Mr schen Leningrad

No einst Ser Lar seine Truppen säst, stehen deutsche Sol­daten/Kümpfe um dleSeburtsstaüt desVoischewismus

Mit alle« Mitteln haben die Sowjets die Stadt Leningrad, die Wiege der Revolu­tion, wie sie sie stolz nennen, in weitem Umkreis befestigt. Vor dem ersten grossen Be- fcstigungsgürtel, der sich tiefgestaffelt im allgemeinen Verlauf von Peterhof an der Kronstädter Bucht über Wyssozkoje, nördlich Kratznogwardeisk, südlich Marjino, ostwärts Kolpino zur Newa hinzieht, liegt wie eine geballte Faust das stark befestigte Kratznogwar­deisk. das frühere Gattschina. Ein zweiter Befestigungsring ist um Kratznoje Selo ge­zogen. Die Stratze nach Leningrad selbst ist noch gesperrt und auch der eigentliche Stadt­rand ist abgeriegelt. Den Sowjets ist Leningrad ein kostbarer Besitz, dessen Verlust sie

schwer treffen wird.

kL. Woroschilows großsprecherischer Aufruf zur Verteidigung Lenin­grads ist noch kaum verhallt, da haben schon deutsche Panzer- und Infanterie­divisionen in todesmutigem Ansturm den äußeren Befestigungsring um die Metropole des Nordens durchbrochen. Jn^ zähem, erbittertem Ringen über­wanden Stoßtrupps der Infanterie die Panzerhindernisse, kämpften mit dem in Bunkern und verdeckten Gräben sitzenden Feind und nahmen Stellung um Stellung.

Im Feuer der sowjetischen Artillerie, im Geschoßhagel von MG. und Schnellseuergeschützen überqueren die deutschen Angreifer in wahrhaft helden-

Bombenlasten über den zweiten Befestigungsring ab. Die Artillerie legte ihr Feuer auf die erkannten Stellungen und hämmerte sie mürbe. In ständigen Kämpfen, gewannen die stürmenden deutschen Bataillone Raum. Am Abend des zweiten Angrifsstages wurde auch der innere Verteidigungsgürtel durchbrochen.

Bei strahlendem Sonnenschein stehen wir am nächsten Morgen auf dem höchsten Punkt eines der Berge. Um die Höhe rechts wird noch gekämpft. Unsere Panzer und Schützenpanzerwagen schieben sich den kahlen Hang hinauf, die Artillerie räuchert in direktem Schuß den auf der linken Hälfte des Kammes eingegrabenen Feind aus. Dort,

Oben: Stnkas greifen den inneren Festungs­gürtel um die Millionen­stadt an. Dicke Rauch­schwaden überlagern die Stätten der Vernichtung. Links: In der von den deutschen Soldaten bereits eroberte» Schutz- stcllung Höckerhindrrnisse dieser Art sollten unsere Panzer bei dem Vor­marsch gegen Leningrad aufhallen. Unten: Feldhaubitzen bei Stel­lungswechsel in der bol­schewistischen Lnweriinie vor der Stadt.

Oben: Infanterie war- tet in einem Waldab­schnitt nördlich von Lu­ga auf den Befehl zum Angriff Richtung auf Leningrad. Rechts: Ein Vorort von Lenin­grad wurde erobert. Mit Artillerie aller Kaliber versuchten die Sowjets, den deutschen Ansturm aufzuhalten. Aus dem lichterloh brennenden Ort versuchen die zurückge­kehrten Einwohner, ihre klägliche Habe zu retten.

Unten: Jedes Haus in den Dörfern vor Le­ningrad haben die Bol­schewistenbesetzt und ver­teidigen sich hier zäh und verbissen. Aber auch hier werden die deutschen Soldaten ihrer Herr.

wütigem Einsatz Minenfelder und Drahtverhau, vernichten im Nahkampf feindliche Pan­zer, die bis an den Turm in die Erde eingegraben waren, und reiben die Werkbesatzun­gen, die sich mit dem Mut der Verzweiflung wehrten, auf. Fast fünf Stunden dauerte der Kampf, an dem alle Waffen ruhmvollen Anteil halten, dann war die Bresche geschlagen. Noch am selben Tag wurde der deutsche Einbruchskeil weiter in den Feind Hineingetrieben.

Es gab keine Atempause für den überraschten und verirrten Gegner. Am frühen Morgen des nächsten Tages zogen schon wieder die Geschwader der Stukas und Kampf­flugzeuge hinüber. Luden, ungachtet der feindlichen Flak und Jagdgeschwader, ihre

Photo: PK.-Eberl, PK.- Koch, PK.-Lorenz, PK.- Opitz, PK.-Schröier 'PBZ.s, PK. - Sclinerer Weltbild - M.

Wo jetzt die bolschewistischen Gräben sind, stand einst der Kaiser aller Reußen inmitten seiner Generalität und sah den Frühjahrsmanövcrn seiner Truppen zu. Welch eine Zeit zwischen damals und heilte.

Links weitet sich das Land. Der Blick schweift frei, endlich einmal ohne durch endlo/e Wälder aufgehalten zu werden, nach Norden, und dort, ja, dort liegt Leningrad. Gewaltig dehnt sich die Stadt. Die großen Wohnblöcke leuchten in der Sonne, die Schlote der Fabriken am Newa-Ufer rauchen, und darüber hebt sich aus dem Dunst die riesige Kuppel der Isaak-Kathedrale. Noch weiter

im Nordosten schimmert die See, dazwischen qualmt winzig klein ein Kriegs« schiff und droht ein dunkler Fleck, die Insel Kotlin mit der Festung Kronstadt. Ob all die vielen Hunderttausend Menschen, die dort in dem Häusermeer leben, Wohl ahnen, wie nahe wir ihnen sind? Daß nur noch knapp 29 Kilometer lins von ihnen trennen?

Die grauen Rauchfahnen der Fabriken steigen unablässig auf, als ob das herannahende Kriegsgewitter sie völlig teilnahmslos und unberührt lasse. Ein trügerisches Bild scheinbarer Ruhe und Gelassenheit. Wir wissen, wie es da drüben steht!

Der Anblick, der sich von der beherrschenden Höhe aus bietet, ist über­wältigend. Das Ziel aller Soldaten unserer Panzergruppe, der Lohn für viele Wochen härtesten Ringens, liegt fast greifbar vor uns. Was kümmert es uns, Laß die Geschütze des Gegners wieder zu sprechen ansangen, was macht es, ddß sich die Bolschewiken in starken Befestigungen verschanzt haben?

Es wird weiter angegriffen, ungestümer noch als vorher. Kaum zu bän­digen ist der Vorwärtsdrang unserer Soldaten; denn: hinter den Sprengwolkcn der Artillerieeinschläge, die jetzt den Horizont zu verfinstern beginnen, winken die Türme von Leningrad, schimmert das stählerne Blau des Finnischen Meer­busens bis zu uns herüber.