llUUINttNI

Bezugspreis!

Durch Träger monatlich RM. 1.40 einschließlich 20 Rpfg. Zustell­gebühr. durch die Post RM. 1.76 (einschließlich 36 Rpfg. Post­zeitungsgebühren). Preis der Einzelnummer 10 Npsg. In Fällen höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder auf Rückerstattung des Bezugspreises. Gerichtsstand für beide Teile ist Neuenbürg (WUrtt.) Fernsprecher 404. Berantmortlich für den gesamten Inhalt Fridolin Biefinger, Neuenbürg (Württ.)

Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

Amtsblatt -es Kreises Calw für Neuenbürg unö Umgebung Sirkenfelöer-, Calmbacher- und Herrenalber Tagblatt

Anzeigenpreis!

Die klelnspaltige Millimeter-Zeile r Rpfg., amtliche Anzeige» 6.5 Rpfg^ Textzeile 24 Rpfg. Schluß der Anzeigenannahme 8 Uhr vormittags. Gewähr wird nur für schriftlich erteilte Auf» träge übernommen. Im übrigen gelten die vom Werberat dee deutschen Wirtschaft ausgestellten Bestimmungen. Vordrucke stehen zue Verfügung. Zurzeit in Preisliste Nr. 6 gültig. Verlag und Rotations­druck: C. Meeb'lcke Buckdruckerei. Inb. Fr. Diestnaer. Neuenbüra»

Nr. 224

Neuenbürg, Mittwoch den 24. September 1941

99. Jahrgang

5« Sowjetdivisionen vernichtet

380000 Gefangene Ueber 570 Panzer und 21VV Geschütze erbeutet oder vernichtet - Bedeutende Lnft- «affenerfolge gegen sowjetische Kriegs- und Handelsschiffe - Great darmouth bombardiert

Werterer Gewinn bei LeNiNgr

Gegenangriffe erfolgreich zurückgefchlagen.

DNB. Berlin, 23. Sept. Jm-Kampf um die Beseiu- gungsanlagen von Leningrad waren die deutschen Trup­pen trotz zähen Widerstandes der Bolschewisten weiter er­folgreich und erkämpften weiteres Gelände. An verschiede­nen Stellen versuchten die Sowjets wiederum vergeblich, das stete Vordringen der deutsch» Truppen durch Gegen­angriffe mit Artillerie- und Panzerunterstützung aufzu­halten. Die Bolschewisten verloren bei diesen Gegenangrif­fen, die sämtlich von den deutschen Truppen erfolgreich zu­rückgeschlagen wurden, sieben schwere Panzerkampfwagen, alles 52-Tonner. Bei dem Versuch, deutsche Infanterie an- zugreifen, wurde ein sowjetisches Flugzeug nur durch das Feuer der Infanteriewaffen abgeschossen.

DBB Aus dem Jührerhauptquartier, 23. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Nachdem die Ausbruchsversuche der im Raum ostwärts Kiew zusammengedrängten Kräfte erfolglos blieben, machen sich, wie durch Sondermeldung bekanntgegeben, zunehmende Auflösungserscheinungen des Feindes bemerkbar. An vielen Stellen haben die Offiziere und Kommissare der Sowjets in feiger Flucht die Truppe verlassen, um sich einzeln in Sicher- heit zu bringen. Trotzdem konnten sie ihrem Schicksal nicht entgehen.

Die Zahl der Gefangenen aus dieser Schlacht hat sich inzwischen auf rund 38V V8V erhöht. Mehr als 57V Panzerkampfwagen und 21VV Geschütze wurden bisher als Beute eingebracht oder vernichtet. Diese Zahlen sind noch ständig im Wachsen. 5V Sowjetdivisionen können als völlig vernichtet gelten. Unter den Gefangenen be­findet sich der Oberbefehlshaber der 5. russischen Armee.

Außer den bereits genannten Armeen sind an dem glück- lichen Verlaus der Schlacht auch die Armeen des General­oberst Freiherr von Weichs und des Generals der Infan­terie von Slülpnagel hervorragend beteiligt.

Im Kampf gegen sowjetische Seesireitkräsle und Trans­portschiffe hakte die Luftwaffe auch gestern große Erfolge. Sturzkampfflugzeuge warfen südlich von Odessa einen Kreu­zer in Brand, trafen ein Torpedoboot und ein Vorposten­boot schwer und zerstörten neun Frachter mit zusammen 1LW0 BRT. öm Seegebiet von Kronstadt versenkte die Luftwaffe einen Kreuzer und einen Zerstörer. Auf einem weiteren Kreuzer und zwei Zerstörern wurden Bomben­treffer erzielt. Ein Tanker geriet in Brand. Weitere wirk­same Luftangriffe richteten sich gegen militärische Anlagen in Leningrad, ferner gegen Eisenbahnverbindungen des F- des um Brjansk und Charkow sowie in der Krim-

5m Kampf gegen die britische Versorgungsschisfahrt versenkte die Luftwaffe in der letzten Rächt ostwärts der Humber-Mündung ein Handelsschiff von 8000 BRT. und bombardierte den Hafen von Great Darmoulh.

Bei der Abwehr eines feindlichen Luftangriffes auf einen Geleitzug schossen Minensuchboote vier britische Flug­zeuge ab.

Kampfhandlungen des Feindes über dem Reichsgebiet fanden weder bei Tage noch bet der Rächt stakt."

Die Eingeschloffenen im Bombenhagel

Starke Verbände deutscher Kampf- und Sturzkampf­flugzeuge, Schiachtflugzeuge und Jäger griffen mit ein­drucksvollen Ergebnissen in die Kämpfe des deutschen Hee­res gegen die ostwärts Kiew eingeschinssenen Sowsetkräfte ein. Den Bolschewisten wurden durch Bomben und Bord­waffen neue schwere Verluste an Menschen und Material zugeführt. Allein in einem Raum wurden über 200 Kraft­fahrzeuge zerstört.

Starke Gegenangriffe btukiq gescheitert.

Im Raum von Poltawa versuchten die Bolschewisten das weitere Vordringen der deutschen Truppen durch starke Gegenangriffe aufzuhalten. Zur Unterstützung ihrer An­griffe setzten sie Artillerie. Panzerkampfwagen und einen Panzerzua ein. Alle iowsetischen Angriffe wurden mit schwere» Verlusten für die Bolschewisten zurückaeschlagen. Im Verlauf des 22 9 vernichteten die deutschen Truppen in diesen Kämpfen 30 kowsetische Panzerkampkvggen.

Sowfet-Oberbefehlshaber tot aufgefunden.

Deutsche Soldaten/ dis in diesen Tagen einen Bunker in den Befestigungsanlagen vor Leningrad eroberten, fan­den hier den Oberbefehlshaber der 42. Sowset-Armee -tat auf.

lliruitteebrorhener FliegereinM

DNB. Den Anteil der deutschen Luftwaffe an der Zer­trümmerung des bolschewistischen Widerstandes an der Ostfront schildert ein Bericht, der die Ergebnisse und Er­folge eines einzigen Kampftages bei einem größeren Luft­waffenverband zusammenfaßt. Bei einem Einsatz von Kampfkräften mittlerer Stärke wurden an diesem Tage sieben sowsetische Flugzeuge im Lustkampf abgeschossen. Acht Flugplätze wurden mit Erfolg angegriffen, wobei mehrere Hallen und Unterkunflsgebäude getroffen und teil­weise ganz vernichtet wurden. 15 Flugzeuge wurden bei diesen Angriffen am Boden zerstört und iechs weitere be­schädigt. Bei Angriffen gegen sowsetische Eisenbahn­linien wurden neun Bahnhöfe zum Teil sehr schwer ge­troffen. Dienstgebäude und Lagerhäuser sowie eine große Zahl von Eisenbahnwagen wurden durch Bombenwirkung zerstört oder brannten aus Von 15 angegriffenen Zügen erhielten neun Volltreffer. Die Wagen wurden zum Teil aus den Gleisen geworfen und gerieten in Brand. Ein Tankwagenzug mit Brennstoff verbrannte gänzlich. Die übrigen Züge wurden durch Bombeneinschläge neben den Gleisen und durch das Feuer aus den Bordwaffen beschä­digt. An mehreren Stellen wurde außerdem die freie Eiien- bahnstrecke durch Bombenvalltreffsr unterbrochen.

Im Kampf mit sowjetischen Streitkräs- ten bombardierten die deutsch:» Kampfflugzeuge dieses einen Verbandes an diesem Tage iowietüchs Infanterie- und Artilleriestellungen und griffen Schlachtflieger die sowjetischen Stellungen mit ihren Bordwaffen an. 13 sow­jetische Panzerkampfwagen, davon zwei von 52 Tonnen Gewicht, wurden durch Bombentreffer aus den Kampf­flugzeugen, zwei weitere Panzerkampswagen von 32 Ton- nen Gewicht wurden von der dem Verbände unterstehen­den Flakartillerie vernichtet. Bei den Tiefangriffen dieses einen Tages wurde eine sowsetische Fiakbatterie gänzlich außer Gefecht gesetzt. Mehrere andere Flakstellungsn wur­den mit guter Wirkung bombardiert, und 63 Lastkraft­wagen zerstört.

Bei den vielfältigen Einsätze» der Flugzeuge des deut­schen Verbandes an diesem einen Tage ging kein einzi­ges deutsches Flugzeug verloren.

Sowjetischer Divisionskommandeur gefangen.

Deutsche Truppen, die das in den Kämpfen der Vor­lage gewonnene Gebiet von versprengten Sowjetkräften stuwerten und durckkömmten. machten wiederum zahlreiche

Gefangene. Unter den eingebrachten Gefangenen befand sich der Kommandeur der 172. sowjetischen Schützendivi­sion, der seinerzeit die Verteidigung von Mogilew führte.

Flakerfolge gegen Sowjetpanzer.

Deutsche Flakabteilungen, die in den Kämpfen im Süd­abschnitt der Ostfront im Erdkamvs eingesetzt waren, hatten bei der Abwehr sowjetischer Panzeranqrisfe wiederum große Erfolge zu verzeichnen. In den Kämpfen zwischen dem 19. und 22. 9. schoß eine deutsche Fiakabteilung sieben schwere Sowsetpanzer von 52 Tonnen und ein?» von 30 Tonnen Gewicht ab

Stoßtrupp tief in der sowjetischen Lutte.

Ein deutscher Stoßtrupp führte im mittleren Abschnitt der Ostfront ein erfolgreiches Unternehmen durch. Der zah­lenmäßig nur kleine Stoßtrupp drang tief in die sowjeti­schen Linien vor und brachte wertvolle Aufklärungsergeb­nisse mit zurück. D:n Bolschewisten, die dem deutschen Stoß­trupp Widerstand -entgegenzwetzen versuchten, fügte er schwere Verluste zu. Der Stoßtrupp machte mehrere Gefan­gene und erbeutete sowjetische Maschinengewehre.

Moskau emgeSroffeu

DieHilse"-Verhand!uNgcn können beginnen.

DNB Berlin, 23. Sept. Wie der Londoner Nachrichten­dienst meldet, sind die englische und die USA-Mission in Moskau angekommen, die mit den Bolschewisten über die von ihnen so dringend angsforderte hilse beraten sollen.. Es wird den englischen und nordamerikaiiischen Herren nicht ganz leicht fallen, den Sowjets klarzumacheu, wes­halb sie mit einer Erfüllung ihrer Wünsche trotz aller Versprechungen und Verheißungen vorläufig nicht zu rechnen brauchen.

Wenn die Sowjets völlig auf die Hilfe der Demokratien angewiesen sind, wäre ihre Lage verzweifelt. Für einige Zeit wird weder die britische, noch die nordamerikanische Produktion eine höhe erreichen, daß sie die gesamten sow­jetischen Bedürfnisse zufriedenstellen könnten. Selbst die Materialien, die in genügender Menge produziert werden, können nicht in genügendem Umfange nach der Sowset- union transportiert werden", hieß es im englischen Nach­richtendienst etwa zur gleichen Zeit des Eintreffens der Mission in Moskau.

,t>>.

l/SM«

5 0

'Ott

gSimels

Xie«

-ilukiz

Stiüomi,-

Apolls» s

k i dt e

pöi-zvomsjsIH

üiniimr» -

!!-SM

Die gewaltige Umfassuugsfchtacht ostwärts von Kiew. Rach der am 20. 8. beendeten Schlacht bei Gomcl stießen starke deutsche Kräfte über den Ober- und Unterlauf der Desna nach Süden.' Eine zweite deutsche Kräftcgruppe überwand im Vorgehen ans dem Raum um Krement- schug den Dnjcpr in 120 Kilometer Breite und ging dann weiter nach Norden vor. Beide Kräftegruppcn vereinigten sich Mitte September ostwärts Kiew. Durch diese Opera­tion wurden vier Sowjetarmeen eingeschlossen. Ihre Vernichtung ist in vollem Züge. Die Größe dieser Operationen wird durch den Raum, auf dem sie sich voll­zieht, veranschaulicht. Der Angriff der beiden Kräfte- griippcn ging von den Grenzen eines Raumes aus, der dem Dreieck MünchenKölnStettin entspricht. Im Verlauf der Kämpfe wurden die eingeschlossencn vier Sowjetarmeen dann auf einem Schlachtfeld zusammen­gedrängt, das der Größe des Dreiecks München-Stutt­gartWürzbnrg gleicht. Vorstehende Zeichnung über­trägt maßstabgerecht beide Dreiecke aus dem deutschen Raum auf den Kampfraum ostwärts Kiew und liefert da­durch ein Bild von der gewaltigen Ausdehnung der Um- fassnngsschlacht.

Zeichnung Fischer-Weltbild (MO

Oie Schlüssel von Berlin"

MoskauerProphezeiungen".

DNB. Die Moskauer Agitationsjuden vertreiben sich die Zeit immer noch mit Prophezeiungen, obwohl die Er­eignisse der letzten Tage besonders zur Vorsicht raten soll­ten.. So stelltIswestija" nach einer Meldung des Mos­kauer Nachrichtendienstes in einem Leitartikel folgende Be­hauptung auf:Die Schlüssel von Berlin werden in diesem Lande aufbewahrt, aber auch nie.und niemals wird ein feindlicher Fuß Leningrad betreten." Nach Inhalt und Form gleicht diese Behauptung wie ein Ei dem andern jenen Sprüchen, die noch vor ganz kurzer Zeit über das voraussichtliche Schicksal Kiews in die Welt hinauspoiaunt wurden. Auch Kiew sollte bekanntlich kein feindlicher Fuß/ betreten. Der Fall Kiews beweist besonders eindringlich/ was Moskauer Prophezeiungen wert sind. Der Hinweis auf Berlin aber erinneirt uns an die Prahlereien polni­scher .Generäle, die einst an-kündigten, in einer Schlacht bei Berlin die Deutschen vernichten zu wollen. Wenn uns nicht alles täuicht, sind auch diese Weissagungen nicht ganz in Erfüllung gegangen.

Hilfskreuzer versenkt SO 000

. ^ Berlin, 23. Sept. Der Führer und Oberste Be­

fehlshaber der Wehrmacht verkost auf Vorschlag des Ober­befehlshabers der Kriegsmarine, Großadmiral Raeder, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes au Fregattenkapitän Kurt W e h l, e r.

Fregattenkapitän Kurt Wehher hat als Kommandant eines in überseeischen Gewässern operierenden deutschen Hilfskreuzers in Turchnihruug der ihm gestellten Aufgabe, den feindlichen Handel in entfernten Seegebieten zu stören, unter den schwierigsten Voraussetzungen sehr gute Erfolge gehabt. Es gelang ihm.13 feindliche Handelsschiffe mit über 80000 BRT zu versenken. Die Erfolge des Schisses sind der hervorragenden Führung durch seinen Kommandanten ,u verdanken, der mit seiner Besatzung unter stetem Einsatz und mit unermüdlicher Ausdauer auch die schwierigsten Lagen zu meistern wußte. Fregattenkapitän Kurt Weicher wurde am 30. August 1901 in Grnndenz geboren und war am 2 2 - 0 1918 an die Kriegsmarine e-»a--treteii.