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Nr. 31

Neuenbürg» Freitag de« 8. Februar 1942

188. Jahrgang

Sie Ralienreise Gorillas beendet

Letzter Besprechung»'ag in Rom Abreise des Reichsmarschalls nach Deutschland

Rom, 5. Februar. (Eig. Funkmeldung.) Reichsmarschall Göring, der im Rahmen seiner Jtalienreise, wie bereits be­richtet. zur Zeit in Rom zu Besprechungen weilt, empfing am 4. Februar, vormittags» den Staatssekretär der königlich-ita­lienischen Luftwaffe, Exzellenz Fougier, zu einer Aussprache über die die Luftwaffe beider Länder gemeinsam interessieren­den Frage«.

Im Anschluß an diese Besprechung begab sich der Reichs­marschall auf Einladung von Exzellenz Fougier zu einer Be­sichtigung von Einrichtungen der italienischen Luftwaffe. Beim Eintreffen begrüßte der Duce, der mit dem Flugzeug am Besichtigungsort angekommen war, den Reichsmarschall. An­schließend fanden Vorführungen der königlich-italienischen Luftwaffe statt, die sich bis kn den späten Nachmittag hinzogen.

De« Abend verbrachte Reichsmarschall Göring gemeinsam mit Offizieren der deutschen und italienischen Wehrmacht so­wie hohen Persönlichkeiten des Staates und der Partei auf einem Empfang, zu dem Generalfeldmarschall Kesselring ge­beten hatte. Dabei waren ü. a. anwesend der königlich-italie­nische Außenminister Graf Ciano, Exzellenz Caballero, Exzel­

lenz Fougier, Exzellenz Rierardi und der deutsche Botschafter in Rom von Mackensen.

Um 23.8« Uhr verließ der Reichsmarschall des Grotzdeut- schen Reiches mit seinem Sonderzug vom Bahnhof Ostiense Rom, um nach Deutschland zurückzukehren.

Beim Abschied auf dem Bahnhof war der Duce persönlich zugegen. Nach gemeinsamem Abschreiten der Front der ange­tretenen Ehrenformation verabschiedeten sich der Duce und der Reichsmarschall in kameradschaftlicher Weise, wobei in herzlich gehaltenen Worten ihre aufrichtige Verbundenheit im Geiste der Achsenmächte zum Ausdruck kam.

Außerdem waren bei der Abfahrt anwesend der königlich- italienische Außenminister Graf Ciano, Exzellenz Caballero, Exzellenz Fougier, Exzellenz Riccardi, General Gamerra, der die Abschiedsgrüße Seiner Königlichen Hoheit, des Kronprin­zen Umberto, übermittelte und hohe Persönlichkeiten der faschistischen Partei, des Staates und der Wehrmacht, von deutscher Seite Generalfeldmarschall Kesielring und der Bot­schafter in Rom von Mackensen mit Mitgliedern der deutschen Mission sowie die Chefs der zur Zeit in Italien befindlichen I Kommandostellen der deutschen Wehrmacht.

Der italienische WebrmachiSbeeicht

Rom, 5. Febr. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Donnerstag hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt:

Truppen der Achse haben Der na durchschritten und sehen die Verfolgung des Feindes gegen Osten fort.

In den Kämpfen, die sich in der Chrenaika abgespielt haben, wurden bis zum 31. Januar 350« Gefangene gemacht, 37« Kampfwagen und 1S2 Geschütze zerstört oder erbeutet.

In enger Zusammenarbeit mit der Landtruppe bombar­dierte die Luftwaffe zu wiederholten Malen gegnerische Ko­lonnen auf dem Rückzug und das feindliche Hinterland und verursachte Brände und Zerstörungen.

Die Angriffsnnternehmungen der italienischen und der deutschen Luftwaffe gegen Malta ginge« unaufhörlich wei- ter. Luft- und Flottenstützpunkte wurden, wie festgrstellt wer­den konnte, mit Erfolg angegriffen. Zahlreiche Ziele erhielten Volltreffer.

Englische Flugzeuge warfen gestern Bomben in der Um­gebung von Palermo ab un- trafen einen Zug. Das Zugspersonal hatte vier Tote zu beklagen. Die Bodenabwehr und unsere Jäger griffen sofort ein. Bon sechs angreifenden Flugzeugen stürzte eins in der Nähe von Santa Flavia inS Meer. Ein anderes zerschellte in einem Ortsteil der Ge­meinde Prizzi am Boden. Ein Teil der Besatzungen, der sich retten konnte, wurde gefangen genommen.

Fast 6üv Kilometer zurückgeworfen

Einsätze der Luftwaffe bis zur westäghptischen Grenze

Berlin, 5. Februar. Infolge des Vorstoßes deutsch­italiensicher Truppe» über Derna hinaus mutzten die Briten mit ihren Empire-Truppen seit dem 21. 1., also in knapp 14 Tagen, fast 6«« Kilometer der Bia Balbia wieder aufgeben und sich vor dem Angriffsgeist der Verbündeten Afrikakämpfer weiter nach Osten zurückziehen.

Von Derna, einer kleinen Hafenstadt mit modernen Häu­sern und Anlagen, führt die Küstenstraße in kühnen Serpen­tinen auf das felsige Hochplateau. Deutsche Kampfflugzeuge, deren Einsätze sich bis an die westägyptische Grenze erstrecken, bekämpften am Mittwoch im Raum zwischen Derna und Tobruk britische Kolonnen, die sich unter dem deutsch-italie­nischen Druck nach Osten bewegten. Viele Fahrzeuge verfielen bei diesen Bombenangriffen der Vernichtung.

Malta wird niedergehalten

Starker Einsatz der Luftwaffe im Mittelmeerraum

Berlin, 5. Febr. Häsen und Flugplätze der Insel Malta wurde« wie der Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht meldet, gestern wiederum längere Zeit von deutschen Kampfflugzeugen, die in mehreren Wellen angriffen, mit schwerkalibrigen Bomben belegt. In verschie­denen kriegswichtigen Anlagen wurde erhebliche! Schaden verursacht, Jäger, die den Beglcitschutz der Kampfflugzeuge übernommen hatten, schossen über dem Seegeblet ostwärts der Insel drei Jagdflugzeuge vom Typ Hurriccine ohne eigne Verluste ab. In Nordasrika unter­stützten unsere Kampfflugzeuge die aus der Via Balbia und in de« Wüste vorgehenden deutschen und italienischen Truppen durch wieder­holte Angriffe aus britische Slellungen, Transportkolonnen und Material­lager.

. . . aber Rommel wurde zum Jäger

Buenos-Aires, 5. Febr. Der Leitartikel desBuenos Aires Herold", jenes Blattes, das besonders von den Eng. ländern und Nordamerikanern in Argentinien gelesen wir- findet bittere Worte für daslibysche Mißgeschick" der Briterx Wiederum, so schreibt die Zeitung, scheine das Unglück dis britischen Waffen zu verfolgen. Niemand könne sagen, was die Zukunft bringen werde. Nur zu offensichtlich sei, daß dis britische Offensive in Afrika versackt sei.

Wörtlich fährt das Blatt dann fort: Die Tatsache steht fest, daß Herr Churchill dem Volke einen pomphaften Sieg versprach. Anfänglich wurden auch Erfolge erzielt. Man glaubte bereits. Rommel sei eingekreist und sein Ende nur noch eine Frage der Zeit. Rommel aber wurde aus dem ge­jagten Wild zum Jäger.

Der letzte überlebende Sohn ist aus der kämpfenden Truppe zurückzuziehen

Berlin. 5. Febr. Das Oberkommando des Heeres hat vor einiger Zeit die Zurückziehung aus der kämpfenden Truppe bei besonderen Anläßen geregelt. Jetzt ist eine Ergänzung dieser Bestimmungen erfolgt. Es wird angeordnet, daß, wenn eine Familie besonders hohe Blutopfer gebracht hat, der letzte überlebende Sohn auf jeden Fall aus der kämpfenden Truppe zurückzuziehcn und in einer weniger gefährdeten Stelle, in der Regel im Ersatzheer, zu verwenden ist. auch wenn der betreffende Soldat die Erklärung zum freiwilligen Verblei- in der kämpfenden Truppe abgeben will oder abgegeben HE Dieser Fall ist nach dem Erlaß beispielsweise gegeben, wenn von vier im aktiven Wehrdienst stehenden Söhnen drei ge­fallen sink»

Meier «7««« MT »« der USA-Äütte «erteil»

Verfolgung des Feindes über Derna hinans fortgesetzt Zahlreiche sowjetische Angriffe unter schwersten Verlusten für den Gegner gescheitert, örtliche Erfolge bei eigenen Gegenangriffe«

Aus dem Führerhauptquartier, 6. Febr. Das Oberkom­mando der Wehrmacht gibt bekannt:

An der Ostfront scheiterten zahlreiche sowjetische Angriffe unter schwersten Verlusten für den Gegner. Eigene Gegen­angriffe führten zu örtlichen Erfolgen. Im mittleren Front­abschnitt wurde eine feindliche Kräftegruppe eingeschloffen und vernichtet. Verbände der Luftwaffe führten erfolgreiche An­griffe gegen Trnppenbereitstelluygen, Marschkolonnen und Flugstützpunkte des Feindes.

An der Ostküste von Nordamerika versenkten deutsche Un­terseeboote sechs feindliche Handelsschiffe mit zusammen 47««« Bruttoregistertonnen, darunter einen Erzdampfer von 15 »vv Bruttoregistertonnen.

In Nordafrika wurde die Verfolgung des Feindes über Derna hinans nach Osten fortgesetzt. Kampfflugzeuge zer­sprengten britische Kolonnen westlich Tobruk und bombardier­ten die Rückzugsstraßen des Feindes. Nach den bisherigen Meldungen wurden bei den Kämpfen in der Chrenaika im Laufe des Januar durch deutsch-italienische Truppen 35«« Ge­fangene eingebracht sowie 87« Panzerfahrzeuge und 1S2 Ge­schütze erbeutet oder vernichtet.

Deutsche Unterseeboote griffen vor Sollum einen durch Zerstörer gesicherten britischen Geleitzug an. Sie erzielten mehrere Torpedotreffer auf verschiedenen Einheiten. Der Untergang eines britischen Zerstörers ist wahrscheinlich.

Auf der Insel Malta griffen deutsche Kampfliegerkräfte unter Jagdschutz den Hafen La Valetta mit Bomben schweren und schwersten Kalibers an. In Luftkämpfen ostwärts der

Insel wurden ohne eigene Verluste drei britische Jagdflug­zeuge abgeschoffen.

Kälte verhindert Operationen

Stockholm, 5. Februar. Ein nordamerikanischer Nachrichtendienst gibt eine sowjetische Meldung von der Ostfront wieder, wonach die Bolschewisten durch die Kälte jetzt an großen Operationen verhindert sein werden.

Bereits 349888 DRT vor der nordamerikanischen Küste versenkt

Berlin, 5. Febr. Der Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht vom Donnerstag enthält die vierte Erfolgsmel­dung unserer Unterseeboote, die vor der nordamerikanischen Küste operieren. Die Zahl der versenkten feindlichen Schiffe ist damit auf 49, der dem Gegner verloren gegangene Schiffs­raum auf 349 «v« BRT. gestiegen.

Nachdem dieNew Jork Times' bereits bei der letzten deutschen Versenkungsziffer das Eingeständnis machen mußte, daß die deutschen Angaben nicht bestritten oder gar wider­legt werden könnten, gibt nun das USA--Marineministeriurn fast täglich neue Namen versenkter Schiffe bekannt.

Bei den heute als versenkt gemeldeten sechs Dampfern handelt es sich um den ErzdampferAmerialand" mit 14 355 Bruttoregistertonnen und dik DampferEmpire Wilde Beest" mit 563, BRT..Rochester" mit 6836 BRT..Traweller" mit 3968 BRT.,Tacoma Star" mit 7927 BRT. sowie den Tanker Trontolite" mit 7178 BRT

Die AelilleriescklaOt um Singapur

Flammen über der Znselfestung

Tokio. 5. Februar. Bei dem gewaltigen Artillerieduell um Sin- »pur, das seit Mittwoch abend im Gange ist und immer heftiger wird, wurden die Bcittericstellungen der Briten in Kranji zerstört, noch bevor der Gegner dos Feuer erwidern konnte. Unterstützt von japanischen Bombenflirgern setzte die japanische Artillerie bei klarem Himmel und Mondschein die ganze Nacht hindurch das Feuer fort. Ein am bildende der Brllckenstraße liegender Wald ge­riet in Brand, die ganze Gegend weithin erleuchtend. Auch der Kriegs Hasen Seletar, der Iohur Bharu unmittelbar benachbart ist, steht in Flammen.

Das japanische ATiilleriefeurr richtet sich Frontberichten zufolge hauptsächlich gegen den Nvrdabschnitt gegenüber Iohur Bharu. Hier sind, wie es heißt, vor allem im Gebiete des BrUckendammes schwerste Auswirkungen des Artillerieseuers festznstellen. Die englische Artillerie antwortet seit Donnerstag früh und beschießt unausgesetzt, aber ziem­lich rinplanmäßig die Stadt Iohur Bharu, soioie dessen nähere Um­gebung.

Der große Luftangriff

Der niederländische Heeresbericht mußsehr beträchtliche Schäden" zugebe«

Schanghai, 5. Febr. (Eig. Funkmeldung.) Zu dem schweren Luftangriff der japanischen Luftwaffe auf die Stützpunkte auf Java (Niederländisch-Jndien), über die schon berichtet wurde, Meldet der niederländische Heeresbericht, daß der Angriff

sehr beträchtliche Schäden angerichtet" habe. Die Niederländer bestätigen auch den von den Japanern gemel­deten Verlust von 85 feindlichen Flugzeugen, indem sie zn- geben, daß eine Anzahl eigener Flugzeuge nicht zu ihrem Heimathafen zurückgekehrt wäre. Die niederländische Marine­leitung gesteht ferner, daß neben abgestellten Flugzeugen auch eine Anzahl Werkstätten durch die Japaner zerstört wor­den sei.

General Wovells hinkender Vergleich

Berlin 5. Februar. Nach dem verlorenen Feldzug auf Malakka. In dem gleichen Augenblick, wo die Belagerung Singapurs begonnen hat, und die Japaner aus die burmesische Hauptstadt Rangun vor- marschieren, hat der britische Oberkommandicrende im Eübwestpa.zifik, General Wavell, es für richtig gehalten, eine Rede zu Hallen. In dieser Rede findet er k inen anderen Ausweg, als die Lage der britischen Streitkräste In Hinte,Indien mit der Lage des britischen Expeditionz- Korps im Jahre >914 zu vergleichen.

Wavell scheint dabei zu vergessen, daß die Briten in Hinterlndien im Gegrnsatz zu ihrer Lage van 19 4. sich in einer Stellung befinden, in der sie mit nennenswerten Verstärkungen nicht rechnen können 1914 trug die Hauptlast des Kampfes der französische Bundesgenosse, Diesmal aber muß der Brite dir Hauptlast des Kamvke» selber trage»