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Nr. 231

Neuenbürg, Donnerstag de« 2. Oktober 1941

99. Jahrgang

Wetter ostwärts

Erfolgreicher Verlauf der Angriffsoperatione« östlich des Dnjepr Wieder Bomben auf Moskau

Schiffsbauzentrum Newcastle bombardiert

DAS Aus dem Jührerhaupkquaclier, 1. Ott. Das Ober­kommando der Wehrmacht gibt bekannt,

»Die Angriffsoperatlonen östlich des Dnjepr verlaufen nach wie vor erfolgreich. Ostwärts Dnjepropetrowsk nahm eine Panzerdivision in überraschendem Vorstoß mehrere feindliche Batterien. Nördlich davon stieß eine andere Pan­zerdivision auf feindliche Panzerkräfke und vernichtete 45 von 80 sowjetischen Panzern. Der Rest wurde in die Iluchk geschlagen.

Kampfflugzeuge griffen in der Nacht zum 1. Oktober militärische Anlagen in Moskau an.

Im Kampf gegen Großbritannien bombardierte ein stärkerer Kampffliegerverband das Schiffsbauzentrum von Newcastle. In Dock- un- Werflanlagen entstanden zahl­reiche Brände und starke Explosionen. Weitere Luftangriffe richteten sich gegen kriegswichtige Einrichtungen an der bri­tischen Osiküste und in Schottland. Lin Handelsschiff von 1500 BRT wurde versenkt.

In Nordafrika griffen deutsche Kampfflugzeuge am 30. September mit guter Wirkung britische Zeltlager bei To- bruk an.

Britische Bomber warfen in der letzten Nacht Spreng- und Brandbomben auf Wohnviertel verschiedener Städte an der Deutschen Buckst und der Ostseeküste. Die Zivilbevöl­kerung halte Verluste an Toten und Verletzten. Mehrere Wohnhäuser wurden zerstört oder beschädigt. Einzelne Flug­zeuge, die Berlin anzugreifen versuchten, wurden zum Ab­drehen gezwungen. Nachtjäger. Flak- und Marineartillerie schoflen drei feindliche Flugzeuge ab."

S17S2 Gesäusene im mittleren Abschnitt

Vom 6. August bis 27. September.

DNB. Berlin, 1. Okt. Während der Vorbereitung und während des Ablaufs der riesigen Umfassungsschlacht öst­lich von Kiew, die allein an Gefangenen 663 WO Mann einbrachte, fanden auch an den anderen Frontabschnitten im Osten erfolgreiche Kämpfe statt. Auch diese Einzel­kämpfe verliefen mit der vorgesehenen Planmäßigkeit.

So wurden im mittleren Fronlabschnlkt allein bei ört­

lichen Kampfhandlungen vom b. August bis 27. September 91 752 Sorvjelsoldaken als Gefangene eingebracht. Damit haben die Elnzelkämpfe ln ihrer Auswirkung ein Ausmaß erreicht, das an die Ergebnisse der Schlacht von Tannen­berg herankommt. Die Beulezahten aus diesen Kämpfen unterstreichen eindrucksvoll die im mittleren Abschnitt er­zielten Erfolge. Es fielen in der angegebenen Zeit 1944 Sowselpanzer und 392 Geschütze den deutschen Truppen in die Hände.

Schwerste Artillerie beschießt Sowtelkriegsschtffe

DNB. Schwerste deutsche Artillerie beschoß am 30. Sep­tember wiederum erfolgreich das im Hafen von Kronstadt liegende SowjetschlachtschiffOktober-Revolution". Das Schlachtschiff, das in den vergangenen Tagen wiederholt durch deutsche Granaten schwer beschädigt wurde, erhielt verschiedene neue Treffer. Im Hafen von Oranienbaum wurde ein sowjetischer Kreuzer erfolgreich beschossen. Wei­tere Ziele der schweren deutschen Artillerie waren die Ha­fenanlagen von Oranienbaum. Im Hafen wurde nach den Einschlägen der deutschen Granaten eine große Explosion und ein ausgedehnter Brand beobachtet.

Britische Grstänünhse tropfenweise

DNB. Rom, 1. OktWie vorauszusehen und wie ge­wöhnlich gibt die britische Admiralität nur tropfenweise ihre Geständnisse über die englischen Berluste bei dem er­folgreichen Angriff italienischer Torpedoflugzeuge auf eng­lische Kriegsschiffe im Mittelmeer bekannt", heißt es in einer Meldung der Agentur Stefan!. 48 Stunden lang habe die britische Admiralität geschwiegen, fährt Stefan! fort, um dann zuzugeben, daß ein einziges Handelsschiff verloren ging und ein Kriegsschiffleicht beschädigt" wor­den sei.

Inzwischen wurde beobachtet, wie das schwerbeichädgite SchlachtschiffN e l s o n" von drei Schleppern in langsam­ster Fahrt in den Hasen von Gibraltar eingebracht wurde, so daß London nicht umhin konnte, als weiteres Zugeständ­nis auch den Treffer aus derNelson" zuzugeben. Mit drei Flugzeugen hat London immerhin die Hälfte der engli­schen Berluste in der Luft zuaeaeben.

Me ftmrifche Fahne weht über Vetrostoi

Die Kämpfe der Finnen

Helsinki, 1. Oktober. Der finnische Wehrmachtsbericht ,om l. Oktober lautet: Nachdem unsere Truppen am 7. S. zum Fluß SHWSri (Swir) in Richtung auf Lotinanpelto vorge- drungen waren und gleichzeitig die wichtigen Wegkreuzungen bei Teru (Praeaescha) erobert hatten, drängten sie den Feind »m Süd- und Nordufer des Shwaeri entlang nach Osten. Gleichzeitig führten unsere Truppenverbände schwere Vernich­tungskämpfe zwischen den Städten Aunus und Teru durch. Nachdem der Feind in dieser Gegend am 16. S. südostwärts von Phhaejaervi gründlich geschlagen worben war und u. a. seine schwere Ausrüstung verloren hatte, fiel die Straße zwi­schen Aunus und Teru in unsere Hand.

Nachdem sich unsere Truppen den Rücken geschützt hatten, begannen sie am 18. S> gegen Petroskoi von Süden aus ent­lang der Murmansk-Bahn und von Westen der Landstraße Teru-Petroskoi entlang sowie in der Richtung der Land­straße auf Saeaemaejaervi die Offensive. Eine Gegenoffensive des Feindes gegen unsere nördliche Flanke wurde erfolgreich abgcwehrt. Und auch hier ergriffen unsere Truppen die Ini­tiative. In dem für Einkreisungsoperationen besonders schwie­rigen Gelände drängten unsere Truppen im Angriff, in zähen Kämpfen den Feind Schritt für Schritt gegen Petroskoi zurück und vernichteten bedeutende feindliche Truppeneinheiten. Diese Operationen sind jetzt beendet. Am 1. 1v. um 4.3« Uhr began­nen unsere Truppen in Petroskoi einzudringen. Die finnische Fahne wurde auf dem Rathaus der Stadt gehißt.

Die Einnahme von Petroskoi

Berlin, 1. Okt. (Eig. Funkmeldung.) Die Einnahme der ostkarelischen Hauptstadt durch die finnischen Truppen ist mit hervorragenden soldatischen Leistungen der Finnen verbunden. Die Operationen, die der Einschließung und Vernichtung star­ker sowjetischer Kräfte vorausgingen, wurden in überaus schwierigem Gelände und gegen äußerst zähen Widerstand der Bolschewisten durchgeführt. In dem von zahlreichen Flußläu­fen durchzogenen Wald- und SeegeLiet kämpften sich die fin- , nischen Truppen vor und bewiesen in zahllosen Einzelkämpfen ihre soldatische Ueberlegenheit über die Bolschewisten.

Bereits in den ersten Septembertagen erreichten die Fin­nen den Swir südlich Petroskoi und brachten mehrere wichtige Straßenkreuzungen in ihre Hand. An den Ufern des Swir entlang drängten sie die Bolschewisten in harten Kämpfen weiter nach Osten und nach Nocden ans Petroskoi zurück.

Mitte September waren die in diesem Raum stehenden sowje­tischen Streitkräfte bereits schwer angeschlagen und hatten große Mengen ihres Kriegsmaterials verloren. Zugleich er­oberten die Finnen die Straße zwischen Aunus und Teru. Am 18. 9. begann die großangelegte finnische Offensive gegen Petroskoi von Süden her entlang der Murmanbahn. Andere finnische Verbände drangen von Westen her aus dem Raum von Teru auf die ostkarelische Hauptstadt vor. In heftigen und immer wiederholten Gegenangriffen versuchten die Bol­schewisten das ständige Vordringen der Finnen aufzuhalten. Der Ring um die Bolschewisten wurde jedoch immer enger gezogen. In hartnäckigen und schwierigen Kämpfen drängten die finnischen Truppen die Bolschewisten Schritt um Schritt auf Petroskoi zurück. In den letzten Septembertagen war die Einschließung der Bolschewisten vollendet. In den frühen Morgenstunden des 1. Oktober drangen die ersten finnischen Truppen in Petroskoi ein. In hartem und blutigem Häuser- und Straßenkamps wurde Stadtteil nach Stadtteil von den Sowjets gesäubert. Einzelne finnische Stoßtrupps kämpften sich gegen das Rathaus von Petroksoi vor und hißten in den Mittagsstunden des 1. Oktober die finnische Flagge.

Begeisterte Aufnahme in Helsinki

Helsinki, 1. Okt. Die amtliche Mitteilung von der Ein­nahme Petroskois durch finnische Truppen rief am Mittwoch in der finnischen Hauptstadt große Sensation hervor. Die Ge­bäude legten Flaggenschmuck an.

In der Presse drückt sich der großartige Erfolg in rie­sigen Ueberschriften aus, in denen die rasche Brechung des bolschewistischen Widerstandes und die Verwirrung unter den Sowjets besonders hervorgehoben wird. Die Zeitungen sind voll von Abbildungen aus der Hauptstadt Ostkareliens und bringen Einzelberichte über die Entwicklung und Bedeutung der Stadt Petroskoi.

«Die RA5 schreckt vor keinem Opfer zurück"

Englands Luftfahrtminister über die Non-Stop-Verluste Alles um der schönen Augen Stalins willen

Stockholm, 2. Okt. (Eig. Funkmeldung.) ,Die RAF schreckt vor keinem Opfer zurück, um unseren sowjetischen Verbün­deten beizustshen", erklärte der englische Lustfahrtminister Sinclair am Mittwoch in einer Rede in Middlesborough.

Aber daraus wurde nichts

Die Sowjet« wollten uns einen »blitzartigen Schlag" versehen.

Berlin, 1. Okt. Im Stabsgebäude der S. boschewistischen Armee in Luck wurde ein aufschlußreicher Plan für di« politische Sicherung der Armeeoperationen beim Angriff aufgefunden, der vom Chef der Abteilung für politisch» Propaganda der 5. Armee abgezeichstet ist. Eine Zusam­menstellung von Spionagenachrichten, die der Regierungs- kommissar Uronow in Rowno am 8. Mai 1941 abschloß, bildet die Grundlagen für die Anordnungen des Armee- Propagandachefs, der auf seine Weise den in Vorbereitung befindlichen Angriff auf Deutschland unterstützen wollte. Wie siegesbewußt er war, zeigt der Satz:Im allgemeinen werden die Kampfhandlungen sich auf dem Gebiet des Feindes abwickeln, und zwar unter für die Rote Armes günstigen Bedingungen, besonders dort, wo die ukrainische und iiidiicke Bevölkerung vorherrscht (Bezirk Cholm) und nördlich davon. Die Polen sind gegenüber der UdSSR loyal gestimmt. Ihre Losung lautet: Besser Bolschewisten als Deutsche.

Die Ereignisse, die dann am 22. Juni einsetzten, haben allerdings bewiesen, daß diese Rechnung falsch war. Nur das Verhalten der ukrainischen Juden hatte der Chef- Kommissar richtia eingeschätzt. Der weitere Verlauf.des Krieges muß ihn von Tag zu Tag mehr enttäuscht haben, denn seinem Plane hatte er den Satz vorausgestellt:Es ist notwendig, dem Feind einen sehr starken blitzartigen Schlag zu versetzen, um die moralische Widerstandskraft der Soldaten rcffch zu erschüttern, die im ersten Jahre des Krieges künstlich gehoben worden ist durch die erfolgreichen, blitzartigen Operationen auf den einzelnen Kriegsschau- Sätzen (Bolen, Norwegen. Dänemark, Holland. Belgien, Frankreich).

Mag dieser Plan nun auch durch die Geschichte wider­legt sein so bleibt er doch ein neues Beweisstück in der von Woche zu Woche stattlicher gewordenen Reihe von Be­legen für die Vorbereitungen eines Angriffskrieges der Sowjets gegen Deutschland in der Zeit, in der die Mos­kauer Regierung so tat, als wenn sie sich noch an den 1939 akme'chlossmen Bakt bielt

Der Kampf ist hart, denn die Deutschen haben ihre besten Maschinen und ihre besten Piloten eingesetzt, um uns zu be­kämpfen", sagte er weiter. Damit gab Sinclair zu, daß die Entlastungsoffensive der britischen Luftwaffe für die bedräng­ten Bolschewisten zu den schwersten Verlusten geführt hat, die man nur um des Prestiges willen und um den heißersehnten letzten Festlandsdegen nicht zu vergrämen, auf sich nimmt. Der Luftfahrtminister vermied es geflissentlich, über die beträchte liehen Einbußen der Engländer an Bombenflugzeugen irgend­welche Angaben zu machen. Großmäulig sprach er über die gegenwärtigen englischen Luftangriffe auf deutsche Wohnbe­zirke, die ,chen Kampfwillen des deutschen Volkes zerbrechen" sollen (!), damit dann die britische Armeeden Krieg in das feindliche Gebiet hineinträgt, wenn die Stunde gekommen ist". Für die nahe Gegenwart aber hatte Sinclair nur die Ver­heißung neuer deutscher Angriffe,- dieebenso hart oder noch schlimmer sein können als im vergangenen Jahr".

Reguläre USA-Truppen zur Verstärkung des Marinekorps in Island eingetroffen

Newhork, 2. Okt. (Eig. Funkmeldung.) Ans Reykjavik mel­det United Preß, daß der Kommandeur der USA-Besatzungs- streitkräfte in Island, Generalmajor Bonesteel, bekanntgab, daß zur Verstärkung der bereits in Island anwesenden An­gehörigen des USA-Marinekorps nunmehr reguläre Truppen eingetroffen seien, deren Stärke nicht angegeben werde.

Todesurteil gegen Elias

wegen Feinbvegünstigung und Vorbereitung zum Hochverrat

Prag, 2. Okt. (Eig. Funkmeldung.) Der erste Senat des deutschen Volksgerichtshofes hat in der am Mittwoch in Prag abgehaltenen Hauptberhandlung unter Vorsitz des Präsidenten des Volksgerichtshofes Dr. Thierack den früheren Vorsitzenden der Protektoratsregierung Alois Elias wegen Feindbe­günstigung und Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode verurteilt. Gleichzeitig wurde auf Aberken­nung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit und auf Einziehung seines Vermögens erkannt.

Die Anklage vertrat der Leiter der Staatspolizeileitstelle Prag, SS'-Obersturmbannführer Oberregierungsrat Dr. Geschke.

Elias, der sich auch in seinem Schlußwort als schuldig bekannte, erklärte, er sei zutiefst davon überzeugt, daß das tschechische Volk aus geopolitischen, wirtschaftlichen und sozialen Gründen nur im Rahmen des Großdeut­schen Reiches einer glücklichen Zukunft entgegensehen könne. Er hoffe, so erklärte Elias abschließend, seine Verur­teilung möge dazu beitragen, daß das tschechische Volk sich endlich von Jrrtümern und Illusionen frei machen und atff den rechten Weg gelangen möge.

Der Hauptverhandlung des Volksgerichtshofes wohnten Vertreter der deutschen und tschechischen Prelle bei.