gewinn, — ob rin Großteil der Inder dadurch demoralisiert und lebensuntüchtig, das Volk für immer biologisch geschädigt wird, ist den Briten nicht nur gleichgültig, es ist sogar die geheime Absicht dieser Politik.
Die Welt sieht also, mit welcher Raffinesse der britische Imperialismus in Indien darauf ausging, das Volk in der Unterwerfung zu erhalten und es zum Vorteil der britischen Plutokraten nach allen Regeln der Kunst auszubeuten. Heute freilich rächt sich die britische Schuld, und Churchill, dem früher die eiserne Faust oft nicht hart genug war, mag bedauern, daß Indien keine größeren wirtschaftlichen Freiheiten eingeräumt worden sind. Man hätte es mit dem Aufbau der so dringend notwendigen Rüstungsindustrie leichter! Indien jedoch weiß, daß es von der raumfremden britischen Macht auch in der Zukunft trotz heißester Versprechungen nichts Gutes zu erwarten har Und mit jedem neuen japanischen Sieg wächst die Hoffnung auf die Befreiung, der der nationale Indienführer Dose setzt in seinen Aufrufen beredten Ausdruck gegeben hat.
Lenzinsorgen »n llGA wegen Tankervetsenkunse«
DNB Genf. Id März. Die Oel- und Benzinvorrate tn den Oststaaten der USA find in letzter Zelt immer mehr zu- rückgegangen, meldet die Neuyorker Zeitung „Daily Mir ror" Besonders seit feindliche U-Boote eine so große An- zahl Tanker an der amerikanischen Küste versenkten, seien die Brennstoffvorräte in diesen Staaten ii> geradezu katastrophaler Weise gesckrumpst. Standard Oil Company von New Versetz habe aus Ueser Lage heraus die dringende Bitte an amtlich? Raffinerien der nulter weltlich gelegenen amerikanischen Staaten gerichtet, größere Brennstoftmengen in die AttanMaaten zu schicken. Nach dem Neuyorker .Daily News" äußerte sich auch der stellvertretende Beauf. kragte für die Benzinversorgung der USA in, Washington dahingehend daß die Versorgungslage der Vereinigten Staa- m In jeder Hinsicht sehr ernst sei und vora-ssichtlich für die teasdauer sehr kritisch bleibe.
Jetzt eine „Sethflmor-flotte'
So wirb das USA-Bolk beschwindelt.
gef
«sä
DÄtB. Die „Newyork Times" hat einen ganz neuen Dreh unden, um den schweren Schlag zu mildern, den die britischen und nordamerikanischen Admiralitätsberichte über dir schwere Niederlage bei der Seeschlacht von Java in der USA- Oeffeutlichkeit ausgelöst haben. Mit echt jüdischer Unverfrorenheit schreibt das Blatt: „Die Verluste der Verbündeten in der Schlackt von Java sind zwar schwer, kamen aber nicht Unerwartet. Die Asienflotte der USA ist immer eine Selbstmordflotte gewesen. Sie hat niemals aus Siege rechnen können. Ihre Aufgabe hat lediglich darin bestanden, den Feind aufzuhalten, ihm möglichst viel Schaden zuzufügen und, wenn nötig, dabei unterzugehen."
Man sieht, die USA-Kriegsverbrecher stehen im Lügen und Verdrehen Churchill und seinen Trabanten nicht nach. In SO Tagen wollten sie Japan zerschmettern. Heute, genau nach dieser Zeit, sind sie so weit heruntergekommen, ihre Afienslotte, die dazu dienen sollte, Japan in die Knie zu zwingen, als „Selbstmordslotte" ohne Siegesaussichten zu bezeichnen. Was sagt das b?trogene USA-Volk dazu?
Australien verkennt -te La-e
Die Warnungen TojoS überhört
Tokio, 16. März. Der Sprecher der Regieruna antwortete «n Montag auf die Frage, ob auf die letzte Rede des Premierministers Tojo eine Reaktion auS Australien vorliege, ihm seien lediglich Meldungen bekannt, wonach der australische Kriegsminister angeblich Anweisungen für Angriffs- operationen gegen die japanischen Streitkräfte erteilt habe. Wie und wo die Australier zur Offensive übergehen wollen, lei allerdings unklar. Sollten die erwähnten Berichte Sen Tatsachen entsprechen, und müsse man die Anordnung des Kriegsministers als Reaktion auf den wohlgemeinten Rat Tosos anffassen. so könne man nur sagen, daß Australien dann das gleiche Schicksal ereilen werde wie Niederländisch- Jndien. Bedauerlich sei dies vor allem für das australische Volk, das allein die Leiden zu tragen habe. Das Verhalten der australischen Regierung würde darüber hinaus zeigen, daß sie noch immer nicht me wahren Msichten Japans ersannt habe.
Luftangriff« nordöstlkch von Rangu- „Aiahi Schimbun" meldet von der Burma-Front, daß japanische Heeresflugzeuge bei einem Ueberraschungsan- grifs in der Nähe von Nyaunolebin, 160 km nordöstlich von Rangun, 20 schwere Panzer, 60 mit Soldaten beladene Lastwagen und 30 Eisenbahnrvaggons mit Bomben belegten. Sämtliche Flugzeuge kehrten zu ihren Stützpunkten zurück.
Deutschland gedenkt seiner Gefallenen
Würdige Feiern in der Hauptstadt und im Reich
Ueberall im Grotzdeutschen Reich fanden zur gleichen Zeit wie in der Reichs Hauptstadt Heldengedenkfeiem statt Die Fahnen wehten zum Zeichen der stolzen Trauer In allen Dörfern und Städten auf Vollstock. Von ganzem Herzen fühlte sich an diesem Tage das ganze deutsche Volk mit sei- neu für Sie Freiheit des Reiche? gefallenen Helden verbunden. Den Hinterbliebenen galt an diesem Toge mehr noch als sonst die herzliche Anteilnahme aller, den Verwundeten aber die vermehrte Liebe und Fürsorge der gesamten Nation. Die Verpflichtung, hart und entschl ssen. gläubig und opferbereit zu kämpsen und zu arbeiten für den Sieg erfüllt heute erneut jedes deutsche Herz. Ausrechten Hauptes und gestählten Willens erffillt vom Bewußtsein, daß all? Opfer im endgültigen Siege ihre Krönung finden werden beging das deutsche Volk den Heldengedenktag deS Jahres 1942 .
Am Ehrenmal der Station
Bor dem Zeughaus und dem Ehrenmal sind Doppelposten ausgezogen. Im weiten Umkreis drängt sich auf den Gehsteigen ringsum und auf dem Zufahrtsweg des Führers, m der Wilhelmstraße und Unter den Linden in tief aestaffel- ten Gliedern die Menge, die Zeuge des Zierlichen Aktes der Heldenehrung durch den Führer des deutschen Volkes sein will. Am Ehrenmal weht die Krieasfagge des alten und neuen Reickses. Von den mächtigen Pylonen, die den Eingang zum Ehrenmal flankieren, lodern aus erzenen Schalen Flammen empor. Verwundete dieses Krieges — zum Teil m Fahrstühlen — haben zu beiden Seiten des Ehrenmals Ehrenplätze eingenommen, und auf den gegenüberliegenden Tribünen sind Angehörige von Gefallenen Zeuge des erhebenden Aktes ^
Gegen 12 Uhr traf der Führer, von der Reichskanzlei Knnmnch, unj» auf der.Fahrt durch die Wilhelmstraße—Unter
oen vinoen von oer wcenslyenmenge m minimer Tyrrnrr» begrüßt, vor dem Zeughaus ein und betrat durch da» Spalier der Wehrmacht die Ruhmeshalle preußisch-deutschen Soldatentums
Die Rede des Führers, die getragen ist von dem Bewußtsein der Notwendigkeit des uns aufgezwungenen Kampfes getragen von Siegesgewiß.heit kommender Schlach. ten und von dem tiefen Sinn der in diesem Kampfe dargebrachten Opfer, erfüllt jeden einzelnen mit dem Gefühl stolzer Haltung die von der Trauer um die Toten von der Teilnahme mit den Hinterbliebenen nicht gebeuat werden kann. Als der Führer geendet hat erklingen die Kommandos „Fahnen stiügestanden!" „Fahnen auf!" und aeiragen und feierlich erheben sich die Klänge der Nationalhymnen. Zum feierlichen Akt der
Kranzniederlegung durch den Führer km Ehrenmal
ist inzwischen mit Fahnen Musikkorps und Svielleuien daS Ehrenbataillon. bestehend aus >e einer Kompanie des Heeres, der Kriegsmarine, der Luftwaffe und der Wakien-ff aufmarschiert. Am rechten Flügel nimmt nach der Feier im Zeughaus der Fahnen block Aufstellung, auf dem linken Flügel hat der Kranz des Führers seinen Platz. Unter den Klängen des Präsentiermarsches schreitet der Führer die Front des Ehrenbataillons ab
Während sich die Fahnen senken und das Lied vom Gu- ten Kameraden ertönt, begibt sich der Führer mit seiner Begleitung — voran der von vier Ritte» kreuzträgern getragene Kranz des Führers aus Lorbeer und weißen Lilien — in den Weiheraum des Ehrenmals Im stillen Gedenken verweilt der Führer nach Niederlegung des Kranzes noch einige Augenblicke im Ehrenmal. Nach Verlassen des Ehrenmals gilt der erste Gruß des Führers den verwundeten Kameraden beider Kriege, mit denen er sich, von Mann zu Mann schreitend, lange Zeit unterhält.
Die Seeschlacht von Java
Zwölf Kriegsschiffe ginge« verloren
Stockholm, 15. März. Die britische Admiralität bringt über die Seeschlacht in der Java-See am 27. Februar Einzelheiten, die die Niederlage bemänteln sollen.
„In den Nachmittagstunden des 27. Februar." so heißt es tn dem von Reuter verbreiteten Bericht, „befand sich ein Ge- ' r, welches sich aus dem australischen Kreuzer „Perth",
schwader, welches sich aus dem australischen Kreuzer „Perth". dem britischen Kreuzer „Exeter", dem ÜSA-Kreuzer „Hou- ston" und den holländischen Kreuzern „De Ruyter" und
ische Zerstörer "„Kortenaer". Um 16.14 Uhr nahm diese totte mit japanischen Flotteneinheiten ungefähr aus halbem Wege zwischen der Insel Bawern und Surabaja die Kampfberührung auf. Während Manöver unternommen wurden, um den Torpedos auszuweichen, erhielt der britische Kreuzer ^Exeter" einen Volltreffer einer achtzölligen Granate im Maschinenraum. Die „Exeter" büßte dadurch an Geschwindigkeit ein und war gezwungen, hinter der Kampflinie zurückzubleiben. Der britische Zerstörer „Electra" wurde, nachdem er in einer Rauchwand verschwunden war, nicht länger gesehen, daher nimmt man an. daß er versenkt wurde."
"Lier Bericht s?r britischen Admiralität schtwerr vann, wie die Flotte versuchte, den japanischen Geleitzug einzukrei. fen, muß aber zugeben, daß das nicht gelang, weil der Feind zu schnell fuhr. Daher drehte die anglo-amerikanische Flotte nach Süden ab. Eine halbe Stunde nach dem Beidrehen der alliierten Flotten nach Westen s;i der britische Zerstörer ,,J u- viter" durch eine Unterwasserexplosion außer Gefecht gesetzt worden und sank vier Stunden später unweit der ia- vanischen Küste.
Weiter gibt der Bericht der britischen Admiralität bekannt, daß sich im weiteren Verlaus ihrer Operationen auch auf den holländischen Kreuzern „DeRuyte r" und „I ava' Explosionen ereigneten, worauf sie sofort sanken. Der Kreuzer „Perich" der einige Beschädigungen erlitten hatte, traf am Morgen des 28. Februar um 7 Uhr in Tanjoeng Prick bei Batavia ein.
Das ist die Bilanz der Seeschlacht. Von fünf Kreuzern gingen zwei verloren, zwei erlitten Beschädigungen, von den vier Zerstörern sanken zwei. Und die restlichen Schiffe, auch die beschädigten, die sich von Java nach Australien in Sicherheit bringen wollten, und. wie Reuter in seiner Meldung weiter zugibt, unterwegs von den Japanern ebenfalls gestellt und vernichtet worden. Von der Motte der Verbündeten blieb nur ein Zerstörer übrig.
Im Einzelnen meldet die britische Admiralität über diesen Akt des angeblichen Sieges u. a.: „Nach Einbruch d«r Dunkelheit am 28. Februar verließ der australische Kreuzer „Perth" Tanjoeng Prick mit der Absicht, die Sundastratze während der Dunkelheit zu Passieren. Von der „Perth" und dem USA-Kreuzer „Houston" ist seitdem nichts mehr gehört worden. In der glnchen Nacht verließ die „Exeter" Suva- Kaja in Begleitung des britischen Zerstörers „Encounter" und des USA-Zerstörers „Pope" Von der „Exeter" und den Zerstörern „lÄicounter" und „Pope" ist seitdem keine Meldung mehr eingegangen. Auch der Zerstörer „Stronghold" und di» australische Korvette „Uarra ^ werden vermißt und müssen als verloren betrachtet werden."
Preisgabe Irans
von den Briten den Sowjets ausgeliefert.
Ankara, 16. März. Durch das sowjetische Kommissariat in Täbris werden Vorbereitungen getroffen, die organisatorische und verwaltungsmäßige Eingliederung der iranischen Provinz Aferbeidschcm zum Teil in die Aserbeid- schaner Sowjetrepublik, zum anderen Teil in die armenische Sowjetrepublik vorzunehmen. Der Regierungssitz de« erweiterten Sowjetrepublik Aserbeidschan bleibt jekxh tu Baku.
Wie aus Iran mitgeteilt wird, haben die Engländer ihre gesamten Truppen aus Iran auf irakische» Gebiet zurückgezogen. Diesen Maßnahmen sowie di» hiermit in Zusammenhang stehende Preisgabe Iran« an die Sowjets liegen die Abmachungen zugrunde, die anläßlich der Anwesenheit Edens in Moskau während' der sogen. Moskauer Konferenz getroffen wurden. Den Nachrichten aus Iran zufolge sind die Sowjets im Begriff, di» totale Bolschewisierung Irans durchzufetzen. Man ist in maßgebenden politischen Kreisen Ankaras der Meinung, daß im Zuge dieser Bolschewisierungsmaßnahmen auch Teheran von den Sowjets militärisch besetzt werden wirb
Frachtdampfer bei den Bahamas versenkt.
DNB. Berlin, 16. März. In der Nacht zum 12. S. wurde ein feindlicher Frachtdampfer in den Gewässern der Da- Hama-Insöln torpediert und versenkt. Die Besatzung konnte im Hafen von Nassau an Land gesetzt werden.
Roman von Lari vossN
dz? Lu>r? id Mi-ti», MinaüSL II«
17. Fortsetzung
„Gern. Aber darf ich noch die Herren miteinander bekannt machen? Mein Betriebsleiter, Herr Cornelius — Herr Professor Roggenkamp."
Der schlanke, blonde Betriebsleiter verbeugte sich ein wenig jungenhaft und schlug dabei in militärischer Art die Absätze feiner langen Stiefel aneinander.
Eine ungewöhnlich lange Zeit hielt Roaaenkamv Cornelius' Hand in der seinen, und er durchforschte nut suchendem Blick sein Gesicht. Es sah einen Moment fo aus, als wollte er auch etwas sagen, aber statt dessen ließ er plötzlich die Hand los und wandte sich an Lorenz: „Dann können wir wohl gehen."
„Ich sehe Sie nachher noch im Büro", sagte Hollborn, winkte den Herren zu. schritt über die Gleise und kletterte Mit erstaunlicher Behendigkeit auf die elektrische Lokomotive eines mit Rohkohle voll beladenen Förderzuges. der zur Abfahrt bereit stand.
„Kommen Sie doch, bitte, auch mit dem Material Ihrer Versuche in mein Büro", bat Lorenz den Betriebsleiter. „Ich möchte es gern Herrn Hollborn zeigen."
„Es ist aber noch nicht vollständig", wandte Cornelius ein.
„Das macht nichts. Mir liegt daran, daß er sich über» Haupt erst mal von seiner Wichtigkeit überzeugt. Also bis nachher. Glück auf! Dann ging er mit Roggenkamp zu einer niedrigen Baracke hinüber, in der der Obersteiger Harms sein Arbeitszimmer hatte.
Roland Cornelius warf einen Blick auf die Lokomotive, um deren Führer sich Hollborn lebhaft und in einer anscheinend scherzhaften Art unterhielt, und er dachte darüber nach, weshalb wohl der „General" zu ihm so kühl "ar. Sie hatten sich allerdings kaum mehr als dreimal gejeyen, aber jede Begegnung war nicht anders als die vor- Vergehende gewesen. Niemals batte Hollborn bis jetzt eine persönliche Frage an ihn gerichtet, etwa wie er sich ein» gelebt bade oder ob er mit seiner Tätigkeit zufrieden sei. Dieses unverscmliche Verbalten fiel ibm um lo mebr aui.
als er inchl nur von Ka.neruüen begeisterte Worte über das ungezwungene Wesen des Chefs gehört hatte, sondern auch selbst — wie gerade eben — schon Zeuge seiner väterlichen Art des Umgangs mit jedem Bergmann gewesen war. Schließlich hatte er sich nicht bei der Abag beworben und sich aufgedrängt, sondern Hollborn hatte ihn persönlich von Helmstedt weggeholt. Er mußte wohl gehört haben, daß er dort überzählig gewesen war. Der „große Heinrich" war ja ein mächtiger Mann in der Industrie, und sein Arm reichte weit.
Der Zug setzte sich in Bewegung, die Räder der Wagen erhoben ihr Helles, warnendes Klingeln. Comelius sah dem Zuge nach, verdrossen und mit leiser Traurigkeit. Er schätzte ja selbst den „General" sehr und litt unter seiner Fremdheit, weil sie ihm unerklärlich war. Vielleicht kam eine Wendung, wenn sie sich öfter sehen würden, denn Lorenz hatte chm vertraulich gesagt, daß die Hauptverwaltung wahrscheinlich von Berlin ms Revier zurückverlegt würde.
Er faßte seinen Stock fester und ging zum äußersten Ende des Tagebaus. Aus diesem Wege waren seine Augen überall. Sie kontrollierten die kleinsten und nebensächlichsten technischen Dinge, denn er wußte, daß große Störungen meist wmzige Ursachen hatten. Schließlich kletterte er den Abhang hinauf, um noch eine Tauchpumpe aufzusuchen, die am Rande des Tagebaus lag und zu dem weitverzweigten Netz der Entwässerung gehörte. In der Nähe der Pumpe führte die Chaussee von Braakenfelde nach Werschnitz vorbei. Dort sah er einen Mann, der ihm zuwinkte und anscheinend etwas von ihm wollte. Nachdem Cornelius sich vergewissert hatte, daß niemand in der Nähe war, dem dieses Winken sonst., noch gelten konnte, ging er langsam über das Feld, während der Mann die Straße verließ und ihm entgegenkam. Dabei blickte er mehrere Male zum Dorf hinüber. Unter seinem Achten Arm trug er ein Paket. Er hatte ein rotes, rundes Gesicht und war bäuerlich gekleidet. Cornelius erinnerte sich nicht, ihn schon einmal gesehen zu haben, und war ein wenig gespannt daraus, was die Begegnung bringen würde.
„Entschuldigen Sie", sagte der Mann, als er wenige Schritte vor ihm stand, „sind Sie nicht der neue Herr Betriebsleiter der Grube Friedrich-Karl?"
„Ja", antwortete Comelius kurz.
„Ich hatte in Ihrem Büro angerufen, und man hat mir gesagt, daß Sie hier draußen wären."
„Werssind Sie denn?"
Der Mann sah sich wieder scheu um und sagte dann leike. als nirckte er. es könne ibn leinand bören: -Ich beiße
Zaunitz. ab e dürfen niemandem verraten, daß ich mit Ihnen getp. n habe."
„Das kommt darauf an", meinte Comelius zurA- haltend. Das ganze Gebaren des Mannes gefiel ihm nicht. „Was wollen Sie denn von mir?"
Zaunitz nahm das Paket in beide Hände und fastet« di« Umhüllung auseinander. „Wissen Sie. was das ist, Herr Betriebsleiter?" . ^ ^ . . . „ _.
Comelius iab ein großes Stück Rohbraunkohle vor sich und sagte ein w g ärgerlich: „Wollen Sie mich für dumm hatten, Herr ZuMtz?"
„Um Gottes willen", beeilte sich Zaunitz zu versichern. „So meinte ich das nicht. Ich wollte Ihnen sagen» daß dahier ein bißchen mehr als Braunkohle ist. Es ist Ihr Glück. Herr Betriebsleiter." . ' ^ .
„Verstehe ich nicht. Da muffen Sie schon etwa» deutlicher werden." . .
„Das wollte ich gerade. Sehen Sie, ich dachte mir so. Sie sind jung und hier noch neu. Wenn einer in einem Betrieb neu ist, dann hat er's nicht leicht. Er muß sich — will ich mal sagen — erst die Sporen verdienen. Das ist aber wieder nicht so einfach, weil da noch andere sind, die fest im Sattel sitzen, und die es nun mit der Angst kriegen, sie könnten abgeworfen werden."
Comelius sah ungeduldig auf die Uhr. „Ich habe wenig Zeit. Können Sie die Geschichte von den Sporen und dem Sattel nicht ein bißchen abkürzen?" Ein spöttisches Lächeln lag um seine Lippen, aber heimlich war er doch gespannt, worauf der Mann eigentlich hinaus wollte. „Vielleicht sagen Sie mir erst mal, wieso gerade ich zu der Ehre komme, von Ihnen in den Sattel gehoben zu werden."
„Weil Sie hier noch keinen kennen und deshalb weniger reden als die. die schon lange hier leben. Das hier ist nämlich eine heiße Sache, man kann sich daran scheußlich die Finger verbrennen."
„Dann ist es wohl das beste, Sie lasten sie davon. Ich habe jedenfalls die Absicht. Herr Zaunitz. Sie sind an den Falschen geraten." Er wollte sich abwenden und gehen.
Zaunitz hielt ihn am Arm fest und spähte dabei die Landstraße hinauf und hinunter. „Es ist nichts Schlechtes. Das dürfen Sie nickt denken. Ich will es Ihnen kurz sagen. Seine Stimme senkte sich zum Flüsterton herab. „Da unten ist die Braunkohle doch bald zu Ende. Da» weiß ich. Was meinen Sie nun. wenn das ein Irrtum wäre? Wie?
Cornelius trat einen Schritt zurück und sab Zaums scharf an. Allmählich begann er zu beareiken ..Wo stammt die Koble her?" (Fortsetzung folgt)