Auch ein Beiirag zum Sieg
Es gibt auch heute da und dort Kleinmütige und Kurzsichtige. die sich mit Dörgen und Betrachtungen belasten, weil ihre Lebensgewohnheiten sich den harten Kriegsverhältnissen anpaffen müssen. Das patzt ihnen nicht, sie haben an allem etwas auszusetzen und denken nich. daran, wie es um ihre Lebensgewohnheiten wohl aussehen würde, wenn es den Sowjets gelungen wäre. Deutschland zu nberrumveln und in das Reich ein^usallen. Zn diesen unzufriedenen Zeitgenossen gehören auch die, die da glauben, ihrer Unzufriedenheit bei leder sich bietenden Gelegenheit durch barsches und unfreundliches Poltern Ausdruck verleihen zu müssen, diesen sei folgendes gesagt: Unsere Soldaten, vor allem im Offen, haben einen Winter erlebt, an den sie Zeit ihres L'bens denken Werden. Sie mutzen nicht auf einige, sondern auf alle lieben Gewohnheiten verzichten und unter den vrnnitivffen Verhältnissen versuchen, dem Winter und dem feind zu trotzen. Sie werden nach Landser Art manchmal '
haben, darin lag und liegt keine Bösartinkeit. sie haben nie» mals ihre Pflicht, das grosse Ziel ihres Kamuf->s verleugnet und haben in ihrer schneeigen Lage niemals die Kameradschaft vergessen, das heißt sie haben sich ihr hartes Los nicht durch Unhöflichkeit oder Unfreundlichkeit noch erschwert, sondern durch gegenseitige Hilfe und kameradschaftlichen Beistand erleichtert.
Gerade dieses kameradschaftliche Zueinanderffehen in der, ar.en und schweren Zeit des Winterkrieges hat mit dazu igetragen, daß die Sowjets ihre Winteveffensive nicht rum Siege verwandeln konnten, sondern setzt am Ende des Winters vor ihren aufgeriebenen oder stark zusammenaeichlage» nen Armeen stehen. Unsere Sorgen und Lasten sind ger-ng. gemessen an >enen unserer Soldaten, und sie würden noch leichter getragen werden können, wenn wir unS unsere Soldaten zum Vorbild nähmen. Höflichkeit. Freundlichkeit. Lilfsberei.schaft und Pflichtbewusstsein auch in der Heimat sind Beiträge zum Siege. Wer sie ausser acht lässt, zeigt sich unseren Soldaten unwürdig und schädigt die Heimat- front und damit die heilige Sache der Nation.
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— Die Hecken, Zufluch sstätten der Vögel. Der wirtschaftliche Vogelschutz als zusätzliches Schädlingsbekämpfungsmittel im Dienste der Ernährungswirtschast erstrebt den Einsatz bodenwirtschaftlich nützlicher Vogelarten durch Erhaltung und Vermehrung ihrer Nist- und Unlirrschluvfmöalichkeiten Di« Schonung bezw. Neupflanzung von Gebüschstreifen. Baumgruppen und einzelnen Bäumen im freien Gelände, an Fewwegen, Rainen. Wasserläusen, aus Viehweiden und an anderen Oertlichkeiten ist ebenso no wendig wie das Aufhängen von Nistgeräten. Hecken stellen Brut- und Zufluchtsstätten für nützlich? freibrntende Bogelarten dar: sie sind aber auch Zuleitungswege. Die meisten kleinen Vögel scheuen weite Kahlflächen zu überfliegen: nur wenn in kürzeren ständen Deckung durch Bäume oder Gebüsch vorhanden ist, dehnen sie ihre nützlichen Jagdzüge auch aus die vom Wald fernliegenden Nutzpflanzungen aus. Verwerflich ist die Gepflogenheit, das alte dürre Gras un er feldhecken im Frühjahr abzubrennen. Nicht allein um diese Zeit bereits wrhandene Vogelnester werden dadurch zerstört, sondern es allen auch die im Altgras sich zahlreich aufhaltenden Lauf- Pinnen, Eidechsen und Frösche dem Feuer zum Opfer die >em Landwirt bei der Bekämpfung der Bremsen- und Fliegenplage e^nfalls ausserordentlich wertvolle Dienste leisten.
— Lange Haare als Entlaffungsgrnnd. Ein nnaewöhn. licher Prozeß wurde vor dem Landesarbei sgericht Essen verhandelt. Der Leiter einer Anlernwerkstatt batte mit Rücksicht auf die Gefahren der Maschinen einen minderjährigen Bergmann ausgefordcrt, sich die Haare kürzer schneiden zu lassen. Da dieser sich weig'-te, wurde er entlassen. Er klagte Nun gegen seinen früheren Arbeitgeber. Das Landesarbeits- aericht hat die Klage mit der Begründung zurückgewiesen, dass lange Haare in einem Bei rieb mit Treibriemen und ähnlichen gefährlichen Arb 'tseinrichtungen sehr unangebracht seien und baß deshalb die Forderung des Leiters der Werkstatt zu Recht bestanden habe.
Lohnzahlungen möglichst am 30. April.
DNB Berlin, 28. April. In einer Reihe von Betrieben Werden Löhne und zum Teil auch Gehälter am Freitag, den 1. Mai, ausgezahll. Da in diesem Jahre der Nationale Feiertag des deutschen Volkes auf den 2. Mai fällt, wird es den Gefolgschaftsmitgliedern oft kaum möglich sein, mit den »m 1, Mai ausgezahlten Verdiensten die üblichen Einkäuse für die nächsten zwei Tage durchzusühren. Der Reichsarbeits- minister empfiehlt daher allen Betriebssührern, die am l. Mai fälligen Lohn- und Gehaltszahlungen bereits am 30. Avril 1942 zu leisten.
Kräuterwanderung. Wenn die NS-Frauenschast — Deutsches Frauenwerk aus letzten Mittwoch zu einer Kräuter» Wanderung unter der bewährten Führung von Oberlehrer i. R. Geyer in Vaihingen Enz eingeladen hatte, so geschah es einerseits, um das in den letzten Fahren stetig wachsende Interesse an einheimischen Kräutern zu vertiefen, andererseits aber auch — und dies ia erster Linie —, um uns die reichen Schätze von Wald und Flur gerade im Krieg mehr und mehr nutzbar zu machen. So hatte der Lehrgang auch, um es vorweg zu sagen, eine weit stärkere Beteiligung verdient Wohl wissen wir, dass die Zeit jeder gewissenhaften Hausfrau angesichts so mancher kriegsbedingter Notweivdig- keiten weit mehr ausgenntzt ist als im Frieden, zumal sie ihren Stolz darein setzt, die früher ko selbstverständlichen Hilfen Müttern mehrerer Kinder oder dringenden Kriegsaufgaben zu überlassen, aber ein Nachmittag mit Oberlehrer Geher hätte sich auf alle Fälle gelohnt. Gerade Mütter mit ihren „Grossen" sollten sich solche Hehrgänge nicht entgehen lassen, kommen doch die Frühjahrsgemüse erst spärlich auf den Markt, während die ersten Sonnenstrahlen schon das Bedürfnis nach erfrischendem Salat und frischem Gemüse steigern. Und welch wertvolle Bereicherung unseres Speisezettels bilden dann unsere einheimischen Wildpflanzen! Vom Sammelpunkt aus zog denn eine kleine Schar zum Maienplatz. Das Suchen wurde zum Vergnügen die ersehnten Kräuter fanden sich in Fülle. Mit grosser Lebendigkeit suchte uns Herr Geyer in die Welt der Krauter einzuführen, uns seine reichen Kenntnisse zu übermitteln. Brunnenkresse, Löwenzahn, Sauerampfer — letzterer soll nicht allein gegessen werden —, grosser Wegerich wurden — gemischt — zu einem wohlschmeckenden Salat für das Abendbrot gesammelt; Löwenzahn, Scharbockskraut. Gaisfuß, Sauerampfer, Hühnerdarm, auch Vogelmiere genannt. grosser Wegerich. Huflattich, Wollblunie. Gundelrebe. Hirtentäschle, Gänseblümchen. Brennessel. Taubnessel bildeten ein köstliches und billiges Gemüse für den nächsten Tag. Sehr verdauungs- und stoffwechselfördernd und drüsenanregend ist diese zusätzliche Ernährung aber nicht nur billig, sondern auch sehr gesund. Am Nachmittag oder gegen Abend gepflückt, sollen diese Pflänzchen durch die vorangegangene Sonnenbestrahlung besonders starke Heilwirkung haben. Auch zu Gemüsesuppen finden unsere Wildpflanzen reiche Verwendung. Wer kennt ferner nicht die Heilwirkung der Tees aus Spitzwegerich (gegen Atmungs- und Verdauungsstörungen), aus Erdbeer-, Himbeer- und Brombeerblätter (gegen Erkältung und gleichzeitig Genußmittel), aus Pfefferminze (magenberuhigend, krampflösend), aus Krauseminze (ausgesprochener Ma- g-ntee), Waldmeister (nerven- und herzstärkend, feines, wohlschmeckendes Gesundheitsgetränk) u. a.? Schnell war der Abend herangekommen und befriedigt trennten wir uns mit dem Vorsatz, unsere Wildpflanzen nicht mehr missen zu wollen. Unsere rührige Abteilung Volkswirtschaft — Hauswirtschaft wird uns und allen Volksgenossen dabei jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen. 8-
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Führerlagung der Hitlerjugend in Calw
Am vergangenen Sonntag kamen die Einheitsführer des Bannes „Schivarzwald" der Hitlerjugend zu einer Tagung im „Georgenäum" in Calw zusammen. Hier wurden ihnen in erster Linie die Anweisungen und Befehle für den Einsatz der Hitlerjugend im Sommerhalbjahr 1942 gegeben. Dieser Einsatz muß sich in diesem Fahre noch viel mehr an die gegenwärtigen Verhältnisse anpassen, als wie das schon in den vergangenen Jahren der Fall war. Darunter ist in erster Linie vermehrter und erweiterter Enteeinsatz aller in Betrieben nicht unentbehrlich benötigter Jugendlicher zu verstehen. Jeglicher andere Dienst muß in diesem Sommer hinter dieser dringlichsten Aufgabe zurückstehenl
Innerhalb des Bannes wurde im vergangenen Jahr 1941/42 ein Leistungswettkampf der Gefolgschaften und Fähnlein ausgetragen, der .Kampf um die Adlerplakette" genannt wurde.
denn als Siegerpreis winkte eine Adlerplcckette, die von den Angehörigen der Siegereinheit auf der linken Brust getragen werden darf. Auf der Führertagung am Sonntag nun wurde das Ergebnis dieses Kampfes bekanntgegeben: als beste Ein- ! heit in unserem Bann zeigte sich das Fähnlein 3/401 (Alk- burg).
Kreisschulung der Ortsgruppenführerinnen
Am letzten Sonntag fand in Hirsau im Rathaussao. eine Schulung der Ortsjugendgruppenfiihrerinnen statt. Ar , Beginn der Tagung stand eine feine Morgenfeier, gestalte. j von Mitgliedern der Jugendgruppen Schömberg und Hirsau. > Dann sprach die Kreisfrauenschaftsleiterin Frau Treutle- i Wildbad. Sie begrüßte zuerst die zu der Tagung erschienene Gaujugendgruppenführerin Anne Hunzinger- Stuttgart. Frau Trentle führte sodann die neue Kreisjugendgruppen- führerin Fried! Schmid - Wildberg in ihr Amt ein und verabschiedete zugleich die seitherige Kreisjugendgruppen- führerin Frau S t e i n b r ü ck-Liebenzell und dankte ihr für die bisher geleistete Arbeit im Kreis. Mit klaren Worten gab Frau Trentle den Anwesenden einen Neberblick über ihre Pflichten und Aufgaben als Führerinnen der Jugeudgruppen und gab ihnen als Richtschnur das Wort: Unser eigenes Glück ist ein stets umstrittener Begriff, getane Pflicht aber nie. Dann folgte eine Schilderung der Zeit von 1914 bi- heute, Niedergang und Wiederaufstieg, unseres Volkes und dle Sendung Mols Hitlers. Frau Treutle schloss ihren Vortrag mit den Worten eines Ausländsdeutschen:
Deutsch sein heißt immer ein Ziel vor dem Blick, heisst Schreiten mit schrobenen Schuhen von hartem zu härterem Geschick, heißt Beten um nichts als um die Freiheit des eigenen Vaterlands.
Nach kurzer Pause sprach Pg. Dr. Josenhans-Wildbad. Er behandelte in kurzen Worten die verschiedenen Rassen Europas von Süden nach Norden und von Westen nach Osten und die in Deutschland vorhandene harmonische Mischung der Rassen, bedingt durch die zentrale Lage Deutschlands in Europa. Dr. JosenHans bezeichnet? den Geburtenrückgang nach 1918 nicht als Alterserscheinung unseres Volkes, sondern als Krankheit. Der Arzt aber, der diese Krankheit erkannt und geheilt habe, lei Adolf Hitler. Der Redner kam dann auf die Nürnberger Gesetze zu sprechen, die in Deutschland die Vermischung mit Judenblut unmöglich gemacht haben, sodann sprach er über das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses. über das Ehegesundheitsgesetz und kam damit auf den Kernpunkt keines Vortrages: „Heiraten — aber wen?" Als Leitwort stellte er heraus: Heirate nie die einzig Feine aus einer Familie. In feiner, humorvoller Weise sprach er über die Gattenwahl, über die Ebenbürtigkeit in der Eheschließung und über die Verantwortung, die jeder junge Mensch bei der Gründung einer Ehe hat. Die idealen Ehepartner seien der männliche Mann und die weibliche Frau, und das Glück und das Ideal jeder Ehe eine gesunde und fröhliche Kinderschar. Nach kurzer Mittagspause gab die GaujugendMuPPenfüH-
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82. Fortsetzung
„Wir wollen doch mal Herrn Comelius rufen", sagte Lorenz und ging zum Ferntvrecher.
In diesem Augenblick flammte in Hollborns Erinnerung ein grelles Licht aus. Er sab Roggenkamv neben dem steinernen Frauengesicht und bürte seine Stimme, und alles, was jener von dem Leiden der Frau um einen Mann gesagt hatte, wurde setzt zu einer gellenden Anklage gegen idn selbst.
Er wollte ausspringen und Lorenz den Hörer vom Kops reißen und ihm sagen, daß die Malerin Cornelius' Mutter U. und daß man nicht von ihr in seiner Gegenwart sprechen «mrste. aber es war schon zu spät.
Gleich daraus trat Cornelius ein.
„Wir haben ein Bild für den neuen Sitzungssaal bekunden" ging Lorenz geradeswegs aus das Ziel los „Es stellt zwar keine Szene aus dem Braunkohlenbergbau dar. sondern zeigt eine vaar junge Häuer beim Frühstück vor Ort "uter Tage, aber es ist ein sehr echt empfundenes und ausgezeichnet wiedergegebenes bergmännisches Motiv. Sie werden das Bild kennen und wissen sicher, ob es käuflich ist." Lächelnd reichte er ihm das Heft.
- „Wenn er bloß nicht immer lächeln wollte, dachte Dauborn, obwohl er wußte, daß der Vorwurf ungerecht war, denn Lorenz konnte die Zusammenhänge nicht ahnen genommen iab er zu Cornelius hinüber, der mit einem ivcen Ausdruck in den Augen aut das Bild starrte Dann uberzog sich sein frisches Gesicht mit einer kalkweißen ^uns . und seine bläulichen, schmalen Lippen begannen zu
.. , werde die weitere Veröffentlichung dieses Bildes unterbinden", stieß er unbeherrichi hervor, „und wenn Sie es erwerben und in den Sitzunqsiaal hängen wollen, muß »t> meine Stellung hier ausgeben."
Lorenz starrte ihn bestürzt an. „Aber, Herr Cornelius, was ist denn los? Weshalb regen Sie sich denn io aus? voch Nicht wegen Fräulein Vroek:""
Cornelius schnellte den Kops zur. Seite. „Wieso Fräulein Braake? Was bat Fräulein Braake damit zu tun?"
„Sie hat doch die Aufnahmen von den Bildern gemacht."
Cornelius' Augen qingen in hastigem Suchen über die Seite. Dann schien er den Namen entdeckt zu haben. „Das ist doch gar nicht möglich", stammelte er. vollkommen ratlos, und blätterte zurück.
Jetzt siebt er seine Mutter, dachte Hollborn und erhob sich schwerfällig.
Cornelius schlug die Zeitschrift mit einer heftigen Bewegung zu »nd gab sie Lorenz. „Es bleibt dabei", sagte er kalt und beinahe verächtlich. „Ich will Ihnen dazu eine Erklärung abgeben. Wie Fräulein Braake zu diesen Aufnahmen rammt, weiß ich nicht. Ich werde aber keststellen. ob es Absicht oder Zufall war. Sie ist jedenfalls nicht der Grund, wesbalb ich Sie kitten muß. das Bild nicht zu erwerben. Die Malerin ist meine Mutter. Zwischen ibr und mir gibt es keinerlei Bestehungen mehr, und zwar war ich es, der sie abbrechen mußte."
Hallborn trat nor ibn bin und lnb Ihn scharf-an. „Herr Cornelius, ich will mich nicht in Ibre persönlichen Verbästnisse einmischen. Aber ich möchte Sie doch etwas fragen Haben Sie. bevor Sie einen lo schwerwiegenden Schritt Wien, einmal mit einem älteren. vorurteil<stot»n und unb». ianaenen Menschen darüber gesprochen, ob Sie auch recht handelten?"
„Nstn". saqte Cornelius schroff „Das war auch nicht nötig. Ich wußte allein, daß ich recht handelte."
„Wie alt waren Sie denn, wenn ich fragen darf?"
„Das alles kvielt in diesem Fall aar keine Nolle. Herr Hallborn Ich bitte Sie. mich nicht weiter zu kragen. Es bat wirklich keinen Zweck. Für wich iff diele Angelegenheit ein kür allsmal erlediqt. Vielleicht genffat es Ihnen, wenn ich noch läge, daß es mir »nw-nschlick schw»r aeworben iff. dan'i'"'r hinweqzukommen." Er wandte sich um und. ging zur Tür.
„Würden Sie mir noch saasw. wie der Mädchenname Ihrer Mutter ist", riss ihm Hollborn nach.
Cornelius blieb stehen, blickte ihn einen Augenblick in unw'lligem Fragen an und jagte nach kurzem Zögern: „Heidorn."
„Ich danke Ihnen."
Dann verließ Cornelius das Zimmer.
Lorenz iah Hollborn an und schüttelte bedrückt den Kops. „Was mag da zwilchen Mutter und Sohn geschehen sein?"
„Ich ahne es nicht", sagte Hollborn leise und mit schwerer Stimme. „Aber ich werde es vielleicht erfahren. Es muß schon etwas Furchtbare» gewesen lein."
Lorenz nickte ernst. „Unter diesen Umständen werden wir das Bild natürlich nicht erwerben. Was rede ich überhaupt. Ich weiß ia noch gar nicht, ob e» Ihnen gefallen hat."
„Geben Sie mir das Heft noch mal her", sagte Hollborn und ließ sich wieder am Schreibtisch nieder. Dann vertiefte er sich in die Einzelheiten des Bildes und meinte nach einer Weile: „So ist es wirklich da unten. Ich kenne das. Vielleicht ist das Bild nur so unheimlich echt geworden, weil hier eine Mutter alle Mühsal der Kumvel in ihrem eigenen Sohn, miteriebt und mitgesühli bat. Ich mutz mir das Original einmal anleben."
„Die Absicht baden meine Frau und ich auch", iagte Lorenz eifrig. „Vielleicht können wir es zusammen tun.
Hollborn nickte, aber er wutzte. daß er es ganz allein aniehen würde.
Lorenz nahm aus der blauen Aktenmappe einige Schriftstücke und schob sie ihm hin Als e- noch dem Heft greifen wollte, sagte Hollborn hastig: „Ach. darf ich er mir noch einmal in Ruhe aniehen? Ich brinae es Ihnen nachher "
„Aber gern. Selbstverständlich. Dann aing er mit der leeren Mappe hinaus.
Hollborn sab Lorenz nach und vergewisserte sich-„daß sich die Tür hinter ibm geschlossen hotte Daraus stutzte er den Kops in beide Hände und las Wort iur Wort und Zeile für. Zeile des Aussatzes über Carola Cornelius. Es war wenig, was darin von ibrem Leben gejagt wurde. Als Frau des Landarztes Dr. Cornelius batten >P die Milchten wenig Zeit zur Ausübung ihrer Kunst gelosten, daher gebe es auch nur wenia Werke von ibr Aber diele wenigen leien von einer großen künstlerischen neue, ^'kte Einblicke in das Leben der Menschen, die die Arttfrau umgaben, menschliche Güte und menschliches Verstehen, geboren aus eigenem schwerem Leid, ketten ihre Hand w nnbearefflich Ücker aenibrt Die Entdeck-na dieser starken und reifen Begabung verdanke man Moieffor Roggenkamv. der die Künstlerin schon als iunge Akademie- schnlerin gekannt und ihr Schaffen mit Interesse verlos-"
(Fortsetzung folg"