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Da kehr' ich durstig ein
Gastliche Kirttmtradttto« au» kurpfölzischer Jett
«Liu Land d«S Qualitätsmeins und doch des Landweins.. - ist die gesegnete Psalz diesseits des Rheins mit ihrer alten Hauptstadt Heidelberg als Mittelpunkt, mit dem „Derkemer Wurstmarkt" und all den Weinstadten und Weinorten vor und an der Haardr, von diesem einzigen Land des den chen Südens diesseits der Alpen, in dem auch die schonite deut>ch« Stadt liegt, kann man sich schwer trennen, wenn man einmal da heimisch geworden ist'. So begeistert beschreibt die gastliche Stimmung unserer Heimat der Venaffer einer em- maligen Neuerscheinung „Kulturgeschichte der Gaststatte. Professor Dr. Friedrich Raucrs, der suddeutsche Gastlichkeit zuerst als Heidelberger Student lieben lernte. Dieses Herzens, warme Meisterwerk, das Gaststatten als Kultur- und Ge einschaftsspiegel -vn^undet. Nell
. Text und Bilk nen sich Heimat!
lebt — eine Namensschwester der OPPen herme r „Kanne , wo das Lutherlied „Ein feste Burg" entstanden Knsoll - und ebenso das Dürkheimer Gasthaus von Bach-Mayer, ein ursprüngliches Jagdhaus der Grafen von Leiningen. Auf dem alten Gasthausschild des gleichaltrigen Engels m F 0 r st, das schließlich in das Pfälzer We'nmuseum nach Speyer gekommen ist, steht geschrieben: „allhier ist guette einkher 1712 . Tin damals erschienener Vorläufer des Badekers, „die vornehmsten europäischen Reisen" empsuhlen rn Speyer den „Schwaan" und den „Kayser". Ebenfalls ,n die,e zeitlich« Reihe gehören die Landauer „Brauerei Trifels" und die Pfalz" inNeustadt. Der auch sonst vorkommend« Namen einer dortigen Weinstube „Schwarze Katz" mutz eine Be- wandnis haben. Entweder ist damit der Altweinkeller gemeint, „wo die schwarze Katze sitzt", die ja in Kellergewölben gern ihr Wesen treibt, oder eine weibliche Person — gaben doch die wandernden Gesellen diesen Spitznamen der Tochter oder der Maad des Herberaswirtes.
In Landstuhl sollen die Löwenwirte früher oft Bürgermeister gewesen sein. Die süddeutschen Wirte waren überhaupt angesehene Leute; einzelne wurden von Kaisern, die bei -'Nrehrtl— ---
ihnen -einreyrten, zum Ritter geschlagen oder zum Reichsvogt ernannt. Aber auch die Freunde der Wirte, die Pfälzer Fuhrleute in ihren kurzen blauen Kitteln und langen Hosen, haben an den uralten „Weinstratzen" wichtige Verkehrsaufgaben erfüllt. Sie wurden manchmal mit einem Teil der mit- grführten Weine bezahlt, und Svottverse behaupteten gar.
baß sich unterwegs durch Anzapfen Wein ,n Master vl-rumn- delt habe. Doch im allgemeinen hielten die zünftigen Fuhrleute auf Brauch und Ordnung, auch am Wirtstisch ihrer Einkehr, an dem die Neulinge derb, aber erzieherisch „gehänselt" wurden.
blute der Renaissance, ehe die Franzosen die Hauptstadt der heimgesuchten Pfalz einäscherten. Schiffergasthöfe waren daS „Schiff" in Neuen he im. der Schauplatz von „Alt-Heidelberg', und das Waldhorn ob der Bruck, gleich dem Holländer Hof Treffpunkt des Scheffel-Kreises. Mehrfach ist in Heidelberg der Hirsch überliefert; das Mensurlokal der Hirschengasse hatte einen Vorläufer, In dem nicht nur der Graf von Rodenstein, sondern auch Götz von Berlichingen gezecht haben soll. In seinen Schicksalen haben ländliche Gasthäuser eine markante Rolle gespielt, wie der Hirsch von Blanfelden, der Ort seiner Gefangennahme, und das fingen. wo die Bauern ihn zum
Wirtshaus von Gundel Führer forderten.
Neben den überlieferten Studentenlokalen, vom Roten Ochsen bis zum Per 1 e 0 , erhielten mit steigendem Fremdenverkehr die Heidelberger Fremdenhöfe, voran Gablers Euro- väischer Hof. Ruf weithin, und es ist besonders bedeutsam, daß in diesem Verkehrszentrum jüngst das Schloßhotel Schu- lungsstätte der Hotelgehilfinnen wurde. Auch die Umgebung hegt gastfreundliches Herkommen, so Neckargemünds schöner alter Gasthof „Zur Pfalz" nebst der „Griechischen Weinstube zur Stadt Athen" mit ihren alten deutschen Weinen, di? „Harfe" von Neckar st ei nach mit dem Wappenzeichen eines MinnensängerK°und säulernem Gartentempel, der Hirschhörner „Ochse" und „Engel". Das Eberba - cher Hotel „Krone-Post" ist schon dreihundert Jahre im Besitz der gleichen Familie, und die Mosbocher Weinwirt- schaft von Schumacher leitet sich gleichfalls bis ins 16. Jahrhundert zurück.
Haben Scheffels Lieder die gastlichen Stätten am Neckar poetisch verklärt, so spielen noch größere Namen in diese Ueberlieferungen hinein. Der „Goldene Hecht" in Heidelberg war Treffpunkt Goethes mit Marianne von Willemer. und vor den Toren Mannheims hat der Dichter der „Räu ber" im Gasthaus „Zum Virhhof" von Oggersheim als Flüchtling gerastet.
Unsere Heimat im Wanöel üer Zeiten
Spiegelbild -er letzten hundert Jahre
Fortsetzung VI Npeil 1S17 (vor 2S Zsttrvn)
Totentafel des Amtsbezirks
Rosa Großmann, Ehefrau, 28 Jahre, Neuenbürg.
Christian Schumacher, Schreinermeister, Neuenbürg.
Maria Stäbler, Witwe, gsb. Mannweiler, 74 Jahre, Neuenbürg.
Maria Frautz, Witwe, geb. Protz,-66 Jahre, Neuenbürg. Katharina Hetz, Ankerwirts-Witwe, 91 Jahre, Neuenbürg. Wilhelmine Weitz, Witwe, gsb. Pflüger, Arnbach.
Friedrich Rathfelder, 75 Jahre, Obernhausen.
Dorothea Eberhard, geb. Schroth, Ehefrau, Langenbrand. Katharina Schaible, Witwe, geb. Klink, Dennach.
Franz Ruf, ledig, Kullenmühle-Herrenalb.
Karl Ludwig Knüller, 64 Fahre, Neusatz.
Auguste Lück, Ehefrau, Bad Liobenzell.
Frida Pfenninger, Ehefrau. 26 Jahre, Calmbach.
Zeichnungen zur Kriegsanleihe
Allerorts im ganzen Amtsbezirk wetteiferte die Bevölkerung, dem Baterlande durch Zeichnungen auf die 8. Kriegsanleihe ihr Vertrauen zu bekunden und es in seinem Daseinskämpfe zu unterstützen. Größere, mittlere und kleinere Gemeinwesen taten sich gleicherniatzen hervor.
Kriegsauszeichnungen
Das Eiserne Kreuz erwarben sich: Soldat Ernst Lirrde- mann, Neuenbürg; Gefr. Friedr. Girrbach, Inh. der Silb. Verdienstmedaille, Neuenbürg; Unteroffizier Emil Halft, Neuenbürg; Soldat August Konzelmann, Feldrennach; Soldat Eugen Duß, Conweiler; Soldat Heinrich Klink, Conweiler; Soldat Gustav Hummel, Inh. der Silb. Verdienstmedaille, Schömberg; Soldat Georg Oehlfchläger, Schömberg; Soldat Georg Rentschler, Schömberg; Unteroffizier Friedrich Boda- mer, Dennach.
Die Rot-Kreuz-Mcdaiüc erhielt Robert Aftner, Aschen- Hütte-Herrenalb.
Beförderungen
.Offiziersaspirant Emil Vogt von Neuenbürg wurde Vtze- seldwsbel, während die Gefreiten Karl Müller, Neuenbürg, Inh. des E. K. uird der Silb. Verdienstmedaille, und Eugen Seeger, Inh. des E. K-, zu Unteroffizieren befördert wurden.
Den Heldentod
rarben: Leutnant Schott, fr. Stadtvilar in Neuenbürg; Larrd- sturmmann Immanuel Kode, Neuenbürg; Soldat Wilhelm Stähle, Engelsbrand; Ers.-Res. Adolf Fischer, Langenbrand; Obergefr. Eugen Jäck. Conweiler; Leutnant Hugo Eisenhardt, Lehrer in Calmbach, Inh. des E. K. 1. und 2. Kl. und des Ritterkreuzes 1. Kl. des Militärverdienstordens; Musketier Franz Ruf, Inh. des E. K., Kullenmühle-Herrenalb.
Nachrichten aus Wildbad
Ein Mann von altem Schrot und Korn, Küfermeister Wilhelm Wildürett, starb im Alter von 86 Jahren. Er war Mitbegründer und Ehrenmitglied des MGV. „Liederkranz" und der Freiwilligen Feuerwehr, der. er lange Jahre als Magazinverwalter diente. Unter großer Anteilnahme
wurde er am 6. April zu Grade getragen, wöbet ihm der „Liederkranz" den letzten Scheidegruß sang.
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Der in der ganzen Bürgerschaft Wildbads hochangesehene und beliebte Malermeister Karl Krautz starb am 6. April infolge Lungenentzündung im Alter von 47 Jahren.
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Goldene Hochzeit feierten am 23. April 1917 Wagen- Walter a. D. Reinhold Kuhn und Frau, gsb. Tochtermann.
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Die Vereinsbank Wildbad hielt unter dem Vorsitz ihres Direktors Stadtschultheitz Bätzner in der „Sonne" ihre Jahreshauptversammlung ab. Nach dem Rechenschaftsbericht stieg der Umsatz der Bank gegen 1916 um 9 Millionen ans 56 Millionen. Der Reingewinn betrug 41 053 Mark. Man beschloß die Verteilung von 5A Dividende. Bauunternehmer Schill Hotelbesitzer Kemps und Flafchnermeister Groß mann, die aus dem Aufsichtsrat ausscheiden sollten, wurden nahezu einstimmig wiedergewählt.
Ein Kirchenkonzert, das vom Ev. Ktrchenchor unter Leitung von Hauptlehrer Walz dargeboten wurde und bei dem Frau Lina Fischer (Soprans, Hauptlehrer Monn (Baß), Dr. HanS Fischer (Violine und Orgel) und Wolfgang Fischer (Flöte) als Solisten sowie ein aus Schülern und Schülerinnen gebildeter „Violinistenchor" mitwirkten, brachte hervorragende Genüsse auf dem Gebiete der Musica sacra. Die Orgelbegleitung der Chöre und der Solisten wurde durch die Herren Hauptlehrer Wörner und Walz sehr fein ausgeführt.
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Am 9. April feierten Christian Kappelmann, Wildbad, und Elise Rente, Enztal, im „Schwarzwald-Hotel" zu Wildbad ihre Hochzeit. — Kurt Grotzmann und Anna Zinser gaben ihre Kriegstrauung -bekannt.
Totentafrl
Im April 1917 sind gestorben:
Küfermeister Wilhelm Wildbrett, 86 Jahre, Wildbad. Malermeister Karl Krautz, 47 Jahre, Wildbad.
Jakob Gehbauer, verh., 72 Jahre, Wildbad.
Jakob Mundinger, verh., 55 Jahre, Wildbad.
Fritz Krauß, Metzgermeister, 67 Jahre, Wildbad.
Hebamme Wilhelmine Klaus, geb. Protz, 47 Jahre, Wildbad.
Kriegs-Auszeichnungen
Durch hervorragende Tapferkeit vor dem Feinde erwarben sich das Eiserne Kreuz: Soldat Oskar Funk, Wildbad; Gefr. Hermann Krauß, Wildbad; Unteroffizier Robert Krauß, Wildbad; Unteroffizier Karl Rothfutz, Inh. der Silb. Verdienstmedaille, Wildbad; Soldat Wilhelm Dobernek, Wildbad; Soldat Philipp Eitel. Wildbad; Soldat Georg Schraft, Wild- bad-Ziegelhütte.
Mit der Silbernen Tapferkettsmedaille wurden ausgezeichnet Karl und Wilhelm Rothfutz aus Wildbad.
Die Silberne Verdienstmedaille erhielten: Unteroffizier Robert Krautz, Gefr. Hermann Krautz und Soldat Philipp Eitel, alle drei aus Wildbad.
Es starben de« Heldentod
die Soldaten Otto Brachhold und Rudolf Treiber, Wildbad.
ÄZsher -er Heime?
Warnmb dise Landschaft der Otenwalbt hkitzi?
Sebastian Münster ans Ingelheim, der von 1489 —iss, lebte, war Wohl Theologe, allem er fand noch Zeit genug um sein Steckenpferd zu reiten, das die Erd- und Weltbe- schreibung war. Seine Erkenntnisse hat er in sechs Büchern 'uedergelcgt. die vor etwa 4M Jahren erschienen. In dieser We tbeschreibung. die 471 Holzschnitt und 3« Karten ent- halt, treuen wir auf Seite 1059 auf die Stelle: ..Warumb aber dise Landschaft der Otenwaldt heißt, habe ich evaentlich nicht können ermhren. Der Nam zeiget an einen Fürstein der O.to hat geheißen und dise Landschaft besessen, wie wohl man nichts davon geschrieben findt. . . Es mag auch seyn. daß diser Name daher entstanden seh, daß es ein öd und raub Land ist. so man es vergleichen will anderen Ländern . Soweit Sebastian Münster in seinem Werk „Cosmograpüiä universa".
Die Deutung des germanischen Gebirgsnamens Oden- Wald hat schon manche Schwierigkeit bereitet. Sebastian Munster hat in seiner berühmt gewordenen Weltbefchreibuna zwei Deutungen vorausgenommen: einmal „öder Wald" und zum anderen „Wald des Odo". Diese beiden Den un- gen die bis ins 19. Jahrhundert hinein ein Gewicht hatten, wurden später von zwei namhaften Sprachforschern abge. lehnt. Der eine: Professor Edward Schröder deutete die überlieferten Formen des NamenS Odenwald aus einer Forrm mrf die er durch verschiedene Schlüsse kam. nämlich aus Wodanaivald.
Die überlieferten Formen sind in Kürze diese: Odone- Wald lim Jahre 815) — Otonwalt (1013) — Odenwali (1918» - Odinwald (1349) - Odenwald (1475). Sebastian Munster schrieb iedoch vor 4M Jahren nicht Odenwald, sondern Otenwaldt..
Der andere Sprachforscher, der Gießcner Germanist Otto Behaghel vermutet als Urform des Namens OdenwM Toutonowald, und zwar im Hinblick auf die durch de« Miltenberger Grenzstein bezeugten Toutoni. einen am Main seßhaft gewordenen Bruchteil der Teutonen. Geheimrat Behaghel dürfte damit die richtige Den una des Namens Odenwald gefunden haben, die allen sprachlichen und sachlichen Anforderungen einer Erklärung entspricht.
Oer -öse Winier
Äim Johann Peter Hebel (1760—182«)
Mancher der nicht gern die Stube und den' Ofen zumal wenn kein Feuer darin ist. denk, noch an den langen Winter von 1812 auf 1813. Mancher aber denkt auch nimmer daran und weitz nichts mehr davon. Ist nicht der Boden und alles was noch darin war. eingefro en schon im frühen November und verschlossen geblieben, wie der Himmel zur Zeit Elm, bis hinaus in den Februar.
Der Hausfreund aber erinnert sich jetzt wieder, was die Alten von dem Winter des Jahres 1749 erzählt und geschrieben haben und wie es aussah. nicht nur in Moskau und in Smolensko nicht nur im Fluß Borysthenes oder an der Düna nicho nur an der Weichsel, sondern auch am Rheinstrom und am Neckar. Die Stuben ivaren nicht zur Wirme zu bringen. Während der Ofen glühte, gefror zu gleicher Zeit das Wasser an den Fenstern zu Eis. so daß jedes Stühlein. auch noch so klein, gleich der Erde eine beiße Weltgegend hatte und eine kalte, nur keine gemäßigte. Wenn man langsam Wasser ngn einem hohen Fenster herabgok. so kam kein Wasftr auf den Boden, sondern Eis. Nimmer war es gleich. Aber in den kältesten Tagen wenn einer aus dem Wärmen Zimmer gegen den Wind ging, er kam nicht tausend Schrick weit, so bekam er Beulen im Gesicht und dir Haut an den Händen sprang ihm auf. Die Erde war drei Ellen tief gefroren. Wollte der Totengräber einem sein Grab auf dem Kirchhof zurecht mackien, er mutzte zuerst einen Holzhausen auf dem Platz anzünden und abbrennen lassen, damit er mir der Schaufel in die Erd? kommen konnte Das Wild erfror im Walde, die Vögel in der Luft, das arme Vieh in den Ställen. In Schweden kamen 399 Menschen um, das Leben, die dort daheim und der Kälte von Kindesbeinen a» gewöhn: und nicht auf dem Heimweg aus einem rum- schen Feldzug waren. In Ungarn aber erfroren achtzigtausend Ochsen. ..
Aber das kühne und mutwillige Mensch.mgeichlecht lvech fast alle Schwierigkeiten und Anfechtungen zu besiegen. welM die Natur seinem Beginnen entgegenstellt. Es bat sich nicht zweimal sagen taffen: „Machet sie euch unter an". Denn di« Küfer in Mainz verfertigten damals zum Andenken mutten auf dem Rhein ein Faß von sieben Fuder und zwei Onm, trotz der Kälte. Aber die Heidelberger Bäcker me'uten. das sei noch nicht das Höchste, was man tun könne. Denn der Pfälzer will alles noch ein wenig weiterbringen, als andere Leute. Also setz en sie mitten auf dem Neckar, womach wenig Monaten wieder die Schiffe fuhren, einen Backofen auf. uni es ist manches Laiblein Weißbrot und Schwarzbrot aus demselben gezogen, und zum Wunder und Andenken gegessen worden. — Dies ist geschehen im Winter des Jahres 1749.
Das Pferd bei den Germanen
Das Pferd hat eine bedeutende Rolle im altqermanischen Kul.urleben gespielt.' Uralte Felszeichnungen, deren älteste noch Taufende von Jahren vor unserer Zeitrechnung^anzu- setzen sind, zeigen uns bereits das Pferd als Reittier, selbstverständlich ist daher auch, daß es schon sehr früh sn. die bedeutende Ackerbaukultnr der germanischen freien Bauern benutzt wurde. Als Verkehrsmittel größeren NmsckngeS brauchte das Pferd ia bei einem solchen Volke mit Naturalwirtschaft nicht sehr in Anspruch genommen zu normen. Tatsächlich ist es auch erst die Völkerwanderungszeit gewesen. in der das Bauernpferd mehr und mehr zu einem M- entbebrli^en Begleiter auf den groben Wanderungen unserer Uitvorderen wurde. Vorher waren beim Ackerbau Hufeisen so gut wie Unbekannt, denn die Ackerkrume schleißt den Huf nicht sehr ab. , _
Allzu alt dürfte Wohl auch kaum der Sat.el sein, althochdeutsch Satul. Die Germanen belächelten es — nach Eämrs Mitteiluna — daß sich die römische Reiterei dieser Sitzbüft bediente. Sehr viel älter ist der Sporn, altnordisch „span. altbochdeu sch „Svoro". Er kommt Zumindest im Jahrtausend v. Ch. vor. war in seinen ältesten germanischen Funden ein gebogener Rundstab mit Knöpfen an den Fvsftein« und einem rückwärts gerich eten Dorn. Er wurde durch Le> Verneinen gehalten. Eine rein germanische Eigenart ist, oll Vierkantform des Stachels. Und was wissen wir ül>ee «tie- sel? Eigentlich nich: allzuviel. Tönerne Stieselgefätzr zeigen uns den alten germanischen Schuh als ..Bundschub (Opanke).
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