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Nr. 230

Neuenbürg, Mittwoch den 1. Oktober 1941

99. Jahrgang

Zerstörung -er Sowjetbahnen

Stärkere Sowjetkräfte von italienischen Truppen «nfgerieben Britische Zerstörer durch Bombentreffer versenkt Bei nächtlichen Einflügen wieder 11 britische Bomber abgeschossen

Aus dem Führerhauptquartier. 30. Sept. Das Oberkom­mando der Wehrmacht gibt bekannt:

Bei der Durchführung der Operationen ostwärts des Dnjepr haben italienische Truppen stärkere Kräfte des Feindes aufgerieben und dabei mehrere tausend Gefangene gemacht. Im nördlichen Abschnitt der Ostfront führte eine Infanterie- Division am 28. und 29. September einen erfolgreichen An­griff auf eine zäh verteidigte Stellung durch. Sie erstürmte hierbei 21V feindliche Bunker.

Verbände der Luftwaffe bekämpften wirksam Bahntrans­porte im Raum um Charkow und setzten die Zerstörung des Bahnnetzes ostwärts von Leningrad sowie von Anlagen der Murman-Bahn fort.

Im Kampf gegen Großbritannien vernichtete die Luftwaffe in der vergangenen Nacht ostwärts Grcath Mrmouth einen Frachter von 8«vv BRT. und versenkte im gleichen Seegcbiet aus einem größeren Zerstörnngsverband heraus eines der Kriegsschiffe durch Bombentreffer. Weitere Angriffe richteten sich gegen Hafengebiete an der schottischen Ostküste und im Südosten der Insel.

In Nordafrika bombardierten Sturzkampfflugzeuge Ver­ladeeinrichtungen und Munitionslager in Tobruk. Kampfflug­zeuge beschädigten im Mittelmecr ein Handelsschiff «nd schos­sen einen britischen Bomber ab.

Der Feind flog in der letzten Nacht in bas norddeutsche Küstengebiet ein und drang mit einzelnen Flugzeugen bis in die weitere Umgebung der Neichshauptstadt vor. Durch Bom­benwürfe anf Wohnviertel, vorwiegend in Hamburg, hatte die Zivilbevölkerung Verluste an Toten und Verletzten. Die bri­tische Luftwaffe verlor gestern «nd im Verlaufe dieser Nacht insgesamt elf Bombenflugzeuge.

Volltreffer auf Bahnknotenpunkte

Vernichtende Angriffe der deutschen Luftwaffe im Osten

Berlin. 30. Sept. (Eig. Funkmeldung.) Die deutsche Luft­waffe setzte an der Ostfront ihre Angriffe an allen Abschnitten mit starken Verbänden fort. Im Gesamtbereich der Front gal­ten die Einsätze vor allem den Verkehrsverbindungen und Verkehrseinrichtungen des Feindes. Die Angriffe waren viel­fach von vernichtender Wirkung.

Wichtige Ei-senbaihnstrecken wurden mehrfach unterbrochen. Volltreffer auf Bahnknotenpunkte zerstörten wesentliche An­

lagen. An einigen Stellen konnte die Luftwaffe feindliche Truppenansammlungen mit durchschlagendem Erfolg angrei- fen. Fahrzeugkolonnen wurden zersprengt und Zeltlager zer­stört. In allen Einsatzräumen beherrschten die deutschen Kampf- und Fagdfliegerverbände den Luftraum über dem Feind.

Wieder britische Bomben auf Wohnviertel deutscher Städte

Berlin, 1. Okt. (Eig. Funkmeldung.) In der Nacht zum 1. Oktober griffen einige britische Bomber Städte an der Deutschen Bucht und Ostsee an. Die auf Wohnviertel abge­worfenen Spreng- und Brandbomben verursachten einige Zer­störungen und Beschädigungen von Wohngebäuden und for­derten eine Anzahl Opfer an Toten und Verletzten unter der Zivilbevölkerung. Einzelne Flugzeuge, die Berlin anzugreifen versuchten, wurden durch die Flakabwehr zum Avdrehen ge­zwungen. Ein feindliches Flugzeug wurde durch die Flak av- geschofsen.

Marine-Artillerie Tag und Nacht anf Wacht

Berlin, 30. Sept. An allen Küsten von Narvik bis zur Biscaya steht auch die Marine-Artillerie Tag und Nacht auf­merksam auf der Wacht und tritt jedem Einflugversuch der britischen Luftwaffe mit kräftiger Abwehr entgegen. Fast täg­lich liest oder hört man von den Erfolgen dieser Abwehr. Wo auch immer der Feind einzufliegen versucht, die Marine- Artillerie ist zur Stelle und empfängt ihn gebührend.

Jetzt haben es britische Flieger zur Abwechslung einmal versucht, von der Ostseite her in das Reichsgebiet einzufliegen. Aber auch hier war die Marine-Artillerie sofort zu ihrem Empfang bereit und schoß zwei britische Kampfflugzeuge ab. In derselben Zeit wurden auch in der Deutschen Bucht durch Marine-Artillerie und vor der flanderischen Küste zwei bri­tische Flugzeuge abgeschossen.

Schweizer Protest in London

Bern, 30. Sept. Der schweizerische. Gesandte in London ist beauftragt worden, unverzüglich Protest gegen die schwere Verletzung des schweizerischen Luftraumes zu erheben, die in der Nacht zum 29. 9. durch britische Flugzeuge begangen wor­den ist.

..Wir stad bereits in der Neugestaltung Europas"

Reichsminister Fnnk vor der Wirtfchaftskammer Sachse»

Dresden, 30. Sept. (Eig. Funkmeldung.) Reichswirtschafts­minister Funk sprach am Montag in Dresden auf einer Tagung der Wirtschaftskammer Sachsen in Anwesenheit des Gauleiters und Reichsstatthalters Mutschmann und des Lei­ters der Wirtschaftskammer Sachsen. Der Minister, in dessen Begleitung sich Staatssekretär Dr. Landfried befand, fand zu­nächst freundschaftliche Worte für Gauleiter Mutschmann. Wir bewirtschaften heute", so führte Funk aus,ein Gebiet vom nordischen Eismeer bis zum Schwarzen Meer, vom Fin­nischen Meerbusen bis zum Atlantik. Eine solche Wirtschafts­verwaltung, die es bisher in der Welt noch nicht gegeben hat, kann nicht arbeiten, wenn zentralistisch und bürokratisch ver­fahren wird. Me Dynamik liegt bei der Wirtschaft des Groß­deutschen Reiches, die eine staatlich gelenkte Wirtschaft ist. Wir wissen sehr Wohl, wie wichtig es ist, die eigenen Kräfte in der Wirtschaft lebendig werden zu lassen und sehen deshalb die Wirtschaft dieses großen Raumes als eine Einheit. Wir wollen keine Weltherrschaft ausüben, wir wollen mit den anderen Staaten in gerechtem und gesundem Austausch zusammenar- beiten. Wir müssen aber verlangen, daß auch in der euro­päischen Wirtschaft die gleichen Grundsätze gelten und- alle diese Wirtschaften nach gleichen Gesichtspunkten auf ein glei­ches Ziel ausgerichtet werden., Nämlich auf das kontinental- europäische Ziel. Die großen militärischen Erfolge haben die Voraussetzungen für den Neuaufbau Europas geschaffen. Wir sind bereits mitten in dieser Neugestaltung und lassen uns hierbei von niemandem außerhalb des europäischen Konti­nents Formeln und Wege vorschretben."

Reichsminister Funk nahm dann Stellung zu einer Reihe materieller Grundprinzipien, nach denen die deutsche Wirt­schaft aufgebaut worden ist. Er unterstrich dabei besonders die Anerkennung des Privateigentums. Mit dem Privateigentum würden auch die private Unternehmerform, die private Ini­tiative und die Eigenverantwortnng der Wirtschaft aner­kannt, damit aber auch das Privatrisiko.

Der Minister wandte sich besonders eindringlich gegen die Auffassung, als ob es in der Gemeinschaft der Wirtschaft im Kriege überhaupt kein Risiko mehr gebe. Eine solche Auf­

fassung verneinte das Leistungsbestreben aller Menschen. Bei höheren Leistungen müsse auch eine höhere Leistungsmöglich­keit gesichert sein.

Zur Selbstverwaltung in der Wirtschaft erklärte der Mi­nister, daß die kriegswirtschaftlich bedingten Maßnahmen, die von ihm vor dem Kriege bereits eingeleitete Reorganisation, einen Aufschub notwendig gemacht hätten. Der Nutzen einer Neuordnung stände hier in keinem Verhältnis zu der im Augenblick durch Reorganisationen eintretenden Beunruhi­gung.

Weiter behandelte Reichsminister Funk Fragen der Roh­stoffversorgung, der Auftragserteilung, Arbeitseinsatzverhält­nisse, Preis- und Geldprobleme und gab hierzu verschiedene Erläuterungen. Er ging besonders auf die Frage der Kriegs­finanzierung ein und wandte sich gegen Auffassungen, die be­haupteten, man brauche keine Achtung vor dem Geld zu haben: Geld spielt keine Rolle. Wer dieses Wort in den Mund nehme, müsse als Staatsverbrecher angesehen werden. Das durch notwendige Regierungseinschränkungen auf dem Konsumsektor freigewordene Geld müsse der Kriegsfinanzierung restlos dienstbar gemacht weiden. Hierbei erwähnte der Reichswirt­schaftsminister die notwendig gewordenen Maßnahmen zur Eindämmung der Aktienhausse. Diese Maßnahmen richteten sich nicht gegen echte Kapitalsanlage, sondern gegen die Anlage vorübergehend freigesetzter Gelder oder von Kricgsgewinnen, die noch nicht abgeschöpft worden sind, in Aktien, die es nicht unbeschränkt gebe. Dadurch werde eine falsche Bewertung eines bedeutenden Teiles des deutschen Volksvermögens hervorgeru­fen, die Renditenverhältnisse würden verwirrt. Außerdem entstehe ein ganz falsches Bild von der Rentabilität der deut­schen Wirtschaft. Die Börse müsse funktionierend gehalten werden, weil sie ein sehr wichtiges Instrument der Wirt­schaftsführung zur Kriegsfinanzierung darstelle. Die jetzt er­griffenen Maßnahmen würden den Beweis erbringen, daß keine Kriegsgewinne geduldet werden.

Nachdem Reichsminifter Funk besonders die große Bedeu­tung der sächsischen Wirtschaft unterstrichen hatte, schloß er seine Ausführungen:Der 'nationalsozialistische Staat wird

Wichtiges in Kürze

Berlin. Auf einer Arbeitstagung der Leiter der Reichs. Propagandaämter sprach Dr. Goebbels über die politische Lage.

Genf. Die britische Admiralität gab die Namen von 247 Opfern bekannt, die bei der Versenkung des KreuzersFiji" durch Sturzkampfflugzeuge bei der Kreta-Unternehmung um­kamen.

Berlin. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat mit Wirkung vom 1. Oktober 1941 zahlreiche Beförderungen in der Wehrmacht ausgesprochen.

Berlin. Im nördlichen Abschnitt der Ostfront beschossen die KreuzerLeipzig" undEmden" sowjetische Feld- und Ar­tillerie-Stellungen.

Berlin. Im Südabschnitt der Ostfront griffen wieder starke Kräfte der deutschen Luftwaffe in den Erdkampf ein. Eisenbahnlinien um Charkow wurden in großer Ausdehnung zerstört. Dabei wurden 33 Transport- und Versorgungszüge vernichtet oder schwer beschädigt.

Berlin. Im mittleren und nördlichen Kampfabschnitt setzten deutsche Luftstreitkräfte ihre Angriffe auf Eisenbahn­linien und Straßen der Bolschewisten mit gutem Erfolg fort.

Berlin. Auch in der Nacht zum 3st. September wieder- holten kleinere Verbände deutscher Kampfflugzeuge ihre An­griffe auf Moskau und Leningrad. In beiden sowjetischen Städten wurden Bersorgungsanlagen und wehrwirtschaftliche Ziele von Bomben getroffen.

das Wort des Führers wahrm achen, daß niemand am Krieg verdienen soll, während draußen an der Front der Soldat sein Leben einsctzt. Der Krieg wird weitere Anforderungen an die Wirtschaft stellen, neue Schwierigkeiten werden anftanchen und gemeistert werden müssen. Wir haben nur das eine Ziel, das ist der Sieg, der für das deutsche Volk eine glückliche Zu­kunft und ein freies mächtiges großdeutsches Reich bedeutet."

Hervorragende Führung

Neue Ritterkreuzträger des Heeres

DNB. Berlin, 23. Sept. Der Führer und Oberste Be­fehlshaber der Wehrmacht verlieh auf Vorschlag des Ober­befehlshabers des Heeres, Generaifeldmarschall von Brau- chitsch, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Haupt­mann Ring, Bataillonskommandeur in einem Jnfanterie- regiment, Hauptmann Hupfer, Kompaniechef in einem Infanterieregiment, Oberleutnant Hopf. Kompaniechef in einem Infanterieregiment, Leutnant Linden mann. Ba­taillonsadjutant in einem Infanterieregiment.

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Hauptmann Ring, ehemaliger Berufsunteroffizier, hat sich schon in Polen als Kompaniechef und im Westen als Kompaniechef und Bataillonskommanbeur hervorraaend be­währt. Im Ostfeldzug konnte Hauptmann Ring mit seinevi Bataillon unter vollem Einsatz seiner Person die wichtige Stellung an der Bososna-Brücke bei Polosz und die daneben liegende Kaserne nach erbittertem Nahkamps nehmen und dadurch den Weg nach Grodno zum Niemen freimachen. Während der Kämpfe im Smolensker Kessel war Haupt­mann Ring mit seinem Bataillon fast ununterbrochen in vor­derster Linie eingesetzt. Durch seine geschickte Führung ge­lang es ihm am 3. August bei Watschkowe nicht nur die Durchbruchsversuche starker sowjetischer motorisierter In­fanterie- und Artilleriekolonnen mit zahlreichen Panzern zu verhindern, sondern auch viele motorisierte Geschütze zu erbeuten und zahlreiche feindliche Panzer zu vernichten.

Hauptmann Hupfer wurde im Polenfeldzug als erster Kompaniechef des Regiments mit dem EK II. und im West­feldzug als einer der ersten Offiziere für besondere Tapfer­keit nut dem EK I. ausgezeichnet. Der Anlaß zur Verlei­hung des Ritterkreuzes an Hauptmann Hupfer hildete seine vorbildliche Tapferkeit und die geschickte Führung einer Vor­ausabteilung. Er hat durch den über seinen Auftrag hin­ausgehenden selbständigen Entschluß und die energische und wagemutige Durchführung dieses Entschlusses bedeutsame Feindkräfte zerschlagen, große Beute gemacht und den nach­folgenden Truppen den Bugübergang erleichtert.

Kompaniechef Oberleutnant Hopf hat sich bei den Kämp­fen in der Ukraine zwischen Dnjestr und Bug besonders aus­gezeichnet. Am 10. August gelang es ihm, beim Uebergana über den versumpften Tiligul Liman die einzige Brücke durch kühnes Handeln, unversehrt in die Hand zu bekommen, wo­durch er die Möglichkeit schuf, die Verfolgung des Feindes fortzusetzen. Schon einige Tage vorher war ihm ein bedeut­samer Erfolg gelungen, indem er mit seiner verstärkten Kompanie die Bahnlinie BaltaOdessa unterbrechen konnte. Er sprengte die Strecke und blieb mit seiner Gruppe trotz heftiger feindlicher Gegenangriffe zwei Tage lang in der Nähe der Sprengstelle, um diese zu sichern. Es war dem Gegner dadurch nicht mehr möglich, die zurückgehenden Teile seiner: Armee in Richtung auf Odessa abzukransvortieren und zu versorgen.

Bahnstrecken und Nachschublager bombardiert.

Deutsche Kampfflugzeuge belegten im mittleren Teil der Ostfront Cifenbahnstrecken und Nachschublaaer der Bolsche- misten mit einer großen Zahl von Bomben aller Kaliber. Wie im Südabschnitt, gelang es auch hier mehrere Trans­port- und Versorgungsziige durch Vnlltr-ffer zu vernichten und mehrere Bahnlinien an zahlreichen Stellen zu unter- t,rsi>s-sn.