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Nr. 4S

parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

Amtsblatt -es Kreises Calw für Neuenbürg un- Umgebung Sirkenfelöer-, Calmbacher- un- Herrenalber Tagblatt

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Neuenbürg, Freitag den 2V. Februar 1V42

1VV. Jahrgang

Englands Negierung wird boWewifier!

Stalin-Aaent Cripps ins Kriegskabrnett berufe» Das Kriessfabwett auf sieben Man» reduziert

Stockholm. 20. Febr. (Eig. Funkmeldung.) Die fortschrei­tende Bolschewisierung Englands hat einen Sprung vorwärts getan. Mister Cripps. der sich während seiner Botschafter­tätigkeit in Moskau als Vertrauensmann Stalins qualifi­zierte und seit seiner Rückkehr in zahlreichen Reden die Aus- ^ lieferung des europäischen Kulturkontinents an die blutbe­fleckten Sowjethorden propagierte, ist von Churchill ins Kricgskabinett b e r u f e n . worden. Er wird Lord­siegelbewahrer und Sprecher des Unterhauses.

Eine in der Nacht zum Freitag in London ausgegebene amtliche Meldung gibt ferner bekannt, daß Versorgungs­minister Beaverbrook, gegen den in letzter Zeit viele Vor­würfe erhoben wurden, aus der Regierung ausscheidet und nach NSA geht. Der Arbeiterverräter Attlee ist zum Domi- nienminister und stellvertretenden Premierminister und Lytt- leton zum Produktionsminister ernannt worden.

Mit diesen Veränderungen glaubt Kriegsverbrecher Chur­chill der schleichenden Krise in England begegnen zu können.

*

Der raffinierte Volksbetrüger Churchill hat wieder einmal einen echt demokratischen Weg gefunden, die nach dem Verlust Singapurs, dem Fehlschlag der von ihm selbst mit über­schwenglichen Erwartungen eingeleiteten Libpen-Offenstve und der Demonstration englischer Ohnmacht bei dem Marsch der deutschen Schlachtschiffe durch den Kanal äußerst bissig ge­

wordene Kritik mit einigen hingeworsenen Opfern abzuwür­gen. Er glaubt, derschleichenden Krise", wie man die öffent­liche Verärgerung über die ständigen britischen Mißerfolge ge­nannt hat. durch Reduzierung des Krieqskabinetts von neun auf sieben Mitglieder einen Damm entgegensetzen zu können.

Greenwood, Minister ohne Portefeuille, und Schatzkanzier Sir Kingsley Wood sind aus dem Kriegskabinett ausgebootet. Beaverbrvok, Churchills alter Plutokratischer Spießgeselle» wird nach Amerika geschickt. Dafür ist der Vertrauensmann Stalins, Sir Stafford Cripps. neu hinzugekommen.

Auch den Forderungen der Dominien, die sich über die Vernachlässigung ihrer Belange durch die Londoner Regie­rung so bitter beschwerten, ist Rechnung getragen worden. Attlee, der bisherige Lordsiegelbewahrer, hat das Amt des 'Dominienministers übernommen und bleibt in dieser Eigen» schaft Mitglied des Kriegskabinetts.

Die Ernennung Lyttletons. der aus Kairo zurückkehrt, zum Produktionsminister ist noch nicht endgültig, doch ist ihm die allgemeine Aufsicht über die Ministerien, die mit der Kriegsproduktion befaßt sind, übertragen.

Grundtendenz der Londoner Kulissenschiebung bleibt jedenfalls die Verstärkung des bolschewistischen Einflußes, durch die Berufung Cripps ins Kriegskabinett und seine gleich­zeitige Ernennung zum Sprecher des Unterhauses, wovon sich Churchill offenbar eine weitere Radikalisierung der Parla­mentsvertreter verspricht.

IapanWer Bombenangriff auf Port Darwin

Schade« a« Hafen und Einrichtungen RaÄiostatio» stellt Sendungen ei«

Schanghai. IS. Febr. Japanische Bombenflugzeuge griffen am Mittwoch znm ersten Mal Port Darwin (Austra­lien) an. Einzelheiten über angerichtete Schäden sind noch nicht bekannt.

Wie der Londoner Nachrichtendienst dazu meldet, dauerte der Angriff etwa eine Stunde. Nach vorläufigen Meldungen seien Sachschäden an den Hafeneinrichtungen entstanden: auch Verluste an Menschenleben seien verzeichnen. Um 10 Uhr Ortszeit habe die dortige Radiostation ihre Sendungen ein- gesMt.

Wie Reuter ans Shdneh meldet, gab Ministerpräsident Curtin zu, daß bei dem ersten japanischen Luftangriff auf Port Darwin beträchtlicher Sachschaden entstanden sei. Er sagte, aus den bisherigen Meldungen seien zwar noch keine Einzelheiten zu entnehmen, doch sei es klar,daß wir schwer gelitten".

Verzweifelter Schrei nach Fluyzeuaen

Stockholm, 19. Febr. ImNews Chroniele" schreibt nach einer Meldung des Londoner Korrespondenten vonStock­holms Tidningen" der australische Ministerpräsident Mmzies u. a.:Die Engländer und ihre Verbündeten dürfen sich bei ihren Entschlüssen, wohin die Waffen geschickt werden sollen, nicht von Gefühlen und Prestigerncksichten leiten lasten, denn für solche Dinge haben sie schon einen genügend hohen Preis bezahlt." Es gelte vor allem, die Rohstoffe aus möglichem Kriegsmaterial in tatsächliches zu verwandeln»

Es sei aber lächerlich, so fährt Äenzies fort, zu glauben, daß man nur einen Produktionsminister zu ernennen oder das wunderbarste Prodnktionskomitee der Welt eiinnietzen brauche, um die Krise im Osten zu lösen. Im Augenblick sei

das dringlichste Problem, ob lebenKvichtige Stützpunkte in Burma und in bzw. um Australien herum gehalten werden können. Dabei handele es sich weniger um die Frage der Er­zeugung neuen Kriegsmaterials als um die Frage der uw- mittelbaren Verteilung des jetzt zur Verfügung siechenden Materials. Um neue Flugzeuge wirkungsvoll gegen Japan einsehen zu können, komme es erst einmal darauf an, wie schnell man in den nächsten Wochen Hunderte von Flug'eugen heranschafsen könne, die den japanischen Vormarsch aufhalten könnten.

Menzies wendet sich dann in. seinem Artikel derNews Chroniele" gegen die Taktik Englands und der USA. dauernd Vorpostengefechte mit unterlegenen Streitkräften durchzu- kämpren. Gefechte, die do«b nur mit Niederlagen enden kön­nen. Bei einer solchen Taktik werde der japanische Vormarsch Weitergaben und niemand könne vorausschen, wo er schließ­lich aufhören werde. Wenn der japani-'ch«' Vorstoß aufgebalten werden solle, io müsse man, gleichgültig, ob Sumatra, Java, Timor oder Australien zum Ort des Widerstandes bestimmt we'-de, als erste Bedingung anfstellen, haß dieses bestimmte Gebiet wirk'am für keine Aufgabe ansgernst-'t wi'-d und daß alle verfügbaren Kräfte dort gesammelt werden. Das sei die Forderung des Augenblicks.

Stockholm. 19. Febr. Der britische Nachrichtendienst mel­det. daß die australischen Truppen, ksie in Kanada ansgebildet wurden, um im mittleren Osten eing-'etzt zu werden, nach Australien zurnckqakehrt leien. Sie hielten es für bester, so mutz Lo-don gestehen, sich In ihrem eigenen Lande ein-.n- setzen als in einem fremden, das ihnen vielleicht sogar dem Namen nach unbekannt war.

Neue japanische Luftangriffe aus Nord-Burma

Tokio, IS Febr. Das japanische Nachrichtenbüro Domei meldet: Flugzeuge der japnn schcn Heeresluftwaffr unternah­men wiederum eine Reibe vcn Luftangriffen gegen stra'rgi'ch wichtige Punkte in Nord-Burma, wo sie militärische Ziele des Feindes bombardierten.

»Die Vedrohnnq Ranauns eine Lebensfrage-

Späte Erkenntnis derTimes"

Genf, 19. Febr. In einem ArtikelBurma und die Burma- Straße" jammert die LondonerTimes" über die Bed ohung Ranguns und des Verbindungsweges nach Tschungking-China durch die stürmisch vorrückenden Japaner. Das Blatt schreibt «. a.:Zur See ist Japan ohne Zweifel in einer günstigen Lage, wie sich bei dem Angriff auf Sumatra zeigte. Man muß annehmcn, daß die Japaner ihre Landangrisfe rücksichtslos durchführen. Es kann nicht der geringste Zweifel darüber bestehen, daß die Bedrohung Ranguns akut und eine Lebens­frage gewo den ist. Es würde schlimmer sein als Wahnsinn. Wenn man den Ernst der Lag? unterschätzen wollte. Die Zeit ist gekommen, endlich die Vorstellung anfzng^ben, daß die japanische Armee ein Gegner zweiter Ordnung sei". Zu dieser

Erkenntnis hat die sonst so überklugeTimes" reichlich lange gebraucht.

Tschrrngklng möchte eine zweite Vurmastraße

buen

Stockholm, 19. Febr. Der britische Nachrichtendienst gab eine Meldung, wonach die Tschungking-Regierung trotz der geringen Hoffnung, die Bnrmastraßc doch noch halten zu kön­nen. mit dem Ban einer Ersatzstraße begonnen habe, um ihre Verw gung zu sichern.

Diese Londoner Phantasie-Meldung-soll natürlich nur das beunruhigte bntüche Volk wieder allmählich ans den Fall von Rangun vorbereiten. An der Burma-Straße haben über 209 lM Mann gleichzeitig jahrelang gearbeitet. Man mußte die schwierigsten Bauten, wie B'ücken, Dämme. Lawinen­dächer und Galerien errichten, um die ungeheuren Gclända- schwierigkeiten besonders in Jnnnaii zu überwinden. Und ausgerechnet jetzt, wo Tschiangkaiichek und seinen britischen Bundesgenossen das Wasser bis zum Halst steht, -'oll er in den Ausläufern des Himalaya eine Straße bauen, wozu er in basieren nstr- Jahre benötigte.

Die zerrissene Lebenslinie

Die starke britische Zwingiburg im Pazifik besteht nicht mehr. Sogar ihr Name eehört schon der Geschichte an: Schonanko heißt nun das bisherige Singapur: über Fe. stung und Stadt weht das Sonnenbanner, und die Japa­ner sind bereits dabei, die Kriegsschäden zu beseitigen auch hier zeigt sich, daß für Ostasien eine neue Epoche seiner Geschichte beginnt.

England ohne Singapur schon der Gedanke wäre für die Briten noch vor kurzer Zeit unmöglich gewesen. Heute freilich ist man in London drauf und dran den Verlust des stärksten Empire-Flottenstützpunktes zu bagatellisieren. Des­halb scheint es angebracht, nochmals daran zu erinnern, was Singapur für die Engländer war und was alles sie dafür aufgebotcn haben. Schon im Jahre 1882 hatte England mit den Befestigungsarbeiten um Singapur begonnen, die kurz vor Ausbruch des jetzigen Krieges an Umfang und Tempo ins Gigantische gesteigert wurden. Hafen, Festung, Flug­plätze wurden ausgebaut. Tausende von Kulis waren am Werk und 1938 war dasGibraltar des Ostens" vollendet: der stärkste Flottenstützpunkt des Empire und seine wich­tigste Luftbasks.

Mit gewaltigen Manövern aller Wehrmachtsteile ,.be- weist" England nun die angeblich- Uneinnehmbarkeit der Festung. Viele Millionen Pfund hat es dafür aufqewendet, eigenes und fremdes Geld; namentlich Malaya hat große finanzielle Opfer bringen müssen-, vor dem Kriege Jahre hindurch verschiedene Millionen, im ersten Kriegsiahr sogar 4.5 Millionen Pfund, so daß für kulturelle und soziale Ausgaben trotz der Dringlichkeit in den Malayenstoaten seit laneem kein Geld mehr vorhanden ist.

Als Japan den würgenden Nina um seinen Lebens­raum zu sprengen beginnt, dauert es nicht lange, bis sich der Angriff aus Singapur abzuzeichnen beginnt. Fieber­haft verstärkt London seine wichtigste Festung in Astet» durch Truppen, Material aller Art voran Flugzeuge und Ketten neuer Befestigungen auf der Malayenhalbinsel wie auf der Singapurin'el. Der Untergang der' beiden größten Kriegsschiffe ist der erste und vielleicht entschei­dende Verlust: Singapur >st vor allem auf eine Verteidi­gung nach der See bin ausgebaut! Als die Japaner bald darauf auch die Lusthsrr'chaft erkämpft haben, beginnen, rasch sich an Zahl wie an Wucht steigernd. Bombenangriffe gegen die Insel, bis an der Südküste des Sultanats Iohore eine javanische Batterie nach der anderen auffährt und die Veickießunn eiickekt.

Fons. Bunker und Artilleriestellungen aut der Intel fallen nacheinander aus-, im Schein der in Brand geschos­senen Oeltonks zerbrechen die schweren britischen Geschütz« stell"N"en bei Kranji, wo der gesprengte Johoredamm Ir» die Insel mündet, und unaufhörlich greifen Japans Bom­benflieger die in Palmenbainen und Gummiplantaa^n an­gelegten Stellungen an Die restlichen enolsschsn Flug­zeuge werden noch Sumatra und Java zurückgezogen, io daß Singapur ohne Jagdschutz ist und bald auch Krirgs- »nd Handelshafen widerstandslos iogar von iapanischsn Sti'rzkampffliee.ern bombardiert werden können.

Leisteten zuerst über 209 Flakgeschütze und mehr als 150 Scheinwerfer Widerstand, io sind z. B. auf dem großen Flu"vlatz von Sewbawan nach den ersten iapan'ckcheir Bombardierungen bald nur noch vier Scheinwerfer in Be­trieb; das zweitgrößte Schwimmdock der Welt mit einem Fassungsvermögen van 59 990 Tonnen, geht nach Bomben­treffern im Hecken von Srleta un»er und die etwa ssinf Di­visionen Landstreitkräft- Züchen sich in getarnten Bunker- stellungen im östlichen Teil der Insel oeraebüch zu bergen. Selbst >m Schutz der besonders stark befestigten Insel Bla» kang Mati südlich Singapurs sind Kriegs- und Transport« tahrzeuge lckcht mehr sicher, und mit dem Ende der oritl- ichen Lust- »nd Seei'iberiegenheit ist Singapur nicht mehr zu halten Da« Sannenbanner asbt am japanischen Feier­tag über der Smdt Singapur auf

Was der Fall bieder britischen Zwingburg für das Em­pire bedeutete, sollen uns englische Stimmen bestätigen. Hatte schon Sir Standard Raffles. der aus der» Wert o>e'es Pun'tes als strategisch? Basis als erster hing-wiesen hatte, in Singapur den ..Kommandoposten über Ebina. Ja"an und Hintcrindicn" gesehen, io sagte noch am 17. Dezember 1941 die ossittö'e Londoner ..Times?, zwischen Suez und dem Nanamcckamil sei militärisch nichts bedeutsamer als eben Singapur Am -Leichen Tage prophezeite der Gouver­neur Sir Shcnlon Tbonras. diese Jnselfesti-na dürre und merdr darum auch nicht fall-n und ab-rma!s am gleichen Tag? w'edcrho'te der enasische Sender Daventry eine Rede des Lm,h-mer Jodi'nministers Amery:

Wenn es den Japanern gelänoe. Singapur zu neh­men, io könnten st? urkeläi" t in. den Indischen Ozean

ohne Frage .... -----

Der Fast Singapurs krönt und sichert aber n.chr nur die 'Eroberung der Mo'-"-'-" '"n - l^-'-t nick" nur die Ausschaltung d s wichtigsten Mrifchofts- und Ber- 'ch.sfnngrzcnrrrms für die Reichlüw.er dieser Länder er bildet dir Voraus.'e -.ung für einen entscheidenden Angriff auf Hollündifch-Jndien und zerreißt die Leben slin iS des Empire zwischen Gibraltar und Ostasien an einer Stelle, an der die empfindlichsten Nervenstrang» Indiens. Chinas und Südcst.fiens sich kreuzen.

Der in seiner Bedeutung 'mabscüäkbare. historische St»a