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Nr. 10S

Neuenbürg. Dienstag den 12. Mai 1942

199. Jahrgang

LMSmpfe in Nord und Süd

Ar» der Eismeerfront 27. im Mittelmeerraam LS feindliche Flugzeuge abgeschossen Der neue große U-Boot-

Ersolg an der amerikanischen Küste

DNB. Aus dem Führerhaupkquartier, 11. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

»An der Ostfront wurden örtliche Angriffe des Feindes in teilweise Harken Kämpfen abgeschlagen. Eigene Gegen­angriffe wären erfolgreich. In Lappland scheiterten erneute Angriffe des Teindes.

Flugzeuge, die zu bewaffneter Seeaufklärnng im Schwarzen Meer eingesetzt waren, versenkten in der Straße von kertsch ein Handelsschiff von 1300 BRT. An der Front des hohen Nordens erlitt der Feind am gestrigen Tage in Luftkämpfen besondere schwere Verluste. Deutsche Iäger schossen bei nur einem eigenen Verlust 27 Flugzeuge, dar­unter 22 Hurricanes, ab. Kampf- und Sturzkampsverbände beschädigten durch Bombenwurf ein großes Handelsschiff in der Lizza-Bucht und bombardierten wirksam den Hafen Murmansk sowie Anlaaen der Murmanbakn.

In Nordafrika beiderseitige Aufklärungskätigkeit.

Im Hafen von La Valetta auf Malta wurde ein im Dock liegendes Kriegsschiff mit Bomben schweren Kali­bers angegriffen. Begleitende italienische Jagdflugzeuge schossen hierbei acht feindliche Flugzeuge ab. Deutsche Iago- fluazenge brachten in erbitterten Luftkämpsen über der Insel neun feindliche Flugzeuge zum Absturz. Zwei weitere feindliche Flugzeuge wurden in Nordafrika abgefchosfen, so daß im Mitkelmeerraum gestern IS britische Flugzeuge ver- Mtet wurden.

Im Seegebiek nördlich von Alexandria warf ein Kampf­flugzeug ein Handelsschiff von 50S0 ART in Brand. Mit der Bsrnichluig dieses Schiffes ist zu rechnen. .

Im Kampf gegen Großbritannien erzielte die Luft­waffe am Tage Bombenvolltresfer in einer Fabrikanlage bei Folkestone und in einem Truppenlager an der Südküste der Insel. Bei den Färöern wurde ein Handelsschiff mitt­lerer Größe durch Bombenwurf beschädigt.

Ankerfcebovke versenkten, wie durch Sondermeldung be­kanntgegeben. in amerikanischen Gewässern, in der karibi- schen See und im Golf von Mexiko 21 feindliche Handels­schiffe mik zusammen 118 660 BRT. Bei diesen Erfolgen hak sich das Unterseeboot des Kapitänleutnanks Lremer, das trotz schwerer eigener Beschädigung vier große Schiffe mit 35 SOS BRT versenkte, besonders ausgezeichnet."

Luftwaffe vereitelte Angriffsunternehmungen.

DNB. Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, lag der Schwerpunkt der deutschen Luftangriffe am 10. 5. im Kampfabschnitt östlich des Jlmensees. Deutsche Sturz­kampfflugzeuge waren dort gegen Panzeransammlungen und gegen vor der deutschen Front operierende Panzer­kampfwagen eingesetzt. Die Bolschewisten hatten zum Schutz ihrer Truppenbereitstellungen und Panzerkrüfte Flakbatte­rien in Stellung gebracht, die jedoch unter den Bomben der angreifenden deutschen Flieger ihr Feuer einstellten. Ueber 20 mittlere und schwere Panzerkampfwagen fielen den deutschen Sturzkampffliegern zum Opfer. Eine größere Zahl der in der Nähe der Flakstellungen versammelten Panzerkampfwagen wurde beschädigt. Zahlreiche feindliche Panzer erhielten Volltreffer und explodierten. Durch diese deutschen Luftangriffe wurden die Angriffsunternehmun­gen des Gegners bereits in den Ausgangsstellungen zer­schlagen.

Nahe an der Küste versenkt.

DNB. Drei amerikanische Handelsschiffe von 5000, 4500 und 3000 BRT wurden im Karibischen Ns«er von deutschen Unterseebooten angegriffen und versenkt. Der Angriff war wieder so nahe an der Küste erfolgt, daß die über­lebenden Besatzungsmitglieder einen Hafen des amerikani­schen Festlandes erreichen konnten. Das amerikanische Ma­rinedepartement muß den Verlust dieser drei Schiffe jetzt zugeben. Ein unter der Flagge von Panama fah­rendes amerikanisches Handelsschiff mittlerer Tonnage wurde von deutschen U-Booten vor der Atlantikküste torpe­diert und versenkt. Ferner wird aus Kolumbien ge­meldet, daß 34 Schiffbrüchige eines amerikanischen Frach­ters von 6000 BRT der am 4. Mai im Karibischen Meer von einem deutschen Unterseeboot versenkt wurde, in dem Hafen Barranquille eingetroffen sind. In Puerto Cabello, dem im Golf von triefte (Karibisches Meer) gelegenen Ha­fen Venezuelas, trafen sechs Ueberlebende eines von deut­schen Unterseebooten versenkten USA-Handelsschiffes ein.

La Linea. Die Presse Gibraltars berichtet, da« General­major Sir Colin Iardiue offiziell den -Oberbefehl über die britischen Truppen auf Gibraltar übernahm. Jardine war bis Dünkirchen Adjutant Lord Worts.

VMO-illdWe SlreitkrWe völlig eingeWsffen

Mon»>wa vollständig besetzt Der Vormarsch der Japaner nach Norden fortgesetzt

Tokio, 11. Mai. (Ostasiendienst des DNB.) Das japanische Nachrichtenbüro Domei meldet von der Burma-Front:

Die britisch-indischen Strcitkräfte, die von den japani­schen Truppen in den Kämpfen am Ufer des Jrawad'i- Uilsses vollständig zerschlagen wurden, haben den Gedanken an eine Zusammenarbeit mit den Tschungking-Streitkrästen vollständig ansgegoben und ihre restlichen Verbände in Monhwa am linken User des Shindwin, 100 Kilometer loesllich von Mandalay, zusammengezogen und den Versuch miternommen, sich nach Assam in Indien zurückzuziehen.

Japanische Verbände indessen, die ihren blitzartigen Vorstoß längs des linken Users des Jrawa-di fortsetzten, schnitten, wie schon kurz gemeldet, de» britisch-indischen Strcitkrästeu ihre letzte Rückzugslinie nach Assam ab. Die Hauptmasse der japanischen Streitkräfte überschritt inzwi- ichcn den Shindwin und schloß die britisch-indischen Streit- stinte ein.

Andererseits hat die japanische Vorhut, die den Shind- etwa 30 Kilometer nördlich von Salingwi mit Erfolg Äcrschrttt, in engem Zusammenwirken mit den nachsolgeir- M japanischen Truppen die feindlichen Verteidigungslinien ^U'chbrochen und mit einem britisch-indischen Verband in stärke von etwa 4500 Mann einen heftigen Kampf aus- Henonuiieu. Daboi machten die Japaner 401 Gefangene, während aus dem Schlachtfeld 820 tote feindliche Soldaten üazählt -wurden. Eine große Menge feindlichen Kriegs­materials wurde vernichtet oder erbeutet.

Die japanischen Streitkräfte haben am 2. Mai Monhwa vollständig besetzt und die Säuberung der Stadt von den Ueberresten der britisch-indischen Streitkräfte fortgesetzt. Kan erfahrt auch, daß hohe Offiziere der britischen Streit- "äfte von einem bestimmten Punkt nördlich von Mandalay "usach JIM«; geflohen sind.

Die japanischen Truppen setzten nach der Einnahme von Konhwa ihren Vormarsch nach Norden fort und besetzten am Morgen -des 4. Mai Bndalin, einen strategisch wichtigen nkt, 40 .Kilometer nördlich von Monhwa. Am 5. Mai nahmen sie Tabahin, eine wichtige feindliche Stellung, 72 Kilometer nördlich von Monhwa, ein.

Straße östlich von Lusgling ist nach Beobachtun- japanischen Fliegerbeobachtungen überfüll! mit wnnakinq-Truvven. die in aröbter Brrwirrnno narb

Osten fliehen, meldet Domei. Biele Lwlüaten, Sw in­folge Erschöpfung zu schwach geworden sind, werden von anderen einfach niedergetreten. Einige der fliehenden Truppenteile haben bereits das Gebiet des oberen Mekong überquert.

TschtMgkmz oas Rückgrat gehr ochs«

Auch Wnnans hohe Gebirge kein Hindernis.

Die Operationen im Grenzgebiet von Burma und China, vor allem jetzt im Siidwestteil der Mnnan-Provinz, werden in Tokio mit größter Aufmerksamkeit verfolgt. Man unter­streicht die zwangsläufigen Auswirkungen, die diese mili­tärischen Vorgänge auf Tschungking haben müssen. Japa­nische Streitkräfte befinden sich nach den letzten Berichten aus Lungling in flottem Vordringen in nordöstlicher Rich­tung. Von den jetzigen japanischen Positionen im südlichen Grenzgebiet aus sind es im übrigen nur noch knapp 1000 Kilometer bis zur Hauptstadt Tschiangkaischeks. Inzwischen nehmen auch die Säuberungsaktionen nördlich von Manda- lay einen erfolgreichen Verlauf. Die Provinz Mnnan stellt dank der hohen Gebirgszüge eine natürliche Festung dar und wurde von den Chinesen auch als solche angesehen. Sie rechneten wohl kaum damit, daß es den Japanern gelingen würde, in diese Gebirgsgegend vorzudringen.

Oberst Nakao Aahagi, der Sprecher dkr Armee, stellt« in einer Unterredung mit einem Vertreter vonTokio Nit­schi Nitschi" fest, daß mit den erfolgreichen Operationen in Burma und dem Vorstoß der japanischen Truppen in süd- chinestfches Gebiet Tschungking das Rückgrat gebrochen werde. Die Kämpfe in Burma hätten überzeugend bewiesen, daß Tschungking heute auf englische oder amerikanische Hilfe nicht rechnen könne. Der Armeesprecher unterstrich vor al­lem, daß Tschiangkaischek in Erkennung der großen Bedeu­tung der Kärnpfe im Norden Burmas für sein eigenes Ge­biet seine Elitetvuppen eingesetzt habe. Es habe sich hier um bestens ausgerüstete mechanisierte Einheiten gehandelt, die jedoch gleichfalls schnrer geschlagen worden leien.

Churchill hielt nm Sonntag aus Anlaß seiner znnijnh- rigrn Minlsterpräsidentschiift eine Rundfunkrede, in der er wieder einmal versuchte, das englische Volk mit Drohungen und Fälschungen über die katastrophale Lage hrnwegzu- tänschen

Streiflichter

Der Londoner Berichterstatter eines spanischen Blattes gibt die sehr aufschlußreichen Erzählungen von zwei eng­lischen Matrosen wieder, die auf britischen Schiffen das Nördliche Eismeer durchfahren haben.Der gefähr­lichste und aufregendste Seeweg der sieben Weltmeere ist die Fahrt nach der Sowjetunion durch das Nördliche Eis­meer", erklärte der britische Matrose Roy Edwards Phi­lipps aus Lambeth nach seiner Rückkehr aus Murmansk. Die Atlantikschlacht ist ein Kinderspiel im Vergleich zu den fürchterlichen Angriffen deutscher Ueberwasserstreit- kräfte, Torpedoflugzeuge und Sturzkampfbomber, die unse­ren Geleitzug keine Minute während der ganzen Uebsr- fahrt zur Ruhe kommen ließen. Auf unserer Heimreise wurde der englische KreuzerEdinburgh" versenkt. Die deutschen Kriegsschiffe führten an einem Tage in dem kur­zen Zeitraum von nur wenigen Stunden nicht weniger als fünf Angriffe gegen die Geleitzüge durch". Der Bordschrei­ner Bert Atkins aus Glasgow berichtete bei seiner Rück­kehr in einen schottischen Hafen:Auf der Hin- und Rück­fahrt nach der Sowjetunion haben wir selten erlebt, daß der Himmel einmal frei von feindlichen Flugzeugen war. Einen fürchterlichen Angriff erlebten wir, als sich einmal morgens um 3.30 Uhr starke Formationen deutscher Stu­kas und Torpedoflugzeuge auf uns stürzten. DieEdin­burgh" und die den Geleitzug schützenden Zerstörer eröff- neten ein wildes Sperrfeuer. Der englische KreuzerEdin­burgh" wurde auf der Heimreise am zweiten Tag. nachdem wir den sowjetischen Hafen wieder verlassen hatten, von deutschen Luft- und Seestreitkräften tödlich getroffen. Schon beim ersten Angriff blieb dieEdinburgh" manövrier­unfähig. Der Todeskampf des Schiffes spielte sich 10 Mei­len von dem Zerstörer entfernt ab, auf dem ich mich be­fand". Der Bericht, der die englische Zensur passieren mußte, unterschlägt verständlicherweise die übrigen Ver­luste, die die Engländer auf der gefährlichen Fahrt nach Murmansk gehabt haben. Trotzdem aber lassen di^ Dar­stellungen der beiden britischen Matrosen erkennen, wie ge­fährlich die Lage im Nördlichen Eismeer für die Engländer geworden ist.

Ein Vertreter dos Londoner BlattesNews Chronicle" hatte eine Unterredung mit dem soeben aus den USA nach England zurückgekehrten Lord Beaverbrook. Nach dem Be­richt des Blattes erklärte Beaverbrook, der Verlust von Singapur sei einzig und allein darauf zurückzuführen. daß England es bereits seit Jahren unterlassen habe, entspre­chende Verteidigungsvorbereitungen auf Singapur gegen einen möglichen Angriff vom Lande her zu schaffen. Mit diesen Worten blamiert Beaverbrook Churchill, der noch einige Wochen vor dem Fall Singapurs erklärte, dort stehe alles zum besten, wie ja überhaupt von den höchsten amtlichen britische« Stellen immer wieder hoch und heilig versichert wurde, Singapur sei so hervorragend befestigt und so stark, daß er überhaupt nicht eingenommen werden könne.

Ueber die Seeschlacht im Korallenmeer hat lan in den Vereinigten Staaten und in England bekannt- ch das Blaue vom Himmel heruntergelogen. Was in Wahrheit ein japanischer Sieg war, wurde von den nord- inerikanischen Zeitungen und Nachrichtenagenturen zu nem Erfolg derAlliierten" also der Nordamerikaner id der Brite« gemacht. Man kann sagen, daß die uberen Herrschaften, die für diese Art der Äerichterstat- ing verantwortlich sind, diesmal einfach den wirklichen erlauf der Dinge in das Gegenteil verkehrten.Aus chwarz mach Weiß..." In der Tat. ein einfaches Ver Hren ob es aber den gewünschten Effekt haben wird? inmal muß die Wahrheit schließlich ans Licht kommen rd dann ist die Enttäuschung nur umso schmerzlicher chon jetzt macht sich, wie Berichte aus Newyork zeigen, der Bevölkerung ein gewisser Pessimismus bemerkbar, rd die Zeitungen schlagen bereits einen anderen Ton an. o schreibt beispielsweise die ZeitungNewyork Times , >ß die Seeschlacht selbst bei gleichen Verlusten auf beide« eiten einen Sieg für Japan bedeuten würde, das schon sher die unstreitbare Uebermacht seiner Flotte und Luft­affe im Pazifik innehatte. Andere Blätter führen an, daß n eventueller Sieg der Japaner den Ruin für Australien deuten würde. Diese Presseäußerunaen lassen erkennen, die Stimmung bereits wesentlich kritischer geworden . Nur eine Schicht ist da. die aus der allgemeinen Un- herheit und Nervosität auch jetzt wieder Nutzen zu ziehen -rstanden- hat: die großen Börsenschieber Der Newyor- r Korrespondent eines spanischen Nachrichtenbüros mel- t nämlich, daß das Treiben an der Wallstreet-Börse an e Geschichte Londons während der Schlacht bei Tra- lgar erinnerte. Die Spekulanten benutzten die Nachrich- n und Dementis, um di« Aktien nach Belieben auf Wahn- rnshöhe ansteiaen oder rapide stürzen zu lassen. Bei Bo» rschluß war deutlich auf den Gesichtern abzulesen, wer i den Tansaktionen gewonnen oder verloren hatte. Die ier nach dem Geld läßt jene Elemente natürlich zum ätzten Teil Juden vergessen, daß sich das Schrcksat res ganzen Volkes entscheidet. Was kümmert es sie. wen« lusende von USA-Soldaten zugrunde o-'"-. wenn Pt ,r dein Gott Gold frönen können'