Waren aus -er Türkei

Abschluß eines Wirtschaftsabkommens.

DNB. Berlin. 10. Okt. Die deuksch-türkischen Wirt- schc.scsverkandlungen. die in den letzten Wochen in Ankara slattgc unden haben, sind zum Abschluß gelangt. Die getrof- senen Vereinbarungen wurden von Botichaster von Popen und Gesandten Clodius iür Deutschland und vom türkischen Außenminister, Botsch 'ter Human Tllenemencioglu und dem UnterstaaksfekretSr im kürkifchen Handelsministerium ha ^d Mazmi kesmir für die Türkei unterzeichnet.

Durch ein langfristiges Abkommen zur Regelung des i^irenverkehrs wird der Warenaustausch zwischen den beiden Ländern für die Zeit bis zum 31. März 1943 ge­regelt. Für diese Zeit ist eine' Ausfuhr von nahezu 200 Millionen Reichsmark 'in jeder Richtung festgelegt worden. In diesem Rahmen werden von deutscher Seite alle Er­zeugnisse verdeutschen Industrie geliefert, die für die Türkei vorwiegend von Interesse sind, und zwar vor allem Erzeugnisse der Eisen, und Stahlindustrie und der eisenverarbeitenden Industrien einschließlich von Kriegs­material. Umgehend liefert die Türkei an Deutsch­land Rohstoffe und Nahrungsmittel, die stets die haupt- gegenstände der türkischen Ausfuhr nach Deutschland ge­bildet haben, darunter vor allem Baumwolle, Tabak, Oli­venöl und Mineralien. In den gleichzeitig Unterzeichneten Abkommen zur Regelung des Zahlungsverkehrs wird die Abwicklung aller Zahlungen zwischen Deutschland und der Türkei, die sich aus dem Warenabkommen und darüber hinaus aus den sonstigen Beziehungen zwischen den beiden Ländern ergeben, auf einer großzügigen Grund­lage geregelt.

Die Verhandlungen würden von beiden Seiten in dem freundschaftlichen Geist geführt, der den traditionellen Be­ziehungen zwischen Deutschland und der Türkei entspricht. Beide Regierungen waren bestrebt, bei der Gestaltung des Warenaustausches zwischen den beiden Ländern für einen längeren Zeitraum der leit vielen Jahren bestehenden engen wirtschaftlichen Verflechtung der beiden Völker in weitestem Umfang Rechnung zu tragen.

Auch Lhromerz wird geliefert

. Der Gesandte Dr. Clodius erklärte nach der Unterzeich­nung des deutsch-türkischen Wirtschaftsabkommens vor Ver­tretern der deutschen Presse, daß mit diesem Abkommen die alten und bewährten deutsch-türkischen Wirtschaftsbeziehun­gen. wie sie vor dem Kriege bestanden haben, wieder ausge­nommen worden sind, und zwar aus einen langfristigen Zeitraum hinaus. Der ziffermähige Umfang des Abkommens übersteigt bei weitem alle anderen Ab­schlüsse, die je zuvor zwischen der Türkei und Deutschland zu­stande gekommen sind. Der Gesandte Clodius wies darauf hin. daß von englischer Seite während der Verhand­lungen wiederholt der Versuch gemacht worden ist. der Frage der Lieferung türkischen Chromerzes an Deutschland eine politische Bedeutung zu geben. Im Rah­men der gesamten Vertragsabschlüsse ist aber die Frage des Chromerzes von nebensächlicher Bedeutung. Tatsächlich ist durch den Vertrag das englisch eChromerzmono- pol in der Türkei gebrochen, denn das Abkommen sieht die Lieferung von Chromerz für Deutschland vor und außerdem die Lieferung von großen Mengen Kupfer und an­deren wichtigen Rohstoffen. Es ist zu betonen, daß sich die Verhandlungen während ihrer ganzen Dauer im Geiste auf­richtiger Freundschaft abgespielt haben.

Genugtuung auch in -er Türket

Die gesamte türkische Presse steht unter dem Eindruck der Unterzeichnung des neuen Wirtschaftsabkommens mit Deutschland. In mehrfach unterteilten Balkenüberschriften wird in erster Linie der große zahlenmäßige Umfana des Abkommens mit 100 Millionen Türkenpfund herausgeho­ben, ferner die Bemerkung in dem Kommunique, daß die Verhandlungen im Geiste der traditionellen Freundschaft geführt worden leien. Einige Zeitungen erwähnen beson­ders die Abmachung über Lieferung von deutschem Kriegsmaterial an die Türkei und bringen dadurch die Wichtigkeit zum Ausdruck, die dieser Einzelheit hier beigemessen wird.'Die ersten Pressestimmen, die das Ab­kommen lebhaft begrüßen sind sich über die Bedeutung, die einem solch umfangreichen und langfristigen Abkom­men bei der gegenwärtigen außergewöhnlichen Lage zu­kommt, durchaus klar.

So betont der Abgeordnete Punus Nadi in der Zeitung Cumhuryet". beide Parteien hätten Mut und Willen ge­zeigt, angesichts der Schwierigkeiten der Kriegszeit über ein lolch ausgedehntes Abkommen zu verhandeln. Es scheine für keinen Partner leicht, in der heutigen Zeit sich über die Waren zu einigen, die er ausführen kann und einführen will. Ein guter Teil des Erfolges sei auf die natürliche und traditionelle Freundschaft zurückzuführen, auf der die Beziehungen beider Länder seit jeher beruhen. Der Vertrag sei im übrigen auch ein Glied der friedlieben­den türkischen Politik, und beide Parteien könnten stolz auf ihr gemeinsames Vertragswert sein. Die ZeitungTasviri Efkior" unterstreicht, daß der Vertragsabschluß nicht nur von Nutzen für beide Länder sei, sondern gleichzeitig auch ein schneidendes Dementi für die Gerüchte von dem angeblichen Mißerfolg der Verhandlungen darstelle.

Rostow

Erinnerung an 1918.

einmal sind die Augen der Oeffentlichkeit auf Rostow gerichtet. In der Nacht zum 7. Oktober wurde es von der deutschen Luftwaffe angegriffen, jetzt fliehen auf Rostow die Reste der Bolschewiken zurück, die sich dem Kampf am Asowschen Meer entziehen konnten. So ist hier eine ähnliche Lage wie im Mai 1918 entstanden. Damals besetzten die deut­schen Truppen die Ukraine bis in die Gegend des soeben ge­nommenen Mariupol. Vor dieser Front wurde nur noch Ro­stow besetzt, das als Brückenkopf zur Verteidigung nach allen Seiten eingerichtet wurde. Diese wichtige Industrie, und Ha­fenstadt liegt an einer Brücke über den Ton ungefährt 50 Kilometer oberhalb der Stelle, wo sich dieser Riesenfluß in die Bucht von Taganrog ergießt. Sie besitzt daher einen Ha­fen für Binnen- Und Küstenschiffahrt. Sein Umschlag setzt sich vor allem aus Kohle, Getreide, Baumaterialien, Holz und landwirtschaftlichen Produkten zusammen. Kräne, Elevato­ren und Getreidelager sowie ein Schiffsdock für die Instand­setzung kleinerer Schiffe bestimmen das Bild des Hafens. Die Stadt erhält ihr Gepräge durch große Fabrikanlagen. Die Werke für Landmaschinen sind wie auch die anderen eisen- und metallverarbeitenden Betriebe starr auf Rüstungspro­duktion eingestellt.

Schwere Treffer auf Sowsetkriegsschiffe in Sronsladt.

Artillerie des deutschen Heeres nahm wiederum erfolg­reich die Hafenanlagen und Kriegsschiffe im Hafen von Kronstadt unter wirksames Feuer. Mehrere im Hafen lie­gende sowjetische Kriegs^-' erhielten schwere Treffer.

Vitlere Vorwürfe und SelbftauNageu

London nnter den Trümmer« des zerbrochene« LügengebäudesGibt es denn gar nicht», «as wir tnn

können?" Leere Worte um die Sowjethilfe

Stockholm, 11. Okt. Mg. Funkmeldung.) Der Zu­sammenbruch des plutotratisch-bolschewistischen Lügengebäudes durch die vernichtenden Schläge der gegen die Sowjets kämp­fenden Verbündeten Armeen im Oste» hat gleichzeitig die britische Oeffentlichkeit zutiefst getroffen.

Die englische Presse gibt, wie der Londoner Korrespondent vonNha Dagligt Allehanda" meldet, ihrer Empörung gegen die Bequemlichkeit und den Optimismus innerhalb der Regie­rung in einer Weise Ausdruck, wie man es seit Kreta nicht gehört habe. Diese Empörung sei aber noch bedeutend stärker als damals. Die Vorwürfe richten sich vor allpu gegen Lord Halifax, der außer vomDaily Herald" auch von derNews Ehronicle" in ungewöhnlich scharfer Form angegriffen wor­den ist.Die Regierung muß erfahren", so schreibt das Blatt wörtlich,wenn sie es nicht schon selbst begriffen hat, daß die britische Oeffentlichkeit rasend über unsere Passivität ist, wäh­rend die Sowjetunion einen Kampf auf Leben und Tod führt. Den Sowjetbotschafter Maisky zu einem Mitglied des exklusiven Athenaeums-Clubs zu machen, ist zwar eine nette Geste guten Willens, aber das ist kein Krieg und wird nicht einen einzigen Deutschen aus den Mauern Moskaus heraus­halten. Während das Schicksal der Sowjetunion sich auf dem Schlachtfeld entscheidet, findet das britische Parlament Zeit zu debattieren, ob einige Prediger in der Oxford-Bewegung vom Militärdienst befreit werden müssen oder nicht."

Im Zusammenhang mit den Hiobsbotschaften aus dem Osten heißt es in dem Londoner Eigenbericht vonNya Dag­ligt Allehanda"'weiter, daß vor allem der Mann auf der Straßein England geradezu erschüttert sei. Er habe bisher die Sowjetunion als einen Bundesgenossen angesehen, als ein Land, das wirklich imstande sei, Hilfe zu geben im Äustausch für die Hilfe, die England geben konnte. Er habe in der Sowjetunion eine kämpfende Macht gesehen, dank derer Eng­land größere Ruhe haben würde. Er habe Bewunderung für die Sowjets gefühlt, Dankbarkeit und Hoffnung, daß der Krieg nur kürzere Zeit dauern würde, als man zu der Zeit berech­nete, wo Großbritannien völlig einsam stand. Sicher sei, daß die Oeffentlichkeit durch Presse und Parlament eine ganz aus­führliche Rechenschaft von der Regierung verlangen werde, ob sie für die Sowjetunion alles getan habe, was in menschlicher Macht stand. An anderer Stelle schreibtNews Ehronicle" unter der verzweifelten UeberschraftGibt es denn gar nichts, was wir tun können?" Die Sowjetunion sei in höchster Ge­fahr, da Deutschland bereits einen gewaltigen Sieg im Osten errungen habe. Wenn aber für die Sowjetunion das Schlimmste eintrete, werde der Mann auf der Straße in Presse und Parlament fragen, warum nichts geschehen sei. Die Nation werde, wenn es zum Aenßersten komme, verärgerter sein als nach Norwegen, da sie das Gefühl habe, eine einzig­artige Gelegenheit ungenützt gelassen zu haben. Des­halb sei noch einmal in ernster Stunde die Frage an die Regierung gerichtet: Gibt es denn mit unserer Uebermacht zur See und mit unserer Luftwaffe sowie unserer Armee im

Mittleren Osten wirklich gar.nichts, was wir tun können, um zu helfen?

Daily Expreß" meldet aus Stockholm, durch die Be­setzung von Orel bestehe zwischen den Armeen Timoschenkos und Budjennys keine Verbindung mehr. Der militärische Korrespondent des Blattes schreibt u. a., die Nachrichten, die am Mittwoch abend aus dem Osten eingetröffen seien, seien die düstersten während des ganzen Krieges.

In seinem Leitartikel meint das Blatt u. a.. das Messer nähere sich immer mehr der Kehle der Sowjetunion. Usberall befänden sich die Deutschen im Vormarsch. Stalin habe seinen Truppen Befehl gegeben, keinen Zoll Boden freizugeben. Das sei ein böses Zeichen. Jetzt müßten die Sowjets durchhalten oder sterben, zumal Bodengewinn oder die Einnahme von Städten für Hitler nicht soviel bedeute wie die Vernichtung der gesamten Sowjetarmeen.

Trotz dieser Erkenntnis der hoffnungslosen Lage der Sow­jets, die sich in der englischen Oesfenlichtkeit unter der Wucht der Ereignisse notgedrungen Bahn, bricht, versucht das amt­liche London immer noch die Möglichkeit einer Rettung des bolschewistischen Bundesgenossen durch britische oder USA-Hilfe vorzutäuschen. So versprach am Freitag der Erste Lord der Admiralität Alexander in seiner Rede in Worthing, daß die Anzahl der Geleitzüge, denen die britische Marine auf der Fahrt nach der Sowjetunion Schutz gewähre, noch größer werden würde. Er betonte, daß die Schlacht, die sich im Osten abspiele, für Großbritannien von entscheidender Be­deutung sei und erklärte, es müsse Sache Großbritanniens, und der USA sein zu gewährleisten, daß die Sowjets das zur Verteidigung ihrer Fronten notwendige Material erhielten.

Auch Lord Beaverbrook verkündete einer United Preß- Meldung zufolge großspurig, daß England den Sowjets Kriegsmaterial auf der Verpachtungs- und Verleihungsgrund­lage in unbeschränktem Umfange liefern werde. Churchill habe bereits vor Entsendung der britischen und der USA-Mission nach Moskau angeordnet, daß England den Sowjets Kriegs­material ohne Bezahlung sende.

Wie es mit der tatsächlichen Durchführbarkeit dieser Hilfe für die Sowjets bestellt ist, wird durch einen Bericht eines Vertreters derChicago Tribüne" aus Teheran beleuchtet. Danach hätten die Lieferungen für die Sowjets bislangnur einen Versnchscharakter" gehabt. Bisher seien nur einige Lastwagenladungei indischer Baumwolle und Jute nach den Sowjetunion gelangt.

Englische Offiziere als Betrüger:

Die englische Regierung erteilte auf eine Anfrage im Unterhaus die Auskunft, daß zahlreiche englische Offiziere wegen Betrugs, Schecks- und Wechselreiterei oder Unter­schlagung dienstlicher Gelder vor den Kriegsgerichten zur Aburteilung gelangt sind. Strafen wegen dieser Verbre­chen erhielten seit dem 3. September 1941 insgesamt 72 Offiziere. Gegen weitere 24 schwebe zurzeit ein Strafver­fahren aus ähnlichen Ursachen.

USA. machen putsch in Panama

- Derachsenfrsundliche" Präsident war ihnen unbeqnem

DNB Rewyork, 10. Okt. Nach einer Meldung der Asso­ciated Preß aus Panama habe der Präsident dieses Staa­tes plötzlich im Flugzeug das Land verlassen, um sich nach Kolumbien zu begeben. In einer weiteren Meldung der Agentur heißt es, Präsident Arias habe das Land im Flug­zeug so geheimnisvoll verlassen, daß seine Abreise erst be­kannt wurde, als sein Nachfolger den Eid ablegte.

Der Schleier diesesGeheimnisses" ist nun durch Aeuhe- rungen des in Havanna weilenden bisherigen Präsidenten Dr. Arias sowie durch zusätzliche Nachrichten über den Ver­lauf des Putsches gründlich zerstört worden.

Danach ergibt sich ganz klar und unzweifelhaft, daß die USA eine vorübergehende Abwesenheit des ihnen unbe­quemen Präsidenten von Panama dazu benutzt haben, um in der kleinen miktelamerikanischen Republik einen Putsch zu inszenieren.

Entgegen der von der USA-Agsntur gegebenen Darstel­lung hat Dr. Arias keineswegssein Land plötzlich verlas­sen, um sich im Flugzeug nach Kolumbien zu begeben". Viel­mehr erklärte er in einer Unterredung, die er einem Reu­ter-Vertreter gewährte, daß die Nachricht von dem Staats­streich in Panama ihn vollkommen überrascht habe, da er am Dienstag Panama verlassen habe, um sich nach Havanna zu begeben und einen Augenspezialisten zu Rate zu ziehen. Bezeichnend sind auch die zusätzlichen Meldungen, die von den USA-Agenturen über die Vorgänge in Panama ver- breitet wurden. So geht aus einer Meldung von United Preß hervor, daß die USA-Behörden in der Kanal-Zone schon einige Tage vorher von den Staatsstreich­plänen gewußt haben müßten, denn plötzlich wurden alle Soldaten und Matrosen aus den Panamagdbieten in die Kanalzone zurückbeordert. Weiter wird in den-USA-Be- richten immer wieder betont, daß Dr. Arias, gegen den die britische und nordamerikanische Presse im Zusammenhang mit der Frage der Bewaffnung der Handelsflotte Panamas bereits seit Wochen ein wahres Kesseltreiben veranstaltet hat, alsprodeuts ch" odera ch s e n f r e u n d l i ch" an­gesehen werde. Dagegen unterstreicht man, daß der durch den Putsch an die Macht gekommene neue Präsident De La Guardiadie Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staa- ten-befürworte".

. Unterrichtete Stellen in Washington erklärten bereits jetzt, daß die Vereinigten Staaten den durch den Staatsstreich zur Regierung gelangten neuen Präsidenten De La Guardia als verfassungsmäßigen Präsidenten Pa­namas anerkennen würden. Der Staatsstreich sei ohne Ge­waltanwendung und auf verfassungsmäßigen Wegen durch- geführl worden. Dabei erinnert man sich der Tatsache, daß der Zwergstaat Panama im Jahre 1903 durch eine Revo­lution entstanden ist, die der Namensvetter des jetzigen USA-Präsidenten, Theodor Roosevelt,organisierte", weil Kolumbien, dem dieser Landstrich gehörte, nicht mit den Vereinigten Staaten beim Bau des Panama-KanalsZu­sammenarbeiten" wollte.

In Argentinien hat der Staatsstreich in Panama größtes Aufsehen erregt. Sämtliche Blätter geben dabei offen zu, daß Ärrias wegen sein er Sympathie für Deutkchland v"'' '"'ner Weigerung, die Panamaschifse

zu bewaffnen, von USA-freundlichen 'Enenteü gestürzt worden sei.

Lehre für die kleinen Länder-

Havanna, 10. Okt. Präsident Dr. Arias ist, wie Associated Preß meldet, am Freitag nach Panama zurückgeflogen.

In einer Unterredung mit einem Vertreter von Associated Preß erklärte Arias vor seinem Rückflug, daß die Machen­schaften der USA in Panama als eineLehre für die kleinen Länder" zu betrachten seien.Es scheint", so sagte er,daß diese kleinen Länder nicht da§ Recht haben, ihren Lebens­standard zu erhöhen und ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit zu erhalten, ohne daß, dieses als Bedrohung ausgelegt wird." - Der örtlichen Presse gegenüber sagte Arias, daß die Ent- scheidlrng Panamas, seine Handelsschiffe nicht zu bewaffnen, in den USA schlecht ausgenommen worden sei.

Bezeichnend dafür, daß der Staatsstreich in Panama auf die Initiative Roosevelts zurückgeht, ist die Zufriedenheit der New Dork Times", die heute schreibt:Der Staatsstreich in Panama scheint eine in Ordnung vor sich gehende, gut ge­leitete Angelegenheit zu sein. Man hat den Eindruck, daß die friedliche Veränderung in der jüngsten Politik Panamas, die sich unserer eigenen jetzt etwas nähert, nunmehr sicher­gestellt ist".

Unüberlegt und unlogisch

Berlin, 1«. Okt. Der Präsident der Vereinigten Staa­ten, Franklin D. Roosevelt, hat eine Botschaft an den Kongreß gerichtet, in der er die Abänderung des Neutralitätsgesctzes vorschlägt.

Die Abänderungsvorschläge des kriegslüsternen Präsiden­ten beziehen sich auf die Frage der Bewaffnung der amerika­nischen Handelsschiffe und die Aufhebung des Verbotes der Befahrung der Kriegszonen durch die USA-Schiffe.

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Die langatmigen Ausführungen des Präsidenten versuchen die Tatsache, daß er dem Kriege nachläuft, mit fadenscheinigen Begründungen zu vertuschen und zeichnen sich wie alle Aus­lassungen des Präsidenten der letzten Zeit durch Unüberlegt­heit und immer spürbarer werdende Alterserscheinungen aus.

Wenn man die völlig aus der Luft gegriffenen Behaup­tungen dieser Botschaft und die Unlogik der daraus gezogenen Schlußfolgerungen betrachtet, drängt sich jedem die Frage auf, wie lange ein Volk wie das USA-Volk solchen Unsinn noch dulden wird.

Wei<ere 6 Milliarden für die Englandhilfe

Washington, 11. Okt. (Eig. Funkmeldung.) Rooscpelts neue Finanzfordernng in Höhe von 5,985 Milliarden Dollar für die Englandhilfe wurde am Freitag vom Abgeordneten­haus angenommen. Die Vorlage geht nunmehr dem Senat zu. Vorherige Versuche, den Betrag zu beschneiden sowie die Bol­schewisten von Lieferungen unter dem Englandhilfe-Gesetz aus- zuschließen, wurden abgewiesen.