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Nr. 236

Neuenbürg, Mittwoch de« 8. Oktober 1941

99. Jahrgang

Schlacht am Asowschen Meer

Bolschewistische Armee geschlagen Tiefer Stotz in die feindliche» Sliickzugsbewegunge« Stab der 9. Sowjetarmee gefangen Erneuter Landungsversnch bei Leningrad znriickgeschlage«

DRB. Aus dem Aührerhaupiquarkier, 7. Okt. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

»Im Zuge der angekündigten neuen Operationen hat im Raume nördlich des Asowschen Meeres eine große Schlacht starkgefunden. Seite an Seite mit den Truppen der verbündeten Staaten verfolgten die deutschen Truppen den geschlagenen Feind. Motorisierte und Panzerverbände stießen lief in die feindlichen Rückzug-Bewegungen hinein. Dabei wurde der Stab der 9. sowjetischen Armee gefangen­genommen: der Oberbefehlshaber hatte sich vorher im Flugzeug in Sicherheit gebracht.

An den übrigen Abschnitten der Ostfront nehmen die Angriffsoperakionen ihren vorgesehenen Verlauf.

Ein erneuter nächtlicher Landungsversuch sowjetischer Kräfte an der Küste westlich von Leningrad wurde zurück­geschlagen. Die Mehrzahl der zum Antransport benutzten Schisse wurde versenkt. Der gelandete Feind wurde restlos vernichtet.

Die Luftwaffe griff in der letzten Rächt ein Rüstungs- werk ln Rostow sowie militärische Anlagen ln Moskau und Leningrad an.

Im Kampf gegen Großbritannien bombardierten Kampfflugzeuge in der Rächt zum 7. Oktober kriegswich­tige Einrichtungen in Südweslengland.

Zn Rordasrika griffen deutsche Kampfflugzeuge auch am gestrigen Tage die Hafenanlagein von Tobruk mit guter Wirkung an. Beim Luftangriff auf die Reede von Suez in der Rächt vom 6. Oktober wurden zwei Handelsschiffe mit zusammen 19 009 BRT durch Bombenvollkrefser vernichtet, zwei weitere große Schiffe schwer getroffen.

Der Fein- flog weder bei Tage noch bei Rächt ln das Reichsgebiet ein."

Zn r Tagen 169 Gowjetflugzeuge

DNB. Nachdem die sowjetischen Luftstreitkräfte In den 24 Stunden des 5. Oktobers 116 Flugzeuge verloren, brachte ihnen die deutsche Luftwaffe auch am 6. Oktober neue schwere Verluste bei. Deutsche Jäger schossen in Luft­kämpfen 32 Sowjetmaschinen ab. 16 Flugzeuge der Bol­schewisten wurden durch deutsche Flakartillerie zum Ab­

sturz gebracht. Fünf weitere Flugzeuge wurden bei An­griffen auf Flugplätze am Boden zerstört. Damit hat dis sowjetische Luftwaffe in zwei Tagen 169 Flugzeuge ver­loren.

Das Ergebnis dreier Tage

S1 sowjetische Transportzüge vernichtet, 128 weitere Züge schwer beschädigt

Berlin, 7. Okt. Die deutsche Luftwaffe zerstört täglich in großem Umfang Eisenbahnanlagen und Gleise, Trans- Portzüge und Bahnhöfe. Ein volles Bild von der Bedeukung der Transport- und Nachschubzerstörungen, die die Sowjets täglich und jode Nacht erfahren, verschafft ein Ueberblick über nur drei Tage. Er zeigt, daß die Sowjets niemals wieder in die Lage kommen werden, die Einbußen an Transportmöglichkeiten, die sie durch die deutsche Luftwaffe erleiden, auch nur annähernd auszugleichen.

Beim Angriff auf 'mehr als 44 Eisenbahnstrecken, die sämtlich unterbrochen wurden, wurden am 4. Oktober allein 18 Züge zerstört und 25 Züge schwer beschädigt. Am 5. Ok­tober nicht nur die Strecken um Moskau und Charkow unterbrochen, sondern 55 Züge zerstört, 23 schwer beschädigt, 13 Lokomotiven und 4 Bahnhöfe vernichtet. Am 6. Oktober wurden 18 Züge und 24 Lokomotiven zerstört und 80 Züge beschädigt.

In drei Tagen gingen also 91 Züge durch Vernichtung völlig verloren, 128 Züge wurden schwer beschädigt und fielen damit für den Transport aus. Ferner wurden 37 Lokomotiven zerstört und die Strecken um Moskau und Charkow vis an das Asowsche Meer hin mehrfach unter­brochen. Rechnet man für einen Normalzug nur 20 Wagen von je 10 Meter Länge, so würden bei 91 zerstörten Zügen allein 1820 Wagen in einer Länge von 18 200 Meter oder mehr als 18 Kilometer Länge zerstört. Zählt man dazu die 128 schwer beschädigten Züge, erhöht sich die Zahl um 2580 Wagen auf 4380 Wagen und um 26 400 Meter oder 26 Kilometer auf 44 Kilometer.

AusluAI -er Sowjet-Sstseeslotle

Oranienbaum im Fener schwerer Artillerie

DNB. Berlin. 7. Okt. In den Meldungen von der Front vor Leningrad ist in den letzten Tagen wiederholt der Hafen von Oranienbaum genannt worden. Gleichzeitig mit dem sowjetischen Kriegshafen bildet Oranienbaum seit den letz­ten Septembertagen das Ziel der schweren deutschen Artil­lerie. Tag für Tag werden im Hafen von Oranienbaum Kriegs- und Handelsschiffe von den deutschen Granaten ge­troffen, werden in Brand geschossen oder versenkt. In dem an sich nur kleinen Hafen drängen sich Handels- und Kriegsschiffe aller Art. denen durch die erfolgreichen Ope­rationen der deutschen Kriegsmarine und die Verminung des Finnischen Meerbusens die Ausfahrt unmöglich gemacht

Am 26. September wurde ein größeres sowjetisches Kriegsschiff im Hafen von Oranienbaum erfolgreich von der deutschen Artillerie beschossen. Sowjetische Küstenbatterien, die am 27. September in den Landkampf einzugreifen ver­suchten, wurden niedergekämpft. Am gleichen Tage beschoß die deutsche Artillerie außerdem Schiffsziele auf der Reede von Oranienbaum. Am 30. September und am 1. Oktober wurden mehrere sowjetische Kreuzer und Handelsschiffe in Brand geschossen, darunter ein Dampfer von 3000 BRT. Tag für Tag hat Oranienbaum so im Feuer der deutschen Artillerie gelegen. Große Explosionen und Brände wurden durch die deutschen Granaten hervorgerufen. Die deutsche Artillerie zerschlägt stetig und unaufhaltsam die letzten Zu­fluchtsorte der sowjetischen Ostseeslotte. Außer seinem Ha­fen besitzt Oranienbaum einen Flugplatz der sowje­tischen Marineluftwaffe und eine bedeutende Funkstation. Mehrere kleine Dockanlagen und Reparaturwerkstätten für kleinere Schiffe ergänzen den militärischen Wert dieses Le- ningrader Vorortes.

Schwere Treffer aus drei Sowjetschisfen.

DNB. Deutsche Kampfflugzeuge unternahmen am 6.10 einen Angriff auf drei sowjetische Transport- und Versor­gungsschiffe im Asowschen Meer. Alle drei Schiffe mit zu­sammen 3500 BRT erhielten schwere Bombentreffer.

Kramatorskaja bomSarö er»

Wichtige Industriestadt im Donez-Beckcn.

DNB. Berlin, 7. Okt. Deutsche Kampfflugzeuge bom­bardierten in der Nacht zum 6. 10. kriegs- und wehrwirt- schaftlich wichtige Ziele im Raum um Charkow. Bei diesen Angriffen wurde auch die Rüstungsindustrie von Krama- torskaia erfolgreich mit Bomben belegt.

Kramatorskaja, eine Stadt mit rund 100 000 Einwoh­nern, ist einer der wichtigsten Jndustrieorte des Donez- Beckens, die Stadt liegt im Nordwesten dieses Industrie­gebietes an der Eisenbahnstrecke CharkowGorlowka. Die Hütten-, Maschinen- und übrige metallverarbeitende In­dustrie ist in Kramato kaja besonders in den letzten Jah­ren intensiviert worin -. Die Schwerindustrie konzentriert sich in den WerkenE Um", das über 30 000 Arbeiter be­schäftigt,Kirow" mit rund 15 000 undKuibyschwe" mit rund 5000 Arbeitern, ein weiteres Werk, das vor allem Hüttenausrüstungen h 'Men soll, ist im Bau.

Große Brände in Leningrad

Was Gefangene aussagen. Wachsende Unzufrledenhei

DNB Helsinki, 7. Okt. In einem Frontbericht, den die finnische Nachmittagspresse veröffentlicht, werden Aussagen von Gefangenen wiedergegeben, die an der Ostfront in die Hand der finnischen Truppen gerieten. Sie sind Augenzeu­gen der deutschen Angriffe auf Leningrad gewesen und er­zählen, daß die gewaltigen Stahlwerke in Putilow immer noch brennen und zum größten Teil vernichtet seien. Eben­ol seien die Treugolnik-Gummifabrikanlagen von zwei gro­ßen Bomben getroffen worden, die mehrere Stockwerke ver­nichtet hätten, wobei auch zahlreiche Menschen getötet wor­den seien. Weiter erzählt ein Gefangener, daß die Eisen­bahn- und Stationsanlagen schweren Schaden erlitten hät­ten und ebenfalls mehrere Oelbehälter in Brand geraten seien.

Trotz schärfster Maßnahmen seien die Nöte sehr groß, und die Unzufriedenheit sei ständig im Wachlen. Es gebe keine allgemeinen Schntzräume. Am 26. September konnte der Gefangene feststellen, daß zwischen den Alarmen nur etwa zwei Stunden Pause waren Ein anderer Gefangener der sich während seines Urlaubs in Leningrad aufgehalten hatte, berichtet, daß seiner Meinung nach nur etwa fünf Prozent der Bevölkerung evakuiert worden seien. Die Stadt hätten nur diejenigen verlassen können, die über reichliche Geldmittel oder gute Bekanntschaften verfügten. Die Solda­tenfrauen, die in der Stadt zurückgeblieben seien und die ständig zu militärischen Arbeiten herangezogen würden, wo­bei sie auch unter deutschem Geschützfeuer arbeiten müßten, schrieben hoffnungslose Briefe an die Front und forderten ihre Männer auf, sich zu ergeben, denn dis meisten von ihnen glaubten nicht, daß sie am Leben blieben. Man wage bereits, in Briefen Kritik am Kommunismus zu üben.

Wie sie lügen!

Während die deutsche Wehrmacht handelt. Interview mit . Reichspreffechef Dr. Dietrich.

.. .DNB Berlin, 7. Okt. Reichspreffechef Dr. Dietrich äußerte sich in einem Interview, das er dem Sonderbericht­erstatter des DNB im Führerhauptauartier, Hauptschrift- leiter Heinz Lorenz, aab, über dir nachrichtenpolitische Si­tuation, wie sie sich in der militärischen Berichterstattung der Londoner und Moskauer Lügenzentralen über die Lage im Osten gegenwärtig darstellt.

Unter Bezugnahme auf die Erklärung des Führers in seiner Rede vom 3. Oktober, daß seit 46 Stunden eine neu eingcleitete Operation von gigantischem Ausmaß an unserer Ostfront im Gange sei, richtete der DNB-Sonderberichter- statter an den Rsichspresseches die Frage, ob er sich zu den aus London und Moskau in den letzten Tagen über die mi­litärische Lage vorliegenden Berichten äußern könne, die im Gegensatz zu den Erklärungen des Führers hartnäckig von offensiven Operationen der Bolschewisten sprechen.

Antwort:Wenn in den letzten Tagen die trüben Nachrichtenquellen der Londoner und Moskauermilitäri­schen Sachverständigen" ganz besonders reichlich fließen, so ist das wahrscheinlich darauf zurückzuführen, daß der im Londoner Rundfunk angekündigte Besuch des Generaldirek­tors im britischen Jnformationsministerium bei dem amtli­chen sowjetischen Jnformationsjuden Losowskyzwecks Ko­ordinierung der beiderseitigen Lügenfeldzüge" offenbar be­reits erfolgt ist; sie dürften sich dabei auf das Motto ge. emigt haben:Getrennt berichten, vereint- a e n".

Frage: Der sowjetische Heeresbericht beschränkt sich seit langem auf die immer gleichbleibende Neuigkeit:Während des heutigen Tages bekämpften unsere Truppen den Feind an der gesamten Front", wobei es der Phantasie des Le- sers überlassen ist, sich vorzustellen, wo sich jeweils diese Front befindet. Aber je freibleibender Moskau sich äußert, um so wörtlicher berichtet das englische Nachrichtenbüro Exchange Telegraph Tag für Tag aus der sowjetischen Hauptstadt. Ihnen, Herr Reichspressechef, sind sicherlich die Lageberichte dieses thpisch englischen Lügenbüros Churchillscher Herkunft aus den letzten Tagen bekannt!

Antwort: Sie liegen mir gerade vor! Ihre Leser dürften sich für einige Stilblüten dieses üppig sprie­ßenden jüdischen Gewächses am Baume Reuters interessie­ren. Schon zehn Tage lang lügen sie die Welt jetzt mit einer sowjetischen Großoffensive an. So berichtete Exchange Tele­graph: am 25. September:Marschall Timoschenko hat nörd­lich und südlich von Smolensk die Offensive ergriffen";

am 26. September:Marschall Timoschenko meldet, daß die russischen Tank- und Fußtruppen nunmehr eine groß« Generaloffensive eingeleitet haben, die weitere Fortschritt», gemacht hat";

am 29. September:Marschall Timoschenko meldet von der Jelnja-Front die Ueberquerung des Desna-Flusses ist breiter Linie und den Beginn erfolgreicher Operationen süd- lich Gomel";

am 30. September:Marschall Timoschenkos Streitkräfte stehen in sehr scharfen Verfolgungskämpfen der Panzer- und Infanterie-Divisionen der Armeegruppe Guderian, die ein« vernichtende Niederlage erlitten hat. Zum ersten Male be­richtet das russische Oberkommando von einem deutschen Rück­zug in Unordnung".

Frage: Sollte wirklich dem deutschen Hauptquartier der hier gemeldetegewaltige Durchbruch" der Sowjets durch unsere Zentralfront, dieservernichtende Schlag" gegen un­sere Armeen, und dieüberstürzte Flucht der Panzergruppe Guderian" entgangen sein? Wenn ich nicht irre, lag Gomel am 30. September mindestens 200 Kilometer hinter der deut­schen Front!

Antwort:Diesen jüdischen Schreibtischstrategen kommt es in der Weite des russischen Raumes auf ein paar hundert Kilometer mehr oder weniger nicht an. Inzwischen hat allerdings die Bekanntgabe der gigantischen deutschen Öffensivoperation durch den Führer den Schwindlern ihr Lügenkonzept gründlich verdorben.Und nun hören Sie, in welch blamabler Weise sich jetzt diesemilitä- rischen Sachverständigen" vor ihrem betrogenen und ge- täuschten Publikum aus der Affäre zu ziehen versuchen:

Am 3. Oktober abends, als nach den Worten des Füh­rers unsere Offensive bereits 48 Stunden in vollem Gange war, quälte sich Exchange Telegraph aus Moskau folgende Berichte ab:Alle Anzeichen deuten aus die Vorbereitung einer großangelegten, kurz bevorstehenden deutschen Offen­sive hin, die gegen Moskau gerichtet sein wird. Jedoch hat Marschall Timoschenko anch weiterhin die Initiative in der .ftand."

Am 4. Oktober gibt Reuters militärischer Kommenta­tor, General Gouch, zu, daß die Situation in Rußland durch den deutschen Angriff jetzt eine außerordentlich kritische Phase erreicht habe. Aber er klammert sich gleichzeitig an die trü­gerische Hossnnng:Die Russen ihrerseits machen ihre hauptsächlichen Gegenangrifse an der mittleren Front und stoßen dort langsam, aber beständig vor. Smolensk ist um­faßt und sicherlich bedroht."

Am 5. Oktober meldet Exchange Telegraph:Bud- jenily und Timoschenko haben ihre Streitkrästs bei Paltawa und Gomel der neuen deutsche» Osscnsive entsprechend nm- grnppiert. Operationen gewaltigen Umfanges bahnen sich an."

Operationen «ewaltigen Umfanges"

Frage: Wieso Operationen gewaltigen Umfanges? Von unserer Seite oder von Seite» der Sow;ctS? Operationen gewaltigen Umfanges das klingt ja schon säst wie die Sprache des deutschen Wehrmachtsberichtes. Merken denn diese britischen Schwätzer nicht, daß die blitzartige Kehrtwen­dung in ihrerBerichterstattung" eine schallende Ohrfeige in ihr eigenes Lügeiigssicht ist? MitUmgruppierung" ihrer Streitkräste bei Gomel meinen diese Duinmköpfe ossen'-n den AbtranSvvrt in die deutschen Gefangenenlager.