Hett ans eigener Lchoüe

Die Wiener Frühjahrsmesse im Dienste der Fettdersorgnng

V Es ist bekannt, daß die Versorgung Festlandeuropas Mit Brotgetreide. Gerste. Hafer. Kartoffeln und Zucker sicher- gestellt ist. Dagegen sind sehr große Anstrengungen notwen­dig um das europäische Fettproblem zu lösen. Dabei handelt es 'sich vor allem um ein Futterproblem. Die entscheidende Ausgabe ist deshalb die Deckung des Zuschuschedarfs an Fut- tergetreide. der sich bei einer Selbstversorgung von rund 90 v. H- auf 10 v. H. der gesamten Futtcrgctrcidebilanz des Festlandes beläuft und noch durch den Zuschußbedarf an Oel- kuchen ergänzt werden muh. Wenn es gelänge, die Hektar- erträge allein der südöstlichen Länder den deutschen Hektar- erträgen einigermaßen anzngleichen. so ergäbe dies etwa eine Verdoppelung der Erträge und damit die Möglichkeit, eine reichliche Fleisch- und Fettversorgung aus eigenen Kräften zu sichern. An zweiter Stelle nach der Viehhaltung kommt der Anban ölhaltiger Pflanzen für die europäische Fettversorgung in Frage. Hier ist es vor allem die Soja­bohne, deren Anbau besondere Förderung verdient. Auf die Flächeneinheit bezogen, kann man. je nach der Ertragsfähig- ikeit des Bodens das Sechs- bis Achtfache an Fett erzielen, als man über die Milchviehhaltung oder über die Schweine­mast erzielen würde.

Im Zusammenhang mit der Vermehrung des Anbaues der Sojabohne wird sich auch eine Acnüerung der Fruchtfolge tm Südosten als notwendig erweisen. Die bisherige Frucht­folge von Mais auf Weizen machte die Einschaltung eines Vrachjahres notwendig. Dadurch blieben 3040 v. H. der Ackerfläche jährlich ungenutzt. Allein in Bulgarien kann man Mit jährlich 1,2 bis 1,5 Millionen Hektar unbebauten Bodens Rechnen, der bei rationeller Wirtschaft ausgenutzt werden könnte. In den anderen Südoststaaten berechnet man die Menge solcher Flächen auf mindestens 45 Millionen Hektar. Unter diesen Umständen ist es besonders wichtig, dah der ver­mehrte Anbau von ölhaltigen Pflanzen keine Verminderung Anderer Produktion im Gefolge hat. Fachleute haben be­rechnet, daß der Sojabohnenanbau auf mindestens 31 Mil­lionen Tonnen gesteigert werden kann. Die Voraussetzung dafür bildet u. a. die Gewährung von Anbau - Prämien, wie sie bereits für Rumänien vorgesehen, aber Noch nicht festgesetzt worden ist. In Rumänien wird außerdem das mit Baumwolle und Sojabohnen bebaute Land von allen Stenern und sonstigen Abgaben befreit. Ungarn hat die Uebernahmepreise für alle Oelsamen der Ernte 1942 wesentlich jkrhöht.

Als weitere wichtige ölhaltige Pflanze ist der Raps zu Erwähnen, der vor allem im Flachland angebaut wird. Für Höhenlagen und rauhes Klima kommt dagegen der Rübsen- vnbau in Frage. Im Versuchsstadium befindet sich der Saflor, der vor allem für magere Böden bestimmt ist. wo nicht einmal Roggen gedeiht. Gefördert wird auch der An­bau des Mohns und des Oelkürbis sowie der Sonnen­blume, die vor allem in Bulgarien schon einen breiten Raum einnimmt. Der Flachs dagegen dient stärker der Faser- als der Fettgewinnung.

Selbstverständlich spielen in das europäische Fettproblem buch alle diejenigen Fragen hinein, welche mit dem Begriff der maschinellen Rationalisierung in der Landwirtschaft und der verbesserten Düngung Umrissen werden können. Das Fcttproblem ist ja kein isoliertes Problem der landwirtschaft­lichen Produktion, sondern mit allen ihren Zweigen aufs engste verbunden. Es war daher ein glücklicher Gedanke, daß der Reichsnährstand, der bekanntlich an der Vorbereitung Und Durchführung der Wiener Frühjahrsmesse vom 8.15. März 1942 massgeblich beteiligt ist. diese Veranstaltung unter dem Thema:Fett aus eigener Scholle" stellte und ihr damit einen außerordentlich aktuellen Inhalt gab. Die Wiener Frühjahrsmesse wird daher alles zeigen, was zur Schließung der europäischen Fettlücke notwendig ist, angefangen von der besseren Ausnutzung der Böden durch Maschineneinsatz bis j>ur rationellen Düngung, Schädlingsbekämpfung ulw. Der eigentliche Messetcil, dessen Mittelpunkt die Landmaschinen- viesse bildet und dessen Abteilungen.Der Leichtbau in der Landmaschinenindustrie" und .Heimische feste Kraftstoffe im Dienste der Landwirtschaft" besondere Beachtung finden wer­ben, wird ergänzt durch ein gut ausgestattetes Schulungs- «nd Vortragsprogramm, in dessen Nahmen und ebenfalls un­ter dem MottoFett aus eigener Scholle" die maßgebenden Fachleute der Hochschule für Bodenkultur in Wien, der Kaiser Wilhelm-Gesellschaft in Berlin und anderer wissenschaftlicher Agrarinstitutionen das Wort ergreifen werden.

Warum Kar.offeln m oer L>chaie?

» Immer wieder wird darauf hingewiesen, von dem überall Mngebürgerten Nehschälen der Kar.ofseln abzulasscn. T'.e Schale umschließt alle in der Kartoffel vorlmndenen Werl- Posse und sorg^ damit für deren ungeschmälerte Erhaltung. Lost man die Sckm.lc vor dem Kochen und zerschneidet die Kartoffeln noch, wie das für Salzkartoffeln zum Beispiel geschieht, so können die Werkstoffe der Karosse! nngehindert ins Kochwasser übergehen. In den seltensten Fällen wird tnes.-z mitverwendct, meistens wird es weggeschüttet. Die startosfel ist dann nahezu sämtlicher Mineralstoffe und Vi­tamine beraubt, außerdem auch eines Teiles ihrer Stärke- stofse und ihres Eiweißes und damit wertmäßig bis zu 70 b- H. vermindert. Am schonendsten ist es. die ungeschälten Kartoffeln im Dnicktopf oder im Dämpfeinsatz zu dämpfen, Weil ans diese Weise von keiner Seite Wasser an die Knollen heran kann.

Pellkartoffeln sparen außerordentlich stark den Gesamt- Lartolfelverbranch. Schälverluste bis zu 25 v. H. vermindern isich ans 5 v. H.. S-tzen wir dagegen den Vsrbrai'chsnmsatz von Spcisekartosfeln überhaupt mit 28 Millionen Tonnen vn. dann , erkennen w r. daß eine große Einsparung zu erzielen ist. Führen wir diese Kartoffeln der Schweinemast

er untersucht zu werden.

Nicht nur die Gaststätten gehen mit der Verabreichung .von Pellkartoffeln vorbildlich vor. Wehrmach: und Ncichs- tvrbe^tsdicnst haben, wo angängig, die Verarbeitung roh Mlchalter Kartoffeln in ihre» Küchen überhaupt untersagt. Wie DAF- verwendet bei der Gemeinschaftsverpflegung in jseagcr- und Werkküchen Pellkartoffeln. Diesen Vorbildern '«innen sich nn'ere Hausfrauen anschließen. Sie helfen da- bnrch unsere Ernäbrnngsgrnndlage wesentlich zu ttärken Den,, tue Karto.iel ist rin Haup nahrnngsgnt des deutschen Volkes. S.e leibst sparen sich aber auch Arbeit bei der Zn- bereitnng der Mahlzeiten. Es ist in diesem Krieg die Anf- aller, noch besten Kräften mitznarbeiten. Es muß viel - lNvpiert werken. Gegenüber dem ist die der Pellkartoffel in den Knchenzct' l nn>. /in sehr k.emes Enordernis, findest Tu nicht, l mische Hansiran, und Du Verbraucher?

Der Hund war der Brandstifter

Ungewöhnliche Brandursachen verpflichtend für jeden

Immer wieder liest oder hört man von WohnungsbrSn- den, die hier oder dort aus Fahrlässigkeit entstanden sind, hört man von Feuersbrünsten anderer Art, die ungewöhnliche Ur­sachen hatten. Auch des Feuers zerstörende Macht ist häufig ein Beweis dafür, daß das Leben selbst, phantasievoll wie keines Menschen Gehirn, das Abwegigste und Unvorstellbarste Wirklichkeit werden läßt.

Blättern wir einmal in der Chronik ungewöhnlicher .Brandursachen. Nicht, um eine unterhaltsame, spannende Lektüre zu haken, die jenes angenehme, uns allen bekannte Prickeln auslöst, sondern um unsere Sinne zu schärfen/ uns vor Augen zu führen, wie wachsam man sein und man ein­fach alle Möglichkeiten in Betracht ziehen muß, um vielleicht einen Brand zu verhüten.

Ein Papagei hat einmal einen Brand verursacht. Der sprachbegabte Vogel, auf den NamenLori" hörend, durfte sich frei im Zimmer bewegen. Diese Freiheit blieb ihm auch dann unbenommen, wenn die Tochter des Hauses auf einem Spirituskocher ihre Brennscheren heiß machte. Immer ging das gut, bis an jenem Nachmittag, an dem Lori zu dicht am Spirituskocher vorüberflog: dieser kippte um und siel gegen die Gardine. Im Nu gingen die Gardinen in Flammen auf, während der brennende Spiritus auf dem Fußboden hin und her züngelte, Tische und Stühle in Brand setzte. Ein Woh­nungsbrand ziemlichen Umfanges war die Folge.

Tiere sind überhaupt schon mehrfach zu Brandstiftern ge- tvorden. Mit diesem Makel ist auch ein Hund belastet. Straßenarbeiter in der Nähe von Prag hatten sich ein Feuer angemacht, um an diesem ihr Mittagessen zu Wärmen. Just in diesem Moment kam ein Hund des Weges, ein hungriges Tier, dem die Düfte aus den Essensnäpfen verführerisch in die Nase stiegen. Immer näher kam er dem Feuer und den Eßnäpfen. Ein Arbeiter eilte herzu, um den Hund zu ver­jagen. Im nächsten Moment schnappte dieser chastig nach einem Gegenstand, den er für einen Knochen hwlt. Es war aber nur ein Stück Holz, das am andern Ende glimmte. Mit dieser Beute flüchtete der Hund und verkroch sich in einem nahe gelegenen Holzlager. .Hier ließ er enttäuscht seinen ver­meintlichen Knochen liegen. Das glimmende Holz setzte den Holzstapel in Brand. Das Lager brannte fast völlig nieder.

Wer käme Wohl auf den Gedanken, daß ein Eisen­bahnwagen zum Brandstifter werden kann?I Auch dieser un­gewöhnliche Fall hat sich vor Jahren in Vernon in Frank­reich ereignet. Ein Güterzug passierte eine Weiche. An einem Waggon hatte sich eine Achse heißgelaufen, sodaß das Schmier- ölb rannte. Dieser Wagen sprang beim Passieren der Weiche aus den Schienen. Gerade an der Stelle stand ein großer Petroleumbehälter neben den Schienen. Natürlich lohte sofort eine riesige Fackel zum Himmel empor. Eine dicht daneben sich ausbreitende Fabrik ging in Flammey auf, wurde voll­kommen in Schutt und Trümmer gelegt.

In einem Falle hat ein glühender Nagel einen Werft­brand verursacht. Das war in der ersten Tezemüerhälfte 1925. Auf der Werft der Niederländischen Schiffbaugesell­schaft in Amsterdam brach ein Feuer aus, das rasch eine der­artige Ausdehnung annahm, daß es mit 40 Motorbrand­spritzen und zwei Schisfsdampf'pritzen bekämpft werden mußte. Trotz dieses großen Einsatzes brannten mehrere Werftgebände völlig nieder. Wie sich später herausstellte, hatte ein glühender Nagel Holz in Brand gesetzt, und so hatte Las Feuer seinen verheerenden Lauf genommen.

Vorsicht, immer wieder größte Vorsicht, heißt darum die Losung. Aus Fahrlässigkeit sollte heute nicht der kleinste Brand mehr entstehen. Wir können es uns einfach nicht leisten, daß infolge mangelnder Aufmerksamkeit die Flammen

mehr oder minder große Werte vernichten. Wie die ange­führten Fälle zeigen, müssen wir auch die unwahrscheinlichsten Möglichkeiten in Betracht ziehen, um den Ausbruch eine- Feuers zu verhindern.

Unglaublich und doch wahr! . . .

Verhängnisvolle Verkettung tragischer Umstände Verkehrs­unfall durch eine Rose Drillingsbrüder starke« am gleichen Tag

Täglich ereignen sich die sonderbarsten Dinge und ver- j hängnisvollsten Verkettungen tragischer' Umstände. Nachfol- l gend geradezu das Musterbeispiel einer seltsamen Verkettung verhängnisvoller Umstände! In Hamburg warf der Sohn eines Tischlermeisters eine halbverwelkte Rose aus dem Fen­ster. Die Rose fiel einem Hund auf die Schnauze, das Tier sprang zur Seite und geriet unter die Räder eines Autos. Der Lenker wollte den Wagen zur Seite reißen, fuhr auf den Bürgersteig und verletzte einen vor einem Schaufenster stehenden Mann tödlich.

In Anzola bei Bologna befand sich die zehnjährige Maria Tarozzi auf dem Nachhauseweg von der Schule. Das Kind mußte einen Bahnübergang überqueren, wurde dabet von einem im gleichen Augenblick heranbrausenden Schnellzug ersaßt und getötet. In der gleichen Minute aber, in der sich dieses Unglück ereignete, brachte die Mutter der kleinen Maria ihr zwölftes Kind zur Welt.

Ein merkwürdiges Schicksal wollte es auch, daß die italie­nischen Drillingsbrüder Bartino im fünfzigsten Lebensjahre an verschiedenen Orten aber am gleichen Tage starben. Der eine wurde iy Rom von einem Auto getötet, der zweite erlag in Florenz einem Herzschlag. Der dritte Bruder wurde in Mailand bei der Nachricht von dem Tode seiner beiden Brü­der vom Schlage getroffen und starb auf der Stelle.

In Leyden (Belgien) kam der Pensionist K. Wijnmalen auf unheimliche Weise ums Leben. Der Mann wollte seine Tochter im Krankenhaus besuchen. Auf dem Wege dorthin blieb er mit seinem Ueberrock an einer Latte hängen, wodurch der Mantel einen Riß davontrug. Der Mann lief über die Straße zu einem Schneider, wurde aber von einem Auto er­faßt und zu Boden geschleudert. Der Lenker lud den Verun­glückten in seinen Wagen und wollte ihn in das Kranken­haus bringen, wo dessen Tochter lag. Er nahm hierbei eine Kurve zu scharf, das Auto überschlug sich und tötete den Pensionisten, während der Fahrer unverletzt blieb.

In Rennes (Frankreich) hielt der Fahrer eines Milch­wagens vor der Tankstelle, um Benzin zu fassen. Die noch glimmende Asche seiner Zigarette entzündete den mit Benzin befeuchteten Zipfel seines Automantels. Und nun ereignete sich eine ganz unglaubliche Verkettung von Unfällen: Per zu Tode,erschrockene Fahrer riß sich das brennende Kleidungs­stück, vom Leibe und schleuderte es im weiten Bogen von sich. Der brennende Mantel siel einem Pferd ans den Rücken. Das Tier, das vor einen Bäckerwagen gespannt war, wurde scheu und raste gegen einen Heuhaufen. Das Heu fing Feuer und eine ganze Scheune ging in Flammen auf. Neben der Scheune befand sich eine Garage mit acht Lastkraftwagen. Durch einen Funkes geriet ein Benzinbehälter in Brand. Die Garage mit sämtlichen Kraftwagen wurde eingeäschert.

In Grenoble (Frankreich) stürzte ein achtjähriges Mäd­chen aus dem Fenster des vierten Stockwerkes eines Haukes, blieb zunächst am Balkongitter hängen, fiel dann auf das weiche Verdeck eines Autos, das wie ein Sprungtuch wirkte und schnellte schliesslich auf einen Passanten, dem das Kind buchstäblich in die Arme fiel. Beide stürzten zu Boden, das Mädchen blieb unverletzt, der Passant starb an den Folgen einer Gehirnerschütterung. Hans Schaffelhofer.

Mord und -och keiner

Eine sensationelle Gerichtsverhandlung fand kürzlich in der türkischen Hauptstadt vor einem zahlreichen Publi­kum statt, das durch einen unerwarteten Ausgang des Prozesses sehr überrascht wurde. Die Vorgeschichte, die zu der Straftat des früher angesehenen Notars Ali den H. geführt hatte, war in ihren Einzelheiten bereits das Stadtgespräch geworden. Denn wer hätte nicht die ele­gante Fatme gekannt, die Frau des jetzt vor Gericht stehen­den Angeklagten, die schon seit Jahren nur in den teuer­sten Nachtlokalen wie in Gesellschaft zahlkrästiger älterer Herren verkehrt hatte? Auch im Zuschauerraum des Ge­richts drehte sich das Gespräch vorwiegend um sie. sie war von ihrem Gatten vor einigen Wochen ermordet worden' In den ersten Iahrtzn der jungen Ehe so schilderte der Angeklagte ging es gut, aber dann zeigte seine Frau plötzlich einen sie ganz beherrschenden Hang zum Lurus. verlangte die teuersten Kleider, und wünschte in die kost­spieligsten Unterhaltungsstätten geführt zu werden. Der Notar, der am Anfang seiner Praiis nur ein bescheidenes Einkommen besaß, lehnre zuerst die zu hoch gespannten Wünsche seiner Frau ab. doch als es dann häßliche Szenen. Tränen und Horwürse gab, kam er ans den Gedanken, die ihm anvertramcn Gelder seiner Klientenanszuleihen". um die Ansprüche seiner Frau erfüllen zu können. Später, so dachte er. würde er sie wieder in die Kaffe zurücklegen Was tut man nicht alles für eine Frau, die man vergöt­tert? So entnahm Ali der Kasse immer qrößere Summen, nur um seine Frau zufriedenzustetten. Eines Tages aber kam der Schlag: zufällig verlangten mehrere Klienten sait zu gleicher Zeit ihr Geld zurück, und dabei kam der Betrug zutage. Der ungetreue Sachwalter wanderte wegen Un icrichlagung ins Gefängnis. Seine Frau aber, an das lururiöie Leben gewöhnt, ließ sich von ihm scheiden unk suchte sichKavaliere", die ihr das gewohnte Leben weiter ermöglichten. Nach einigen Jahren war Ali a-? dem Ge­fängnis entlassen worden, »nd er hoffte, seine Fra», die er immer noch lieble, und für die er doch die Veruntreuungen begangen hatte, wiederzngewinnen, tim mit ihr ein neues Leben anzusangen. Höhnisch wies sie ihn ab, und ein ge­rade dazukommender Liebhaber warf den einstigen Ehe­mann kurzerhand aus der Wohnung. Da reiste in Ali ein schre.ilicher Plan, geboren aus Enttäuschung und Verzweiflung: er wollte seine Frau umbringen und dann Selbstmord begehen. Heimlich schlich er sich eines Nachts in ihre Wohnung und stach seine frühere Frau, die bereue im Belt lag, mit einem spitzen Dolch nieder. Dann wollte er sich vor einem Zug werfen. Bei seiner kopflosen Fluch:

aus dem Haus lief er aber einem Polizisten in die Hanve, der Verdacht faßte und ihn mit zur Wache nahm. Dort legre Ali dann sein Geständnis ab. Der Fall war also klar, das Urteil konnte nicht zweifelhaft sein. Doch da gab es die unerwartete Sensation: der Gerichtsarzr bekundete, daß Ali nicht der Mörder sei trotz seines Geständnisses. Nach dem Gutachten des Arztes war nämlich die Frau zur Zeit der Tat bereits mindestens vier Stunden tot, und zwar war sie einem Herzschlag erlegen.

Fatzpsropfen als Geschoß. Ein eigenartiger UngluckSsall ereignete sich in einer spanischen Reparaturwerkstatt. Ein erst kürzlich eingestellter Lehrling erhielt den Auftrag, ein Benzin- saß zu löten. Leichtsinnigerweise sah er nicht nach, ob noch Benzinreste darin vorhanden seien und bemerkte auch nicht, daß der Abfüllstutzen nur provisorisch mit einem Holzpsropfe« dicht gemacht war. Tatsächlich befand sich jedoch noch etwas Benzin in dem Faß, und als der Junge den Lötkolben ansetzle, erfolgte eine schreckliche Erplosion der Gase, die den Pfropfen mit der Wucht einer Kugel Hinaustrieben. Unglücklicherweise iras dieser den Jungen gerade in die Brust und erschoß ihn.

Zwei große Schweiger...

Herr und Frau Schwaiger aus Zürich machten i^re- imen eigentlich gar keine Ehre, wenigstens nicht am rfang ihrer Ehe. Beiden fiel das Schweigen furchtbar !wer, denner" sowohl als auchsic" redeten gern, viel td ausdauernd. Nun regt einen schwatzhasien Menschen kanntlich nichts mehr aus. als wenn ihm sein Partner ins ort fällt und ihn nicht aussprechn läßt. So ging es auch ld bei dem Ehepaar Schwaiger, nachdem die Flitter- ochen vorüber waren. Kaum hatte der Mann etwas zu zählen begonnen, als ihm auch schon seine Frau ins orl fiel, und umgekehrt wars genau so. Es vUeb nürlich nicht ans, daß beide darob oft in größten Streit rieten, wobei eines dem anderen dessen Schwavkiastigp t mir nicht gerade zarten Worten vorwars. Schliezlrch m cs zu einem derart heftigen Ehezwist, daß Mann >d Frau beschlossen, von jetzt an überhaupt kein Wort ehr miteinander z» wechseln. Und dieses ans Erbitte- ng geborene Versprechen hielten sie sogar ganze tuns ihre durch! Um seine Nedelnst abzurcagieren, bemchle r Mann ausgiebig seinen Stammtisch, wahrend die ^rau m gleichen Zweck ständige Besucherin mehrerer Kaee- inzchen war. Zuhause verkehrten sie nur schrmlich mit. tander, wenn cs unumgänglich nötig war, daß pc sich ler irgend etwas verständigten. Endlich wurde ihnen escs stnsammcnlcbcn doch zu diinun, und sie reichten die heidnngsklage ein. Bei der Verhandlung sprachen die :iden ebenfalls kein Wort» sondern ließen nur ihre chtsanwälte für kick, reden.