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Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

Amtsblatt -es Kreises Calw für Neuenbürg un- Umgebung Sirkenfelöer-, Calmbacher- un- Herrenalber Tagblatt

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Nr. 227

Neuenbürg. Samstag den 27. September 1941

99. Jahrgang

574 «««

Die Vernichtung der letzten Kräfte östlich von Kiew steht bevor

Ans dem Führerhauptquartier, 26. Sept. Das Ober­kommando der Wehrmacht gab Freitagabend durch Son- sermeldung bekannt:

Die Vernichtung der letzten ostwärts Kiew noch eingeschlossenen Kräfte steht unmittelbar bevor. Die Zahl der Gefangenen ist inzwischen auf 574 VVV ange­stiegen und befindet sich noch ständig im Wachsen. Das erbeutete Kriegsmaterial ist unübersehbar."

Die Luftwaffe zerstörte Eisenbahnlinien und Rüslunqs- betriebe im Raum um Charkow, Tula und Moskau.

2m Seegebiet um England warfen Kampfflugzeuge in der letzten Nacht ein großes Handelsschiff in Brand.

Kampfhandlungen des Heindes über dem Reichsgebiet fanden weder bei Tage noch bei Nacht stakt."

Oie große Bermchiungsschlachi

Sowjetische Reiterangriffe zusammengebrochen.

DNB Berlin» 26. Sept. An einer Stelle im Südabschnitt der Ostfront unternahmen die Bolschewisten nach Artillerie­vorbereitung einen konzentrischen Angriff auf die deutschen Stellungen.'Das besondere Ziel der Sowjets war eine von den deutschen Truppen eroberte Ortschaft, zu deren Rück­eroberung die Sowjets starke Kräfte ansetzten. Alle bolsche­wistischen Angriffe wurden mit schweren Verlusten für die Sowjets zurückgeschlagen.

Im Verlauf des 25. September unternahmen die Bol­schewisten im südlichen Abschnitt der Ostfront wiederum er­folglose Reiterangriffe gegen die deutschen Stellungen im Abschnitt einer Infanteriedivision An einer Stelle ritten 400 Sowjet-Kavalleristen eine Attacke gegLn die deutschen Jnfanteriestellungen. Den Reitern folgte Sowjetinfanterie, deren Vorgehen von Panrern'igen unterstütz! wurde. Die Masse der sowjetischen Angreifer wurde im Feuer der deut­schen Waffen vernichtet. Die deutschen Truppen machten zahlreiche Gefangene und erbeuteten zahlreiches sowjetisches Kriegsgerät.

In heftigen Kämpfen, die sich um eine von den Sow­jets zäh verteidigte Feldstellung entwickelten, gewannen die deutschen Truppen im Südabschnitt der Ostfront weiter Bo­den. Die Bolschewisten versuchten durch mehrere Gegen­angriffe, die durch Panzerkampfwagen unterstützt wur­den, den deutschen Truppen das eroberte Gelände wieder zu entreißen. Bei allen diesen Versuchen wurden die Sowjets mit blutigen Verlusten zurückgeschlagen. Die deutschen Pan- z^rjäger vernichteten von 40 angreifenden sowjetischen Pan­zerkampfwagen 17, zahlreiche Gefangene wurden von den deutschen Truppen eingebracht. An einer anderen Stelle her Front erbeuteten die deutschen Truppen am 25. Septem­ber 33 sowjetische Geschütze und 283 Kraftfahrzeuge.

Im britischen Nachrichtendienst und in der britischen Presse mehren sich die Vermutungen über das Schicksal Charkows. Sie machen das Publikum Schritt für Schritt darauf aufmerksam, daß wieder ein neuer lebenswichtiger

Punkt der Sowjetarmee in die Gefahrenzone geraten yl. Die Stadt ist außerordentlich wichtig für die Sowjets, kün­det London der Welt. Eine britische Meldung aus dem Osten zählt im einzelnen auf. daß sich in Charkow fünf Flugzeugfabriken, ein großes Traktorenwerk, eine Reihe von Forschungsinstituten und Versuchsstationen, militäri­schen Hauptquartieren, Munitionswerken und großen Flugzeuqablaqen befinden, was die Sowjets zwänge, dem Besitz dieser Stadt große Bedeutung beizumessen.

Kampfflugzeuge versenkten 9 Sowjetschiffe

Berlin, 26. Sept. Deutsche Kampfflugzeuge griffen auf dem Ladogasee erfolgreich einen sowjetischen Gclcitzug an. Sechs Schiffe des Gclcitzugcs wurden durch Bomben­treffer versenkt. Drei weitere Sowjetschiffe wurden bei einem Landungsversuch der Bolschewisten durch Bomben getroffen und versenkt.

Die Sowjets verloren in sechs Tagen 4V7 Flugzeuge

Berlin, 26. Sept. Die Sowjets missen sich gegenüber ihren starken Verlusten an Flugzeugen nur noch mit Lügen- meldungen über deutsche Flngzeugverluste zu helfen. Sie be­haupten, am 23. September 138 deutsche Flugzeuge vernichtet zu haben. In Wahrheit kehrten an diesem Tage aber nur neun deutsche Flugzeuge nicht zu ihren Ausgangshäfen zu­rück. Die Sowjets dagegen verloren an diesem Tage 78 Flugzeuge und in den letzten sechs Tagen vom 19. bis 24. September insgesamt 407. Diese Verlnstzifsern verschweigen die Bolschewisten natürlich.

Zuöjsrmy,her rechte Manu"?

Englisches Lob in Abstufungen.

In ihrer Verzweiflung über die harten Schläge im Osten, die mit Moskau auch London treffen, klammert sich die britische Agitation mit einer' geradezu panischen Angst an den Nomen Budjenny. Bezeichnend für die Nervosität, die England neuerdings ergriffen hat, ist die Systemlosig- keit bei der lebhaften Auseinandersetzung über den Bolsche­wikenmarschall.Daily Expreß" bläst Siegesfanfaren und glaubt seinen Lesern vormachen zu können, daß Budjenny mit kräftigem Druck nach dreitägigen Kämpfen die deut­sche Umzingelung vor Kiew durchbrochen habe. Vorsichtiger ist die Londoner Agentur Exchange Telegraph, die den Mund nicht so voll nimmt, sondern sich damit begnügt, die großen Anstrengungen" Budjennys zu loben, der ver­suche, Teile seiner eingeschlossenen Armee aus der Um­zingelung zu retten. Noch bescheidener ist der Londoner Nachrichtendienst, für den Budjenny zwar derrechte Mann" ist,der Rückschläge in Kauf nehmen kann". Klein­laut aber wird zugegeben, daß sich die Armee Budjennys inkeiner günstigen Lage" befinde, womit man der Wahr­heit am nächsten gekommen ist.

Vreimüchlepatt-Vreffe bei Nibbentrov

Ei» Empfang zum Jahrestag -er Unterzeichnung

Berlin, 27. Sept. (Eig. Funkmeldung.) Der Reichs­minister des Auswärtigen von Ribbentrop empfing aus Anlaß des ersten Jahrestages der Unterzeichnung des Drei­mächtepaktes am Freitag nachmittag in Berlin die führenden Persönlichkeiten der deutschen Presse und die Berliner Ver­treter der Presse der im Dreierpakt Verbündeten Mächte.

An dem Empfang nahmen der italienische Botschafter Dino Alfieri und der japanische Botschafter Generalleut­nant Oshima sowie der ungarische Gesandte v. Sztojah, der rumänische Gesandte Bossh, der slowakische Gesandte Cernak, der kroatische Geschäftsträger Mestric und Herr Harisanoff von der bulgarischen Gesandtschaft mit den Presseattaches und den den Missionen zugcteiltcn Wafsen- attachäs teil. Ein Filmstreifen zeigte die historischen Stunden der Unterzeichnung des Dreimächtepaktes und die Beitritts­akte der Verbündeten Staaten im vergangenen Jsthr. Der Empfang stand im Zeichen der herzlichen Kameradschaft, die die im Dreicrpakt znsammcngeschlossenen Nationen verbindet.

Den Sieg bereits in Händen"

Rom, 26. Sept. Am Vorabend des Jahrestages der Un­terzeichnung des Dreimächtepaktes unterstreicht die römische Abcn-dprcssc die Bedeutung des Tages, an dem die jungen Völker sich zusammengeschlossen haben, um die ewigen Werte der Kultur und Gerechtigkeit zu verteidigen.

Mit der Unterzeichnung des Paktes zwischen Rom, Ber­lin und Tokio", so schreibtLavoro Faseista",wird das end­gültige Urteil der Geschichte abgeschlossen, da? das Ende der

alten kapitalistischen Imperien und eine neue im Werden be­griffene Welt verkündete. Das Bündnis läßt klar erkennen, daß in Europa und Asien Mächte bestehen, die den Sieg be­reits in Händen haben und ihre Lobensräume beherrschen. Diese Mächte gefährden nicht die Interessen der fremden Mächte in anderen Kontinenten, verlangen aber, daß diese Mächte die Interessen der drei Mächte ebenso achten, wie sie ihre eigenen geachtet wissen wollen."

Japans Presse grüßt den Jahrestag des Dreierpakles

Tokio, 27. Sept. (Eig. Funkmeldung.) (Ostasiendicnst des DNB.) Sämtliche Morgenblätter Tokios grüßen den Jah­restag des Dreicrpaktes in Leitartikeln mit großen Uever- schriften, in denen sie übereinstimmend die Erfolge der Achsenmächte im vergangenen Jahr hervorhcben und erwar­ten, daß der Dreicrpakt unerschütterlich zusammenhält, um die neue Ordnung und Gestaltung der Welt durchzuführen. Die alte und neue Ordnung seien heute klar geschieden, und des­halb sei es für die Achsenmächte nicht schwer zu entscheiden, welchen Zielen sie gemeinsam entgegcnzumarschieren haben.

Am Vorabend des Jahrestages des Abschlusses des Drei­mächtepaktes lud der Sprecher der Informationsabteilung der Regierung, Koo Jshii, die Vertreter der Achsenpressc im BK- sein zahlreicher Mitglieder der Informationsabteilung sowie des Außenamtes und Tomei ein. In deutsch gehaltener Rede betonte Jshii, daß der Dreierpakt unveränderlich in seinen Grundlagen bestehen bleibe und daß Japan lest entschlossen

Gin Lahr Dreimächtepakt

Vor einem Jahr, am 27. September 1940, wurde im großen Saal der neuen Reichskanzlei in Berlin in einem feierlichen Staatsakt der Dreimächtepakt zwischen Deutsch­land, Italien und Japan unterzeichnet. In diesem Vertrag betonten die Regierungen der drei Großmächte, es sei eine Voraussetzung für einen dauerhaften Frieden, daß jede Nation den ihr gebührenden Raum erhält.Sie haben deshalb beschlossen", so hieß es wörtlich,bei ihren Be­strebungen im großasiatischen Raum und in den europäi­schen Gebieten Seite an Seite zu stehen und zusammen­zuarbeiten, wobei es ihr vornehmstes Ziel ist, eine neue Ordnung der Dinge zu schaffen und aufrechtzuerhalten, die geeignet ist, Gedeihen und Wohlfahrt der dortigen Völker zu fördern". Gleichzeitig betonten die Regierungen Deutsch­lands, Italiens und Japans ihren Wunsch zur Zusammen­arbeit mit anderen Mächten.

In dem Jahr, das seit der Unterzeichnung des Drei­mächtepakts in Berlin vergangen ist, hat dieser Vertrag sich als ein gemeinsames Instrument der jungen, aufstrebenden Nationen bewährt und sich erwiesen als ein Kristallations- punkt der neuen Ordnung. Der geistigen Stoßkraft der Ach­senmächte haben die anderen Staaten nichts Gleichwertiges an die Seite setzen können. Es gibt keinen zweiten Vertrag in der Geschichte, der eine ähnliche Anziehungskraft ausge­übt hätte wie der Dreimächtepakt. Ein Land nach dem an­deren ist dem Vertrag beigetreten und hat sich damit zur Zu­sammenarbeit und zum Aufbau einer neuen Ordnung be­kannt, die allen Völkern die volle Entfaltung ihrer natio­nalen Möglichkeiten sichert. Die europäischen Nationen ha­ben den Pakt inzwischen durch ihre Waffenbrüderschaft im Kampf gegen den gemeinsamen Weltseind besiegelt. So ist im europäischen Raum aus den Unterzeichnermächtsn des Dreimächtepaktes eine Schicksalsgemeinschaft geworden. In Osiasien sind die Gedanken des Dreimächtepaktes zur Richt­schnur einer kraftvollen Politik geworden. Wie Japan im Dreimächtepakt die Führung Deutschlands und Italiens bei der Schaffung einer neuen Ordnung in Europa anerkannt hat, so haben Deutschland und Italien ihrerseits die Füh­rung Japans im großasiatischen Raum respektiert. Ein wich­tiges Ereignis in diesem Zusammenhang war die Anerken­nung Nankings durch die Achsenmächte. Des weiteren er­wähnen wir hier die erfolgreiche Vermittlung Japans im thailändischen Konflikt und die japanisch-französische Zusam­menarbeit in Jndochina. In den Rückblicken der japanischen Zeitungen auf die Unterzeichnung des Dreimächtepaktes von Berlin wird denn auch unumwunden anerkannt, daß Ja­pan seit dem Abschluß dieses Vertrages große politische Er­folge erzielt und der Dreimächtepakt das Weltchaos verhin­dert hat. Der japanische Unterzeichner des Paktes, der frü­here Botschafter in Berlin, Kurusu, wies einem Prefsever« treter gegenüber darauf hin, daß der Geist des Dreimächte­paktes dem Frieden und dem Aufbau gewidmet ist. Aehn- lich positiv wird der Dreimächtepakt in den Ländern ge­wertet, die diesem Vertragswert beigetreten sind, so z. B. in Ungarn, in Rumänien, in der Slowakei, in Bulgarien und in Kroatien.

So ist der Dreimächtepakt zum Gerüst und zum Rah- men für die Gestaltung der Zukunft einer ganzen Reihe' von Völkern geworden. Eine Frucht der schöpferischen Po­litik der jungen, aufstrebenden Völker: hat gerade dieses Vertragswerk sich auch in der Praxis bestens bewährt, in­dem es die Nationen miteinander verbunden und sie zu- sammengeführt hat zu gemeinsamer Arbeit für den Auf­bau einer neuen Ordnung, die allen Völkern volle Schaf­fensfreiheit und die volle Entfaltung ihres Daseins ermög­licht. Gerade weil dieser Pakt jedem Volk die Fortsetzung der eigenen Politik gestattet, bildet er ein tragkräftiges Fundament für den Aufbau einer Ordnung, die sich recht vorteilhaft von jenen Systemen unterscheidet, in die pln- tokratische und bolschewistische Ausbeuter die freien Völker eingezwänqt haben oder einzuzwüngen redaelücn.

im Geiste des Paktes zusammen mit Deutschland und Italien an der Neuordnung der Welt mitarbeite.

In halbseitiger Aufmachung würdigtTokio Asahi Schim- bun" den Jahrestag des Abschlusses des Trcierpaktcs mit fol­genden Ucbcrschriftcn:Zusammenarbeit zur Herstellung der neuen Ordnung, feste Wurzel als Basis zur Meisterung der internationalen Lage, eine Bindung zur Verstärkung der Be­ziehungen der Achsenländer". Weiter schreibt das Blatt, daß der Dreierpakt der Wegweiser für Japan, Deutschland und Italien zur Beseitigung der alten Ordnung und zur Schaf­fung einer neuen Weltordnung sei, und in diesem Sinne sei eine klare Grenze zwischen den Verbündeten und den Status- qno-Staaten gezogen. Der europäische .Krieg und der Ausbau einer neuen Ordnung im Fernen Osten mit seinen großen Erfolgen habe zahlreiche Nationen in den Kreis- der Achse ge­zogen. Die heutige Anwesenheit des Botschafters Oshima in Berlin sei ein Zeugnis, wie ernst Japan über den Pakt denke. Außenpolitisch gesehen, könne man die Auswirkungen des Paktes auf die Beziehungen Japans zu Französisch-Jndochina, der Sowjetunion und den USA nicht übersehen, insbesondere seien die Pakte mit Frainömcki-Jndochina ohne den Dreierpakt nicht möglich