittwoch von heftigen Erdstößen heimgesucht. Zahlreiche ältere Häuser, aber auch moderne, als erdbebensicher geltende Skahlbetonbauten, sind eingestürzl, darunter ein Krankenhaus. Die Bevölkerung flüchtete in unbeschreiblicher Panik aus den Wohnungen. Da die Lichtleitungen bereits beim ersten Stoß unterbrochen wurden,, stieß die Rettung der Beo unglückten auf große Schwierigkeiten. Die Zahl der Todesopfer wird bisher mit 60 angegeben. Viele Hunderte wurden verletzt.
Nach weiteren Nachrichten waren die Erdstöße in Guayaquil von solcher Heftigkeit, daß sie selbst in der mehrere hundert Kilometer entfernten Hauptstadt von Ecuador, Quito, gespürt wurden. Die Mauern des Regierungsgebäudes sowie des erzbischöflichen Palastes weisen starke Riffe auf. Auch in anderen Provinzen forderte das Erdbeben mehrere Todesopfer. Der Schaden ist bisher noch nicbc annähernd festzustellen.
Zu dem Erdbeben in Ecuador meldet „Meffaggero" über Buenos Aires aus Quito: In der Stadt Guayaquil wurden neben vielen Häusern das nordamerikanische Konsulat, Hotels und Banken und andere öffentliche Gebäude zerstört. Milharo bei Guayaquil wurde teilweise dem Boden gleich- gemacht. Auch die Küstenstadt Esmeralda in Nordecuador wurde z. T. zerstört. Die Verbindungen mit Guayaquil sind unterbrochen.
Wie aus Guayaquil weiter gemeldet wird, wurden aus dem Schutt des Krankenhauses, das bei dem Erdbeben in der Nacht zum Freitag gleichfalls einstürzte, 17 Tote und 21 Verletzte geborgen.
Auch in Deutschland verzeichnet.
Jena, 15. Mai. Das Erdbeben in Ecuador wurde am 14. Mai kurz nach 3 Uhr 26 Minuten MEZ auch von den Instrumenten der Reichsanstalt für Erdbebenforschung in Jena ausgezeichnet. Der Golf von Guayaquil ist als Herd heftigster Erdbeben berüchtigt. Dieses Einbruchsgebiet der Erdrinde ist der gewaltigen Bruchzone des Hochlandes von Quito vorgelagert und tritt dort ins Meer über.
Juden m USA fälschen Kriegsanleihemarke«.
Nach einer Meldung aus Newyork mußte die Polizei trotz der betont judenfreundlichen Einstellung der USA zur Verhaftung von sechs Juden schreiten, die gefälschte Marken der nationalen Verteidigung im Werte von 53 000 Dollar verkauft hatten. Die genannten Marken werden in allen Geschäften der minderbemittelten Bevölkerung angeboten, die auf diese Weise nach und nach Kriegsanleihe erwirbt.
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Vsr1s§ «UNIT- TonunkMäitAsssNsotiAtt. kiiiLviiW 1946
66. Fortsetzung
Vor seine Blicke schob sich plötzlich Katrins Hand, sie Wie sich zaghaft auf die seine, und er hörte die leise Stimme des Mädchens: „Wenn uns ein Mensch helfen chnn, dann sind Sie es. Tun Sie es, bitte." Sie schwieg eine Weile, dann fuhr sie flüsternd fort: „Ich habe mich, ich Sie kenne, gegen mich selbst gewehrt. Ich fühlte, oaß Sie es gut meinten, daß Sie sich bemühtem gerecht zu usn "nd uns zu verstehen, aber ich wollte es vor mir
pkbst nicht wahrhaben. Ich durfte es ja auch nicht. Des-
YM war ich auch gegen Sie immer so abweisend Ich
Me Sie sogar verletzt, ich weiß -es. Tragen Sie es mir
'etzt nicht nach."
. hob langsam den Kops und sah in ihre Augen, die N üummem Flehen auf Ihn gerichtet waren. Er fühlte den outenden Druck ihrer warmen Hand, und plötzlich schoß aus Herzen eine Welle heißen, zärtlichen Verlangens ourcy sein Blut. Aber er stemmte sich gegen den mächtigen ^>„?tn> der ihn mitzureißen drohte, und befahl sich mit oaner Strenge, nicht die Not eines verzweifelten Menschen auszunutzen. „Ich werde mit Hollborn sprechen", sagte er MN gepreßter Stimme. „Es muß möglich sein, daß wir in«?. Enml ^ einem dritten Ort mit Ihrem Vater zu- turnen. Das werden Sie irgendwie ermög- können. Er wird vielleicht mal in den Dorfkrug wfort anrufen"^ badt fahren. Dann müssen Sie mim Katrin nickte. „Das werde ich mn.'
^ will Hollborn bitten, bis dahin nichts zu ^/"ehmen. damit Sie und Ihre Mutter erst mal Ruhe aka,m° er es allerdings tut. weiß ich nicht. Ich Mensch Er ist kein kleinlicher und nachtraqender
wenn'N ^ auch nicht. - Ach. Herr Cornelius,
wenn Sie das tun würden, wäre ich Ihnen sehr dankbar."
«'Umland schüttelte den Kopf. „Sie sollen mir nicht ßb n w rL' selbstverständlich! daß icb Ihnen helfe wi 'M nur kann und ich tue es aern."
„Wirrucyr Ott es mmi zu viel verlangt, nach dem. was ich Ihnen alles —"
„Reden Sie doch nicht immer davon", unterbrach er sie beinahe schroff. „Jetzt reden wir nur noch von dem. was vor uns liegt, und was wir tun können, um eine Katastrophe zu verhindern."
„Ja", sagte sie kleinlaut und gehorsam. „Hoffentlich kommt es bald zu der Unterredung. Aber wenn sie nun wieder so erfolglos ist wie die letzte? Was dann?^
„Was dann?" Er sah ein wenig ratlos zum Himmel, und feine Blicke folgten eine Weile einem Flugzeug, das mit abgestelltem Motor über ihnen hinweg schaukelte. „Na, na", rief er plötzlich erschrocken. „Was macht denn der da? Der will doch nicht etwa hier herunter?"
Katrin sah nun ebenfalls dem Flugzeug nach. Es schwebte dicht über dem Tagebau hin. legte sich dann schräg in eine Kurve, kam wieder zurück, huschte an dem Rand der Grube entlang und setzte mit hartem Stoßen und Rumpeln auf.
„So ein Leichtsinn", stieß Roland ärgerlich aus. „Da kann das größte Unglück passieren."
Sie iahen, wie eine vermummte Gestalt die Glashaube hob und sich in der Maschine aufrichtete.
„Entschuldigen Sie, aber dem Herrn muß ich doch einmal meine Meinung sagen." Rach diesen Worten rannte Cornelius über die Heide. Katrin besann sich einen Augenblick. dann folgte sie ihm zögernd.
Der Flugzeugführer kletterte heraus und ging um seine Maschine herum. „Schwein gehabt", sagte er lachend, als er Roland herankommen sah. „Das hätte ganz gewaltig ins Auge gehen können." Dann stutzte er plötzlich: „Kennen wir uns nicht? Sind Sie nicht der Herr Cornelius, den wir mal abends auf dem Braakeschen Hof —" Er hielt inne und sah an Roland vorbei: „Ja. Katrin, wo kommen Sie denn ber^"
Roland wandte sich langsam um. Er wußte, daß neben ihm Wenckhoff stand, und war nun einen Augenblick gespannt, wie sich Katrin wohl verhalten würde. Diese Spannung glich zunächst einem Gefühl unbeteiligter Neugier, aber dann bemerkte er, wie Wenckhoffs Blicke in mißtrauischem Fragen zwischen ihm und Katrin hin und her gingen. Er glaubte, aus diesen Blicken entnehmen zu dürfen, daß dort ein Mann stand, der Katrin noch nicht aufgegeben hatte, der sich im Gegenteil noch ein Recht auf sie anmaßte und im Gefühl dieses guten Rechts jeden anderen, der sich Katrin nähern wollte, mit Mißtrauen betrachtete. Und nützlich fühlte Roland, daß er hier gar
nicht unbeteiligt war. und ehe er es sich versah, befand er sich mit Wenckhoff in einer stummen, aber harten und unnachgiebigen Aussprache. Sie brachen sie erst ab. als Katrin zwischen sie trat.
„Das hätte ja ein großes Unglück geben können", sagte sie, Rolands Worte wiederholend, während sie Günter di« Hand reichte
„Von unten sieht es meist schlimmer aus als von oben", meinte er mit einem gezwungenen Lächeln. „Es ist ja nicht meine erste Notlandung. Nicht mal einen Bruch oder Kops- stand hat es gegeben."
„Sie ahnen vielleicht nicht", sagte Roland ruhig und ohne einen Ton des Vorwurfs, „was alles hätte passieren können, wenn Sie einmal von sich selbst abseben. Hätte die Maschine die Hochspannung gestreift, dann wären infolge des Kurzschlusses alle Maschinen stebsngeblieben, unter anderem auch die vielen Pumpen der Wasserhaltung. Das hätte unter Umständen zur Folge haben können, daß der ganze Tagebau ersoffen wäre Und denken Sie mal. was geschehen wäre, wenn Sie etwa mitten im Tagebau hätten landen müssen. Ihre Maschine hätte in Brand geraten können. Bei dieser Trockenheit hätte sofort das ganze Fläz in Flammen gestanden. Es wäre sehr fraglich gewesen, ob man Sie und die Bergleute hätte retten können. Feuer und Wasser lind die gefährlichsten Feinde der Braunkohle. Sie lauern nur darauf, über sie herzufallen "
„Das ist allerdings eine Menge Unheil, das man da anrichten kann" sagte Günter verlegen und lab zu seiner Maschine hinüber. „Ich werde es mir merken und auch meine Kameraden daraus aufmerksam machen. Aber Sie müssen mir schon glauben, Herr Cornelius, zum Vergnügen macht hier keiner von uns eine Notlandung."
„Das glaube ich Ihnen, Herr Wenckhoff. Ich habe Ilmen ja auch keinen Vorwurf gemacht"
Ein Flugzeug erschien über ihnen in geringer Höhe und drehte einige Kreise. „Das ist Eckart. Er sucht mich , ries Günter aus, winkte mit der Hand nach oben und deutete dann, auf seine Maschine weisend, an. daß nichts passiert war. Darauf verschwand das Flugzeug wieder hinter dev Häusern Braakenfeldes. Er prüfte die Länge und Beschaffenheit des Feldes und meinte dann: „Selbst wenn ich die Kiste wieder flott kriege, kann ich hier doch nicht starten Ich werde den Horst änrufen. daß sie sie abschlerw"^ Kommen Sie mit, Katrin?"
(Fortsetzung folatt