lUMUIIMI

M

Bezugspreis!

Durch Trüg» monatlich RM. I. einschließlich 20 Rpfg. Zuftell- tzrbllhr, durch die Post RM. 1.76 (einschließlich 38 Rpfg. Post- leltungrgebilhren). Preis der Einzelnummer ll> Rpsg. In Tüllen höherer Gewalt besteht kein Anspruch aus Lieserung der Zeitung oder aus Rückerstattung de» Bezugspreises. Gerichtsstand für beide Telle ist Neuenbürg (Wiirtt.) Fernsprecher <04. Verantwortlich für den gesamten Inhalt Fridolin Biesinger, Neuenbürg (Würlt.s

i

Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

Amtsblatt -es Kreises für Neuenbürg un- Umgebung Sirkenfelöer-, Calmbacher- un- Herrenalber Tagblatt

Anzeigenpreis,

Die dleinspaltige Millimeter-Zeile r Rpsg., amtliche Anzeige« b,S Rpfg.. Textzeile 24 Npfg. Schluß der Anzeigenannahme 8 Uhr vormittags. Gewähr wird nur für schriftlich erteilte Auf­träge übernommen. Im übrigen gelten die vom Werberat der deutschen Wirtschaft aufgestellten Bestimmungen. Vordrucke stehen zur Verfügung. Zurzeit ist Preisliste Nr. 6 gültig. Verlag und Notation»» druck: C. Meek'kcke Buckdruckerei. Inst. Fr. Biesinaer. Neuenbürg

Nr. 229

Neuenbürg. Dienstag den 39. September 1S4L

SS. Jahrgang

Meder drei Divisionen vernichtet

Vvn deutschen und italienischen Truppen Kriegswichtige Ziele in Moskau und Leningrad bombardiert

DNB Aus dem Führerhauplqnartier. 29. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Nordosiwärks Dnjepropetrowsk wurden drei sowjetische Divisionen von deutschen und italienischen Truppen umfas- send angegriffen un- vernichtet. Nach den bisherigen Mel­dungen wurden 13 000 Gefangene eingebrachk sowie 69 Ge­schütze und zahlreiches anderes Kriegsmaterial erbeutet. Der mit Teilen in ein Sumpfgebiet geworfene Gegner hatte schwere blutige Verluste.

Starke Verbände der Luftwaffe bekämpften mit guter Wirkung Eisenbahnanlagen im Donezaebiet sowie im Raum Um Moskau. 2m Seegebiet um Kronstadt erhielt ein Sow- jekkreuzer Bombenvolllreffer. Kampfflugzeuge bombardier- len ln der vergangenen Nacht kriegswichtige Einrichtungen in Leningrad und Moskau.

Unterseeboote versenkten, wie durch Sondermeldung be- kannkgegeben, aus einem von Gibraltar nach England fah­renden Geleitzug in mehrtägigen Angriffen zwölf feindliche Handelsschiffe mit 67 000 BRT und ein Sicherungsfahr­zeug. 2m Südaklankik versenkte ein Unterseeboot einen Tan- ker von 12 000 BRT.

2m Kampf gegen Großbritannien bombardierte die Lukkwaiie in der letzten Nacht militärische Anlagen am St-

Georgs-Kanal und an der Südostküste der 2nse>.

2n Nordasrika erzielten deutsche Kampfflugzeuge Bom- benvoütresfer ln britischen Zelt- und Materiallagern bei To- bruk. Bei diesen Angriffen verlor der Fein- in Luflkämp- fen fünf und durch Alak^Merie zwei Flugzeuge.

Schwächere Kräfte der britischen Luftwaffe flogen in der letzten Nacht nach Nordwest- und Südwestdeukschland ein. Durch Bombenwurf entstand unerheblicher Schien. Flakartillerie schoß einen britischen Bomber ab."

Milten in zmückflutenöe Sowjets

Eine deutsche Division stieß im Verlauf der Umfassungs­schlacht ostwärts Kiew so rasch und tief in die bolschewisti­schen Verbände hinein, daß sie von der Flut der zurück­strömenden Bolschewisten völlig umbrandet wurde. Die Truppen dieser Division widerstanden aber nicht nur dem Ansturm der Sowjets >°on allen Seiten, sondern machten an einem Tag über 1000 Gefangene und brachten zahl­reiches wertvolles Kriegsmaterial ein. Eine deutsche Di­vision, die in der Vernichtungsschlacht eingesetzt war, er­beutete» an einem Tag über 100 Kraftfahrzeuge und zahl­reiche Geschütze. Es gelang ihr innerhalb 24 Stunden 20 000 Sowsetsoldaten gefangen zu nehmen.

Italiener versenken drei Kreuzer

Ein Schlachtschiff und sieben weitere Kriegsschiffe von Torpedos getroffen Bier Handelsschiffe versenkt

ONB. Rom, 29. Sept. 2kalienisch« Torpedoflugzeuge griffen einen aus Gibraltar ausgelaufenen britischen Flol- tenverband an und versenkten zwei schwere und einen leichten Kreuzer. Ein Schlachtschiff, eine nicht weiter fest- gestellte große Einheit, sechs Kreuzer und ein Zerstörer erhielten mehr oder weniger schwere Torpedolreffcr. Wei­ter wurden zwei Handelsschiffe von Einheiten der italieni- schen Kriegsmarine und zwei von Torpedoflugzeugen ver­senkt.

Den großen Erfolg der italienischen Torpedoflugzeuge gibt das Hauptquartier der italienischen Wehrmacht durch fölgende Sondermeldung bekannt:Der im Wehrmachts­bericht vom Sonntag erwähnte feindliche Flottenverband, der aus Gibraltar ausgelaufen war, setzte sich zusammen aus einem Geleitzug, der von einem Flugzeugträger, einem Schlachtschiff, einer nicht genau festgestellten Anzahl von Kreuzern und ungefähr 10 Zerstörern begleitet war. Unmittelbar nachdem der Verband von unseren Aufklä­rungsflugzeugen gesichtet worden war, starteten italienische Torpedoflugzeuge von ihren Stützpunkten auf Sardinien. Ein von zwei Torpedos getroffener leichter Kreuzer ging sofort unter. Diese erfolgreichen italienischen Flugzeuge standen unter dem Befehl von Hauptmann Melles und Oberleutnant Setti, Ein leichter Kreuzer erhielt einen Tor­pedotreffer. Die Besatzung des erfolgreichen Flugzeuges stand unter dem Befehl von Oberleutnant Giacovinelli.

Eine große Einheit erhielt einen Torpedotreffer. Ein leichter Kreuzer erhielt einen Torpedotreffer. Ein Kreuzer von ungefähr 10 000 BRT Tonnen erhielt einen Torpedo­treffer und schied mit Schlagseite aus dem Verband aus. Kurz darauf erzielte ein anderes italienisches Flua.zeua

einen treuer aus oenierven Kreuzer, der unterging. Me Flugzeugführer der begleitenden Jagdflugzeuge beobach­teten, daß Rettungsboote ins Wasser gelassen wurden.

Eine zweite Welle von zwei Gruppen setzte den Angriff mit nachstehendem Ergebnis fort: Ein Schlachtschiff erhielt einen Torpedotreffer am Bug, ein Kreuzer erhielt einen Torpedotreffer mittschiffs, ein weiterer Kreuzer erhielt einen Treffer. Eine dritte Welle erzielte folgendes Ergeb­nis: Ein leichter Kreuzer erhielt einen Torpedotreffer. Ein Kreuzer von 10 000 Tonnen erhielt zwei Torpedotreffer und ging unter. Gegen Abend arifs ein weiterer Verband der von Sizilien aufgesttegen war, die übriggebliebenen Einheiten an und erzielte mit Sicherheit je einen Torpedo­treffer auf einem schweren Kreuzer und einem Zerstörer.

Zusammenfasfend wird fesigestellt, daß zwei schwere Kreuzer und ein leichker Kreuzer mit Sicherheit unkergegan- gen sind und daß ein Schlachtschiff und eine andere nicht ge­nau sestgestellie große Einheit, sechs Einheiten von geringe­rer Wasserverdrängung und ein Zerstörer mehr oder weni­ger schwere Torpedotreffer erhalten haben.

Während des Kampfes fanden wütende Treffen zwi­schen italienischen und feindlichen Flugzeugen statt. Sechs englische Flugzeuge wurden brennend abgeschossen. Acht unserer Flugzeuge sind nicht an ihre Stützpunkte zurückge­kehrt. Als an der Spitze ihrer Verbände gefallen müssen der den Sturm befehligende Oberst und drei Staffelkomman­danten angesehen werden.

Häfen von Kronstadt und Orantenbaum beschossen.

DRV Berlin, 29. Sept. Schwerste deutsche Artillerie be- lchoß im Laufe des 28. September wiederum mit sehr guter Wirkung den Hafen von Oranienbaum und Kronstadt.

Festakt der Vreimüchkepatt-Staake« in Berlin

Die Botschafter Italiens und Japans über die Bedeutung de» Abkommens

Berlin, 30. Sept. (Eig. Funkmeldung.) Aus Anlaß des 1. Jahrestages der Unterzeichnung des Dreimächtepaktes ver­anstalteten die deutsch-japanische Gesellschaft und die deutsch- italienische Gesellschaft am Montag in Berlin im Haus der Flieger eine Kundgebung. Die Veranstaltung dokumentierte den Wunsch der im Dreimächtepakt zusammengeschlossenen Hölker, auch in Zukunft mit gemeinsamen Kräften der Herbei­führung einer gerechten Neuordnung zu dienen.

Es wohnten ihr die diplomatischen Vertreter der dem Dreimächtepakt «»gehörenden Staaten bei, unter ihnen der kaiserlich-japanische Botschafter Generalleutnant Oshima, der königlich-italienische Botschafter Alfieri, der königlich- ungarische Gesandte Sz-tojay, der königlich-rumänische Ge­sandte Bossy, der slowakische Gesandte Cernak, der Krandschurische Gesandte Lyj Wen, der Geschäftsträger der bulgarischen Gesandtschaft Karastoyano.ff und als Ver­treter der kroatischen Gesandtschaft der Militärattache Admi­ral Iakci n. Von deutscher Seite waren namhafte Vertreter von Staat, Partei nnd Wehrmacht erschienen.

Der Präsident der deutsch-japanischen Gesellschaft, Ad­miral F o c r st c r, begrüßte die Gäste und wies darauf hin, baß in dein Dreimächtepakt von Berlin die drei befreundeten Nationen ihrem unorschsitkerlichrn Willen Ausdruck verliehen hätten, sich ent'chlossen gegen alle von außen kommenden, die Pläne der Neuo dnung stD: de" l'inelüss" zur Wehr zu sehen.

Der königlich-italienische Botschafter, Dino Alfieri, unterstrich in seiner Ansprache die Entschlossenheit des faschi­stischen Italiens, im Geiste des Dreimächtepaktes vereint mit Japan und Deutschland für die Schaffung einer gerechten Neuordnung im europäischen und großasiatischcn Raum cin- zutreten.

Der kaiserlich-japanische Botschafter in Berlin, General Oshima, betonte in seiner Ansprache, daß der Pakt der vornehmste und edelste sei, den die Welt, solange sie existiere, je gesehen habe. Er verfolge nicht eigensüchtige Zwecke, son­dern sei geschlossen worden, um die Welt von dem bisherigen Unrecht zu befreien, um eine neue Ordnung zu schaffen, die diese Welt wieder lebensfähig machen solle nnd machen werde.

Reichssportführer vonTschammer und O ste n stellte abschließend als Präsident der deutsch-italienischen Gesellschaft fest, daß der Dreimächtepakt Len Vorzug habe, der natürlichste Ausdruck und die Politische Bekräftigung eines elementaren Gefühls zu sein, das von langen Jahren des Elends und der Gefahr inmitten einer desorganisierten Welt erwachsen sei. Die jungen Völker seien sich bewußt, daß in ihrem Kampf um die Herbeiführung einer gerechten Ordnung der Erfolg nicht ausbleiben werde.

Werke Beethovens, dargeboten vom Städtischen Orchester unter Leitung von Generalmusikdirektor Fritz Zaun, umrahm­ten die festliche Veranstaltung.

Oer iiakienifche Wehrmachisbericht

Britische Luftangriffe aus Wohnviertel.

DNB. Rom, 29. Sept. Der italienische Wehrmachls- bericht vom Montag hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: 2n Nordasrika Artillerietätigkeit an den Fronten von Tobruk o b Sollum. 2m Verlaus eines Luftangriffes an? Bardia wurden zwei feindliche Flugzeuge von der Boden­abwehr und zwei von deutschen 2äaern abgeschossen.

2n Ostasrika versuchten feindliche Einheiten gegen unsere vorgeschobenen Posten im Abschnitt von Gondar einen Angriff durchzusühren. Sie wurden von unserer Ar­tillerie und der Gegenwehr unserer Abteilungen in die Flucht geschlagen.

Englische Flugzeuge haben die Stadt Rhodos ange­griffen. Es wurden einige Wohnhäuser und das Kranken­haus getroffen, wo es 12 Tote gab. 2m mittlerem Mittel­meer haben unsere 2agdflieger zwei Bienheimbomber bren­nend zum Absturz gebracht.

Die feindliche Luftwaffe griff Trapani, Marsala und Laslelvetrano an. wo Brandbomben abgewrrfen wurden. Außerdem wurde Palermo angegriffen, wo neun Tote und 26 Verwundete zu beklagen sind, Turin, wo ein Flugzeug von der Bodenabwehr abgeschossen wurde und bei der Ortschaft Candioio abstürzte. Die fünf Mitglieder der Besatzung find tot. Feindliche Flugzeuge überflogen die Stadt Mailand, wo aber keine Bombenabwürfe erfolg­ten. Es sind sechs Verwundete zu beklagen, drei durch Flak- sptikter und drei durch Straßemunsälle. Die Wohnviertel von Savona Marina wurden bombardiert. Es entstanden Schäden an den Wohnhäusern. Außer Sprengbomben und Leuchtraketen wurden Brandbomben und .Flugblätter ab­geworfen. Ein entsprechender Angriff erfolgte aus Ge­nua, wo einige Häuser einstürzlen. Einige aus dem Land entstandene Brände konnten gelöscht werden. Unter der Zivilbevölkerung sind ein Toter und drei Verwundete zu beklagen. Ein Feuerwehrmann wurde tödlich getroffen» vier Feuerwehrleute wurden durch Flakgeschosse verletzt, davon zwei schwer. Ein weiterer Angriff erfolgte auf Spezia, wo kleine und große Brand- und Sprengbom­ben äbgeworfen wurden. Die Brände wurden gelöscht. Durch Flaksplikter wurden vier Personen verwundet.

2n der Nacht zum 29. September bombardierten unsere Lnftverbände vor Anker liegende Schiffe in Malta."

Britische Spähkruppunkernehmen vor Tobruk abgewiesen.

Ein Sonderberichterstatter der Aqenzia Stefani meldet, daß in der vergangenen Nacht Versuche feindlicher Späh­trupps, in die vorgeschobenen Linien des Frontabschnitts von Tobruk einzudringen, glatt zurückgeschlagen wurden. Der Feind hat bei den Angriffsversuchen Verluste an Men­schen und Material erlitten

.,HL1fe"-Oelegaiiorr in Moskau

Erregte Aussprache mit Stalin.

Ankara, 29. Sept. Beaverbrook, Harriman und andere Mitglieder der britischen und nordamerkanischen Delega­tion trafen in Moskau ein. Wie eilig es die plutokratsichen Kriegshetzer haben den durch die vernichtenden Schläge der siegreichen deutschen Wehrmacht schwer erschütterten Sowjets wenigstens theoretisch Trost und Hilfe zu spenden, geht schon daraus hervor, daß sie sofort nach ihrem Ein­treffen Stalin aufsuchten. Die Unterredung, an der neben dem Außenkommissar Molotow selbstverständlich auch der Jude Litwinow-Finkelstein teilnahm, fand im Kreml statt und soll einen sehr erregten Verlaul genommen baben.

Harriman, der Führer der amerikanischen Delegation, erklärte anschließend auf der Pressekonferenz daß d'e Mos­kauer Tagung sofort nach ihrer Eröffnung an die Arbeit gehen und in Anbetracht der Wichtigkeit der zur Verhand­lung stehenden Fragen und der absoluten Düaglichkeit nur etwa eine Woche dauern werde. Harriman iügte tsinzu: Wir müssen schnell arbeiten, weil die Zeit »ehr kostbar ist". Er erklärte, daß Amerika bereit sei. iür die Sowsct- union einen starken Beitrag zu leisten. Ucber die praktische Durchführung dieser Hilfe ließ er jedoch nichts verlauten.

Massendeserkion von einem Truppentransporter.

Newyork, 29. Sept. Associated Preß meldet aus einem ungenannten Hafen in Ostkanada, daß dort vor kurzem rund tausend englische, kanadische, australische und neusee­ländische Fliegcrsoldaten aus Protest gegen die Lebens­bedingungen und den Schmutz an Bord ihres britischen Truppentransporters das Schiff verlassen hätten, bevor es nach England auslief. Erst auf langes Einreden der Offi­ziere und nach Heranziehung kanadischer Truppen habe sich die Mehrzahl bereitgefunde'n, das Schiff wieder zu bestei­gen. 230 Mann hätten sich jedoch weiter geweigert und sähen jetzt ihrer Aburteilung durch das Militärgericht we­gen Gehorsamsverweigerung entgegen. Ein kanadischei Fliegerunterossizier habe die Zustände an Bord als un­menschlich bezeichnet. Die Soldaten seien wie Sardinen ein gepfercht gewesen. Für 400 Mann habe es nur zehn Wasch­gefäße gegeben. Die Decks hätten vor Schmutz gestarrt. Das kanadische Luftfahrtministerium dementierte inzwischen, daß 1000 Mann von Bord desertiert seien Es mußte aber immerhin selbst zugeben, daß esnur 200 Mann" gewesen seien und daß nur zwei Drittel des vorgesehenen Kantm- gent? di? Fahrt planmößia anaetreten hätten.