Wlus dem HeimatgebieW

Gedenktage

29. September.

L815 Der Maler Andreas Achenbach in Kassel geboren. i'86l Der Chemiker und Großindustrielle Karl Dulsberg m Barmen geboren. , ,

1913 Der Ingenieur Rudolf Diesel bei Antwerpen tödlich verunglückt.

1^8 Münche'nn-'^Äbkömmen von Adolf Hitler, Mussolini. Daladicr und Chamberlain unterzeichnet.

Drei pankte für einen Hut

Die Abgabe von Hüten aus Spinnstoffen.

Der Reichsbeauftragte für Kleidung und verwandte Ge­biete hat die kürzlich angeordnete Verkaufssperre für Hüte aus Spinnstoffen für Männer und Frauen wieder aufgehoben und gleichzeitig die Punktpflicht für Hüte aus Spinnstoffen für Männer, Frauen, Knaben, Mädchen und Klein-Kinder eingeführt. Danach können Hüte aus Spinnstoffen (z. B. Laarsilz-, Wollfilz-, Velour- und Seidenhüte) jetzt wieder an Verbraucher abgegeben werden, jedoch nur gegen Abtrennung von drei Bezugsabschnitten (Punkten) der entsprechenden Reichskleiderkarte je Hut. Für Hüte aus Spinnstoffen, die vor dem Inkrafttreten der Verkaufssperre an Verbraucher fest Verkauft wurden, zurzeit aber noch in Arbeit sind, ist eine Sonderregelung getroffen worden dahingehend, daß auf Grund eines Kauf- und Werklieferungsvertrages bis späte­stens zum 20. September 1911 einschließlich in Arbeit genom- mene Hüte bis zum 10. Oktober . 1911 ohne Abtrennung von Bezugsabschnitten (Punkten) der Reichskleiderkarte bezogen werden können. Die vorstehenden Bestimmungen gelten auch für Trauerhüte. Hüte aus Stroh oder aus dem sogenannten Kunststroh sind keine Hüte aus Spinnstoffen.

Was ist steuerpflichtiger Arbeitslohn

Durch einen Erlaß des Reichsfinanzministers und des Reichsarbeitsministers wird zur weiteren Vereinheitlichung >der Bemessungsgrundlage für den Steuerabzug vom Arbeits" 'lohn und für die Sozialversicherung die Behandlung der ver­schiedenen Lohnbezüge festgelegt. Als steuerpflichtiger .Arbeitslohn gelten alle Erschwerniszufchläge und Ge­fahrenzuschläge. mit Ausnahme von solchen Schutzzulagen, die tariflich oder anderweitig festgesetzt sind. Steuerpflichtiger Arbeitslohn sind weiter die gesetzlichen Arbeitnehmer-Anteile zur Sozialversicherung, die durch den Arbeitgeber übernom-j men werden, der Arbeitslohn, der in den ersten drei Tagen der Arbeitsunfähigkeit weitergezahlt wird, schließlich die Spar-! raten für den KdF.-Wagen, die der Arbeitgeber für seine > Arheitnehmer zahlt. Nicht als steuerpflichtiger Arbeitslohn gelten Abfindungen auf Grund der Verein­fachung der Kinderzuschläge, der Wert der unentgeltlich über­lassenen Arbeitskleidung, wenn es sich um typische Berufsklei­dung handelt, Auslösungen unter den geltenden Voraussetzun­gen. Abgangsentschädigungen innerhalb der festgelegten Gren­zen, Fehlgeldentschädigungen im Kaffendienst, wenn sic SO RM. monatlich nicht übersteigen, Freitabak, Freizigarren und Freizigaretten in Tabakbetrieben. Heirats- und Geburts- .beihilfen, Zuschüsse zu KdF.-Reisen, wenn sie je Arbeitnehmer 00 RM. jährlich nicht übersteigen, der Mietwert in werkseige­nen Gebäuden, wenn der Unterschied zwischen der tatsächlichen mnd der ortsüblichen Miete 20 RM. nicht übersteigt. Notstands- mnterstützungen, die 100 RM. im Jahr nicht übersteigen, Unter- istützungen des Arbeitsamts an Dienstverpflichtete,' Werkzeug- 'geld und schließlich Zinsersparnisse bei Arbeitgeberdarlehen, lwenn der Arbeitnehmer der Sozialversicherungspflicht unter­fliegt und das Darlehen 1000 RM. im Jahr nicht übersteigt. Der Erlaß tritt am 1. Oktober in Kraft.

Der letzte Sonntag im September stand seinen Vorgängern des gleichen Monats in nichts nach. Wer- nur konnte, benutzte die Gelegenheit zu Spaziergängen in Wald und Flur. Lang­sam verwandeln sich unsere Mischwälder in ein Flammenmeer herbstlicher Farben, das Kernobst reift und die Blumen­gärten erglühen in ihrer letzten Pracht. Lange wird diese grandiose Sinfonie nicht mehr dauern, und dann legt sich -müd und schwer der Hauch des Vergänglichen auf die heimat­lichen Gefilde. Wir können es nicht hindern, daß sich in ab­sehbarer Zeit die Boten des Winters künden. Lassen wir deshalb in diesen Tagen der Reife nocheinmal die Wunder göttlichen Waltens ans uns wirken...

Aufnahme des Jahrgangs 1923 in die Partei

Am 28. September wurden überall in feierlichen Veran­staltungen die Angehörigen der HI, des BdM und des BLM- WerkesGlaube und Schönheit" vom Jahrgang 1923 in die Partei aufgenommen. Das war ein Grundzug der NSDAP von jeher: sie nahm ihre Jugend ernst. Damit gab sie zugleich eine eindeutige Absage an die Welt, die ihrer Jugend nichts zu bieten hatte als eine Freiheit der persönlichen Wünsche, die zu nichts nütze war. Dabei versprach die Bewegung ihrer jun­gen Gefolgschaft nichts Die Bewegung forderte von der Ju­gend. Sie gebot ihr Disziplin, verlangte Einsatz und Opfer, entzündete in den Herzen die Flammen kühnen Glaubens, ohne den Tag benennen zu können, an dem dieser Glaube seinen Sieg finden würde. Und die Jugend kam doch! Sie hörte und spürte dieses Anruf der Aufrichtigkeit, sie mar­schierte und kämpfte, von den Männern geachtet als verläß­licher Bundesgenosse. Seitdem hat die Jugend den ihrem Vaterland aufgezwungenen Schicksälskarüpf zu ihrer Sache gemacht; sie ist über die Grenzen hinausmarschiert und hat den Feind geschlagen, wo er sich zeigte. Gleich geblieben ist der Geist der Jugend, die das alte Frontkämpfertum, aus dem die Bewegung wurde, lebendig und kühn wieder erfüllt. So schließt sich ein Kreis, der sich ans einem Geist und einem Glauben nährt.

Die erste Reichsstraßensammlung für das Kriegswinterhilfswerk 1941/42

Ist es dir in diesen Tagen nicht auch so ergangen: Als nach dem Verklingen der machtvollen Fanfare des Ostfeldzuges wiederum eine Sondermeldung uns Kunde gab von neuen, einzigartigen Erfolgen unserer herrlichen Wehrmacht, da war es, als hätten wir in der Heimat aufs neue ein tiefbeglücken­des Geschenk erhalten, dem wir im Augenblick mit leeren Händen gegenüberstanden. Selbstverständlich setzen wir Tag um Tag alles daran, durch hingebungsvolles Schaffen am Arbeitsplatz den Beitrag der Heimaj im großdeutschen Frei­heitskampf so groß und wertvoll wie nur möglich zu gestalten; aber unter dem gewaltigen Eindruck der Sondermeldungen fühlten wir, daß wir unserem unauslöschlichen Dank für den todesmutigen Einsatz unserer Soldaten darüber hinaus in anderer Weise Ausdruck verleihen müssen. Ja, es war uns ganz einfach Herzensbedürfnis, wieder einmal durch eine De­monstration besonderer Art zu zeigen. Laß wir aus dem

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Kampf und Sieg der Front eine Verpflichtung für die Heimat ableiten.

Die Vereine des NSRL, Turnvereine, Fußballvereine, Wandervereine usw., stellten sich begeistert als Sammler zur Verfügung, und sie hatten es nicht schwer, die Abzeichen rest­los an den Mann zu bringen. Da und dort wurden auf freien Plätzen noch besondere sportliche Veranstaltungen Lurchge­führt, um den Ertrag der Sammlung zu steigern. Mancher Zehner wanderte Lei dieser Gelegenheit in die Opferbüchsen und half so mit, den Erfolg vollständig zu machen.

Feldrennach, 29. Sept. Am vergangenen Sonntag fand imOchsen" zu Feldrennach ein Appell der Kriegerkamerad­schaft statt, der die besondere Ehrung dreier Kameraden zur Tagesordnung hatte. Der erste Teil des Appells galt dem um das Wohl der Kameradschaft außerordentlich verdienten Kame­raden Dr. med. Friedrich Horsch, der mit seinem 70/ Ge­burtstag zugleich seine 10jährige Zugehörigkeit zur Kamerad­schaft feiern konnte. In kernigen Worten schilderte Kamerad­schaftsführer Jäck den militärischen Werdegang des lieben Kameraden, der 1892 als Einjährig-Freiwilliger beim 2. Bad. Grenadier-Regiment 110 eintrat, um dann das zweite Halb­jahr als Einj.-Arzt im 2. Bahr. Schweren Reiter-Regiment zu absolvieren. 1698 wurde Kamerad Horsch zum Assistenzarzt der Reserve, 1902 zum Oberarzt und 1907 zum Stabsarzt be­fördert. Am Weltkrieg nahm er als Batl.-Arzt bei verschiede­nen Regimentern teil und wurde im März 1918 zum Ober­stabsarzt befördert. Mit den herzlichsten Wünschen und dem Dank der ganzen Kameradschaft überreichte Kameradschafts­führer Jäck dem Kameraden Dr. Horsch Ehrennadel und Ur­kunde zum 10jährigen Kameradschaftsjnbiläum. Der zweite Teil des Appells galt zwei lieben und treuen Kameraden und zwar Ernst Schwid, der sein lOjähriges, und Albert Wacker, der sein 25jähriges Kameradschaftsjubiläum feiern konnte. Auch diesen alten Soldaten voll Treue und Pflicht­gefühl sprach der Kameradschaftsführer in herzlichst gehaltenen Worten seine und der Kameraden Wünsche und Anerkennung aus. Mit einigen alten Soldatenliedern klang die schöne Kameradschaftsfeier aus.

Feldrennach, 29. Sept. Am gestrigen Sonntag fand im Bürgersaal diH Gründung der Jugendgruppe des Deutschen Frauenwerkes der Ortsgruppe Feldrennach statt. Die Orts- frauenschaftslciterin Pgn. Hohnloser übernahm die vom BdM überwiesenen Mädels und erläuterte in ihrer Ansprache den Sinn und Zweck und die Aufgaben einer Jugendgruppe. Die sehr schön verlaufene Feierstunde war umrahmt von Ge­dichten und gemeinsam gesungenen Liedern.

Calw, 27. Sept. Im Zuge der Anordnung des Gauamtes für Beamte in Arbeitsgemeinschaft mit der DAF und dem Gaurechtsamt sprach am vergangenen Montag früh im voll­besetztenVolkstheater Calw" der Gaupropagandawalter der DAF, Pg. Rüttler aus Stuttgart in Anwesenheit von Kreisleitcr Wurster zu den Beamten, Angestellten und Ar­beitern der Behörden über die Ausgaben der Heimat im jetzigen Ringen um Deutschlands Freiheit. Kreisamtsleiter Single eröffnete den Appell.

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soll unü «loi^f man SIS sparsam vsf- ivenüen, lieber ein paar Iropfen weniger als ruvisl i K4on muk ober sckon beim Kauf üaron «lenken, clak nick» olles K4oggi's WLrrs is», was sieli Luppsni^ürrs nenn».

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O i.oiHrigltt b§ Karl Köhler L Co, Berlin-Schmargendorf.

I)^ , (Nachdruck verboten.)

Agelin Bruuns blleb stehen auf ihrem Wege, der zunächst «ilig gewesen zu sein schien, dann aber in einen Schlenderschritt abgeglitten war, als sie bei dem neuen Häuserblock anlangte, den die kleine Stadt erbauen ließ, ihr Bild zu vergrößern und zu er­weitern und der neuen Zeit entsprechende Wohnungen zu schassen. Agelin hielt diese Bauten für eine Tat. Man war wenig ver­wöhnt in der kleinen Stadt. Mit Ausnahme der Fabrikanten, deren ausgedehnte Werkanlagen von Mitte des neunzehnten Jahr­hunderts an den Charakter der Stdt bestimmt hatten, wohnten die Bürger vielfach unzulänglich und unpraktisch, die Wohnungen waren altmodisch und hatten wenig neuzeitliche Annehmlichkeiten. Hier aber wurde es anders. Schier mit trunkenem Blick las Agelin die vielen Ankündigungen auf den Bauschildern. 'Zentral­heizung: Berger und Börne Warmwasseranlage: Viktor Kol- lum Linoleum-, Kork- und Gummiplattenböden: Weyer u. Co. Ausführung des Projektes: Bertram u. Siemse, Baugesell- fchast, Köln am Rhein." Köln! Agelin Bruuns hatte einige Lahre in Köln studiert. Kunstgewerbeschule. Auch Innenarchitek­tur. Sie ging restlos in ihrem Beruf auf. Allerdings, ohne vor­erst eine Stellung zu haben. Vater wollte sie einige Zeit daheim haben. Die Mutter war gestorben, nach langem Leiden. Ohne daß sie recht seit Jahren dagewesen war, bedeutete ihr Tod doch «ine Lücke. Vater war ein wenig aus der Form geraten, war manchmal wunderlich, manchmal unbegreiflich. Die Eltern hatten sich sehr geliebt. Die letzten Jahre des Schreckens und Leidens waren vergessen und es bestand nur der Glanz früherer Zeiten uneingeschränkten Glücks, innnigsten Verstehens. Die Eltern hatten eine schöne Ehe gehabt. Und es war ihre der Tochter Wicht, dem Vater nun soviel wie möglich den Ueberaang zu ruhi­gerem Bescheiden und Schicken in das Unvermeidliche zu erleich­tern. Aber es war schön, so in Gedanken ein wenig mitzu- haurn. mitzuwandern, mitzusinnen.

Agelin legte den Kopf mit dem dichten, blonden Haar, das ungelockt und ungescheitelt hinter die Ohren gekämmt war, doch trotz seiner schlichten Haltung anmutig und weich das Gesicht um­rahmte, ganz weit zurück. Vielleicht hätte dieses schöne, volle und doch zarte Iungfrauengesicht keine weichere Haarrasfung ge­stattet. Auch sah das junge Haupt nicht danach aus, als trüge es allzugern Kappe oder Hut, sei vielmehr gewohnt, Wind und Sonne unmittelbar über sich zu spüren. Das sah sehr mädchen­haft aus, obwohl Agelin Bruuns inzwischen die Zwanzig schon um wenige Jahre überschritten hatte. Aber sehen sie nicht alle so aus. diese jungen, fortschrittlichen, tatkräftigen und unter­nehmungslustigen Menschen von heute, als gäbe es kein Alter? Zeitlos stehen sie in der Zeit, auf dem Posten, der sie verlangt, an der Stelle, die sie braucht, ohne Wimpernzucken und heim­liches Stöhnen, und später ist auch noch Kraft genug vorhanden für die eigene und wirkliche, tiefsitzende Neigung.

Agelin Bruuns begnügte sich zurzeit damit, anstelle ihrer eigenen die Arbeiten anderer gutzuheißen, zu kritisieren und zu bewundern. . . Ach, eine solche Wohnung haben: Helle überall, lichte TapAen, breite Fenster, weiße Veranden, im Sommer mit bunter Markise, ein grünes oder gelbes Kachelbad, Brause heiß und kalt, je nach Bedarf. Und dann im Bade ober Trainings- anzug nacktfüßlg im Morgengrauen durch bas tauige Gras des

Gartens-Agelin Bruuns mit geschlossenen Augen

allen diesen Vorstellungen hingegeben sah mit einem Male die dunkle Vorkriegswohnung neben der Schule, an welcher der Vater wirkte: dunkle Tapeten, lange Flure fast ohne Licht, alle Räume möglichst unzweckmäßig auseinanderliegend, Zimmer ohne Zugang vom Flur her, in denen einer den anderen störte, wahre An­märsche von der Küche her und wieder zu ihr zurück. Agelin ballte die Fäuste in den Taschen ihres weiten sportlichen Mantels. Ihre Gedanken rissen die alten Tapeten herab, verbreiterten Fenster und Flure, gaben den Räumen eine bessere Aufteilung. Diese Bauweise gegen Ende des neunzehnten, Anfang des zwan­zigsten Jahrhunderts suchte noch nach Beispiel an Häßlichkeit in der Vergangenheit. Welche Schönheit und Harmonie, welcher Frieden lag im Hausstil des Biedermeier und Empire, welche Lieblichkeit und Anmut im Rokoko, wieviel Repräsentation in der Renaissance. Warum hatte man in denGründerjahren" fo schönheitsarm gebaut? Unbegreiflich. Kam es nur auf eine schnelle, wahllose Erstellung an, den wachsenden Bedürfnissen nach Wohnungen entsprechend? Aaelin schüttelte vor sich selbst

den Kopf. Auch heute baute man manchesmal eilig und schnell, aber man wahrte immer die zweckmäßige, Helle, ansprechende Form. Wo gab es noch dunkle Anbauten, Hinterhöfe und licht­lose Flure? Eine einsichtige Polizei mischte sich rin: man baute nicht mehr, wie man wollte; es gab Anweisungen durch geschulte Kräfte, Hinweise und Ratgebungen. Es würde doch schön sein, selber zu arbeiten, zu entwerfen, auszuführen, dachte Agelin.

Gerade als sie weitergehen, langsam an den Fronten der mehr oder weniger fertiggestellten Häuser entlang schlendern und

auf Zehenspitzen sich stellend einen kleinen Einblick in die Innengestaltung erhaschen wollte, wurde sie angerufen. Die Stimme trieb ihr Glut in die Stirn, Agelin wußte zuerst nicht, ob sie schnell davongehen sollte, als habe sie nicht» gehört, oder ob sie anhalten mußte. Die Stimme hinter ihr war aufgeregt und freudig; sie hatten sich auch lange nicht gesehen, die sie Heide fast Iugendgespielen waren, obwohl.Ludwig Hochkemper noch einige Jahre älter war als sie. Durch Barbara Marie war man oft- sammengekommen. Agelin also wartete. Sie drehte sich ihm halb zu und ihre Hand zitterte leicht, als sie die seine, die er ihr ent­gegenstreckte, ergriff. Wie gut er aussah, der Ludwig Hochkemper, erwachsener, männlicher, viel gereifter als sie ihn in der Erinne­rung gehabt hatte! Sie war sehr glücklich, wieder so nahe neben ihm zu stehen und von seiner Hand gehalten zu sein.

Agelin Bruuns", sagte Hochkemper wiederholt,nein, wie haben Sie ach was wie hast d u dich verändert! Groß ge­worden! Und siehst so klug aus! Bist ja auch was geworden, wie mir Barbara Marie oft erzählt hat. Wrum hast du denn eigentlich nie geschrieben, Agelin? Ich habe doch soviele Briefe an dich gesandt-"

Ach, den Unsinn", erwiderte Agelin in voller Ueber- zeugung, schlug dabei den Blick nicht nieder, sondern schaute Ludwig mit klaren Augen an.

Nein, Agelin. das darfst du nicht sagen." Ludwigs Stimme wurde ein bißchen wehmütig,täppisch und tölpelig mag «« manchmal geklungen haben man war ja auch noch viel lünger

aber Unsinn war es nicht."

Du willst doch jetzt nicht mehr wiederholen, was du damals zu mir gesprochen hast", sagte Agelin sehr leise,'mit einmnmal sehr besangen, sehr unruhig, sehr ängstlich,das kann doch gar nicht sein; wir waren doch Kinder." ,

Hm, Kinder?" Er lacht«.Agelin, ich Hab' dich lieb! lFortlekuna lvlat.i