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Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung
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Nr. 224
Neuenbürg, Mittwoch den 24. September 1941
99. Jahrgang
5« Sowjetdivisionen vernichtet
380000 Gefangene — Ueber 570 Panzer und 21VV Geschütze erbeutet oder vernichtet - Bedeutende Lnft- «affenerfolge gegen sowjetische Kriegs- und Handelsschiffe - Great darmouth bombardiert
Werterer Gewinn bei LeNiNgr
Gegenangriffe erfolgreich zurückgefchlagen.
DNB. Berlin, 23. Sept. Jm-Kampf um die Beseiu- gungsanlagen von Leningrad waren die deutschen Truppen trotz zähen Widerstandes der Bolschewisten weiter erfolgreich und erkämpften weiteres Gelände. An verschiedenen Stellen versuchten die Sowjets wiederum vergeblich, das stete Vordringen der deutsch» Truppen durch Gegenangriffe mit Artillerie- und Panzerunterstützung aufzuhalten. Die Bolschewisten verloren bei diesen Gegenangriffen, die sämtlich von den deutschen Truppen erfolgreich zurückgeschlagen wurden, sieben schwere Panzerkampfwagen, alles 52-Tonner. Bei dem Versuch, deutsche Infanterie an- zugreifen, wurde ein sowjetisches Flugzeug nur durch das Feuer der Infanteriewaffen abgeschossen.
DBB Aus dem Jührerhauptquartier, 23. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
„Nachdem die Ausbruchsversuche der im Raum ostwärts Kiew zusammengedrängten Kräfte erfolglos blieben, machen sich, wie durch Sondermeldung bekanntgegeben, zunehmende Auflösungserscheinungen des Feindes bemerkbar. An vielen Stellen haben die Offiziere und Kommissare der Sowjets in feiger Flucht die Truppe verlassen, um sich einzeln in Sicher- heit zu bringen. Trotzdem konnten sie ihrem Schicksal nicht entgehen.
Die Zahl der Gefangenen aus dieser Schlacht hat sich inzwischen auf rund 38V V8V erhöht. Mehr als 57V Panzerkampfwagen und 21VV Geschütze wurden bisher als Beute eingebracht oder vernichtet. Diese Zahlen sind noch ständig im Wachsen. 5V Sowjetdivisionen können als völlig vernichtet gelten. Unter den Gefangenen befindet sich der Oberbefehlshaber der 5. russischen Armee.
Außer den bereits genannten Armeen sind an dem glück- lichen Verlaus der Schlacht auch die Armeen des Generaloberst Freiherr von Weichs und des Generals der Infanterie von Slülpnagel hervorragend beteiligt.
Im Kampf gegen sowjetische Seesireitkräsle und Transportschiffe hakte die Luftwaffe auch gestern große Erfolge. Sturzkampfflugzeuge warfen südlich von Odessa einen Kreuzer in Brand, trafen ein Torpedoboot und ein Vorpostenboot schwer und zerstörten neun Frachter mit zusammen 1LW0 BRT. öm Seegebiet von Kronstadt versenkte die Luftwaffe einen Kreuzer und einen Zerstörer. Auf einem weiteren Kreuzer und zwei Zerstörern wurden Bombentreffer erzielt. Ein Tanker geriet in Brand. Weitere wirksame Luftangriffe richteten sich gegen militärische Anlagen in Leningrad, ferner gegen Eisenbahnverbindungen des F- des um Brjansk und Charkow sowie in der Krim-
5m Kampf gegen die britische Versorgungsschisfahrt versenkte die Luftwaffe in der letzten Rächt ostwärts der Humber-Mündung ein Handelsschiff von 8000 BRT. und bombardierte den Hafen von Great Darmoulh.
Bei der Abwehr eines feindlichen Luftangriffes auf einen Geleitzug schossen Minensuchboote vier britische Flugzeuge ab.
Kampfhandlungen des Feindes über dem Reichsgebiet fanden weder bei Tage noch bet der Rächt stakt."
Die Eingeschloffenen im Bombenhagel
Starke Verbände deutscher Kampf- und Sturzkampfflugzeuge, Schiachtflugzeuge und Jäger griffen mit eindrucksvollen Ergebnissen in die Kämpfe des deutschen Heeres gegen die ostwärts Kiew eingeschinssenen Sowsetkräfte ein. Den Bolschewisten wurden durch Bomben und Bordwaffen neue schwere Verluste an Menschen und Material zugeführt. Allein in einem Raum wurden über 200 Kraftfahrzeuge zerstört.
Starke Gegenangriffe btukiq gescheitert.
Im Raum von Poltawa versuchten die Bolschewisten das weitere Vordringen der deutschen Truppen durch starke Gegenangriffe aufzuhalten. Zur Unterstützung ihrer Angriffe setzten sie Artillerie. Panzerkampfwagen und einen Panzerzua ein. Alle iowsetischen Angriffe wurden mit schwere» Verlusten für die Bolschewisten zurückaeschlagen. Im Verlauf des 22 9 vernichteten die deutschen Truppen in diesen Kämpfen 30 kowsetische Panzerkampkvggen.
Sowfet-Oberbefehlshaber tot aufgefunden.
Deutsche Soldaten/ dis in diesen Tagen einen Bunker in den Befestigungsanlagen vor Leningrad eroberten, fanden hier den Oberbefehlshaber der 42. Sowset-Armee -tat auf.
lliruitteebrorhener FliegereinM
DNB. Den Anteil der deutschen Luftwaffe an der Zertrümmerung des bolschewistischen Widerstandes an der Ostfront schildert ein Bericht, der die Ergebnisse und Erfolge eines einzigen Kampftages bei einem größeren Luftwaffenverband zusammenfaßt. Bei einem Einsatz von Kampfkräften mittlerer Stärke wurden an diesem Tage sieben sowsetische Flugzeuge im Lustkampf abgeschossen. Acht Flugplätze wurden mit Erfolg angegriffen, wobei mehrere Hallen und Unterkunflsgebäude getroffen und teilweise ganz vernichtet wurden. 15 Flugzeuge wurden bei diesen Angriffen am Boden zerstört und iechs weitere beschädigt. Bei Angriffen gegen sowsetische Eisenbahnlinien wurden neun Bahnhöfe zum Teil sehr schwer getroffen. Dienstgebäude und Lagerhäuser sowie eine große Zahl von Eisenbahnwagen wurden durch Bombenwirkung zerstört oder brannten aus Von 15 angegriffenen Zügen erhielten neun Volltreffer. Die Wagen wurden zum Teil aus den Gleisen geworfen und gerieten in Brand. Ein Tankwagenzug mit Brennstoff verbrannte gänzlich. Die übrigen Züge wurden durch Bombeneinschläge neben den Gleisen und durch das Feuer aus den Bordwaffen beschädigt. An mehreren Stellen wurde außerdem die freie Eiien- bahnstrecke durch Bombenvalltreffsr unterbrochen.
Im Kampf mit sowjetischen Streitkräs- ten bombardierten die deutsch:» Kampfflugzeuge dieses einen Verbandes an diesem Tage iowietüchs Infanterie- und Artilleriestellungen und griffen Schlachtflieger die sowjetischen Stellungen mit ihren Bordwaffen an. 13 sowjetische Panzerkampfwagen, davon zwei von 52 Tonnen Gewicht, wurden durch Bombentreffer aus den Kampfflugzeugen, zwei weitere Panzerkampswagen von 32 Ton- nen Gewicht wurden von der dem Verbände unterstehenden Flakartillerie vernichtet. Bei den Tiefangriffen dieses einen Tages wurde eine sowsetische Fiakbatterie gänzlich außer Gefecht gesetzt. Mehrere andere Flakstellungsn wurden mit guter Wirkung bombardiert, und 63 Lastkraftwagen zerstört.
Bei den vielfältigen Einsätze» der Flugzeuge des deutschen Verbandes an diesem einen Tage ging kein einziges deutsches Flugzeug verloren.
Sowjetischer Divisionskommandeur gefangen.
Deutsche Truppen, die das in den Kämpfen der Vorlage gewonnene Gebiet von versprengten Sowjetkräften stuwerten und durckkömmten. machten wiederum zahlreiche
Gefangene. Unter den eingebrachten Gefangenen befand sich der Kommandeur der 172. sowjetischen Schützendivision, der seinerzeit die Verteidigung von Mogilew führte.
Flakerfolge gegen Sowjetpanzer.
Deutsche Flakabteilungen, die in den Kämpfen im Südabschnitt der Ostfront im Erdkamvs eingesetzt waren, hatten bei der Abwehr sowjetischer Panzeranqrisfe wiederum große Erfolge zu verzeichnen. In den Kämpfen zwischen dem 19. und 22. 9. schoß eine deutsche Fiakabteilung sieben schwere Sowsetpanzer von 52 Tonnen und ein?» von 30 Tonnen Gewicht ab
Stoßtrupp tief in der sowjetischen Lutte.
Ein deutscher Stoßtrupp führte im mittleren Abschnitt der Ostfront ein erfolgreiches Unternehmen durch. Der zahlenmäßig nur kleine Stoßtrupp drang tief in die sowjetischen Linien vor und brachte wertvolle Aufklärungsergebnisse mit zurück. D:n Bolschewisten, die dem deutschen Stoßtrupp Widerstand -entgegenzwetzen versuchten, fügte er schwere Verluste zu. Der Stoßtrupp machte mehrere Gefangene und erbeutete sowjetische Maschinengewehre.
Moskau emgeSroffeu
Die „Hilse"-Verhand!uNgcn können beginnen.
DNB Berlin, 23. Sept. Wie der Londoner Nachrichtendienst meldet, sind die englische und die USA-Mission in Moskau angekommen, die mit den Bolschewisten über die von ihnen so dringend angsforderte hilse beraten sollen.. Es wird den englischen und nordamerikaiiischen Herren nicht ganz leicht fallen, den Sowjets klarzumacheu, weshalb sie mit einer Erfüllung ihrer Wünsche — trotz aller Versprechungen und Verheißungen — vorläufig nicht zu rechnen brauchen.
„Wenn die Sowjets völlig auf die Hilfe der Demokratien angewiesen sind, wäre ihre Lage verzweifelt. Für einige Zeit wird weder die britische, noch die nordamerikanische Produktion eine höhe erreichen, daß sie die gesamten sowjetischen Bedürfnisse zufriedenstellen könnten. Selbst die Materialien, die in genügender Menge produziert werden, können nicht in genügendem Umfange nach der Sowset- union transportiert werden", hieß es im englischen Nachrichtendienst etwa zur gleichen Zeit des Eintreffens der Mission in Moskau.
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Die gewaltige Umfassuugsfchtacht ostwärts von Kiew. Rach der am 20. 8. beendeten Schlacht bei Gomcl stießen starke deutsche Kräfte über den Ober- und Unterlauf der Desna nach Süden.' Eine zweite deutsche Kräftcgruppe überwand im Vorgehen ans dem Raum um Krement- schug den Dnjcpr in 120 Kilometer Breite und ging dann weiter nach Norden vor. Beide Kräftegruppcn vereinigten sich Mitte September ostwärts Kiew. Durch diese Operation wurden vier Sowjetarmeen eingeschlossen. Ihre Vernichtung ist in vollem Züge. — Die Größe dieser Operationen wird durch den Raum, auf dem sie sich vollzieht, veranschaulicht. Der Angriff der beiden Kräfte- griippcn ging von den Grenzen eines Raumes aus, der dem Dreieck München—Köln—Stettin entspricht. Im Verlauf der Kämpfe wurden die eingeschlossencn vier Sowjetarmeen dann auf einem Schlachtfeld zusammengedrängt, das der Größe des Dreiecks München-Stuttgart—Würzbnrg gleicht. Vorstehende Zeichnung überträgt maßstabgerecht beide Dreiecke aus dem deutschen Raum auf den Kampfraum ostwärts Kiew und liefert dadurch ein Bild von der gewaltigen Ausdehnung der Um- fassnngsschlacht.
Zeichnung Fischer-Weltbild (MO
„Oie Schlüssel von Berlin"
Moskauer „Prophezeiungen".
DNB. Die Moskauer Agitationsjuden vertreiben sich die Zeit immer noch mit Prophezeiungen, obwohl die Ereignisse der letzten Tage besonders zur Vorsicht raten sollten.. So stellt „Iswestija" nach einer Meldung des Moskauer Nachrichtendienstes in einem Leitartikel folgende Behauptung auf: „Die Schlüssel von Berlin werden in diesem Lande aufbewahrt, aber auch nie.und niemals wird ein feindlicher Fuß Leningrad betreten." Nach Inhalt und Form gleicht diese Behauptung wie ein Ei dem andern jenen Sprüchen, die noch vor ganz kurzer Zeit über das voraussichtliche Schicksal Kiews in die Welt hinauspoiaunt wurden. Auch Kiew sollte bekanntlich kein feindlicher Fuß/ betreten. Der Fall Kiews beweist besonders eindringlich/ was Moskauer Prophezeiungen wert sind. Der Hinweis auf Berlin aber erinneirt uns an die Prahlereien polnischer .Generäle, die einst an-kündigten, in einer Schlacht bei Berlin die Deutschen vernichten zu wollen. Wenn uns nicht alles täuicht, sind auch diese Weissagungen nicht ganz in Erfüllung gegangen.
Hilfskreuzer versenkt SO 000
. ^ Berlin, 23. Sept. Der Führer und Oberste Be
fehlshaber der Wehrmacht verkost auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine, Großadmiral Raeder, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes au Fregattenkapitän Kurt W e h l, e r.
Fregattenkapitän Kurt Wehher hat als Kommandant eines in überseeischen Gewässern operierenden deutschen Hilfskreuzers in Turchnihruug der ihm gestellten Aufgabe, den feindlichen Handel in entfernten Seegebieten zu stören, unter den schwierigsten Voraussetzungen sehr gute Erfolge gehabt. Es gelang ihm.13 feindliche Handelsschiffe mit über 80000 BRT zu versenken. Die Erfolge des Schisses sind der hervorragenden Führung durch seinen Kommandanten ,u verdanken, der mit seiner Besatzung unter stetem Einsatz und mit unermüdlicher Ausdauer auch die schwierigsten Lagen zu meistern wußte. — Fregattenkapitän Kurt Weicher wurde am 30. August 1901 in Grnndenz geboren und war am 2 2 - 0 1918 an die Kriegsmarine e-»a--treteii.