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Nr. 237
Neuenbürg» Donnerstag den S. Oktober 1941
99. Jahrgang
Durchbruch in -er Mitte -er Ostfront
Weitere Armee« tingeschlossen — Rene gewaltige Ber»icht»ng»kchlachte«
overatiome» i« der Ukraine
Die Angriff»» «nd Berfalgnngs»
DRV Aus dem Jührerhauptquariler, 8. 0kt. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
„Während in der Ukraine die Angriffs- und Verfolgungsoperationen in vollem Flusse sind, hat der am 2. Oktober eingeleitete Durchbruch in der Mitte der Ostfront zu einer neuen Folge gewaltiger Vernichtungsschlachten geführt. Allein im Raume von Wjasma find — wie durch Sondermeldung bekanntgegeben — mehrere sowjetische Armeen eingeschlossen. Sie gehen unerbittlich ihrer Vernichtung entgegen.
Westlich von Leningrad scheiterte in der Rächt zum 7. Oktober ein erneuter Landungsversuch des Feindes, bevor er die Küste erreicht hatte.
In kühnen Luftangriffen wurden hinter der ganzen sowjetischen Front Transportwege und Eisenbahnlinien schwer getroffen. Zahlreiche Eisenbahnzüge wurden zerstört oder beschädigt. In der letzten Nacht griff die Luftwaffe kriegswichtige Anlagen ln Moskau und Leningrad an.
Bel Luftangriffen auf die Reede von Suez wurde ln der letzten Nacht ein größeres Handelsschiff durch Bombentreffer beschädigt.
Einflüge des Feinde» ln das Reichsgebiet erfolgten nicht". *
Der ungläubige Spott der mit Blindheit geschlagenen Briten über die Mitteilung des Führers in seiner großen Rede, daß neue, gewaltige Vsrnichtungsoperationen im Gange seien, ist ihnen rasch vergangen. Bereits steht die Riesenschlacht so, daß das Oberkomman-do der Wehrmacht nähere Angaben machen und die Vernichtung weiterer Sowjetarmeen in sichere Aussicht stellen kann. Wjasma, das im Wehrmachtsbericht genannt wird, liegt fast in der Mitte zwischen Smolensk und Moskau. Wir dürfen in den nächsten Tagen, ja vielleicht Stunden Nachrichten über das Ausmaß dieser neuen gewaltigen Stege des ruhmreichen deutschen Heeres erwarten. In Stolz und Dankbarkeit schlagen die Herzen des ganzen deutschen Volkes seinen unvergleichlichen Soldaten entgegen.
Wirksamer Einsatz der deutschen Luftwaffe
»n der Nordküste des Asowschen Meeres — Mehrere sowjetische Schiffe versenkt — Angriffe auf die nach Rostow zurückweichenden Bolschewisten
Berlin, 8. Okt. Starke Verbände deutscher Kampfflug- >euge unterstützten am 6. 10. mit großem Erfolg die Kämpfe s deutschen Heeres an der Nordküste des Asowschen Mee-
res. Besonders heftige Angriffe der deutschen Kampfflugzeuge galten Transport- und Handelsschiffen der Bolschewisten. Im Seegebiet von Mariupol wurden ein Handelsschiff von 1800 BRT. und ein Frachter von 1500 BRT. durch Volltreffer versenkt. Im Hafen von Berdsansk wurden zwei kleinere Schiffe zum Sinken gebracht, ein weiteres sowjetisches Handelsschiff von 2000 BRT. wurde schwer beschädigt. In dem Rückzugsraum der geschlagenen und ostwärts Mariupol auf Rostow zurückweichenden Bolschewisten griffen die deutschen Kampfflugzeuge erfolgreich sowjetische Kolonnen an. Ueber hundert motorisierte und bespannte Fahrzeuge wurden durch Bombenvolltreffer vernichtet. Eine große Anzahl weiterer Fahrzeuge erlitt schwere Beschädigungen durch die deutschen Bomben.
Neue außerordentlich starke Materlalverluste
Berlin, 8. Okt. In unermüdlichen Einsätzen griff die deutsche Luftwaffe im Laufe des 7. 10. au der Ostfront in umfassender Form bolschewistische Stellungen, Fahrzeuge und Verkehrslinien an. Die heftigen Angriffe führten zu außerordentlich starken Materialvcrlusten der Sowjets. Bolschewistische Widerstandsnester, Feld- und Artilleriestellungen sowie Panzer- und Lastkraftwagen-Ansammlungen wurden mit stärkeren Kräften in ununterbrochener Folge mit Bomben aller Kaliber belegt und den Bolschewisten erneut unersetzliche Verluste an Menschen und Material beigebracht.
In Tiefangriffen wurden zahlreiche Bunker zerstört und 59 Geschütze außer Gefecht gesetzt. 15«» Fahrzeuge wurden vernichtet. Bei der Bekämpfung von Eisenbahnzügen wurden die für den Truppen- und Materialtransport wichtigsten Strecken wieder mehrfach unterbrochen. Bei diesen Angriffen wurden 14 vollbeladene Züge zerstört, 64 weitere Züge schwer und 25 leicht beschädigt. Außerdem wurden 14 Bahnhöfe zertrümmert. Ein Munitionszug erhielt mehrere Volltreffer und explodierte mit ungeheuren Detonationen.
Feuerüberfall aus Zahrzeagloloiu.au.
Im Verlauf der Kämpfe nördlich des Asowschen Meeres beobachteten vorstoßende Teile einer deutschen Panzerdivision eine lange sowjetische Fahrzeugkolonne, die aus dem jenseitigen Ufer eines Flusses zurückging. Schnell vor- gezogene deutsche Artillerie nahm im Verein mit den Panzerkampfwagen die Kolonne unter Feuer. Die deutschen Granaten richteten bei den überraschten Bolschewisten große Verwirrung an, die Kolonne wurde vollständig zersprengt. Zahlreiche Fahrzeuge gerieten in Brand und wurden vollständig verrnckstet.
Feindliche Divisionen vor der Vernichtung
Schneller Verband der Waffen-H nach Berdjansk durchgestoßen
DNB Aus dem Führerhauptquartier. 8. Okt. Das Ober- kommando der Wehrmacht gibt bekannt:
In kühner Operation aus dem Raum ostwärts D-njepro- pekrowsk ist eine deutsche, durch italienische, ungarische und slowakische Verbände verstärkte Panzerarmee zum Asowschen Meer vorgestoßen und hat der bei Melitopol frontal geschla- genen 9. sowjetischen Armee den Rückzug verlegt. Gleichzeitig haben deutsche und rumänische Kräfte die Verfolgung vom Westen her fortgesetzt.
Dabei ist es einem schnelle^ Verband der Waffen-^ gelungen, entlang der Küste des Asowschen Meeres nach Berdjansk durchzustoßen und den von Norden kommenden Kräften die Hand zu reichen. Von allen Seilen eng umschlossen. stehen hier nunmehr sechs bis sieben feindliche Divisionen unmittelbar vor ihrer Vernichtung. Den schwachen Resten des geschlagenen Gegners, die auf Rostow abzuziehen versuchen, ist der ^-Verband bereits bis Mariupol nachgestoßen.
Mit Gebrüll und Säbeln
Sowjetische Reiterattacken im Abwehrfeuer zusammengebrochen.
DNB. Die Bolschewisten hatten offenbar von ihrer Kavallerie besondere Leistungen erwartet. Wiederholt haben ie ganze Schwadronen in breiter Front gegen die deut- chen Stellungen anreiten lassen. So griffen am 4. 10. vier owjetische Schwadronen !m Nordabschnitt der Ostfront deutsche Jnfanteriestellungen an. Die Bolschewisten wurden von dem Gewehrfeuer und Maschinengewehrfeuer der deutschen Infanterie bis auf wenige versprengte Reste aufgerieben. Auch eine am 25. 9. im Südabschnitt der Ostfront gerittene Attacke von über 400 Sowjetreitern, denen Infanterie und Panzerkampfwagen folgten, brach im zusammengefaßten deutschen Abwehrfeuer zusammen.
Lm Verlauf der Vernichtungsschlachten von Uman und Kiew haben die einaeschlossenen Simietv-rbände wieder
holt ergebnislos versucht, durch den Einlaß ihrer- 'neuer- schwadronen den deutschen Ring zu durchbrechen. Mit welchen verzweifelten Mitteln die Bolschewisten ihre Kavallerie zu solchen sinnlosen Angrissen treiben, geht daraus hervor, daß sie hinter den Schwadronen Maschinengewehre aufstellen, mit denen sie beim Stocken des Angriffs erbarmungslos aus ihre eigenen Reiter feuern Trotzdem haben die Bolschewisten mit ihren Reiteranqriffen niemals Erfolg gehabt. Das laute Gebrüll und die geschwungenen Säbel, mit denen die Sowjets attackieren, machen auf den deutschen Soldaten keinen Eindruck mehr. Der deutsche Infanterist hat auch gegenüber dieser Waffe der Bolschewisten seine kaltblütige Ueberiegenheit gewahrt.
Der Lustanqnff auf Rostow
Der Angriff der deutschen Luftwaffe auf Rostow in der Nacht bedeutet einen neuen Schlag gegen die sowjetische Rüstungsindustrie. Rostow zählt über 500 000 Einwohner und ist ein« der wichtigsten südrussischen Städte. Die Stadt, die zugleich Hauptstadt des gleichnamigen Gebietes ist, liegt am rechten Ufer des Don, ungefähr 50 km oberhalb seiner Mündung ins Asowsche Meer. Bekannt ist Rostow vor allem auch durch seine große Fabrik für den Bau landwirtschaftlicher Maschinen, die jetzt im Kriege in ein Rüstungswerk umgewandelt wurde. In dieser Fabrik, Rosselmasch, wurde im Frieden neben Güterwagen und Landmaschinen schon verschiedenartiges Kriegsgerät hergestellt. Die Arbeiterzahl beträgt ungefähr 25 000 Mann. Daneben besteht noch eine weiiere Fabrik für landwirtschaftliche Maschinen, die Krasnyi Aksay heißt, und außerdem Röhrengießereien, Eisenbahnwerkstätten, eine Emaillefabrik, Werke der chemischen und der Baustoffindustrie. Von besonderer Wichtigkeit ist Rostow insofern, als von hier aus neben einer wenig bedeutenden, weiter östlich gelegenen Bahn die einzige Eisenbahnverbindung nach dem Kaukasus besteht. Es ist die Eisenbahn, die von Moskau über Wo- ronesch nach dem Nordkaukasug und weiter nach Grosny! und nach dem Kaivischen Meer bis Baku verläuft.
Anwschenkos ElitetnWen verloren
Sv Rascher als wir es erwarten konnten, lüftet das Oberkommando der Wehrmacht diesmal den Schleier von den neuen gigantischen Angriffsoperationen im Osten, von denen der Führer in seiner Sportpalast-Rede die vielversprechende Feststellung gemacht hat, daß sie dazu mithelfen werden, den Gegner im Osten zu zerschmettern. Nachdem im Zuge der neu eingeleiteten Kampfhandlungen im Raume nördlich des Asowschen Meeres ein vernichtender Schlachtensieg über die Reste der Budjenny-Armee errungen worden war, ist nun auch die Mitte der Sowjetfront von ihreni- Schicksal ereilt worden. Eine stolze Sondermeldung aus dem Führerhauptquartier gab Kenntnis von dem glänzenden Erfolg der am 2. Oktober eingeleiteten Operationen gegen die Armeen des Marschalls Timoschenko. Durchbruch in der Mitte der Ostfront, so lautet das stolze Ergebnis dieser neuen Ruhmestat unserer tapferen Soldaten und ihrer unvergleichlichen Führung. Eine Reihe folgenschwerer Vernichtungsschlachten schlossen sich an die Zersplitterung dieses Frontteils und führten zur Einschließung mehrerer sowjetischer Armeen, die nun, genau so wie vordem die Heeresgruppe des Marschall Budjenny im Raum von Kiew, ihrer Vernichtung entgegengehen. Mit diesem neuen glänzenden Sieg Hot sich die deutsche Wehrmacht wieder unvergänglichen Ruhm erworben. In tiefer Ergriffenheit und Dankbarkeit gedenkt das ganze deutsche Volk in dieser Stunde seiner einzigartigen tapferen Soldaten.
Dieser neue entscheidende Erfolg uver einen vis an me Zähne gerüsteten Gegner stellt eine weltgeschichtliche Bestätigung der Erklärung des Führers dar, wonach dieser Gegner bereits gebrochen ist und sich nie wieder erheben wird. Aus den mehrfachen Erklärungen der Gegenseite wissen wir, daß rund um Moskau die Elitetruppen der Sowjetarmee zusammengeballt waren. Ja. die gegnerische Propaganda hatte noch in den letzten Tagen angekündigt, daß der Widerstand Timoschenkos nach inzwischen erfolgten Umgruppierungen sich wesentlich verstärkt habe. Aus all diesen Angaben war zu schließen, daß die Heeresgruppe Timoschenko zweifellos von den Resten der Sowjetarmee noch di« meisten und besten Divisionen gehabt hat, die die Sowjetmachthaber zum Schutze Moskaus bereitgehalten haben. Mit der Vernichtung dieser Elitetruppen, an der nach der Sondermeldung nicht mehr zu zweifeln ist, hat der Kampf gegen die Sowjets seinen Höhepunkt erreicht. Soweit sich übersehen läßt, ist kaum anzunehmen, daß der Heeresgruppe Timoschenkos von irgendeiner anderen Seite der Sowjetarmee her noch irgendeine Entlastung oder Hilfe zuteil werden kann. Die Heeresgruppe seines rechten Nachbarn, der Marschalls Woroschilow, ist zu ihrem größten Teil in Leningrad eingeschlossen. Seine verzweifelten Ausfalloersuche, bei denen die zulammengeballte Feuerkraft seiner Artillerie und der gesamten Außenforts und noch vorhandener Sowjetkriegsschiffe eingesetzt worden ist, sind unter blutigen Verlusten für die Bolschewisten gescheitert. Die wenigen Telle der Woroschilow-Armee, die noch im Gebiet der Waldai- Höhen und am Seliger-See vorhanden sein mögen, können weder Leningrad noch Timoschenko irgendwelche Hilfe bringen. Noch viel weniger ist dazu die restlos geschlagene Armeegruppe Budjennys imstande. Die Feindpropaganda bat zwar in den letzten Tagen die unsinnigsten Lügen über »in« „kräftige Offensive Budjennys im Süden" verbreitet unb von einer „Bedrohung der deutschen Truppen am Asowscken Meer in der Flanke und im Rücken" gefaselt. in Wirklichkeit ist Budjennys Sowjetsüdflügel zu dieser Zeit bereits vernichtend geschlagen gewesen. Die Reste der Armeegruppe Budjenny befinden sich auf regelloser Flucht nach dem Osten und werden von den deutschen Truppen in schärfstem Einsatz vorwärtsgetrieben. Der Südflügel der Sowjetarmee ist tatsächlich als völlig zusammengebrochen zu betrachten.
Der deutsche Vormarsch im Süden bedroht aber damit das gesamte Donez-Becken. das nicht nur die nach der Krim führenden Bahnen, sondern auch die Küste des Asowschen Meeres mit den wichtigen Häfen Berdjansk und Mariupol umschließt Berdjansk ist bekannt als Ausfuhrplatz für Getreide, Wolle und Häute. Mariupol ist auf Grund seiner Lage nahe am Donez-Becken der bedeutendste Steinkohlenhafen des ganzen Schwarzmeer-Gebietes. Das Donez-Becken. der wichtigste Kohlenbezirk der Sowjetunion, umfaßt rund zwei Drittel der gesamten Steinkohlen» förderung des Landes. Nach dem Verlust der Industriegebiete von Krivoi Rog und Dnjepropetrowsk müßte die Einbuße des Donez-Gebietes eine geradezu vernichtende Wirkung aus die Rüstungsindustrie der Sowjets ausüben. Mit dem großen Kohlenbecken würden die Sowjets gleich- zeitig ihre letzte bedeutende Waffenschmiede verlieren, denn der Industriebezirk von Charkow mit seinen zahlreichen Wehrwirtschaftsbetrieben ist ohne die Donez-Kohle produktionsunfähig. Der Raum des Dnjepr und des Donez waren die wichtigsten Pfeiler der schwerindustriellen und rohstossmäßigen Ausstattung der Bolschewisten Wenn die britische Propaaanda bebauvtet daß dem bolschewistilckien Bundesgenossen nach dem Verlust seiner wichtigsten Erz- basis und seines größten Kohlenbeckens ja immer noch das Industriegebiet im Ural zur Verfügung stände, so ist das eine große Selbsttäuschunzz. denn die Ural-Industrie ist erst im Aufbau begriffen und kann niemals den Verlust der ukrainischen Produktion wettmachen.
Inzwischen zerschlägt die deutsche Luftwaffe die letzten Stützpunkte und Rüstuneszentren der Sowiets mit uner-
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