Das japanische Kabinett Tojc

Zn Rekordzeit gebildet

Die japanische Nachrichlenagenlur Domei meldet «. a.: Das Kabinett Tojo. das mit der Vollmacht ausaestattet ist. die Nation in den Frieden oder in den Krieg zu führen, wurde nahezu 4n Rekordzeit zusammengestellr. Man betrachtet es als eine Regierung, die so stark ist wie nie eine Regierung zuvor.

Die Liste j>es neuen Kabinetts Hai folgendes Aussehen: Ministerpräsident. Kriegs- und Innenminister General Tojo; Außenminister und Minister für Uebersee Schigenori Togo, der ehemalige Botschafter in Moskau: Marineminister Admi­ral Schimada, Befehlshaber.de» Marinestation Yokosuka: Finanzminister Okinori Kaya, der ehemalige Finanzminister; Minister für Handel und Industrie Schinsuke Kischi, der ehemalige stellvertretende Minister für Handel und Industrie; Eisenbahn, und Verkehrsminister Vizeadmiral Ken Tera- jima, der Präsident der Docks von Uraga

Der Wohlsahrtsminister. der Minister für Landwirtschaft und Forstwesen, der Justizminister, der Erziehungsminister sowie der Leiter des Planungsamtes bleiben die gleichen wie »m dritten Kabinett Konoye. Präsident des Jnformations- amies Tant.

Im Anschluß an die erste Sitzung deS neuen Kabinetts faßte Ministerpräsident Tojo die Leitmotive der japanischen Politik wie folgt zusammen:

1. Erfolgreiche Beendigung des Chinakonflikts;

L Schaffung des großostasiatischen gemeinsamen Lebens­raumes als Beitrag zum Weltfrieden;

3. nach außen Verstärkung der Beziehungen z« den Achsenmächten:

1. nach innen Verstärkung der Kriegs st ruktur und Mobilisieruna aller Kräne.

Japans neuer Außenminister

>go . .

. ....!>re 1882 geboren wurde, trat 1908 in die diplomatische ailfbayn ein und wurde nach Beendigung des Weltkrieges op der japanischen Regierung mit der Vorbereitung zur Fiederaupiahme der diplomatischen »rutschen Reich betraut. Nach zwe"

ierlin als zweiter Sekretär der. ... .

pokio zurückberufen und erhielt dort die Leitung einer Unterabteilung in der Europa-Asien-Abteilung des Aus­wärtigen Amtes. Im Jahre 1925 ging Togo als erster Bot­schaftssekretär nach Washington und war dann von 1929 bis 1933 als Botichaftsrat zum zweiten Mal in Berlin tätig. Anschließend wurde er zum Ministerialdirektor der europäischen Abteilung im Tokioter Außenamt ernannt. Nach vier Jahren erfolgte seine Ernennung zum Bot­schafter in Berlin, wo er am 24. September 1937 ein­traf. Shigenori Togo, dessen Frau Deutsche ist, bat bereits in seiner Eigenschaft als Direktor des europäischen Büros maßgebenden Anteil am Zustandekommen des deutsch-japa­nischen Antiromintern-Vertrages gehabt. Schon nach 18 Monaten verließ Togo im Oktober 1988 Berlin, um als japanischer V't'chafter nach Moskau zu neben.

Eine Erklärung Tojos

Das Volk verlangt eine starke und klare Politik".

Tokio. 19. Okt. »Ministerpräsident General Tojo stellte in einer Verlautbarung-fest, daß Japan auch weiterhin seinen Beitrag zur Erhaltung des Weltsriedens durch die Fortführung seiner Grundpolitik leisten werde, indem es den China-Zwischenfall bereinigt und die ostasiatische Wohlstandssphäre schasst.Innerlich müssen wir unsere Kriegswirtschaft festigen, während wir nach außen hin unsere Beziehungen zu unseren Vertragspartnern noch enger gestalten." Tojo fügte hinzu:Ich habe die Zuver­sicht, daß wir diese Ziele durch die feste Entschlossenheit der ganzen Nation erreichen können". Der Ministerpräsident sagte außerdem:Ich fordere die Nation zu einer rück­haltslosen Mitarbeit auf und bitte um Vertrauen für die Regierung, um so die 3000 Jahre alte Tradition Japans, di« so ruhmreich ist, zu rechtfertigen". Er unterstrich dann, daß die Ueberwindung der gegenwärtigen Krise, vor der Japan stehe, in der raschen Ausführung geeigneter Maß­nahmen liege, und schloß:Ich bin bereit, in meiner Eigen­last als Premierministestr mein Bestes zu tun, um die Staatspolitik zu leiten." Toso verlas die obige Erklärung etwas später im Rundfunk für die ganze Nation.

Das neue Kabinett Tojo wird von der gesamten japa­nischen Presse in eingehenden Betrachtungen und Kom­mentaren gewürdigt, wobei die Blätter übereinstimmend die Ausfassung vertreten, daß das japanische Volk mit Recht von der neuen Regierung eine starke Politik erwarten dürfe, wie sie heute dringend erforderlich lei, um der gespannten Lage gerecht zu werden. Auf ein solches Kabinett habe, wieJomlurl Schimbun" schreibt, das ja-

Roosevelt braucht..Zwischenfall"

Angebliche Torpedierung eines ZerstSrers

DNB. Washington. 19. Okt. Wie das USA-Marine- dspartement bekanntgibt, soll der ZerstörerKearny" am Ireitagmorgen auf einer Patrouilleufahrt SZO Meilen süd­westlich von Island torpediert worden sein. Es seien keine Berluste zu beklagen. Troß der Beschädigungen sei das Schiff imstande, mit eigener Kraft die Reise fortzusetzsn. Me Associated Preß dazu meldet, tras die Nachricht von der Torpedierung des ZerstörersKearny" ein. als sich das Repräsentantenhaus zur Abstimmung über die Wider- rüfung des Neutralitätsgesstzes hinsichtlich der Bewaffnung der USA-Handelsschiffe anschickte. Die Fragen der Jour­nalisten, die ihn zu einer Stellungnahme zu dem angeb­lichen Zwischenfall aufforderten, habe Roosevelt, wie Asso- eiated Preß weiter meldet,behutsam" zurückgewiesen.

Just in dem Augenblick, da Roosevelt sich vom Kongreß die Genehmigung geben lassen will, durch die Bewaffnung von Handelsschiffen das Neutralitätsgesetz wenigstens in esnem Teil aufzuheben und dadurch wieder einen Schritt näher an den Krieg heranzukommen, läßt Roosevelt die Nachricht von der Torpedierung des ZerstörersKearny" durch sein Marinedepartement b.ekanntgeben. Es ist nicht das erste Mal, daß Roosevelt solcheZusammenstöße" auf dem Meer schwindelt, um durch sie lm rechten Augenblick der abebbenden Kriegspsychose in USA neuen Auftrieb zu geben. DerGreer"-Zwischenfall, wo Roosevelt ohne wei­teres ein deutsches U-Boot zum Angreifer machte, spielt

gegenwärtig ln den Vereinigten Staaten «me vesonoer« Rolle, da setzt der Untersuchungsausschuß zu ganz gegen­teiligen Ergebnissen -kommt. Auch M den vorhergehenden ZwischenWen zur See, bei derNobin Moore" un-d der Jamjam", versuchte «'s Rooseveft, durch verlogene Dar­stellung und durch Verschweigen der Wahrheit nämlich der Rettung der amerikanischen Passagiere das USÄ- Volk über die Gegenstandslosigkeit der erdichteten Angriffs­gefahr zu täuschen. Bezeichnenderweise hüllt sich Roosevelt setzt über die Umstände seines neuesten Zwischenfalls mit derKearny" einstweilen iir Schweigen. Die Welt sieht, daß Roosevelt kein Mittel zu abgefeimt ist, um zu versu­chen, Schritt für Schritt die USA und ihr Volk in den Krieg hineinqubringen.

Repräsentantenhaus für AbSnderungs- vorlage

siUi 259: 138 Stimmen den Gesetzesantrag auf Abänderung ?Ä--^^^"Ä°^sesetzes und die Bewaffnung von Handels- Mffen an. Der Antrag geht nunmehr dem Senat zu. Zn der Debatte hatte der Fraktionsausschutz der Republikaner scharfe das Vorgehen der demokratischen Mehrheit hin­sichtlich der Begrenzung der Debatte auf zwei Tage geübt und ALsten die Geheimhaltung der Vernehmung von Zeugen aus der Administration. "

panische Volk seit langem gewartet. Die Schnelligkeit, mit der Tojo die neue Regierung geschaffen habe, deute daraus, daß man von diesem Kabinett Aktivität erwarten könne. Vor allem sei die Einigkeit und die Geschlossenheit des neuen Kabinetts wichtig. AuchTokio Nitschi Nitschi", un­terstreicht, daß die- Auswahl der Minister diesmal so ge­troffen wurde, daß eine Uneinigkeit beseitigt werde.To­kio Asahi Schimbun" schreibt, das japanische Volk erwarte vom Kabinett eine starke und klare Politik.Hotschi Schimbun" verlangt, das Volk solle positiv und mit allen Kräften die Regierung unterstützen, damit sie ihre Auf­gaben verwirklichen könne. Tojo habe seinerseits ein starkes geschaffen.

Australien wird ausgehetzt

Bedrohung durch Japan."

: : oritische Politik nimmt den japanischen Kabinetts- Wechsel zum Anlaß, um ihre dunklen, jedoch unschwer zu durchschauenden Pläne weiterzutrciben. Unm'ftelbar nach Äekar.ntwerden der japanischen Kabinettskrise s! aus An­weisung aus London der briti'che Oberbefehlshaber n Fer- nen.Östen, Sir Robert Brooke-Popham, nach Melbourne ab. um durch seine Anwesenheit bei den Sitzungen des austra­lischen Verteidigungsrates die notige Panikstimmung in der anstrvlischen Oessentlichkeit zu oerore, -a. Am gleichen Tagr sprach Mr. Eden im Unterhaus im Zusammenhang mit Ja­pan vonGerüchten und ungenauen Informationen". Die Verbindung der Scharfmacher zwischen London und Mel­bourne war damit hergestellt. Am Donnerstagabend nun. nachdem in Japan das Kabinett Konoye zurückgetreten war., erklärte Brooke-Popham in Ms'bourne kaltschnäuzig, daß England zum Kriea bereit sei. Wie schon bisher wird auch jetzt Australien rünstlich ^um Kriegs Zentrum gemacht- Da dieses Dominion >m Falle eines Krieges im Pazifik die ganze Rüstungslast für Großbritannien zu tra­gen hätte, ist es agitatorisch gleichsam eine innenpolitische Notwendigkeit, di« Kassandrarufe von Canberra oder Syo- ney aus anzustimmen.

Die Absicht hinter diesen-politischen Manövern zu er­raten ist nicht schwer. Da die amerikanische Oessentlichkeit für einen Krieg gegen die Achse immer noch nichtreif" ist, versucht Churchill nach genauer Absprache mit Roosevelt das amerikanische Volk über die Hintertüre einer angeblichen japanischen Bedrohung" in den Zustand seelischer Kriegs­bereitschaft zu versetzen.

In einer Erklärung vor der Presse betonte der australische Premierminister Curtin, daß der Krieg in ein Stadium gelangt sei, in dem der Beweis eines noch größeren Zusammenhalts seitens der Demokratien uner­läßlich sei. Der Hilferuf an USA ist in diesen Worten klar erkennbar. In Neuseeland erklärte Ministerpräsident

Iraser, daß man angesichts der Lage im Pazifik, die im­mer unsicherer und kritischer werde, das Gefühl haben müsse, daß Neuseeland beängstigende Stunden durchzu­machen habe. Als weitere Folge dieser Panikmache ist die Einberufung des australischen Kriegskabinetts zu werten. Mit dieser Unruhestiftung im Pazifik und innerhalb seiner eigenen Dominien verfolgt England wieder einmal das alte Ziel, seinen Hilfsvölkern die ihnen zugedachte Aufgabe alsnationale Notwendigkeit" schmackhafter zu machen. Die Aufgabe besteht darin, die Kastanien aus dem Feuer zu holen, das England entfacht hat.

Wieder Bomben auf Malta

Italienischer Wehrmachksberichi vom Sonntag.

Rom. IS Oki. Der italienische Wehrmachksberichk vom Sonntag hat folgenden Wortlaut:

Das Haupkquarkier der Wehrmacht gibt bekannt: Auf den Landfronten in Rord- und Ostafrika lebhafte Tätigkeit unserer vorgeschobenen Abteilungen.

Die Stadt Lronkone wurde gestern nachmittag von einigen feindlichen Flugzeugen angegriffen, die Brand­bomben abwarfen, die jedoch zum Teil ins Weer und zum Teil auf den Strand fielen; weder Opfer noch Schaden. Während des 17. wurde bei einem Luftkamps eine Hurri­kane von unserem Jägern abgeschossen.

Formationen unserer Luftwaffe führten in der ver- gangenen Rächt Bombenangriffe auf die militärischen Ziel« der Insel Malta aus. Alle Flugzeuge kehrten an ihre Stützpunkte zurück."

Kurzmeldungen

Berlin. Mit einer Ansprache von Dr. Leh wurde auch der -zweite Einweisungslehrgang aus der Ordensburg Grössinsee zum Abschluß gebracht. An den Einweisungslehrgängen neh. men u. a. auch Beamte und weibliche Angestellte teil, die aüf Grund ihrer besonderen Eignung ausersehen find, in den Ostgebieten wichtige Aufgaben zu bewältigen.

Dresden. Die Gebietsbeauftragten der erweiterten Kin­derlandverschickung aus dem Reiche waren zu einer Arbeits­tagung in Dresden. Die auf diesem Gebiete sür die Kriegs- zert getroffenen Maßnahmen werden zu einer großzügigen Jugendsrholungseinrichtung weiter ausgebaut und geför­dert werden.

Rom. Nachrichten aus neutraler Quelle zufolge wird die Lage in Iran von Tag zu Tag ernster. Aufständische besetz­ten verschiedene Ortschaften, und die in dieses Gebiet zur Unterwerfung des Aufstandes entsandten Verbände regu­lärer iranischer Truppen haben mit den Patrioten gemein­same Sache aemaLt.

t-vpirigdt dz Katt Köhler L Co Bettm-Ecdmaigendors.

(Nachdruck verboten.)

Wie sie eigentlich dazu kam, wußte sie nicht: plötzlich standen sie vor den Häusern, die Kühne baute. Und Agelin hatte doch nicht besonders dorthin gelenkt, ja, sie hatte nicht einmal gewollt. Eie waren umhergebummelt, schweigsam, hin und wieder stehen­bleibend, eine besonders gute Blüte zu betrachten, einen grünen Garten, ein Staudenbeet. Aber dann standen sie vor den Häusern.

Das ist ja ein ganzes Viertel", sagte Bruuns.Wie sich die vielen weißen Häuser Übereinandertürmen, immer eins unab­hängig vom andern, höher und stolzer. Gar nicht schlecht ist das gedacht."

Ehe sie sich besten richtig bewußt war, geriet Agelin ins Er­klären. Grundriß. Aufbau und Ausführungen legte sie aus­einander.

Und hierher kommt die umfangreiche Grünanlage, die wie «in Gürtel die Stadt umspannen soll."

Nett dem alten Hochkempei vor die Nase", meinte Bruuns, ,chae wird ihn ärgern."

Wie kann etwas Schönes und Grünes ihn ärgern?"

Bisher war seine Fabrik der Mittelpunkt und von allen ge­sehen; sie gab der Stadt das Gepräge. Jetzt wird sie verdeckt Schönheit der Arbeit", wird das heute so bezeichnend genannt and es könnte aussehen, als wolle man sie bedecken."

Hierauf erwiderte Agelin nicht. Sie verstand plötzlich. Ja. wenn er er so auffaßte, konnte es ihm ein Dorn im Auge sein. ^

Aber wollen wir einmal in eines der Häuser hineingehen?" sagte sie.Ich möchte so gern, daß du sie innen kennen lerntest/'

Unbefugten ist der Zutritt verboten", wandte Bruuns mit dem Wortlaut einer Warnungstafel ein.

Uns aber doch nicht", das sagte Agelin sehr schnell, ein biß- chen zu schnell, und ihr Vater erwiderte:

Sv? Wir dürfen das? Mit welchem Recht?"

Wir können doch mieten wollen!" Und damit ging sie ihm

schon voran. Bruuns folgte kopfschüttelnd, aber er konnte nicht leugnen, daß er neugierig geworden war. Dabei kam es ihm zum Bewußtsein, daß seine Tochter hier in ihrem Fach war und sich selber aus der Seele sprach. Staunend stand er auf einem schmalen, langen Balken, der sich vor zwei Zimmern hinzog. und genoß die Aussicht.

Schön, nicht wahr?" fragte sie ihn mit zitternder Stimme. So möchte ich wohnen. Ohne Dunkelheit! Ohne Altmodischkeit. Ohne die Bedrückung, die von großen, hohen Zimmern und Fenstern ausgeht-"

Stimmen drangen zu ihnen. Bruuns schrak ein wenig zu­sammen.

Wir müssen wieder gehen, Agelin; eigentlich sind wir doch unrechtmäßig hier."

Als sie sich der Treppe zuwandten, zurück ins völlig dunkle I»ienhaus, warnte Agelin:Vorsichtig sein, Vater! Ich gehe vor und du kommst langsam hinter mir her. Ich sage es dir, sobald eine Unebenheit kommt."

Ihr, die also voranging, grellte das Licht einer starken Taschenlampe blendend ins Gesicht. Agelin legte eine Hand schützend über die Augen. Dadurch strauchelte sie und wäre fast gefallen, wenn nicht jemand mit Riesenschritten die Stufen empor­gestürmt wäre und sie gehalten hätte. Völlig blindgeworden für eine Weile durch den scharfen Lichtstrahl, lag sie an eines Menschen Brust, in der ein starkes Pochen tobte.

Agelin, was machst du?" kam die besorgte Stimme des alten Bruuns aus der Höhe des sicheren Podestes, auf dem er noch abwartend stand.

Ich trage die Schuld", kam es mit wohlbekannter Stimme zurück,ich habe Ihre Tochter in einer Weise angestrahlt, daß sie die Fassung verlor." Das kam übermütig und siegessicher.

Agelin richtete sich nun auch mit Herzklopfen ein wenig aus und sagte leise:Sie scheinen mich in diesem Bau nie anders als fassungslos zu sehen."

Sehr reizvoll. Die schuhbedürstige.Frau gefällt Männern von meiner Art."

Der Ton, in dem er das sagte, war wie bei einer Liebes­erklärung. Agelin befreite sich verwirrt.

Sie sollten mich ausschelten, daß Sie mich immer wieder hier antressen. Ich bin doch nur eine Unbefugte!"

I-h sehe Sir gern hier", antwortete Kühne schnell, und das Licht seiner Taschenlampe war dell genug, daß sie sich in di.

Augen sehen konnten. Und sie taten es, trunken und selbstvergessen.

Agelin, willst du nicht einmal leuchten lassen, wenn schon mal eine Lampe da ist", meldete sich von oben der Vater.

An ihrer Stelle rief Kühne nach oben: ,Mber gern, aber gern", und ließ den Lichtkegel über die Treppenstufen huschen.

Langsam und vorsichtig stieg der Lehrer Bruuns wieder nach unten. Kühne schüttelte ihm die Hand.

In ein paar Tagen haben wir elektrisches Licht zur Be­leuchtung nächtlicher Besuche-" Er erinnerte sich, daß der

Handwerker, mit dem er gekommen war, noch immer im Hinter­grund stand.Sie können jetzt gehen", meinte er,mit dem Heiz­körper kommt jetzt alles in Ordnung." Daraus wandte er sich mit gesteigertem Interesse an Agelin:Uebrigens ein Fall, der die Innenarchitektin beschäftigen wird und wieder beweist, wie sehr überall auf die Kleinigkeiten geachtet werden mutz. Erscheint da eine Mieterin bei mir und beschwert sich, der Installateur habe den Heizkörper so nahe an die zweiflügelige Gartentür des Eß­zimmers gesetzt, daß keine Ueberhänge angebracht werden könnten. Um dem Schaden abzuhelfen, nimmt der Handwerker einfach eine Heizrippe ab. Die kluge Frau merkt es und kommt zürnend zu mir. Tja, da heißt es Nachdenken, immer wieder Nachdenken. In einem andern Raum wird ein Ofen in eine Kaminumkleidung aus Kunststein gesetzt gedacht als Uebergangsheizung im Früh­ling und Herbst alles ist fertig gemauert, und dann paßt der Ofen nicht hinein. Weil der Handwerker einen höheren Ofen, als berechnet, geliefert hat, und die Kohlrnfüllklappe nun gegen de« Stein stößt. Es ist ein gutes Stück Arbeit."

Aber ein schönes", vollendet Agelin, die seinen Ausführun­gen mit lebhaftester Anteilnahme gefolgt war.

Soll ich Ihnen die Geschichte mit der Heizrippe einmal praktisch verführen?"

Agelin stimmte sogleich zu. Da ließ sich die Stimme des alten Bruuns aus dem Hintergrund vernehmen:

Ist das nicht etwas für Fachkollegen? Dabei fühle ich mich höchst überflüssig. Ich gehe schon wieder nach draußen."

Seine Tochter erschrak, ließ Kühne im Stich und eilte a« seine Seite:

Es interessiert mich wirklich, Vater, wie du dir denken kannst-"

(Fortsetzung fokal.)