G
uumrrrri
Bezugspreis r . ^ „
Durch Träger monatlich RM. 1.40 einschließlich 20 Rpfg. Zustellgebühr. durch die Post RM. 1.7S (einschließlich 36 Rpfg. Postzeitungsgebühren). Preis der Einzelnummer 10 Rpfg. 2n Fallen höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder auf Rückerstattung des Bezugspreises. Gerichtsstand für beide Teile ist Neuenbürg (Württ.) Fernsprecher 404. — Verau' rtlich Mr den gesamten Inhalt Fridolin Biesinger. Neuenbürg :tt.)
r lknMler
Nr. 239
parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung
Amtsblatt -es Kreises Calw für Neuenbürg un- Umgebung öirkenfel-er-, Calmbacher- un- Herrenalber Tagblatt
, Neuenbürg» Samstag den 11. Oktober 1941
Anzeigenpreis,
Die nletnfpalttgr Millimeter-Zelle , Rpfg..* amtliche Anzeige» 6,5 Rpfg.» Textzeile 24 Rpfg. Schluß der Anzeigenannahme 8 Uhr vormittags. Gewähr wird nur für schriftlich erteilte Aufträge übernommen. Im übrigen gelten die Vom Werberat der deutschen Wirtschaft aufgestellten Bestimmungen. Vordrucke stehen zur Verfügung. Zurzeit ist Preisliste Nr. 6 gültig. Verlag und Rotationsdruck: C. Meed'icke Buckdruckerei Ind. Ä. Biesinger. Neuenbürg.
99. Jahrgang
5VV Kilometer breit burchgebrochen
Die eingeschkossene« Lowjetkräste weiter zusammengedriirrgt — Orel seit einer Woche in deutscher Hand
DNB Aus dem Jührerhaupiquartier, 10. Okt. Das Ob«. Kommando der Wehrmacht gibt bekannt:
^ „Die am Afowschen Meer, um Brjansk und bei Wjasma «ingeschlossenen Kräfte des Gegner« wurde« gestern weiter wsammengedrängt. Darüber hinaus wurde der in der Mitte der Front erzwungene Durchbruch nach Osten vertieft. Der wichtige Eisenbahnknotenpunkt Orel ist bereits seit dem 3. Oktober in unserer Hand. Westlich von Leningrad wurde «in erneuter, von Panzer« unterstützter Ausbruchsversuch de» Feindes abgeschlagen.
I« den Kämpfen um die Insel« Moon und Oesel wurden nach nunmehr abgeschlossenen Feststellungen 12 531 Gefangene eingebracht und 1K1 Geschütze sowie mehrere Panzer erbeutet. 2680 Minen des Feindes mutzten im Verlauf der Kampfhandlungen unschädlich gemacht werden.
Die Luftwaffe griff in der letzten Nacht Flugplätze auf der Krim, Elsenbahnanlagen lm südlichen und mittleren Frontabschnitt sowie kriegswichtige Einrichtungen in Leningrad an.
Im Kampf gegen Großbritannien bombardierten kampf- flngzeuge bei Tage wichtige Anlagen auf de« Färöern und versenkte« nördlich der britischen Inseln vier yandelsschiffe mn zusammen 6600 BRT.
Der Feind flog nicht in das Reichsgebiet ein."
Orel. ein Brennpunkt der Kämpfe
Berlin, 10. Okt. Der Heeresbericht der Sowjets nennt als einen der Brennpunkte in den Kämpfen der letzten Tage die Stadt Orel (Orjol), die etwas über 300 Kilometer südwestlich von Moskau und ungefähr ebensoweit nördlich von Charkow liegt. Hier kreuzt die Strecke Moskau—Charkow eine Bahn, die über Brjansk nach Smolensk führt. Auch für die großen Straßen bedeutet Orel einen Knotenpunkt.
Von den Industrieanlagen der Stadt sind hervorzuheben ein Eisenwerk, in dem u. a. Maschinen für den Bergbau hergestellt werden, die Maschinenfabrik „Mdewedjew" für den Bau von Einzelteilen von Traktoren sowie eine Textilmaschinensabrik. Bedeutend ist auch die Textilindustrie von Orel, die mit Leinen-, Hanf- und Jutespinnereien vertreten ist. Größeren Umfang haben schließlich die Werke der Leder-, Holzwaren- und Lebensmittelindustrie. Die Stadt hat über 100 000 Einwohner und ist auch die Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks im Schwarzerde-Gebiet.
Bomben tn die Kessel
Rollende Großangriffe. — Züge un- Bahnhöfe zerstört.
^ DNB. Die deutsche Luftwaffe führte am 8. Oktober wieder sehr schwere Schläge gegen die Bolschewisten. In rollenden Großangriffen flogen Kampf- und Sturzkampfflugzeuge vernichtende Angriffe gegen die in den Kesseln eingeschlossenen Sowjettruppen und erstickten jeden Versuch einer geordneten Verteidigung. Hunderte von deutschen Flugzeugen waren auf die rückwärtigen Verbindungen in den bolschewistischen Aufmarschräumen eingesetzt und unterbrachen die Haupteisenbahnlinien bis weit in das Hinterland an vielen Stellen. Hierbei wurden fast 60 durchweg vollbeladene Elsenbahnzüge, ein großer Betriebsstoff- Kesselwagen-Zug und außerdem 17 Lokomotiven vernichtet und eine weitaus größere Zahl durch Beschädigungen zum Stehen gebracht. Eine Reihe von Bahnhöfen verfielen der Zerstörung, wobei wiederum eine große Zahl abgestellter Transport- und Güterwagen unbrauchbar gemacht wurde. Auf den Straßen vernichteten die deutschen Flugzeuge mit Bomben und im Tiefflug durch Beschuß mit Bordwaffen wieder Hunderte von Kraftwagen.
DNB. Die deutschen Truppen, die im mittleren und südlichen Frontabschnitt aus geradliniger Stellung in fünf Tagen die gewaltige Umfassungsoperation vollzogen, haben wieder unvergleichliche Leistungen an Schnelligkeit vollbracht. Auf Straßen in schlechtester Verfassung, oft querdurch unwegsames Gelände, wurden mit Waffen und Troß weite Strecken zurückgelegt. Eine deutsche Infanteriedivision z. B. legte am 5. und 6. Oktober in 42 Stunden 120 Kilometer im Angriff marschierend zurück. Größere Teile dieser Division bewältigten in der gleichen Zeit sogar 140 Kilometer im ständigen Angriff und schlugen die Bolschewisten. So wie dieft Divisionen haben alle eingesetzten Einheiten tos Heeres beispielhaft alle Schwierigkeiten des Kampfes und des Raumes überwunden und zum entscheidenden Sieg beigetragen.
Von Fernkampfbatterien auseinandergejagk.
DNB Berlin, 10. Okt. Zum zweitenmal innerhalb von 30 Stunden eröffneten Fernkampfbatterien der deutschen Kriegsmarine am Abend des 9. Oktober ihr Feuer an der Kanalküste. Ein mit südlichem Kurs fahrender britischer Geleitzug wurde wiederholt unter Beschuß genommen. Schon nach den ersten Salven lösten sich die Schiffe aus dem Verband und strebten eilia nach der-Küste zu.
Verzweiflungsschrei aus Moskau
Vorbereitung auf die Niederlage
Die gigantischen Erfolge der deutschen Truppen an der Ostfront und das gewaltige Echo, das diese Siegesnachrichten fanden, veranlaßt die Sendestationen der bolschewistssch-plu- tokratischen Länder nunmehr, wenn auch noch merklich zögernd und mit Einschränkungen, ihre Hörer langsam auf die kommende völlige Niederlage der Sowjets vorzubereiten. So weist Radio London seine Hörer mit folgenden Worten auf den zunehmenden Ernst der Lage des sowjetischen Verbündeten hin: „Ohne Zweifel hat die Lage an der Sowjet-Front den Zustand der ernstesten Krise erreicht. Es ist nicht nur die größte Offensive, die die Deutschen an der Ostfront eröffneten, sie ist bis jetzt auch die erfolgreichste. Dies gibt einigen Eindruck von der titanischen Wucht der deutschen Kriegsmaschinerie". Auch Radio Newyork sagt im Gegensatz zu seinen sonst üblichen stark optimistisch gefärbten Tendenzmeldungen diesmal: „Die Frontnachrichtsn in Moskau betreiben die Schlacht als von unvorstellbarem Umfang und ebensolcher Fürchterlichkeit, in der jede bekannte Methode der Kriegführung angewandt wird."
„Es ist den Deutschen gelungen", so ' muß Radio Moskau unter dem Druck der Ereignisse zugeben, „unsere Streitkräfte zurückzudrängen. Nach hartnäckigen Kämpfen haben wir Orel geräumt. Eine große Gefahr bedroht die Industriegebiete unseres Vaterlandes. Es geht um Leben oder Tod der vielen Völker der Sowjetunion. Entweder wird" — und mit diesen Worten versuchen die Moskauer Machthaber das Volk zum letzten verzweifelten Widerstand aufzuputschen — „Deutschland vernichtet oder die Sowiet- union wird versklavt."
Hilferufe der Sowjets nach Entlastung im Weste«
Berlin, 10. Okt. Die große Bedrängnis der Sowjets wird am deutlichsten in den dringenden Hilferufen an England nach einer Entlastung im Westen. Wie Associated Preß aus Moskau meldet, ist die ganze Sowjetpresse einig in dem Appell zum Angriff an der Westfront, da Deutschland an -er Ostfront völlig gebunden sei.
Die Zeitschrift „Bolschewik" schreibt: „England hat jetzt
dre Möglichkeit, die Initiative zu ergreifen, und dem gemeinsamen Feind einen vernichtenden Schlag zu erteilen".
„Krasnh Flot" meint, daß während Deutschland seine Divisionen und Flugzeuge aus Frankreich gezogen habe, Englands Armee stärker geworden-sei und die britische Luftwaffe und Marine ihre Kampffelder beherrschten. „Das bedeutet", so schreibt die sowjetische Marinezeitung, „daß seit dem Beginn des Krieges im Osten eine neue strategische Situation entstanden ist. Im Westen ist Deutschland jetzt mehr denn je verwundbar".
Churchills marktschreierische Mautoffensive rächt sich und bringt den Papierstrategen nun, da man Taten von ihm fordert, in peinliche Verlegenheit. Selbst in England, so meldet der Sender Boston, sei man erbittert, daß die britische Regierung diesen günstigen Augenblick zu einer wirksamen Unterstützung der Sowjets nicht ausgenutzt habe. Man frage sich, warum kein Angriff auf den Kontinent unternommen worden sei. „Selbst in englandfreundlichen Kreisen", so bemerkt der Sender Boston, „wird der Mut und die Entschlossenheit der Briten stark angezweifelt — eine nüchterne Tatsache, mit der sich England abfinden muß".
Nach den großen Worten Churchills wird sogar die englische Presse über die Passivität der britischen Regierung stutzig. Die Oeffentlichkeit könnte nicht verstehen, so schreibt „News Chronicle", warum man die Zeit nach Beginn des Krieges im Osten so ungenützt habe verstreichen hassen. Das Parlament, die Presse und die Nation würden fragen, so i -eint das Blatt, warum im Westen nichts unternommen worden sei, wo die Chancen für England und seine Verbündeten ziemlich günstig gestanden hätten.
Sich zur Verteidigung Moskaus bereithalten
Bern, 10. Okt. „Exchange Telegraph" meldet aus Moskau: Der Kreml hat tn mehreren Aufrufen an die Bevölkerung den Ernst der militärischen Lage in-der Schlacht von Moskau dargelegt. Die Presse unterstreicht diese Verlautbarungen in Artikeln. Die männliche Bevölkerung wird darin aufgefordert, sich zur Verteidigung der .Hauptstadt bereit zu halten.
Im Banne des großen Geschehens
„Gewaltigste Offensive -er Weltgeschichte".
Rom. Die neuen gigantischen Erfolge der deutschen Truppen haben in Italien allergrößten Eindruck gemacht. Jubel und Begeisterung erfüllen die Massen über die weiteren deutschen Siege, die die Vernichtung der letzten voll kampfwertigen Armeen der Bolschewiken ankündigen. Offene Bewunderung für das Genie des Führers und die glänzenden Heldentaten der deutschen Truppen spricht aus den Worten des einfachen Mannes auf der Straße, der es noch garnicht fassen kann, daß jetzt auch der militärisch gefährlichste Feind am Boden liegt, daß seine Riesenheere und seine gewaltigen Rüstungen in nur dreieinhalb Monaten vernichtet wurden und daß Europa von der großen Gefahr, die keiner ganzen Existenz drohte, endgültig be- freit wurde. Zu den von der Presse übereinstimmend als sensationell be,zeichneten Ausführungen des Reichspressechefs Dr. Dietrich erklärt die Turiner „Stampa", der jüngste Großangriff der Streitkräfte des nationalsozialisti- schen Deutschlands stelle das größte militärisch« Unternehmen dar. das jemals entworsen und durchgeführt wurde.
„Von den Quellen der Wolga bis zum Schwarzen Meer sind die Sowjetheere eingekesselt oder auf dem Rückzug, verfolgt von deutschen, italienischen und verbündeten Trup- pen". „Die letzte große Schlacht dieses Jahres wird gleichzeitig mit der Sowjetunion England treffen". So lauten die Schlagzeilen der römischen Presse. „Die Initiative des deutschen Oberkommandos hat die bolschewistischen Pläne über den Haufen geworfen", schreibt „Popolo di Roma" in einem Lagebericht und betont, daß die besten Streit- kräfte, mit denen der Kreml und das Weiße Haus noch rechnen konnten, um die gemeinsame Sache der Plutokra- tie und des Bolschewismus zu verteidigen, vor ihrem Untergang stehen. Die Genialität des deutschen Feldzuges, die durch die Größe des Raumes und die gewaltigen, auf beiden Seiten eingesetzten Streitkräfte nicht wie bei den früheren Feldzügen unmittelbar erkannt wurde, wird heute qlänzend bestätigt. Nach kaum einer Woche hat der Herbstfeldzua zu triumphalen Ergebnissen geführt Die Besetzung der Linie Peters- bur g — Moskau — Ro st ow wird entscheidend sein, denn östlich einer solchen Linie wäre ein Versuch der Bolschewisten, Armeen zu organisieren, die den Krieg wirksam fortsetzen könnten, einfach Wahnsinn. Der diplomatische Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Stefan! schreibt: Der italienische Faschismus sieht, so betonen politische Kreise, in dem gegenwärtigen Ereignis das Ende einet Doktrin und eines Experiments, das gegen leben Grundsatz von Fortschritt und Zivilisation aerickitet war.
Madrid. Die letzten stolzen Meldungen aus Deutschland beherrschen vollständig das Bild der spanischen Presse. „Jnformaciones" schreibt: „Die drei Oberbefehlshaber der Sowjetunion haben das Spiel verloren. Die Armeen Bud- jennys, Timoschenkos und Woroschilows sind vernichtet, und man kann behaupten, daß Stalin bereits die gesamt« Jugend des Riesenreiches sinnlos geopfert hat. Sie ist entweder verblutet oder in deutscher Gefangenschaft. Der he»- tige Tag ist ein Tag des Jubels für ganz Europa, lieber das sowejtische Monstrum siegen die Intelligenz, die Tapferkeit, der Glaube und über eine Welt der Barbarei siegt die Welt d->r Zivilisation."
Bukarests In Extrablättern, die den Verkäufern buch» stäblich aus der Hand gerissen wurden, berichten die Buka- rester Zeitungen über den neuen gewaltigen Schlag gegen die Sowjets und die ..sensationelle Erklärung des Reichspressechefs". Die „Biatza" stellt fest, daß der letzte Verbündete Englands in Europa vor Beginn des Winters zusammengebrochen sein werde. Die Blätter sprechen weiter, daß die gesamte Front von Leningrad bis zum Asowschen Meer als verloren angesehen werden könne. Die bolschewistische Armee werde sich von diesen Schlägen nicht mehr erholen können. Der „Universul" weist auf die Einheitlichkeit der großen deutschen Offensivoperationen an der Ostfront hin. Der militärische Berichterstatter des Blattes spricht von der „einzigartigen, gigantischsten, gewaltigsten Offensive der Weltgeschichte".
Helsinki. Extrablätter, die reißenden Absatz fanden, gaben in Helsinki die neuen Meldungen über die großen Ereignisse an der Ostfront bekannt. Die Erklärungen Dr. Dietrichs bezeichnet „Hufvudstadsbladet" als sensationell. Sie bedeuteten nicht weniger, als daß der Feldzug im Osten mit . dem Siege Deutschlands seinem Ende zugehe. Auch für Finnland, so heißt es, würden die deutschen Erfolge zweifellos eine Erleichterung der Lage mit sich bringen.
Paris. Die Pariser Presse wird am Freitag völlig oe> herrscht durch die Meldungen über die gewaltigen Operationen an der Ostfront. Der „Petit Pariften" schreibt: „Der Bolschewismus bricht unter den furchtbaren Schlägen der deutschen Armeen zusammen, die an der Sowjetfront die europäische Zivilisation retten". Der „Matin" erklärt: „Der Endsieg Deutschlands ist schon gewiß. Der Bolschewismus ist zerschmettert. Auch die englisch-jüdische Plutokratie wankt schon in ihren Grundfesten." Das „Oeuvre" unterstreicht, daß unter den Schlägen der Ereignisse die Illusionen zusammenbrechen. Die Niederlage der Sowjets wende sich zum Desastre. Europa werde au^Nnen und ein neues LK'-" o- ganisieren.