Randbemerkungen

Die gewaltigen deutschen Siege im Osten haben überall in der Welt ein starkes Echo gefunden. Jetzt sieht sich sogar und das will viel heißen! London gezwungen, die Tragweite der deutschen Siege zuzugeben. Die Londoner Blätter sind sich darüber einig, daß die deutschen Erfolge einen sehr ernsten Schlag für die Sowjets bedeuten. Wie an einem Strohhalm klammern sich freilich einzelne Zei­tungen an die Hoffnung, daß es den eingeschlossenen Sow­jets vielleicht gelingen möge, den deutschen Ring zu durch­brechen. Aber auch diese Hoffnung wird zuschanden wer- den! Bemerkenswert ist. daß ein Blatt wie dieTimes schreibt, die deutsche Umfassung von Kiew sei einesder imponierendsten und grandiosesten Unternehmungen, zu denen es im ganzen Verlauf des Feldzuges im Osten ge­kommen ist". In ihrer großen Bedeutung entspreche die Operation den früheren deutschen Zangenbewegungen. Schon seien große Produktionszentren überrannt worden, klagt das Blatt, und die Bedrohung noch lebenswichtigerer Gebiete sei akut geworden. Der Verlust an Kriegsmaterial und Produktionsmitteln müsse bereits groß genug sein, um der Verteidigung außerordentliche Schwierigkeiten zu be­reiten. Es wäre müßig zu behaupten, daß in einem Feld­zug von solchem Maßstab mit Millionen eingesetzten Sol- baten Zufuhren von außen in angemessener Weise die eigene Versorgung der Sowjetunion ersetzen könnten, wenn ihre Kriegsproduktion lahmgelegt würde. Das sind für die Engländer sehr bittere Wahrheiten, die das angesehene Londoner Blatt hier ausspricht und es ist nur ein schwa­cher Trost, wenn dann in dem Artikel aus den Widerstand der Sowjettruppen innerhalb der deutschen Umklammerung noch einige Hoffnung gesetzt wird. Uebrigens müssen auch andere Londoner Zeitungen, wenn auch nur widerwillig, die Erfolge der deutschen Wehrmacht zugeben. So bemerkt Daily Mail" .zur Einnahme von Kiew, der damit den Sowjets versetzte Schlag sei äußerst ernst, auch durch seine moralische Rückwirkung. Kiew und Leningrad seien die Hauptziele der Deutschen. Kiew sei setzt erreicht. Damit be­ständen für die Deutschen neue Möglichkeiten, in das hoch­industrialisierte Gebiet der Ukraine vorzustoßen. Der Mi­litärkorrespondent desDaily Erpreß" läßt die Hoffnung offen, daß die Kampfhandlungen noch Tage in den Ruinen der Stadt weitergehen könnten. Wenn die Deutschen aber, so stellt er fest, Kiew hielten, dann sei das für sie ein sehr großer Sieg.News Chronicle" schreibt, daß nur Un­wissende den Umfang des deutschen Sieges bei Kiew zu bagatellisieren imstande seien. Selbst der militärische Mit­arbeiter des Nachrichtenbüros Reuter erklärt, es wäre töricht, den Verlust von Kiew als einen schweren Schlag zu leugnen. Man sieht an diesen Beispielen, daß den Engländern der Ernst der Situation allmählich zum Be­wußtsein kommt. Die Niederlagen der Sowjets sind natür­lich auch Niederlagen der Engländer, Senn die Plutokraren an der Themse haben sich ja mit den Bolschewisten auf Gedeih und Verderb verbündet. Wie lange wird es noch dauern, bis die maßgebenden Plutokratenkreise aus dieser Tatsache die nötigen Folgerungen ziehen? Daß jetzt selbst ein Blatt wie die sowjet-offiziöse MoskauerPrawda" schreibt, der Krieg im Osten habe für die Sowjets den Charakter eines Verzweiflungskampfes angenommen, müßte diesen Herrschaften doch zu denken geben!

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Was für Hoffnungen sind für die Engländer überhaupt in den letzten Tagen zusammengebrochen! Auf sowjetischem Boden werde durch Moskau die Schlacht der Zivilisation (l!) geschlagen werden hatte derDaily Telegraph" geschrieben. Nun, die Schlacht ist für die MoskauerZivi­lisation" bereits verloren, aber für die wahre Kultur ist sie gewonnen. Daran ist nicht zu rütteln und daran ändern auch alle englisch-nordamerikanischen Solidaritätserklärun­gen mit dem Bolschewismus nichts mehr. Sogar USA- Zeitungen sahen sich veranlaßt, zuzugestehen, daß der Fall von Kiew einenErdrutsch" bedeute. Einem Erdrutsch ge­genüber ist der Mensch aber bekanntlich ziemlich machtlos. Die Lage ist also für die Engländer und ihre Verbündeten recht übel. Kommt dazu, daß die deutsche Wehrmacht auch den unmittelbaren Krieg gegen England erfolgreich weiter- führt. 250 000 Bruttoregistertonnen englischen Schiffsrau­mes wurden allein in der vergangenen Woche wiederum als versenkt gemeldet. Eine Viertelmillion Tonnen Verlust ist für England ein neuer schwerer Schlag, über dessen Be­deutung für die britische Versorgungswirtschaft keine län­geren Ausführungen mehr nötig sind. Alles wirkt zusam­men. um die Lage für England noch weiter zu komplizie­ren. Worüber wir in Deutschland uns aufrichtig freuen. Denn wir denken daran, daß die Engländer mit diesem Krieg, den sie provoziert haben, ja uns das Reich und das deutsche Volk - vernichten wollten. Und daß nun ihnen das Schicksal droht, das sie uns bereiten wollten. Ihnen und ihren Verbündeten, den Bolschewisten, die ebenfalls alle Vorbereitungen getroffen batten, um über uns und die ganze europäische Kultur herzufallen. Was, nebenbei bemerkt, auch ein amerikanischer Pressemann ein­gesehen hat. Aus Ankara wird nämlich berichtet: In An­kara ist der amerikanische Journalist Ingersol eingetroffen, der zuletzt in Moskau für die ZeitungP.M." tätig war. Zu dem Herausgeber der Istanbuler ZeitungVatan" äußerte Ingersol, er sei davon überzeugt, die Sowjetunion habe sich seit 20 Jahren sorgfältig auf den Krieg gegen Deutschland vorbereitet und habe ihre Hauptaufmerksam- keit der militärischen Aufrüstung gewidmet. Na also!

Der australischen Regierung ist eine böse Panne pas­siert. Als Regierung eines Gliedstaates des britischen Em­pire muß sie bekanntlich den englischen Krieg kräftig unter­stützen. Die Sowjetunion als Verbündete Englands ist ormell auch die Verbündete Australiens. Nun ist diele clbe australische Regierung so berichtetNewyork Ti­mes" durch die Enthüllungen eines Abgeordneten in eine verzwickte Lage geraten. Von gewisser Seite wird ihr nämlich zum Vorwurf gemacht, daß sie Gelder zur Be­kämpfung des Kommunismus ausgegeben habe. Der Ar­beiterführer Curtin, so meldetNewyork Times", habe von Ministerpräsident Fadden und dem früheren Minister­präsidenten Menzies die Veröffentlichung von vertraulichen Dokumenten verlangt, aus denen hervorginge, daß Gelder ohne Genehmigung des Parlaments zu dem oben genann­ten Zweck ausgegeben worden seien. Ministerpräsident Fadden habe daraufhin zugegeben, daß gewisse Fonds zur Abwehr umstürzlerischer Tätigkeit dienten und daß die Re­gierung bereit sei. dem australischen Kriegsrat volle Auf­klärung zu geben. Die Opposition verlange aber nach dem Newnorker Blatt eine Parlamentsaussprache und eine aus­führliche Erklärung der Regierung. Wie sehr Australien die sogen. Sowjethilfe als Ianuskopf empfinde, geht auch aus einer Erklärung der Labourvartei hervor, die laut

Die Erfolge der Verbündeten

Helsinki, 23. Sept. Die staatliche finnische Nachrichten- stelle gibt bekannt: Nachdem die Finnen die Ufer-Gegend des Ladoga'Sees von den Bolschewisten befreit haben, sind diese endlich gezwungen gewesen, sich auch von den Inseln des nördlichen Ladoga-Sees zurückzuziehen. Valamo, Ri- stinssaret, Moekerokkoe. Heinasenwaß, Rahmansaari und andere sind wieder in finnischen Händen.

Uebcr die Lufttätigkeit wird Folgendes bekanntgegeben:

Im Heimatgebiet über Finnland hat in den letzten Tagen keine feindliche Fluqtätigkeit stattgefunden. Ueber Ollila auf der karelischen Landenge haben unsere Jagdflugzeuge in einem Luftkampf drei feindliche Jäger abgeschossen. Unsere Bodenabwehr hat in Rajajoki vier feindliche Jäger sowie in Aunus zwei Bomber und zwei Jäger zum Ab­sturz gebracht. Unsere Jäger beschädigten in den genannten Luftkämpfen ein feindliches Flugzeug so schwer, daß es sein Fahrgestell verlor. Der Bahnhof von Petroskoi wurde von unseren Fliegern mit Bomben belegt.

Finnen vernichkelen fünf Sowfekbakaillone.

DNB. Berlin. 23. Sept. Die im Norden der Ostfront kämpfenden finnischen Truppen erzielten während der letz­ten Tage wiederum große Erfolge. Es gelang den finni­schen Truppen, fünf sowjetische Bataillone einzuschließen und restlos zu vernichten. Nach Beendigung der Kämpfe wurden im Kampfgebiet allein 3000 gefallene Sowjetsol­daten gezählt. Außerdem machten die finnischen Truppen große Beute an Waffen und anderem sowjetischen Kriegs­material.

Italiener schossen zwei Sowjekflugzeuge ab.

DNB. Berlin, 23. Sept. Im Südabschnitt der Ostfront eingesetzte italienische Jagdflieger schossen am 22. 9. in . Luftkämpfen zwei sowjetische Flugzeuge ab. I

..Riesenerfolge"

DNB. Bukarest, 23. Sept. Eine Patrouille von vier ru­mänischen Jagdflugzeugen der Staffel des Leutnants Par» vulescu stellte zwanzig sowjetische Rata-Jagdflugzeuge zum Kamps. Acht der feindlichen Flugzeuge wurden abgeschof- sen und die übrigen vertrieben. Die rumänischen Flug­zeuge sind ohne Berluste an ihren Ausgangrstützpunkt zu­rückgekehrt»

Stellenweise schneller Rückzug

Der ungarische Heeresbericht.

DNB. Budapest. 23. Sept. MTJ meldet von der Ost­front:Die Zerschlagung der in der Ukraine von den ver­bündeten Armeen eingeschlossenen bolschewistischen Heeres­teile schreitet schnell vorwärts. Die außerhalb des eisernen Ringes verbliebenen feindlichen Streitkräfte werden nach einigen erfolglosen Angriffen ihrerseits in östlicher Richtung zügig verfolgt.

Wan kann aus dem schwächer werdenden Widerstand der Bolschewistennachhuken sowie aus dem stellenweise überraschend schnellen Rückzugskempo daraus schließen, daß die bolschewistische Heeresleitung die Hoffnung aus Wider­stand im Dnjepr-Donez-Gebiet äufgegeben hat und bemüht ist, ihre Armeereste möglichst hinter dem Donez zu ordnen. Auf dem ungarische« Frontabschnitt verteidigt der Gegner noch das jenseitige User des Flusses und unternimmt einige kraftlose Angriffsversuche. Die Befestigungsarbeiten hak er aber an den meisten Stellen bereits aufgegeben, wie über­haupt seine Tätigkeit unsicher geworden ist. Das wird auch deutlich erkennbar aus der Planlosigkeit seiner Artillerie- und Fliegertätigkeit.

Die Verbände der Honved haben Aufklärungsflüg» durchgeführt. 61 Gefangene wurden eingebracht." .

-er Tankwoche

DNB.Der erste Tank, der diese Woche die Fabrik ver- ließ, wurde von Frau Maisky auf den NamenStalin" ge­tauft, der zweite erhielt den NamenWoroschilow", so mel­det der Londoner Nachrichtendienst. Ob dieser Kunde werden sicherlich die beiden Namenspatrone in Moskau oder, wo sie sich sonst zurzeit aufhalten mögen, sehr erfreut gewesen sein. So dürfte man ebenfalls annehmen, daß doch ihr Geschrei und das ihres Londoner Verbindungsmannes Maisky an­scheinend auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Vielleicht haben aber auch die geehrten Namenspatrone sofort darüber nach­gedacht, wie sich nun die Hilfe ihres Plutokratischen Bundes­genossen, der weitab vom Schuß sitzt, bei dieserRiesenpro­duktion" von zwei Tanks täglich, und das dazu noch am er­sten Tage der so groß hinausposaunten Tankwoche für die UdSSR, weiter auswirken werde. Sie haben, und das sollte man annehmen, bestimmt ausgerechnet, wann ihre Verluste an Panzerfahrzeugen bei diesem rasenden Tempo der engli. schen Nroduktion ausgeglichen sein dürften.

Daß die Sowjets so nicht gerettet werden können, wissen sie selbst und das damit verbundene große Theater, in dessen Mittelpunkt der Jude Maisky und seine Frau standen, nur als Mittel der Agitation sehen. Man wollte zeigen, daß man englischerseits alle erdenklichen Anstrengungen unternimmt und die verzweifelten Hilferufe aus dem Osten nicht über­hört hat. Maisky bedankte sich dafür und gab seiner Ansicht Ausdruck, daß der ..Stalin"-Tank nicht untätig rosten, son­

dern an der Front eingesetzt werde. Wie sich MSisky das vor, stellt, hat er leider nicht verraten. Sonst verriet der englisch« Nachrichtendienst noch an interessanten Einzelheiten dieser Perbrüderungsseier der englischen Kriegsgewinnler mit den Bolschewisten, daß die Internationale gesungen wurde, daß Frau Maisky an einer rot-weiß-blauen Schnur zog, woraus sich eine rote Fahne entfaltete.

tLNB. Atderman D. Pliston, ein Mitglied des Beschaf­fungsausschusses des englischen Arbeitsministeriums, wandt« sich nach einem Bericht des LondonerDaily Erpreß" in einer Rede vor Rüstungsarbeitern mit größter Schärfe gegen den unvernünftigen Optimismus, der in den letzten Wochen seit Beginn der Kämpfe in der Sowjetunion von englischen Zeitungen und verantwortlichen Staatsmännern gepredigt wurde". Die Folge dieses künstlich erzeugten Optimismus, der damit rechnete, die Sowjetheere würden den Engländern die Aufgabe, die Deutschen zu schlagen, abnehmen, habe zu einer gefährlichen Verminderung der britischen Rüstungspro­duktion geführt, die in manchen Bezirken um über 30 Pro­zent gesunken sei. Es ist eine besondere Ironie der Ge­schichte, daß der einzige Erfolg der großen optimistischen Kam­pagne, die England in den letzten Wochen und Monaten überflutete, ein Sinken der britischen Rüstungsproduküpn gewesen ist. Jetzt erwacht England aus seinen optimistischen Illusionen und steht im Osten vor der katastrophalen Nieder­lage der Sowjetheere, im eigenen Lande aber vor eine* stark verminderten Rüstungsproduktion.

Oer italienische Wehrmachtsbericht

Handelsschiffe im Wittelmeer angegriffen.

Rom, 23. Sept. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Während der vergangenen Rächt wurden die Luftstütz­punkte von Wicabba und Halsar (Maltas erneut mit Er­folg von unseren Flugzeugen bombardiert.

Britische Flugzeuge überflogen die Stadt Benghasi und die Insel Lero im Aegäischen Weer und warfen planlos einige Bomben ab. Die Luftabwehr von Lero schoß ein zweimotoriges feindliches Flugzeug ab.

Im östlichen Wiikelmeer wiederholte Angriffe unserer Flugzeuge gegen feindliche Handelsschiffe. Zwei Schiffe kleinerer Tonnage wurden schwer beschädigt und können als verloren angesehen werden."

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Oer kühne Sturmboot-Streich

Eindringen in den Hafen von Gibraltar.

DNB. Das italienische Marineministerium teilt zu dem durch eine Sondermeldung des italienischen Oberkomman­dos der Wehrmacht bekanntgemachten Erfolg italienischer Sturmkampfmittel in Gibraltar mit:

Zum dritten Wale sind dieSturmtrupps des Meeres"

e-nen teindN-i-'n Flottenstützpunkt einaedrungen. Auf oas Unternehmen in der Sudabucht (Kretas vom 26. Mär; folgte am 26. Juli das Unternehmen gegen Malta und schließlich am 20. September das Unternehmen gegen Gibraltar.

Die britische Admiralität schwieg sich über das Unter­nehmen in der Sudabucht aus, bis wir nach der Be­setzung Kretas auf dem Grund der Sudabucht das Wrack des KreuzersUork" und zweier sehr großer Dampfer vorfanden. In sehr verschleierter Form nur gab die briti­sche Admiralität den Verlust des KreuzersJork" zu. Ueber das Unternehmen, das sich gegen den überaus stark befestigten Hafen von Malta richtete, wurde von Seiten des Feindes bisher noch nichts bekanntgemacht. Wir wissen nur. daß das auf den begleitenden Schnellbooten befindliche

Newyork Times" ihren Mitgliedern verbot, sich Hilfsver- bänden für die Bolschewisten anzuschließen.So sehr auch der verzweifelte Widerstand der Sowjets England und sei­nen Hilfsvölkern zugute käme", heißt es in der Erklärung, so könne doch nicht geduldet werden, daß Kommunisten in Australien daraus Kapital schlügen". Und die australische Labourpartei hat allen Mitgliedern verboten, sich kommu­nistisch zu betätigen. Insbesondere ist es den Parteimit­gliedern auch untersagt, sich bei derAustralisch-sowjeti­schen Freundschaftsliga" eintragen zu lassen, da diese Liga als Ableger der kommunistischen Partei anzusehen sei. Peinlich, sehr peinlich für die australische Regierung, aber luch für Herrn Churchill. Sie sind Verbündete der Sow- ets, fürchten aber die bolschewistische Propaganda. Was agt der Erzjbischof von Canterbury dazu, der für die bol- chewistische Sache betet?

Personal acht sehr heftige Explosionen zählte. Das Gibral­tar-Unternehmen. das infolge der großen Entfernungen des Einsatzortes von den Ausgangspunkten den beiden vorausgehenden Unternehmen überlegen war, konnte nicht geheim gehalten werden, da sich die Explosion und das Verschwinden von vier Dampfern auf der Reede und im Hafen von Gibraltar vor den Augen der Spanier ereig­nete.

Todes- und Zuchthausstrafen in Paris.

DNB Paris, 23. Sept. Der Staatsgerichtshof zur Un­terdrückung kommunistischer Umtriebe hat 4 Kommunisten zum Tode verurteilt. 13 Kommunisten, darunter 4 Frauen, wurden zu Zuchthausstrafen zwischen 5 Jahren und lebens­länglich verurteilt; 21 weitere wegen kommunistischer Um­triebe angeklagte Personen, darunter 7 Frauen, wurden zu Gefängnisstrafen zwischen 1 und 4 Jahren sowie zu Geld- strafen verurteilt. 12 Angeklagte, darunter 6 Frauen, wurden freigesprochen.

Festlicher Auftakt zur Paracelsus-Feier in Salzburg

Salzburg, 24. Sept. (Eig. Funkmeldung,) Zum ersten Male erklang am Dienstag abend im Festspielhaus -die feier» liche Paracelsus-Fanfare, die der Salzburger Domkapellmei- ster Meßner aus Anlaß der 400. Wiederkehr des Todestages des Paracelsus komponiert hat. Mit diesen feierlichen Klane, gen wurde der Auftakt gegeben zu einer kulturellen Kund­gebung, an der nicht nur das deutsche Volk, sondern auch die übrige Kulturwelt tcilnimmt. Dreizehn Nationen haben ihre Vertreter zu dieser Feier nach Salzburg entsandt und sie bekundeten damit ihren Dank an jene große deutsche ärtzliche Schule, deren erster Bahnbrecher Paracelsus war und die im Laufe von vier Jahrhunderten so unendlich viele und große Wohltaten der Menschheit erwiesen hat.

Mächtig flattern von den Masten vor dem Festspielhaus die Flaggen des Reiches und der dreizehn Nationen, deren Vertreter sich am Dienstag abend zu einer festlichen Verati- staltung zusammenfanden. Unter den Anwesenden sah man u. a. Reichsminister Dr. Fr ick, Reichsgesundheitsführer Dr. Conti, Gauleiter und Reichsstatthalter Dr. Rainer, zahlreiche andere Vertreter von Staat und Partei sowie der Wehrmacht und der Wissenschaft.

Stellen aus den Werken des Paracelsus, vorgetragen von Johannes van Hamme, vermittelten tiefe und starke Einblicke in die Gedankenwelt dieses deutschen Arztes und Denkers, Kämpfers und Forschers. Ein festlicher Hymnus, verfaßt von Max Mell, faßte die Gefühle der Gegenwart für den großen Kämpfer um die deutsche Wissenschaft zu­sammen. Im Rahmen der Veranstaltung brachte das Salz>- iburger Mozarteum-Orchester unter der Leitung von Dr. van Hoggstraten die Kleine Nachtmusik und die Hoffner- Sinfonie zum Vortrag. Den Abschluß bildeten Tanzvorfüh­rungen des Wiener Staatsopernballetts. So brachte der Abend einen ebenso heiteren wie künstlerischen Auftakt zu der großen Gedenkfeier, die am Mittwoch im Festspielhaus stattfindet.