1 S 42 und heute

Von Oberst des Generalstabs Scherfs.

^.Ler Vergleich hinkt. Und doch ist ohne Vergleich kein Gedankenaustausch möglich. Am Gewesenen versucht der den­kende Mensch das Geschehnis von beute zu verstehen. Im Rückblick auf das Geschehene findet er die Möglichkeit, sich das Dunkel der Zukunft vorzustellen. Im geschichtlichen Ver. gleich sucht er schließlich die Gesetzmäßigkeiten des Lebens und schöpft aus ihrer Erkenntnis di? Kraft, um die Erfor­dernisse dieses Lebens zu bewältigen.

Der Vorstoß in das Dunkel des russischen Raumes und seiner Machthaber, den der Führer im Interesse seines Vol­kes und darüber hinaus des ganzen europäischen Kontinents gewagt hat. ruft dieses innere Bedürfnis naturgemäß auf den Plan. Es kommt ihm entgegen, daß Napoleons Feldzug nach Moskau im Jahre 1812 sich als Beispiel förmlich an­bietet. Freund und Feind haben sich seiner bemächtigt, um je nach Zweck und Standpunkt bejahende oder ver­neinende Seiten daran herausznarbeiten und propagandi. stisch auszuwertcn.

Nun sind die politischen Grundlagen des Feldzuges 1812 mit denen von 1941 in keiner Weise vergleichbar: damals ein Eroberer mit phantastischen Planen ohne innere Notwendig­keit; heute der unvermeidbare Kampf zweier Welten, für dis es auf die Dauer kein Nebeneinander gibt. Durch nichts wird dieser Unterschied deutlicher als durch die Tatsache, daß die bolschewistische Führung darauf verzichtet hat, von der Tiefe ihres Raumes Gebrauch zu machen, die 1812 der stärkste Faktor im Kamps gegen Napoleon gewesen ist. Die Grunde zu diesem Entschluß mögen verschiedenster Art sein. In ie- oem Falle zeigen sie, daß unser heutiger Kampf im Osten zwangsläufig anderen Gesetzen folgt als der Feldzug Napo­leons. ^ ^

Unter diesen Umständen muß jeder Vergleich der rmüta- rischen Lage auf äußere Symptome beschränkt bleiben. Im­merhin läßt sich aus ihnen manches herleiten, was wert ist, in weiteste Kreise getragen zu werden.

Schon ein Blick auf die Karte zeigt den gewaltigen Ge­gensatz von einst und heute. Zwar marschierte dieGroße Armee" Napoleons und seiner Verbündeten zunächst in brei­ter Front zwischen Lublin und Königsberg auf,doch mußte sie aus den Gegebenheiten der damaligen Kriegführung all­mählich auf schmalen Raum zusammengeführt werden, um zur Schlacht zu kommen. Von Smolensk ab läßt sich das Bild der Vormarlchbewegung nur noch mit einem einzigen Pfeil­strich zeichnen, der entlang der Marschstraße führt. Auf die­ser Straße gelangten schließlich knapp 100000 Mann nach Moskau. Obwohl ihre Nachschubeinheiten in einer für di? damalige Zeit einzigartigen Weise organisiert waren, be­stand schließlich ein krasses Mißverhältnis zwischen der Breite der Operationsbasis und der Länge des Etappenweges. Nicht am Brand von Moskau und nicht am russischen Winter ist Napoleon gescheitert, sondern an der Unhaltbarkeit der rück­wärtigen Verbindungen gegenüber den frei operierenden Klärten feines Geaners.

Diesem -Bild gegenüber mutet unser heutiger Vormarsch vom Schwarzen Meer bis zum Ladogasee wie eine ungeheure Flutwelle an. Lückenlos und ohne sich um offene Flanken sorgen zu müssen, ist die Millionenwehrmacht des deutschen Volkes und seiner Verbündeten angetreten. Stück um Stück wurde aus der feindlichen Front gebrochen. Wo unsere Frontlinie verläuft, ist sie von einer breiten Nachschuborga-, nisation untermanert, die durch den Partisanenkrieg da und dort zwar gestört, aber nie unterbunden werden kann. Ei­senbahn. Kraftwagen und Flugzeug, organisatorisch und technisch in der Vollendung beherrscht, sorgen dafür, daß die Schnelligkeit des Vormarsches nicht durch Nachschubschwie­rigkeiten gehemmt wird. Luftaufklärung verhindert, daß der Feind zu irreführenden Manövern greift, wie das 1812 der Fall gewesen ist. Fliegerkampfkräfte zerschlagen die Ei­senbahnen des Gegners und beschränken seine OPerations- sreiheit. Ein dichtes Netz von Nachrichtenverbindungen aller Art schafft schließlich die Grundlage, um einen so gewaltigen Organismus führungsmäßig zu beherrschen und nicht der Schwerfälligkeit der Masse zum Opfer fallen zu lasten.

So läßt sich kein einziger Schwächemoment finden, der von unseren Feinden ausgenntzt werden könnte, um den Gang der Entwicklung zu wenden Selbst dann nicht, wenn die Sowjetmacht weniger geschlagen wäre, als dies der Fall ist. Alles in allem nicht nur ein Sieg der Strategie und Taktik, sondern auch ein Sieg der Technik und der Organ:- sation. Das Ganze aber beflügelt und gesteuert vom Genie unseres Führers und der Kraft seiner Idee,

Wi? aber soll dies alles werden, wenn der Winter kommt, der berüchtigte russische Winter? Wie wird sich die deutsche Wehrmacht damit abfinden, und was soll dann im kommen­den Frühjahr geschehen? So gerne möchten unsere Feinde in ihrem Mangel an Vorstellungsvermögen darin die große Gefahr für uns erkennen.

Daß der Winter eines Tages unseren Operationen Halt gebieten wird steht außer Zweifel. Lagen wir aber nicht auch im Weltkrieg 19141918 mit unserer Ostfront mehrere Win­ter lang in Rußland, ohne daß die Truppe Not gelitten hätte? Zwar wird unsere Front diesmal um ein Beträchtli­ches weiter im Osten stehen. Dafür haben wir aber auch kei- nen Zweifrontenkrieg und können der Truppe alle Mittel zukommen lassen, die sie braucht, um den Winter körperlich und seelisch unangefochten zu überstehen. Ein Volk, das wie das unselige die Organisationssähigkeit für ein Netz von Reichsautobahnen. einen Westwall, eine gewaltige Rüstungs­industrie und eine ^-"-ltige Wehrmacht aufgebracht

hat, wird um die Organisation des Kampfes gegen die Na­tur des russischen Winters nicht verlegen sein. Ueber die Formen dieses Winterkrieges zu sprechen, ist heute noch nicht dl? Zeit gekommen. Eines kann aber ohne Uebertreibung ge­sagt werden: Die deutsche Wehrmacht wird den russischen Winter :n Feindesland bester überstehen als ihr östlicher Gegner!

Das kommende Frühjahr wird ferner zeigen, daß Tieie des Raumes auch Schattenseiten für oen Verteidigei hat. Raum und Raum ist nicht dasselbe. Auf den Grad sei­ner organisatorischen Gestaltung oder Gestaltungsfähigkei kommt es an. 1812 zog sich die Armee des Zaren in die Ge aend südwestlich Moskau zurück. Ihre Starke von 11000t Mann stand in günstigem Verhältnis zur Stärke des Geg- nrrs. seiner schwachen Position, dem eigenen Straßennet «nd den Vorteilen, die der Kampf im eigenen Lande bietet Um uns den Erfolg streitig zu machen, müßten die bolsche­wistischen Machthaber diesen Winter in der Lage sein, neu« Millionen zu mobilisieren, sie im Frühjahr der breiter Mauer unserer Front entgegenzufuhren und gegen dies! bann anzustürmen, die keine Lücken und keine wunder Punkte aufweist. Der Raum, aus dem heraus dies alles ge­schehen müßte, ist aber nicht bester, sondern schlechter orga­nisiert als derjenige, den wir erkämpft und unter dem Ge­setz der Ordnung ausgebaut haben. Deutscher Technik und Organisationskraft gegenüber hat di« Tiefe deS russischer Raumes ihre Schrecken verloren.

Artilleriekämpfe in Nordafrika.

Berlin, 1. Ott. An der Front in Nordafrika dauerten am 30. September die beiderseitigen Artilleriekämpfe wei­ter an. Vor Sollum nahm die deutsche Artillerie britische Stellungen erfolgreich unter Beschuß und erwiderte das britische Stärungsfeuer. An der Front von Tobruk wurden britisch« Infanterie- und Artilleriestellungen und die Ha­fenanlagen wirksam beschossen.

Sie Kümpfe in Nordairtta

Rom. 1. Vkt. ver italienische Wehrmachtsbericht vom Mittwoch Hai folgenden Wortlaut«

«Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Zn Nordafrika bombardierlen Misere Flugzeuge erfolg­reich Stellungen und Lager der Engländer in Warf« Ma- lruk. Deutsche Flugzeuge trafen eln feindliches ln Fahrt befindliches Handelsschiff mit Bomben und bombardierten die Hafenankagen von Tobruk. Sie schossen außerdem eine Vlenheim-Maschsne ab. die einen Angriff aus eines unserer Handelsschiffe versuchte. Feindlich« Flugzeuge unternahmen Einflüge auf Benghafi und Tripolis, wobei einige Straßen und Wohnhäuser beschädigt wurden. Eines der angreifen­den Flugzeuge wurde in Tripolis brennend abgeschossen, ein anderes ln Venghasi.

In üsiafrika führten unsere Abteilungen mit Er­folg kühne Erkundungen zwischen den feindlichen Linien durch.

Am Dienstag nachmittag wurde eine Formation von sieben Jagdflugzeugen, die einen Flughafen auf Sizi­lien im Tiefflug angriff, von drei italienischen Jägern abgesangen, die ein feindliches Flugzeug abschossen. Der Mot sprang mit dem Fallschirm ins offene Meer auf der Höhe von Punta Scarania. Lines unserer Rokkreuz-Flug- zeuge, das dorthin geschickt wurde, um den englischen Pila­ren auszunehmen, wurde von sieben Hurrlcanes angegrif­fen. Unsere Jagdabwehr griff unverzüglich ein, befreite das Sanitätsflugzeug und schoß zwei feindliche Flugzeuge bren­nend ab.

Die englische Flotte hat nach den harten Schlägen, die ihr durch die im außerordentlichen Wehrmachtsbericht ge­meldete Aktion unserer Luftwaffe zügefügt worden waren, auf dem Rückweg nach Gibraltar neue Schäden durch un­sere Unterseeboote erlitten, die in dem Meereskeil, den die Handelsschiffe durchfahren mußten, operierten. Fünf unse­rer Unterseeboote gelang es, sie anzugreifen und mit Si­cherheit zwei Einheiten zu torpedieren."

Oer Helöenkamps von Ltolcheftt

Zur Lage an der afrikanischen Front von Uolchefit wird von maßgebender Seite mitgeteilt, daß die Verteidi­gung des Stützpunktes Uolchefit unter dem Befehl von Oberstleutnant Gonella nach sieben Monaten einer regel­rechten Belagerung die Waffen strecken mußte, als die letz­ten Lebensmittelvorräte aufgezehrt waren.

Uolchefit liegt auf einem Gebirgsvorsprung ungefähr 100 km nordwestlich von Gondar auf rund 3000 Meter Höhe. Cs bildet den einzigen Uebergang von Eritrea nach dem Gebiet von Gondar. Um die Ueberschreitung des Ge- birgsmassivs zu ermöglichen, wurde von den Italienern

nne großartige uns kuyne Gebirgsstraße angelegt. Jnsorg« der Lage des Stützpunktes, die die Engländer an einem unmittelbaren Angriff zu Lande hinderte und ihnen einzig Bombardierungen aus der Luft ermöglichte, konnte die Be- satzung auch von Gondar aus nicht versorgt werden. Uol­chefit blieb daher vom ersten Tage der Belagerung nm von Zufuhren an Lebensmitteln und Munition abgeschnitten und mußte sich mit dem Vorhandenen behelfen. Den Ver- Leidigem des Platzes stand nur Wasser zur Verfügung. Einige Zeit konnten italienische Flugzeuge Uolchefit mit Arzneien und anderen lebenswichtigen Gegenständen ver­sorgen. Aufforderungen zur Uebergabe von Seiten des Feindes, so wird in maßgebenden italienischen Kreisen her­vorgehoben. wurden ständig zurückgewiesen. Bis zum letz, ten Augenblick behauptete die Besatzung des Stützpunktes die Initiative.

Der Duce bei neuen Schwarzhemdenbataillonen.

Der Duc? nahm am Mittwoch in Rom die Parade der vier neu ausgestellten Schwarzhemdenbataillone, die als dienstliche Kennbezeichnung den BuchstabenM" (Anfangs- buchstaben von Mussolini) erhalten haben und als Legionäre an den Feldzügen in Afrika, Spanien und vor allem Grie­chenland teilnahmen, ab. Diese kampferprobte Truppe hat kürzlich noch an besonderen Ausbildungskursen in Italien teilgenommen und bildet somit eine Eliteformation. Der Duce schritt die etwa einen Kilometer lange Front ab und hielt anschließend folgende kurze Ansprache an die Schwarz­hemden:Legionäre! Eure Bataillone werden heute, 1. Ok­tober des XIV. Jahres der faschistischen Zeitrechnung, in einer Atmosphäre von Schlachten und Siegen ausgestellt. Von Euch und nur von Euch wird es abhängen, ob der Sieg in Eurer eisernen Faust bleiben wird."

Goldene Tapferkettsmedaille für mutigen Askari.

Zum ersten Male wurde die italienische Goldene Tap­ferkeitsmedaille an einen Angehörigen der italienischen, in Afrika kämpfenden Erngeborenentruppen verliehen. Der Gefreite Unatu Edisciau erhielt diese hohe Auszeichnung wegen seines hervorragenden Verhaltens nach der durch Lebensmittelmangel erzwungenen Kapitulation der vorge­schobenen^ Stellung von Debra Tabor in Italienisch-Ost- afrika. Der tapfere Askari wollte sich mit einigen mutigen Kameraden nach dem in den italienischen Wehrmachts- berichten der letzten Monate des öfteren genannten Stütz­punkt von Culquabert durchschlagen, um das Feldzeichen seiner Abteilung zu retten. Er wurde von einem Rebellen­führer gefangengenommen, doch gelang es ihm, wieder zu entkommen. Schwerverletzt durch eine hochgehende Mine des italienischen Minenfeldes gelangte er bis vor die ersten italienischen Stellungen. Er wurde geborgen und starb darauf, nachdem er seine selbst gestellte Aufgabe erfüllt hatte.

Ltnermüöliche deutsche Lustwaffe

Unterstützung des Erdkampfes.

Berlin, 1. Okt. Im südlichen Kampfabschnitt griffen deutsche Kampsslugzeuge am 30. September einen bedeuten­den sowjetischen Bahnhof mit großem Erfolg an und setzten Gebäude und zahlreiche Eisenbahnanlagen durch Bomben­volltreffer in Brand. Sehr starke Kräfte der deutschen Luft­waffe wurden im gleichen Kampfabschnitt wieder zur Unter­stützung der Heeresoperationen eingesetzt. Sowjetische Artil­lerie- und Feldstellungen, Bunker und Befestigungsanlagen wurden schwer getroffen und außer Gefecht gesetzt.

Deutschs Kampf- und Schlachtenflieger drangen am 30. September im mittleren Kampfabschnitt in das Hinterland der Sowjets vor und bekämpften mit großem Erfolg Eisen­bahnlinien und Nachschubstraßen der Sowjets, Die Haupt­eisenbahnlinien wurden vielfach unterbrochen und mehrere Züge gänzlich vernichtet, eine weit größere Anzahl teilweise zerstört. Auf den Straßen ziehende Sowsetkolonnen wurden an verschiedenen Stellen zersprengt, wobei 70 Lastkraftwa­gen und fünf Panzer zerstört wurden.

Deutsche Kampfflieger setzten, wie im OKW-Bericht be­reits gemeldet, ihre Angriffe auf Moskau auch in der Nacht zum Mittwoch, 1. Oktober, mit gutem Erfolg fort. Zahl­reiche militärische Ziele und Versorgungsanlagen der Sow­jethauptstadt erhielten wirkungsvolle Bombentreffer.

Im Nordteil der Ostfront griff die deutsche Luftwaffe am 30, September wieder mit stärkeren Kräften in den Erdkampf ein, Geschütze, Panzer und viele Kraftfahrzeuge der Sowjets wurden mit Bomben und Bordwaffen nieder­gekämpft und vernichtet,

36 Sowjet-Flugzeuge durch Gewehrschüsse herunlergehott.

DNB. Berlin, 1. Okt. Die Truppen des deutschen Heeres haben im Laufe des Septembers sowjetische Luftangriffe erfolgreich abgewehrt und damit auch ihrerseits der bol- schewistischen Luftwaffe schwere Verluste zugefügt. In der Zeit vom 6, bis 30, September vernichteten deutsche In­fanteristen. Artilleristen und Pioniere durch dos Feuer ihrer Gewehre und Maschinengewehre insgesamt 36 sow­jetische Flugzeuge. Zahlreiche dieser Flugzeuge wurden bei Tiefangriffen auf deutsche Infanterie- und Artilleriestel­lungen durch einzelne deutsche Soldaten lediglich durch gut­gezielte Gewehrschüsse, die den Motor trafen oder den Flugzeugführer tödlich verwundeten, heruntergeholt. Unter den 36 abgeschossenen Sowjetflugzeugen befinden sich meh­rere Bombenflugzeuge, Eines davon wurde am 9. 9. von einem deutschen Oberfeldwebel durch wenige Gewehrschüsse zum Absturz gebracht.

Das Doppelte eines Drittels

Die Verluste der britischen Handelsflotte.

DNB. In seiner Untexhausrede hat Churchill sich u. a. mit den Verlusten der britischen Handelsmarine beschäf­tigt. Er hat in diesem Zusammenhang reichlich mit Zahlen jongliert, wobei ihm ein für einen Ministerpräsidenten recht fataler Rechenfehler passiert ist. Churchill behauptet, die Verluste der britischen und unter britischer Flagge fah­renden Handelsschiffe betrügen in den Monaten Juli, August und September nur ein Drittel der Verluste in den drei vorausgsgangenen Monaten. Hier irrt Churchill ganz beträchtlich. In den Monaten April, Mai und Juni haben die Briten 2 515161 BRT eingebüßt. Ein Drittel dieser Summe würde rund 800 000 BRT betragen. In Wirklich- keit hat aber die britische Handelsschiffahrt im dritten Viertel dieses Jahres rund 1.6 Millionen BRT verloren, also reichlich das Doppelte der Summ«, die Churchill als ein Drittel bezeichnet.

Nie größten Betrüger

Dr. Dietrich über di« Pressepolitik dar Achse und Wver Gegner.

DNB. Berlin, 30. Sept. Auf einem Empfaiw, den der Reichspressechef in Gegenwart des italienischen Botschafters Alfieri zu Ehren einer italienischen Journalisten-Deleaation Mb, machte Dr. Dietrich bemerkenswerte Ausführungen über die Pressepolitik der Achse und die Publizistik ihrer Gegner. Er stellte fest, daß jene, die unserer Berichterstat­tung vertrauten, stets gut beraten waren, während die­jenigen, die den Parolen der angelsächsischen Zeitungs­juden glaubten, eine unaufhörliche Kette schamloser Irre­führungen und furchtbarer Enttäuschungen erlebten.

»Und wenn wir so betonte Dr. Dietrich »dann und wann aus militärischer Disziplin, um unseren Kolba- te» ihr hartes Werk nicht zu erschweren, einmal eine Zeit- lang schweigen, so ist es meist die Zeit, in der dl« deutsche Wehrmacht handelt. Bes unsere» Gegnern ist das aller­dings anders. Die Zeit, in der wir schweigend handeln, ist die Zeit, in der sie schamlos lüaent

Aber se schamloser sie lügen, umso furchtbarer ist ihr Erwachen, wenn die Tatsachen immer aufs neue ihren Schwindel entlarven. Churchills und Roosevelts Nachrich­tenpolitik ist die dümmste, die man überhaupt machen kann. Sie wird an Dummheit nur noch übertroffen von den Leuten, die ihr Glauben schenken. Churchills Lügen- politik ist di« Politik eines Hasardeurs, der nichts mehr zu verlieren hat. Rooseoelt dagegen ist «in Falschspieler, der alles vom englischen Empire zu gewinnen hofft. Beide zu­sammen aber sind die größten Volksbetrüger aller Zeiten. Sie haben kein soziales Gewissen. Sie sind Ueberreste an­der Tertiärzeit des Kapitalismus. Von diesen Museums» fiauren menschlicher Rückständigkeit, die mit morakischen Phrasen um sich werfen, lassen Millionen und aber Mil­lionen leichtgläubiger Menschen auf dem Erdball sich tag­täglich belügen und betrügen, lasten friedliebende Völker sich verhetzen und blind ins Verderben führen. Und das alles, weil diesen Heuchlern eine Presse zur Verfügung steht, die nicht dem Interesse der Völker, sondern der Blut­herrschaft des Geldes dient."

Den Weg der geistigen und moralischen Erneuerung der internationalen Publizistik habe dt, europäische Press» so betonte der Reichspressechef zum Schluß seiner An­sprache, unter Führung des Achsen-Iournalismus be­reits beschritten. Er sei berufen» der geistige Sammelpunkt für sene Journalisten aller Länder zu sein, die den Willen haben, frei von den Fesseln des Kapitalismus nur dem Wohls ihrer Völker zu dienen. Der Reichsprestechef ge­dachte schließlich der Journalisten, die als Soldaten den neuen Begriff des Journalismus mit ihrem Blute be­siegeln.

Botschafter Alfieri gab seiner besonderen Freude Aus­druck, als ehemaliger Propagandaminister und Journalist wieder die Gelegenheit zu haben, mit dem Reichspressechef und den deutschen Pressevertretern zusammen zu sein. Journalist sein sei kein Beruf, sondern eine Mission.

Auch Patterson wird vorgeschickt

Newnork, 1. Okt, Nach Knox und anderen hat jetzt Roosevelt seinen Unterstaatssekretär Im Kriegsministe- rium Patterson vorgeschickt, damit dieser ebenfalls ge­gen das Neutralitätsgesetz Sturm laufe, Patterson benutzte eine Iahrestaguna des Rechtsanwälte-Verbandes in In­dianapolis zu seinem Sermon und verlangte dort in die- em Zusammenhang, wie dieNewyork Times" berichtet. Ve Einsetzung aller amerikanischen Hilfsquellen zum "amps gegen Deutschland, Das sei notwendig, um die Nie- Englands und der Sa>r>!plnion zu Verbindern,