Grast ist...
Nicht die Geburt macht den Menschen groß. Groß ist, wer Schweres vollbringt, das Glück sich zu Willen zwingt.
Friedrich der Große.
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Das Los der Mütter im Sowjetstaat.
Die Mütter im Sowjetstaat leben ohne Schutz, während in Deutschland die werdende Mutter, die in den Arbeitsprozeß eingeschaltet ist, jeden Schutz genießt. In den UdSSR, steht das Mutterschutzgesetz nur aui dem Papier. Die Arbeiterinnen befinden sich oft in einer so trostlosen Lage, daß man begreift, weshalb sie in ihrer Not keinen anderen Ausweg als den der Abtreibung sehen. Wenn sie wirklich einmal den gesetzlichen Schwangerschaftsurlaub erhalten, bekommen sie doch das Geld', das ihnen für diese Zeit zusteht, nicht zu sehen. Bitten sie darum, so werden sie einfach ausgelacht: „Komm morgen wieder, vielleicht werde ich einen Fünfer für dich sammeln!"
Hinzu kommt, daß die sowjetischen Ehe- sormen der Frau und Mutter keinerlei Gewähr für regelmäßige Versorgung bieten. Das Gesetz schreibt sie zwar vor, doch gibt es für den Mann zahlreiche, für unsere Begriffe unvorstellbare Möglichkeiten, sich der Zahinngspflicht zu entziehen.
Einen Arbeitsschutz gibt es nicht. Schwere Arbeiten und Nachtschichten müssen auch von der schwangeren Arbeiterin bewältigt werden. An die bei uns festgelegte Freizeit der Mutter zum Stillen des Säuglings ist nicht zu denken. So kommt es. daß im Sowjetstaat die Frauen einfach gezwungen sind, die Geburt ihrer Kinder zu verhüten. Wenn auch das Gesetz die Abtreibung streng verbietet, so besteht doch eine ausgedehnte Organisation geheimer Abtreibungsstätten, aus denen verbrecherische Elemente gute Verdienste herausznholen verstehen. So ist es der Sowjet-Ehegesetzgebung gelungen, ^diesen besonders starken Ueberrest des verfluchten alten Regimes, die Familie, zu zerstören!"
Mit dieser Feststellung einer Sowjetzeitung wird der Nagel auf den Kopf getroffen. Verwahrloste Kinder, eine verkommene Jugend und kranke, abgearbeitete Frauen sind das Ergebnis bolschewistischer Gesetze. D. F.
Erzieht die Kinder zur Naturfreude
Nicht früh genug kann die „Freundschaft mit der Natur" gepflegt werden. Bringt man Kinder erst im reiferen Alter, wenn man sie für „verständig" hält, mit Tieren, Blumen, mit einem Stückchen Erde in Berührung, so fehlt dem Verhältnis von Anbeginn an das Selbstverständliche. Solche Kinder, wenn man nicht viel Sorgfalt auf ihre Entwicklungsbeeinflussung verwendet, werden späterhin einmal zu Menschen,, die sehr leicht alle Dinge außerhalb ihrer selbst zu überschätzten beginnen und unnötige Schwierigkeiten zu überwinden haben.
Nein, schon das Kleinkind, der strampelnde Säugling, soll im Körbchen zur Sommerzeit im Sonnenschein stehen, soll zappelnd, nackt und gesund über Len Rasen kriechen, Blumen zupfen und — essen und ohne jede anerzogene Furcht mit Tieren umgehen lernen. Denn seltsam, auch Tiere, die als bösartig verschrien sind, erweisen sich als rührend geduldige Geschöpfe, wenn ein unschuldiges Kind sie plagt und an ihnen herumzerrt. Sie entwickeln sogar eine zärtliche Liebe zu Kindern und Wachen als eifersüchtige Hüter über die kleinen Geschöpfe, die ihnen nicht mehr Beachtung schenken als jedem Kiesel und Grashalm am Wegrand. Das große Geheimnis der Zuneigung und Abneigung . . .
Die unbekümmerte, natürlich-selbstverständliche Einstellung zu allen Vorgängen im großen Wundergarten Gottes ist der beste Erzieher für unsere Kleinen. Es ist die ganz naive Einstellung zu den Wundern der Welt, die das Kinderherz zuerst besitzen muß, will es später einmal den großen Erkenntnissen nachspüren.
Es ist der herrliche Augenblick, wo die naive Einstellung zur Natur korrigiert wird und der kleine Verstand zu arbeiten beginnt. Erst die Verbindung beider Auffassungen,'die der nativen Naturbetrachtung und die forschend bewundernde Betrachtung ergeben die richtige, gesunde Stellung des Kindes zur Umwelt. Schafft den Kiudern natürliche Sp.'lmmmaden in Gestalt von Blumen, Erde vnd Tieren!
Unser Urlarkberzug, der uns ins besetzte Frankreich hineinträgt, hält oftmals lange auf den kleinsten Stationen. Dabei wird man müde und schläft, bis es weitergeht. Aber hier in B. gibt es keine Müdigkeit, denn hier - sind nette, frische deutsche Mädel in ihren Hellen Kleidern und dem Weißen Häubchen mit dem roten Kreuz an der Bahn, ihre Kaffeekannen schwingend. Vier junge Mädel halten uns die Becher mit „dem Spitzbohnenkaffee" vor die Nase. Schnell bekommen sie Grüße aus der Heimat zugerufen, denn die Soldaten kehren vom Heimaturlaub zurück.
Der Zug fährt weiter durch das Land. Er hält auf manchem Bahnhof, auf dem Kameraden aussteigen, um zu ihrer Einheit zurückzukehren. Da heißt es zuerst einmal, den Helferinnen vom DRK. freundlich zuzunicken, denn manchmal hat man hier im Er- frischnngsraum der Verpflegungseinheit des DRK. gesessen und auf einen Zug gewartet, der Stunden zu spät kam. Dann wurde man von den Helferinnen mit Essen und Trinken versorgt.
Kommen Transportzüge durch, die erst kurz vorher angemeldet wurden mit der Bitte, sie mit warmer Mahlzeit zu versorgen, dann muß man sich sputen, damit-alles rechtzeitig fertig ist und ausgegeben werden kann. Lustig flackern unter den Kesseln Tag und Nacht die Feuer, damit man stets Kaffee oder Suppe bekommen kann. Als Beigabe gibt es ein freundliches Gesicht der Helferin, ob sie nun erst ihren Dienst begonnen hat oder schon acht Stunden auf dem Bahnhof hinter dem Ansschanktisch steht oder am Zug entlangläuft.
So verrichten täglich in drei Schichten zwanzig Helferinnen und zwei Führerinnen der Verpflegungseinheit des DRK. Dienst auf vielen größeren und kleineren französischen Bahnhöfen. Daneben muß auch die „eigene Wirtschaft", d. h. das Unterkunftsheim, besorgt werden, die Häubchen und Schürzen müssen stets sauber und frisch geplättet sein, und auch diese Arbeit übernehmen die Mädel und Frauen meist selbst.
Wohin wir aus unserer Fahrt durch das besetzte Frankreich auch kommen mögen, über
all treffen wir kn den Ortschaften auf die Helferinnen vom Deutschen Roten Kreuz, und überall haben sie Arbeit in Hülle und Fülle, sei es auf den Verpflegungsstellen, in den Revieren, den Soldatenheimen oder Heimkehrlagern.
Wir haben auf unserer Fahrt durch Frankreich die brachliegenden Felder gesehen, die umgekippten Flüchtlingswagen, die heute noch in den Straßengräben liegen, und wir ahnen nur wenig von dem Elend der Flüchtlinge, die jetzt auch in den äußersten Osten zurückkehren. In den Heimkehrlagern werden die deutschen Heimkehrer gesammelt, die in ihre Heimat im Elsaß oder in Lothringen zurückkehren wollen. Hier finden sie, wenn sie aus allen Teilen Frankreichs mit Sack und Pack, mit Pferden und ganzen Viehherden oder vollständig mittellos eintreffen, für einen Tag Unterkunft und Verpflegung. Oftmals kommen diese Heimkehrer mitten in der Nacht an, und die Rote-Kreuz-Helferinnen müssen sie mit Essen versorgen, ihnen die Schlafsäle anweisen und sich, wenn Kranke oder Schwache darunter sind, ihrer besonders annehmen. Kaum ist so ein Transport untergebracht, muß der nächste, der am frühen Morgen weitergeleitet »werden soll, fortbesorgt werden. Frühstück wird zubereitet, das Mittagessen angesetzt, während andere Helferinnen des DRK. die Schlafsäle und Strohsäcke wieder in Ordnung bringen. Eigentlich müßte der Tag mehr als vierundzwanzig Stunden haben, denn trotz der drei Schichten, in denen gearbeitet wird, muß man sich immer sputen. Aber Müdigkeit oder Unlust gibt es nicht, denn jeder Gast, ob Heimkehrer, Rückwanderer oder ausländischer Arbeiter, der im Reich Verdienst sucht, will und soll ein freundliches Gesicht, ein Lachen und frohes Wort haben.
Man muß diese Mädel und Frauen vom DRK. hier draußen schon bewundern, wenn man sie bei ihrer vielen Arbeit froh und freundlich sieht. Aber sie wissen, daß sie durch ihren Einsatz den Soldaten kameradschaftlich helfen, wo sie auch.immer stehen mögen.
Erika Schulemann.
Helferinnen des DRK. betreuen ein Soldatenheim.
Photo: PK.-Markwardt (Weltbild) - M.
W-2'I
Die Mode fängt wieder an, das Schneidern etwas schwieriger zu gestalten. Man muß sich schon etwas mehr Mühe geben und auf die Verarbeitung mehr Zeit verwenden. Die Kunst der Nadel kommt mit allen Feinheiten zur Geltung und verbessert den Eindruck neugewonnener Eleganz. Neben anderen schueidertechnischen Besonderheiten gibt man uns mit Stickereien und Smockarbeit viel Gelegenheit, Geschmack und Fingerfertigkeit zu beweisen.
Ob Wolle oder Seide, jedes Material ist geeignet, um die Smockarbeit, die wir eigentlich nur von den Baby-Kleidern her kennen, auszuprobieren. Es beginnt bei den H«ls- garnitnren aus blütenweißem Glasbatist M>er pastellfarbigem Georgette und Seidenkrepp. Kragen oder Manschetten mit diesen zierlichen Knötchen und abwechslungsreichen Stichen sehen modisch aus und machen das Kleid bedeutend wertvoller.
Nicht nur Kleider, sondern auch Mäntel' werden mit zwei bis drei 'Reihen grober Smockarbeit versehen. Mit wenig Mitteln kann die einfachste Form zum eleganten Mo
dell werden, wenn man. die Handarbeit zu Ehren kommen läßt.
Gewöhnliche Torten werden in einer blechernen Form gebacken. Diejenigen, .die das Stürzen nicht vertragen, bäckt man in einer Springform. Sehr wichtig ist, daß die Form gut ausgestrichen wird.
Jeder Eierkuchen wird zum köstlichen Kräuteromelett, wenn man ein wenig mehr Eiweiß als Eigelb verwendet und reichlich fein gewiegte und gemischte Kräuter unter den Teig mengt.
Zu leicht gehen die aufgeklebten Etikette von Einmachgläsern ab. Nun, wir machen es anders, indem wir mit einem Alnminium- griffel gleich auf das etwas angefeuchtete Glas schreiben.
Um das Platzen der Bratwürste zu verhüten, empfiehlt' es sich, die Würste eine Stunde vor dem Braten in rohe Milch zu l"geu. Billiger ist es, wenn man die Würste kurz vor dem Braten fünf Minuten in kochend heißes Wasser legt und einige Male mit einer Nadel durchsticht.
praktische Hausfrau
Aus Karton
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Großmutters Hagebutten Rezepte
Aus der Suche nach guten Hagebuttenrezepten machte ich eine Entdeckung. Mutters altes-Kochbuch kam mir in die Hände, das schon Großmutter besessen hat und das ganz aus handgeschriebenen Rezepten besteht. Da gibt es noch die drolligsten „Kochanweisungen", unter anderem auch eine „Liebesapfelsuppe", die mir als Kind immer sehr geheimnisvoll und besoders lecker zu sein schien. Daß unsere Tomaten früher diesen romantischen Namen hatten, erfuhr ich erst viel später.
Ein Hagebnttenrezept als- solches finde ich hier zwar nicht, dafür tancht aber da die a>>e Bezeichnung „Hägenmark" auf, und siehe, da gibt's gar eine Reihe altbekannter Rezepte, lange vermißt, aber in der heimatlichen Küchentradition noch immer erhalten. Da ist zuerst, eigentlich als Grundrezept für alle folgenden zu verwenden, die gute
Hagcbutten-Marmelade. Von recht reifen Früchten entfernt man Stiele und Blütenbüschel, nimmt die Kerne heraus, wäscht sie rein und gibt sie in einen Topf, den man mehrere Tage in den Keller stellt. Man rührt die Hagebutten alle Tage tüchtig durch, bis sie recht Mürbe geworden sind, und treibt sie dann durch ein feines Haarsieb, bis es reines Mus wird. Zu l Pfund Marmelade kocht mail ^ Pfund Zucker klar, rührt ihn mit dem Mark an und läßt es aus dem Feuer unter fortwährendem Rühren zu einer steifen Marmelade einkochen. Eine reichliche Handvoll Paradiesäpfel oder ein paar Quitten mitgekocht, verfeinern den Geschmack.
Hagebutten-Makronen: Zwei Eier oder Eiaustauschmittel, lSO Gramm Haferflocken, ein Teelöffel Kartoffelmehl, ein Teelöffel Backpulver, einige geriebene Mandeln oder Nüsse, zwei Eßlöffel Hagebuttenmark. — Eier und Zucker werden schaumig gerührt, die mit Kartoffelmehl und Backpulver vermischten Haferflocken, das Hagebuttenmark und die Mandeln hineingegeben und von dem Teig kleine Häufchen auf ein gefettetes Blech gesetzt. Man backt die Makronen .zwanzig Minuten bei schwacher Hitze.
Aber nicht nur zum Backen wurde das Hagebuttenmark verwendet, sondern auch zu Suppen und Tunken, heiß oder kalt, die letzteren als Beigabe zu dem vielgeliebten Griesbrei und allen Puddings.
Hagebutten-Tunke: Man nimmt drei Eßlöffel Hägcnmark, kocht es mit V- Liter Most oder auch mit Wasser schön glatt und gibt, wenn nötig, noch etwas Zucker, hinzu.
Es folgt dann noch ein Rezept für eine Hagebutten-Suppe, bei dem frischgepflückte Früchte Verwendung finden können.
Hagebutten-Suppe: Die gut gereinigten Hagebutten werden mit etwaß Zwieback oder Weißbrot weichgekocht, durch ein Sieb gerührt und- wieder zum Kochen gebracht. Dann schmeckt man mit Zucker und etwas Most und abgeriebener Zitronenschale ab.
Ein Löffel Hagebuttenmarmelade anstatt des Zuckers in den Tee getan, mundet übrigens großartig. . D. A-