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Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung
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Nr. L63
Neuenbürg, Samstag den 8. November 1941
99. Jahrgang
Wetter vorwärts
Verfolgung auf der Krim fortgesetzt — Fortschritte auch im Douezbecken — Schwerste Bomben bei
auf Leningrad — il britische Flugzeuge abgeschosse»
vss bisuesre m Itürrs
Tageoangriff
Berlin. Die Ernennung des berüchtigten Sowjetjude« Litivinow-Finkelstein zum Botschafter in Washington hat in der derjudetcn Netvhorker Presse — wie nicht anders zu er. warten — Helle Begeisterung ausgelöst.
DNB. Aus dem Führerhaupkquarkier, 7. Nov. Da» Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
„Auf der Krim setzten die deutschen und rumänische« Truppen die Verfolgung trotz unwegsamen Grbirgsgelän- deg und zäh kämpfender Nachhuten des Gegners erfolgreich fort. Sturzkampfflugzeuge zerschlugen feindliche Stellungen im Festungsgebiet von Sewastopol und brachten mehrere Batterien zum Schwelgen.
Im Douezbecken kämpften sich deutsche und italienische Verbände weiter vorwärts.
Im mittleren Abschnitt der Ostfront durchbrachen Infanteriedivisionen stark ausgebaute Stellnnycm des Feindes un- brachten zahlreiche Gefangene und Geschütze als Beute ein.
Vor Pekerhof versenkten Batterien des Heeres einen feindlichen Frachter. Leningrad wurde bei Tage mit Bomben schweren und schwersten Kalibers belegt.
Im Kampf gegen Großbritannien bombardierte die Luftwaffe in der vergangenen Net Häfen an der englischen Oft- und Südwestküske. Bol effer in Ver'orgungs- bekrieben riefen große Brände hervor. Im kanalgebiek und vor der niederländischen Küste wurden zehn, vor der norwegischen Küste wurde ein britisches Flugzeug abgeschossen.
In Nordafrika griffen deutsche Kampfflugzeuge mit guter Wirkung britische Zeltlager und Befestigungen in Tobruk an.
Der Feind unternahm in der Nacht zum 7. November mit einer geringen Zahl von Bombern wirkungslose An- griffsvcrsuche auf einige Orte Norddeutschlands."
Das Dünkirchen -er (Sowjets
Luftwaffe verhindert Entkommen der Bolschewisten.
DNB Berlin. 7. Nov. Der Angriffsgeist der deutschen Wehrmacht hat auch auf der Halbinsel Krim, wie schon früher bei Reval und auch in den Feldzügen im Westen und Südosten, dahin geführt, daß der geschlagen« Feind, in diesem Falle die Sowjets, sich auf alle Art und Weise bemühen, über das Meer zu entkommen. Weder die Luftwaffe, noch die nachdrängenden Verbände des Heeres lassen den Bolschewisten jedoch die Zeit, sich auf die Transportschiffe zu begeben. Die deutsche Kriegsmarine hat im übrigen schon im September 15 Kriegsschiffe der bolschewistischen Kriegsflotte im Schwarzen Meer versenkt und außerdem sechs Kriegsschiffe beschädigt. Im Oktober hat dann die deutsche Luftwaffe im Zusammenwirken mit den Angriffen der deut
schen Verbände auf die Landenge von Pererop uno mu oem Vormarsch über die Krim-Steppe dafür gesorgt, daß die Bolschewisten nur so wenig Nachschub wie möglich über das Meer heranbringen konnten. Als nun aber die Sowjets geschlagen sich zum Abtransport in den Hafenorten zusammen- grängten und hier Truppentransporter aller Größen für den erhofften Abtransport zusammenführten, hatte die deutsche Luftwaffe wieder die Aufgabe, durch Versenkung der Sowjetschiffe ein Entkommen der Sowjettruppen zu verhüten. So wurden in den letzten Wochen um die Haloinsel der Kirm herum fünf Kriegsschiffe der Sowjets und 54 Handelsschiffe schwer beschädigt. Die beschädigten Handelsschiffe können auf den Werften der Sowjets nicht mehr repariert werden, weil die Werften in Odessa, Nikola>ew und Cherson seit Wochen in deutscher und rumänischer Hand sind und die beiden Häfen an der Ostküste des Schwarzen Meeres, Noworossijsk und Votum entweder unter dem deutschen Bombenhagel oder zu weit entfernt liegen. Die Sowjets erleben also jetzt an den Küsten der Krim die gleiche Situation wie ihre Verbündeten, die Briten, seinerzeit in Dünkirchen.
Deutsche Kampfflugzeuge bombardierten wiederum erfolgreich die Häfen von Sewastopol und kertsch. Drei >n den Häfen liegende Transportschiffe von 6000, 5000 un- 3606 BRT wurden versenkt. Vier weitere Schiffe am Kai erlitten schwere Beschädigungen. Kampfflugzeuge griffen bei Sewastopol und auf der Halbinsel von kertsch sowjetische Artilleriestellungen un- Feldbefestigungen mit gutem Erfolg an. Eine ghoße Anzahl von Fahrzeugen fliehender sowjetischer Trugen wurde mit Bomben und Bordwaffen bekämpft un- vernichtet.
Der Londoner Nachrichtendienst führt aus, daß nach der Ausschaltung Sewastopols die bolschewistische Flotte im Schwarzen Meer sich auf Noworossistk und Votum als ihre letzten Stützpunkte zurückziehen müsse, und stellt dazu fest: „Keiner dieser beiden Häfen ist ausreichend ausgerüstet- Es wird schwierig sein, Noworossijsk zu halten, wenn den Deutschen die Einnahme von Kertsch gelingt." Auch den Briten ist also klar geworden, was im Zusammenhang mit der Eroberung von Ni- kolajew und Odessa sowie der Besetzung der Küste des Asowschen Meeres der deutsche Siegeszug auf der Krim bedeutet. Durch die Siege auf dem Lande wird genau so wie im Norden auch die bolschewistische Kriegsmarine getroffen, die tatenlos zusehen muß, wie ihr eine Basis nach der anderen entrissen wird.
Sowjelverlufte: 7 bis 8 Millionen seit Beginn
Die Schwere der bolschewistischen Niederlage
DNB. Berlln, 7. Nov. Die ganze Schwere der bolschewistischen Niederlage offenbart sich in den geradezu ungeheuren Verlusten, die die Bolschewisten seil Beginn des Ostfeldzuges hatten. Genaue Nachprüfungen und Feststellungen ergeben, daß in der Zeit zwischen dem 22. 6. und dem 36. S. nahezu 366 sowjetische Divisionen mit der Nasse ihres Kriegsgeräles von den deutschen Truppen vernichtet worden sind.
Im einzelnen waren es 217 sowjetische Schützen-Divisionen, öl) Panzer-Divisionen, 19 Kavallerie-Divisionen, 9 Gebirgs-Divisionen, 2 Volkswchr-Divisionen, zusammen mithin 297 sowjetische Divisionen. Liefe Zahl erhöht sich um 3 Luftlande-Vrigaden, 2 Infanterie-Brigaden, 1 Panzer-Brigade.
Im Laufe des Oktobers setzten sich diese schweren Verluste, die bis zum 30. 9. für die Sowjets einen Gesamtausfall von mindestens 6 bis 7 Millionen vollausgebildeten Soldaten bedeuteten, fort. In der Schlacht nördlich des Asowschen Meeres wurden Anfang Oktober die Masse der 9. und 18. Sowjetarmee vernichtet. Am 18. 10. war die Doppelschlacht von Brjansk—-Miasma mit einer Gefanqe- nenzahl von 658 000 beendet. In dieser Schlacht wurden acht sowjetische Armeen zerschlagen. Die Bolschewisten verloren wiederum 67 Schützen-Divisionen, 6 Kavallerie-Divisionen, 7 Panzer-Divisionen. 6 Panzer-Brigaden.
So haben die Bolschewisten bisher also mindestens 38S geschlossene größere Verbände verloren, deren Ersatz ihnen nicht mehr möglich sein wird. Insgesamt bedeutet dies einen Gesamtausfall von mindestens 7 bis 8 Millionen Soldaten seit Beginn des Ostfeldzuges. Die Größe der Gefahr, ln der die europäische Kultur durch den Aufmarsch dieser Kräfte geschwebt hat, kommt darin zum Ausdruck. Die deutsche Wehrmacht hat diese Gefahr beseitigt.
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Genaue Nachprüfungen haben ergeben, Satz aus oem Schlachtfeld im Dnjepr-Desna-Bogen 37 Schützendivisionen, sechs motorisierte Schützendivisionen, drei voll- ausgerüstete Panzerdivisionen, und die 28. Gebirgsdivision zusammen also 47 vollausgerüstete
iow,etische Divisionen, vernichtet worden sink». Es kommen hinzu die 32., 37 und 47.sowjetijche Kavalleriedivi- sion, die nach d?m Verlust des größten Teiles ihrer Pferde und der sonstigen Ausrüstung infanteristisch eingesetzt waren. Gleichfalls zu Fuß kämpften hier die 19., 35. und 41. Panzerdivision und die Panzerbrigade Nr. 147. Diese vier Panzerverbände hatten in den Kämpfen der Septemberhälfte ihre Panzerkampfwagen verloren. Ihre Neuausstattung war den Sowjets nicht mehr möglich. Außerdem wurde in dieser Schlacht die 207. Luftlande« Brigade und ein größerer gemischter Verband aus Resten anderer Divisionen vernichtet.
Insgesamt kostete die Schlacht von Kiew die Sowjets also 53 Divisionen, zwei Brigaden und einen gemischten Verband.
Der italienische Wehrmachisberichi
Sechs feindliche Flugzeuge abgeschossen.
DNB Rom. 7. Nov. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Freitag hat folgenden Wortlaut:
„Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: eindliche Flugzeuge überflogen im Laufe des gestrigen ages und der vergangenen Nacht einige Landstriche Siziliens und Lampaniens. An einigen Stellen wurden Bomben abgeworfen, die keine Opfer zur Folge hatten und ganz unbedeutende Schäden verursachten. Die Opfer des im gestrigen Wehrmachtsbericht gemeldeten Angriffs aus Augusta haben sich auf zehn erhöht. Im Laufe des Tages wurden von der örtlichen Bodenabwehr insgesamt drei Flugzeuge abgeschossen.
In Nordafrika besonders lebhafte Tätigkeit unserer Artillerie an den Fronten von Tobruk und Sollum. Englische Flugzeuge führten Einflüge in das Gebiet von Leu- ghasi und Tripolis ourch und warfen Bomben ab. Lines der Flugzeuge wurde von unseren Jagdflugzeugen un- ein zweites von der Bodenabwehr abgeschossen.
In Ostafrika wurden Versuche des Feindes, in di« verschiedenen Frontabschnitte von Gondar einzudringen von unseren Truppen vereitelt.
Störangriffe auf größere Teile Beutscylauds ohne nennenswerte Wirkung
Sechs britische Bomber abgeschosse»
Berlin, 8. Nov. (Eig. Funkmeldung.) Der Feind unter- nobm in der Nackt znm 8. November Störangriffe auf größere Teile Dentschlands ohne nennenswerte Wirkungen. Ferner griff er die Reichshaupt st adt an. Durch Bombenabwürfe auf Wohnviertel auch in Berlin hatte die Zivilbevölkerung geringe Verluste. Nach bisherigen Feststellungen wurden sechs britische Bomber abgeschossen.
Vewaffnungsvorlage vom UsA-Senat angenommen
Wa shington, 8. Nov. (Eig. Funkmeldung.) Der Senat nahm mit 5« gegen 37 Stimmen die Vorlage für die Bewaffnung und Entsendung von USA-Handelsschiffen in die Kriegszone an.
Verschärfte Blockade gegenüber Frankreich?
Berlin, 7. Nov. (Eig. Funkmeldung.) Vor kurzem erklärte der britische Blockademinister Dalton, England werde den französischen Hafen Marseille blockieren, um Frankreich von seinen Zufuhren aus Nordafrika abzuschneiden. Am 6. 11. forderte die englische Zeitung „Daily Mail" eine totale Blockade über Frankreich. Das Blatt wendet sich in einem Leitartikel gegen das nordamerikanisch-französische Abkommen zur Belieferung des unbesetzten Gebietes Frankreichs mit Nahrungsmitteln. Die Franzosen transportierten Bannware an Bord ihrer Schiffe, was unterbunden werden müßte. Als Bannware werden aber von der englischen Regierung auch Lebensmittel, wie Bananen, Ananas und andere Produkte der Tropen bezeichnet. „Die Zeit ist gekommen", schreckt das Blatt, „eine richtige Blockade über Vichy-Frankreich zu verhängen und zwar im Interesse unserer Selbstverteidigung!"
Der Londoner Korrespondent der Schweizer Zeitung „Snisse" bestätigt die Champagne, die in England seit geraumer Zeit im Gange ist und die zum Ziele hat, die Gewaltmethoden gegenüber dem französischen Lebensrecht zu rechtfertigen. Der Korrespondent schreibt: „Man kann Wohl sagen, daß die britische Flotte in Zukunft, soweit es ihr möglich ist, energisch intervenieren und die Blockade gegenüber Frankreich schärfer durchführen wird". Die Aufbringung des französischen Geleitzuges vor der südafrikanischen Küste durch englische Kriegsschiffe am 6. 11. zeigt, daß England gewillt ist, seine Ankündigungen, wann sich immer eine Gelegenheit bietet, zu verwiMichen.
Obgleich England nicht in der Lage ist, die Verbindungswege Frankreichs in allen Gewässern zu kontrollieren, genügt doch die bloße Absicht, um erkennen zu lassen, welches Schicksal England seinem ehemaligen Verbündeten zügedacht hat. Wer England nicht nützt, hat das Recht zu leben verwirkt und das höcbste Reibt für den, der mit England geht, ist, sich für England zu opfern.
Maulheldentum reinsten Masters
Berlin, 7. Nov. (Eig Funkmeldung.) Nach einer Reutev- meldung gibt der Befehlshaber der zweiten kanadischen Division in England. Generalmajor Victor Odlum, diesen Posten auf, um als kanadischer Oberkommissar nach Australien zu gehen.
Odlum hielt es für notwendig, sich vor seinem Abgang noch in den Geruch persönlicher Tapferkeit zu setzen. Er tat das nicht etwa durch besonders heroische kriegerische Handlungen oder indem er beispielsweise sich- auf dem Kriegsschauplatz im Osten durch hervorragenden Schneid auszeichnete, sondern durch — Worte. Er sagte nämlich, daß er es bedauere. nunmehr nicht am Kampfe teilnehmen zu können, „weil das Totschlägen der Deutschen, und zwar in rauhen Mengen, das ist, was wir wollen".
Hut ab vor diesem Maulheldentum!
ATA-Militärmiffio« studiert Verteidigung Burmas
Schanghai, 7. Nov. (Eig. Funkmeldung.) Die USA-Mili- tärmission für Tschungking unter Leitung des Generals John Mögender ist einer Meldung aus Tschungking zufolge am Donnerstag von dort nach Burma abgeflogen. Auf dem Fluge sind Zwischenlandungen in Knnmin und Lashio vorgesehen. In Rangoon wollen die nordamcrikanischen Offiziere zehn Tage Aufenthalt nehmen, um die Verteidigung Burmas sowie die Fortschritte beim Bau dev Burma-Bünnan-Eisenbabn zu besichtigen.