In Kürrv

Vizeadmiral a. T. Albert Hopmann, einer der verdienst­vollsten Offiziere der alte« Kriegsmarine, ist in fast vollende­tem 7«. Lebensjahre am 14. März gestorben.

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Ter Staatsakt für den Verstorbene« Dr. h. e. Robert Bosch findet am Mittwoch um 14 Uhr in der König-Karl-Halle des Landcsgewerbemnseums Stuttgart statt.

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Prinz Gustav Adolf von Schweden, der zu einem kurzen Besuch in Helsinki weilt, überreichte Feldmarschall Männer« heim die höchste militärische Auszeichnung, die Schweden zu vergeben hat, das Großkreuz des Schwerter-Ordens 1. Klaffe.

Die Reichsregierung hat soeben das sechste Gesetz über Aenderungen in der Unfallversicherung verabschiedet. In die­sem mit Wirkung vom 1. Januar 1942 in Kraft getretenen sozialpolitisch bedeutungsvollen Gesetz wird Ser Schutz der Un- allversichernng auf alle Gefolgschaftsmitglieder ausgedehnt und die Rentenberechnung wesentlich vereinfacht und verbes­sert; ferner werden die letzten Rentenkürzungen aus der Zeit der Notverordnungen aufgehoben, Härten beseitigt, die sich aus unverschuldeter Arbeitseinschränkung früherer Jahre er­geben haben, und schließlich veraltete Vorschriften an die jetzi­gen Bedürfnisse der Praxis angepatzt.

Der ilalientslve WebrmaLlöberiÄt

VNB. Rom. 17. März. Der »olienische Wehrmachks- derichl vom Dienstag hat folgenden Wortlaut:

«Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Im Gebiet südöstlich von Mechiti überrumpelte« italieni­sche und deutsche Vanzerkrafle feindliche Abteilungen und schlugen st« zurück. Vier Geschütze mit der dazu gehörigen Munition und Zugmaschinen wurden erbeutet, zahlreiche Gefangene gemMtz zwei Batterien und zwei Panzerspäh­wagen vernichtet.

Feindliche in Marsch befindliche Kolonnen in der Um- aebung von Ain-el-Gazala und die Hafenanlagen von kobruk wurden von deutschen Flugzeugverbänden ange­griffen und in zielsicheren Aktionen bombardiert und zer- overigt. Zm Verlauf von Luftkümpsen wurden drei Lnrtitz abgeschossen.

Bei einem Einflug auf Bengasl wurde eia Bomber ab- oeschossen. Britische Flugzeuge warfen im Gebiet von August» und Syrakus Bomben ab."

ver finnische Heeresbericht.

DNB. Helsinki, 17. März. Der finnische Heeresbericht vom 16. 8. lautet:An allen Teilen der Landfront war Aufklärungstätigkeit zu verzeichnen. Unsere Truppen baden Versuche des Feindes, sich den finnischen Stellungen zu Nähern, unter starken Verlusten für ihn abgerviesen Die Feuertätigkeit war verhältnismäßig schwach, und das hier und da zeitweise einsetzende Störungsfeuer verursachte kei­nen Schaden."

<Srotze Adwehr-rfolge

DNB. Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt führte der Gegner am 16. 3. heftige Angriffe gegen die Stellungen einer deutschen Division nordöstlich von vrel. Der Schwerpunkt war gegen den Gefechtsstreifen -ines deutschen Bataillons gerichtet. Trotz Kälte und Schneetreibens schlugen die Infanteristen alle Angriffe des Gegner zurück. In den harten Kämpfen verloren die Bol­schewisten vor den Stellungen dieses Bataillons zahlreiche Tote und Verwundete. Außerdem wurde eine Anzahl leich­ter und schwerer Infanteriewaffen erbeutet.

Noch größere Verlste an Menschen und Material erlitt der Gegner bei feinen Angriffen gegen die Stellungen dines deutschen Armeekorps im mittler en Frontab­schnitt. In der Fest vom 8. bis 12. 3. wurden alle sich Tag und Nacht wiederholende Angriffe des Gegners im harten Kampf zurückgeschlagen. Es gelang den Bolschewi­st^« nirgends in die deutschen Stellungen einzudringen Die Bolschewisten verloren in dieser Kampfwoche über 8000 Tote, während hundert« von Gefangenen in deutsche Hand fielen. Zerstört und erbeutet wurden 32 Panzer, dar- «iter 16 schwere und schwerste Panzerkampfwagen. Wei- ff« Sowjetpanzer wurden beschädigt. Die Zahl der erbeu- tzten Maschinengewehre, Panzerbüchsen. Pakgeschütz« und Granatwerfer Ist erheblich.

Sowjetischer Geefliegerhorff a>r«e«riffeir

DNB. Wi« das Oberkommando der Wehrmacht mit- feilt, griff die finnische Luftwaffe im Finnischen Meerbusen einen Seefliegerhorst der Sowjets an. Flugboote wurden in Tiefangriffen mit Sprengbomben und durch Bordrvaffenbeschuß vernichtet. An der Kareli­schen Front stellten sieben finnische Jäger einen Verband bolschewistischer Bomber, die in Begleitung von Jagdflug­zeugen einen Angriff gegen finnische Stellungen unterneh­men wollten. Obwohl der bolschewistische Verband zahlen­mäßig überlegen war, gelang es den Finnen, in kühn ge- führten Angriffen drei sowjetische Jäger abzuschießen und die anderen Flugzeuge zum Abdrehen zu zwingen Die fin­nischen Jäger kehrten ohne eigene Verluste aus diesen sieg­reichen Luftkämpfen zurück. Än anderer Stelle brachte eine finnische Flakbatterie zwei Sowjetflugzeuge zum Absturz.

Bombe« auf Schiff i« Sismeerhafe«

DNB. Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, richteten sich im hohen Norden die Angriffe deutscher Kampfflugzeuge gegen Sowjetfrachtschiffe in einem Ha­fen am Eismeer. Deutsche Aufklärer hatten unter den in Treibeisfeldern verankerten Schiffen außer einem Eis­brecher auch einen großen Frachter von 5000 BRT festge­stellt. Die Kampfflugzeuge konzentrierten ihren Bomben­angriff aus dieses für den sowjetischen Nachschub an der ' kismeerfront wertvolle Schiff und beschädigten es schröer. Lei weiteren Angriffen deutscher Stukas gegen bolschewi» tische Batteriestellungen und Erdbunker an der Murman» ront konnten Volltreffer erzielt werden. Aus der Fischer- «lbinsel wurden bei Tiefangriffen auf bolschewistische Ba­rackenlager umfangreiche Zerstörungen heroorgerufen. Hine Funkstation wurde wirkungsvoll mit SprenOomben und Bordwaffen bekämpft. In Luftkämpfen schossen deut- ich« Jäger ein Sowjetflugzeug ab. In der Nacht wurden hie Hasenanlagen von Murmansk von deut­schen Kampfflugzeugen mit Bomben größeren Kalibers be- ffgt. Volltreffer in den Materialschuppen und Berladeein- «chtungen des Hafens richteten große Zerstörungen an. Wne Reihe größerer Explosionen wurde beobachtet, die auf Vernichtung von Treibstofflagern und Munitionsdepots schließen lassen.

Heber 81 «00 VHT. an Indiens Wie versenkt

Japanische U-Boate operiere« erfolgreich in de« indische« »nd burmesischen Gewässer«

DNB Tokio. 17. März. Da« Kaiserliche Hauptquartier gab am Dienstag um 15.15 Uhr bekannt, daß japanische U- Boote, die in den Süstengewäsfern Indiens und Burmas operierten, feindlichen Schiffskransporten schwere Schläge zufügten. Sie vernichteten bis zum 16. März mehr als S1000 BRT feindlichen Schiffsraumes. Elf feindliche Schiffe wurden versenkt, darunter zwei bewaffnete Handels­schiffe von zusammen 6500 BRT und zwei Tanker mit ins- gesamt 26 666 BRT in den Gewässern um Colombo» drei bewaffnete Handelsschiffe mit zusammen 24606 BRT un- ein 7666-BRT-Tanker in der Nähe von Madras so- wie zwei bewaffnete Handelsschiffe mit zusammen IS 666 BRT un- ein 5666-BRT-Frachter in der Nähe von Ran­gun.

Japanische Zeitung an das indische Volk

Tokio, 17. März. (Ostasiendienst des DNB.)Die indische Krise, von der England fortwährend spricht, ist in Wirklichkeit eine englische Krise", stellt heuteTschugai Schogio Schimpo" fest; für Indien, so schreibt das Blatt weiter, sei diese Krise die goldene Gelegenheit der Befreiung. Wie früher in Nieder- ländisch-Jndien, so rufe General Wavell jetzt auch die indischen Volksmasfen zu verzweifeltem Widerstand gegen Englands Widersacher auf. Die Katastrophe Niederländisch-Jndiens dürfte den Indern aber bereits die Äugen geöffnet haben. Das Blatt warnt die Inder dann vor der Verschlagenheit der englischen Politik, die durch Cripps sicherlich auch jetzt wieder höchst raffinierte, aber unehrliche Vorschläge unterbreiten las­sen würde. Die Inder müßten bedenken, daß die Engländer nur aus einer Notlage heraus handelten und diesen Umstand später zur Geltung bringen würden. Selbst wenn man Eng­lands Versprechungen als wahr unterstelle, sollten die Inder bedenken, daß diese Versprechungen im gleichen Augenblick wertlos würden, in dem England zugrunde gehe.

Auf tönernen Füßen

Englische Selbstanklagen, aber zu spät.

8MB. Jetzt, da es in den Fugen des britischen Weltrei­ches verdächtig knarrt und ein Stück nach dem anderen ab­bröckelt. kommen vereinzelte Engländer zur Besinnung und überlegen sich, was Wohl der Grund des allgemeinen Versa­gens sein könnte. Es sind nicht etwa maßgebende und ein­flußreiche Kreise, so daß man in solchen Einsichten den Be- ginn einer Aenderung sehen könnte, sondern Außenseiter und die regierende verkalkte Plutokratenclique läßt sie nur des­halb zu Wort kommen, weil sie in der Kritik ein Sicherheits­ventil zur Ablenkung des Volkes sieht. Von diesem Gesichts­punkt mutz man auch zwei längere Artikel derTimes" be­trachten, die sich mit den Mängeln der britischen Kolonial­verwaltung befassen und zu recht bemerkenswerten Erkennt­nissen kommen.

Die Katastrophe von Malakka habe blitzartig dir Aufmerksamkeit ganz Englands auf die Struktur des ko­

lonialen britischen Empires gelenkt, heißt es hier. Der Be­stand Englands als Großmacht häng? davon ab. ob eS end. lich seine Lektion lerne. Es stehe fest, daß dje meisten Men­schen in England jetzt die Gewißheit erhalten hätten, daß di« eigene Kolonialverwaltung den neuen in der Welt herrschen­den Verhältnissen angepaßt werden muffe. Eine solche Anpas­sung sei umso notwendiger, als alle Verbündeten Englands kritische Blicke auf das Empire würfen. In dem Artikel wird dann gefragt, was Wohl geschehe, wenn plötzlich feindliche Truppentransporter auf der Äußenreede von Mombassa (Ostasrika) erschienen. Wie werde die Mehrzahl der Bevölke. rung von Kenia da reagieren? Würden die verschiedenen dort bestehenden indischen Gemeinschaften, die einzelnen mit der britischen Verwaltung unzufriedenen Stämme sowie die an der Küste siedelnden Araber sich der Verteidigung Kenias zur Verfügung stellen? Das sei sehr unwahrscheinlich, denn die britische Kolonialverwaltung habe mit veralterten Methoden gearbeitet, die im Grundsatz des letzt:n Jahr­hunderts festgeiegt worden seien. Es seien Grundsätze die der erste Weltkrieg noch nicht zu zerstören vermocht habe. Einer dieser Grundsätze sei die Auffassung, daß das Empire dem Wohlstand des Mutterlandes dienen müsse-

Inzwischen aber hätten Deutschland und Italien mit der ihnen innewohnenden imperialen Dynamik in den letzten Jahren neuen Grundsätzen Geltung verschafft, die man britischerseits bisher ablehnte. England habe damit einen großen Febler begangen und hätte die neue Taktik die­ser dynamischen Staaten sich zu eigen machen und in der Ko­lonialverwaltung ausnutzen sollen. DieTimes" bestätigt, daß man setzt in Ostasien den außerordentlich hohen Preis für die falschen Methoden der britischen Kolonialverwaltung zu zahlen habe. Der japanische Angriff habe all? Schwächen unbarmherzig in Erscheinung treten lassen.

Australien b1n-e< sich an LIGA

Der australische Außenminister Evatt, der sich auf d«m Wege nach Washington befindet, soll, wie verlautet, den Auf- trag haben, di? Einzelheiten eines politischen und Militär- abkommens zwischen Australien und den USA zu besprechen. Zwar seien die Verpflichtungen, die Australien in dem Ver­trag übernehmen werde, nicht bekannt, doch dürfte sich, so meint man, vorläufig kaum eine wesentliche Lockerung der zwischen Australien und Großbritannien bestehenden Bezie- Hungen daraus ergeben. Die Vereinigten Staaten H8tt:n kein Interesse daran, Ereignisse zu überstürzen, die zu Reibereien »wischen London und Washington Anlaß gäben und außer­dem der gegnerischen Propaganda vorzügliche Argumente liefern würben. Allerdings würden sich die Vereinigten Staa­ten für die zu gewährende Hilfe Gegenleistungen für die Zu­kunft sichern wollen.

Ein Oberbefehlshaber für Ceylon.

Die Furcht Englands vor dem weiteren Vorrücken der Japaner wird gekennzeichnet durch die Ernennung des Vize­admirals Sir Geoffreh Layton zumOberbefehlshaber von Ceylon". Nach einer in London ausgegebenen amtlichen Mel­dung unterstehen ihm sämtliche Marine-, Armee-, Luftwaf­fen. und Zivilbehörden. Layton soll dafür verantwortlich sein, daß alle Maßnahmen zum Schutze Ceylons getroffen Werden.

Sie Seewege -er USA gründlich gestört

Deutsche U-Boote an -er amerikanische« Ostkiiste Japanische a« der Westküste

Berlin, 17. März. (Erg. Funkmeldung.) Japanische Unter­seeboote versenkten seit Beginn des Krieges mit den USA an der Westküste der Vereinigtn Staaten 20 Schiffe mit 160000 Bruttoregistertonnen. Man wird diese Leistung erst richtig würdigen, wenn man die ungeheuren Entfernungen in Be­tracht zieht, die die japanischen U-Boote zu überwinden haben. Von der Küste Kaliforniens bis nach Japan beträgt die Ent­fernung 8000 Kilometer, von Panama bis Uokohama sogar 12000 Kilometer. Gleichzeitig operierten japanische Untersee- boodvevSände in den Gewässern Javas, Sumatras und sogar im Indischen Ozean unmittelbar vor der indischen Küste.

Die Schiffe, die an der novdamerikanischen Küste von den japanischen Unterseebooten versenkt wurden, waren meistens Transporter. Während gleichzeitig die deutschen Unterseeboote an der Ostküste Amerikas erfolgreich gegen die amerikanische Versorgungsschiffahrt tätig sind, sorgen so die japanischen U- Boote an der amerikanischen Westküste dafür, daß auch hier die amerikanischen Seewege gründlich gestört werden.

Oie Amerikaner sin- entsetzt

lieber die Schiffsverluste. Empörte Briefe.

DNB. Die schweren Nackenschläg«, die die Vereinigten Staaten in den ersten drei Monaten des von Roosevelt her» aufbeschwarmen Krieges erlitten, haben alle Schichten der Bevölkerung der USA heftig erschüttert. Nachdem die Hetzer» cligue und der meineidige Präsident einen schnellen Sieg über Japan als sicher hingestellt und Roosevelt selbst mit sei­nen großsprecherischen Reden das Volk in einen Jllusionstau» mel versetzt hatten, wirken Erklärungen wie die des Admi. rals Hart als kalte Dusche.

Die Empörung der Bevölkerung macht sich Luft in einer Flut verärgerter Briefe und Telegramme an die Mitglieder des Kongresses. Als das Parlament am Montag wieder zu­sammentrat, wurde bekannt, daß alle Abgeordneten mit Schreiben überschüttet worden waren, die sich vor allem mit den Schiffsverlnsten in Ostasien und an der atlantischen Küste beschäftigten. Verschiedene Kongreßmitglieder hatten solche Berge mit geradezu verzweifelten, empörten und ent­setzten Auslassungen aus ihrem Wählerkreis erhaltrn, daß sie Hilfskräfte einstellen mußten, um die Eingänge zu sichten.

Washington winkt ab

Unfreundliche Aufnahme des Besuchs Evakk.

DNB. Die Rundfunkerklärung Curtins. daß die austra- stfche Negierung beschlossen habe, dm Außenminister Evatt nach Amerika zu entsenden, da nicht einmal jetzt, nachdem die Japaner 95 Tage lang südwärts Vordringen, ein genügender unmittelbarer Kontakt zwischen Australien und Amerika bestehe, hat sowohl in London, als auch ln Washington peinliches Aufsehen erregt. In London ist man darüber überrascht, daß Curlin, der seinerzeit die Ent­sendung eines australischen Kabinettsministers als ständi­gen Vertreter Australiens nach London bis zum Rücktritt Menzies ichärfstens bekämpfte, setzt so weit geht, ohne vor­herige Befragung der britischen Regierung den australi­schen Außenminister nach Washington zu entsenden. Je­doch auch d«m Weißen Hause scheint die Gegenwart de» australischen Außenministers in Amerika peinlich zu seist.

Man fürchtet, daß man Evatt aus Vorwürfe Australien» hin, daß Amerika bisher nur in ungenügendem Maß« Kriegsmaterial gesandt habe und auf die Forderung, daß Australien berechtigt sei, von England und USA volle un- schnelle Hilfe zu erwarten, zumal Australien die letzte Ba­stion der Alliierten im Pazifik sei, nicht in gleicher Weis» wie bisher mit Versprechungen werde ab finden können. Man ist sich in Washington darüber im klaren, daß Ame­rika in der kurzen noch zur Verfügung stehenden Frist gar nicht in der Lage ist, soviel Kriegsmaterial an Australien zu liefern, wie für eine wirksame Verteidigung Austra­liens notwendig sei, nachdem Australien den besten Teil feiner Truppen und seines Kriegsmaterials auf anderen Kriegsschauplätzen geopfert hat.

Auf eine Anfrage auf der Pressekonferenz des Weißen Hauses über den Zweck der von Curtin angekündigten Ent­sendung des australischen Außenministers nach USA gab -er Sprecher der USA-Regierung die unfreundliche Aus­kunft, daß der Wunsch Curtins nach einem unmittelbaren Kontakt mit Amerika unerklärlich sei und daß diese Fest­stellung Curtins in Washington gewisses Erstaunen hervor, gerufen habe. Man sei der Ansicht, daß Roosevelt bisher sogar sed« mögliche.Fühlung" mit Australien gehalten habe. Diese Stellungnahme des Sprechers des Weiße« hausLs zum bevorstehenden Besuch des australischen Außenministers ist für diesen gewiß kein Willkommen­gruß, sondern eher eine kalte Zurückweisung dieses uner­betenen Beobachters und Bittstellers.

Roosevelt will er»en

*Prüfungskommissionen" im ganze« Empire.

DNB. Immer deutlicher treten nach den letzten Berichtei aus Washington die Bestrebungen der USÄ-Politik naa Uebernahm? zunächst der wirtschaftlichen Vorherrschaft im britischen Empire hervor. Diese Bestrebungen werden in Washington mit der Notwendigkeit begründet und zu. gleich getarnt, die Rüstungsproduktion aller Empiretelle zu entwickeln und einander anzugleichen. Unter diesem Deckman­tel segelt eine nach Indien unterwegs befindliche Kom­mission. In der gleichen Weise ist auch eine weitere Kommis­sion getarnt, die in Südafrika arbeiten soll, und demsel­ben Zweck dient schließlich die neugegründete gemischte eng- «sch-nordamerikanifche Kommission zur Prüfung der wirt­schaftlichen und sozialen Gesetzgebung der karibischen Inseln.

Die für Indien bestimmte Kommission hat den Auftrag, die von England systematisch vernachlässigte Entwicklung der indische Schwerindustrie zu fördern und zu beschleunigen. Die in Kapstadt erwartete Kommission soll eine Rationali­sierung der südafrikanischen Schwerindstrie und Bergwerk« vornehmen, wobei besonders an die Einschränkung des Goldbergbaus zugunsten der Mrderung anderer, für di« Rüstungsindustrie wichtigerer Mineralien gedacht ist. Vor allem in Südafrika haben diese nordameriranischen Bestre­bungen ein wenig freundliches Echo gefunden, und starke Kreise der Opposition wenden sich gegen die wirtschaftliche Bevormundung durch die USA. Die Kommission für das karibische Interessengebiet, die aus. den westindischen Jnftln tätig ist, soll die Ueberführung der letzten britischen Besitzungen der westlichen Hemisphäre in die Oberho­heit der USA vorbereiten, nachdem die wichtigen militä­rischen Stützpunkte durch den bekannten Pachtvertrag reits in die Hände Washington- gekommen sind.