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WUSvaSer Tkagvtatt

Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

Amtsblatt -es Kreises Calw für Neuenbürg un- Umgebung Sirkensel-er-, Calmbacher- un- Herrenalber Tagblatt

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Die klemspaltige Millimeter-Zeile - Rpjg., amtliche Anzeigen b,S Rpfg., Textzeile 24 Rpfg. Schluß der Anzeigenannahme 8 Uhr vormittags. Gewähr wird nur für schriftlich erteilte Auf­träge übernommen. 3m übrigen gelten die vom Werberat der deutschen Wirtschaft ausgestellten Bestimmungen. Vordrucke stehen zue Verfügung. Zurzeit ist Preisliste Nr. 6 gültig. Verlag und Rotations­druck: C» Meeb'sche Buckdruckerei. 3nb. Fr. Biesinger. Neuenbürg»

Nr. 178

Neuenbürg. Mittwoch den. Juli 1S41

99. Jahrgang

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Strategie -er Vernichtung

Es ist kein Zufall, daß in den Berichten des Oberkom­mandos der Wehrmacht immer wieder das WortVernich­tung" erwähnt wird. Das Ziel der deutschen Strategie ist eben nicht ein bloßer Landgewinn, sondern in erster Linie Sie Vernichtung der feindlichen Militärmacht. Ganz im Ein­klang mit den Lehren der großen deutschen Strategen sind in der gigantischen Schlacht im Osten gewaltige Heeresmas­sen des Feindes zerschlagen, ist gewaltiges Kriegsmaterial vernichtet worden. Durch diese Siege hat der deutsche Soldat eine Gefahr von Europa abgewendet, die, wie man jetzt richtig sieht, bereits riesengroß geworden war. Das Aufgebot der Sowjets an Mannschaften und Material war gewaltig, Sie Pläne waren weit gesteckt. Ganz Europa sollte von den Sowjettruppen überflutet und in Blut und Schlamm erstickt werden. Dank der Ueberlegenheit der deutschen Führung und des deutschen Soldaten sind jedoch die sowjetischen An­griffspläne sehr rasch zusammengebrochen. Heute stehen unsere Truppen bis zu 700 Kilometer ostwärts der alten In- ieressengrenze, donnern die Geschütze bereits im Osten der oielgerühmten nassen Zone, nämlich der Stalin-Linie. Die Marschleistungen, die die deutsche Infanterie unter ständi­gen Kämpfen und auf miserablen Wegen vollbracht hat, sind außerordentlich. Rechnet man zu der Luftlinie von 700 Kilo­meter, wie sie zwischen der Interessengrenze und dem heu­tigen Schlachtfeld bei Smolensk besteht, die üblichen Um­wege hinzu, io ergibt sich eine Marschlinie von 900 Kilome­ter. Die Tagesleistung in den 35 Tagen des Krieges im Osten beträgt also 25 Kilometer. Jeder, der Soldat war und Ser das Gelände im Osten kennt, weiß, was eine solch« Durchschnittsleistung zu bedeuten hat.

So Hab sich die deutsche Infanterie im Osten gegen einen wohlausgerüsteten und zahlenmäßig starken Gegner neuen Ruhm zu den alten Großtaten, von denen die Geschichte aller Infanterieregimenter berichten kann, erobert. Während Moskau frech darauf loslügt, die deutsche Kriegsmaschine fange an §u knistern, während die Sowjetagitation in Ueber- tragung eigener Methoden behauptet, die deutschen Soldaten seien mit Ketten an den Tanks angebunden, vollzieht sich unter dem harten Zugriff der deutschen Wehrmacht uner­bittlich- das Schicksal der eingekesselten sowjetischen Ver­bände. Die im Zuge des Durchbruchs durch die Stalin-Linie bei Smolensk überrannten Sowjetkräfte sind aufgerieben, der letzte Kessel ostwärts Smolensk und ebenso der Kessel westlich des Peipus-Sees gehen ihrer Vernichtung entgegen. So stürzt ein Teil d«r Sowjetmacht nach dem anderen in das Verderben.

Mit Genugtuung erfüllt es uns, daß Schulter an Schul­ter mit den deutschen Soldaten auch die Truppen der ver­bündeten Mächte den Angriff immer weiter in das feindliche Gebiet vortragen. So haben jetzt die rumänischen Truppen das Mündungsgebiet des Dnjestr erreicht und damit Bessa- rabien völlig vom Feinde befreit. Ebenso nehmen die Ope­rationen der ungarischen und finnischen Truppen einen gün­stigen Verlauf. Für die Kampfesfreude der finnischen Flie­ger und Bodenabwehr aber zeugt, daß allein von den Fin­nen bis zum 27. Juli 191 sowjetische Flugzeuge vernichtet oerden tonnten. Gleichzeitig erfährt aber auch Moskau im­mer mehr die Schlagkraft der deutschen Luftwaffe. Mit der strichen Energie führt Deutschland aber noch den Krieg im Westen gegen jenes England, das in seiner Verblendung und in seinem Haß gegen ein gesundes Europa diesen Krieg her­aufbeschworen hat und nunmehr, nachdem es seine Ohn­macht erfahren hat, mit den blutbesudelten Verbrechern im Kreml sich verbrüdert hat.

2. Bataillon -es Freikorps Dänemark

Kopenhagen. 29. Juli. Die in der vergangenen Woche in Kopenhagen abgehaltenen Versammlungen zur Werbung von Freiwilligen für das Freikorps Dänemark hätten einen so außerordentlichen Zustrom der hauptstädtischen Jugend gehabt, schreibtFädrelandet", daß der Zugang zu einigen dieser Versammlungen vor Beginn aus Sicherheitsgründen von der Polizei geschlossen werden mußte. Es hätten sich mehr Freiwillige gemeldet, als selbst die größten Hoffnun­gen erwarten ließen. Das zweite Bataillon des Freikorps Dänemark sei gebildet und werde in der nächsten Woche in Marsch gesetzt werden.

FreiMilltgenlegion NieöerlanSe"

Das erste Kontingent abgerückk.

Den Haag, 29. Juli. Das erste Kontingent derFrei­willigenlegion Niederlande" verließ den Haag, um sich über Deutschland an die Ostfront zu begeben. Es handelt sich bei den Freiwilligen, die sich zum Kampfe gegen den Bolsche­wismus meldeten, meist um gediente Offiziere rind Soldaten der ehemaligen niederländischen Wehrmacht. Jene Angehö­rigen der Freiwilligenlegion, die Mitglieder der NSB sind, wurden vom Leiter der NSB, Mussert, in einer Sonder­seier verabschiedet. Kommandeur der Legion ist Hauptmann üorwinden. Im Anschluß an eine Ansprache des General­leutnants Seyfardt, des früheren Chefs des niederländi­schen Generalstabes, erfolgte der Abmarsch zum Bahnhof, wo eine Ehrenkompanie der Waffen-// zur Verabschiedung der niederländischen Kameraden Aufstellung genommen hatte. Täglich laufen neue Meldungen niederländischer Frei­williger ein. In Kürze wird ein zweites Kontingent der Freiwilliaenlevinn die ??akirt an die Ostfront antreten.

Grober U-Voot-Erfolg

IS Dampfer mit 116 soo ART. versenkt

DRV. Aus dem Fühcechaupkquarkier, 2S. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Deutsche Unterseeboote errangen in der Atlantik­schlacht wiederum einen großen Erfolg. Von Zerstören,, Korvetten, Unterseebootsauen und Hilfskreuzern hark be­drängt bekämpften sie tagelang einen britischen Geleitzug und versenkten insgesamt IS Dampfer mit 116 500 BRT. Ferner wurden von den Sicherungsslreitkräften ein Zer- störer Und eine Korvette vernichtet."

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Der neue große Erfolg deutscher U-Boote im Atlantik wird von der Agencia Stefani stark hervorgehoben. Die qualitative und quantitative Stärke des Geleits habe den Angriff nicht verhindern können, sondern die Liste der eng­lischen Verluste noch vergrößert, da auch ein Torpedoboots- zerstörer und ein anderes Geleitschiff versenkt wurden. Wieder einmal hätten die deutschen U-Boote den hohen Wert ihrer Mannschaften und ihrer Kampftechnik bewiesen.

Hier ist Portugal!"

Klara Feststellung Earmonas auf den Azoren

Lissabon, 29. Juli. WieDiario da Manha" berichtet, kies der DampferCarvalho Araujo" mit Präsident Car- mona an Bord in den Hafen Ponta Delgada auf den Azo­ren ein. Bei dem feierlichen Empfang im Regierungs­palast hielt Carmona eine kurze Ansprache, in der er der Vorsehung dankte, die ihm die nötigen Kräfte verliehen hätte, diesen langersehnten Besuch ausführen zu können. Es gibt keinen Portugiesen", fuhr der Präsident fort, der nicht den portugiesischen Enthusiasmus kennt, mit dem die Bevölkerung der Azoren sich immer mit dem gro­ßen nationalen Ereignissen Portugals verbunden fühlte.' Und es gibt keinen Ausländer, der diese Verbundenheit übersehen könnte. Hier ist Portugal!", so ries der. Präsi­dent aus,Portugal, mit seinen Menschen, mit seiner Sprache, mit seinem Glauben, seinen Traditionen und mit allen Banden, die die Einheit einer Nation bestätigen und befestigen können".Als von 500 Jahren eure Vorfahren zum ersten Male hierher kamen", führte General Ear- mona weiter aus,befand sich Europa wie heute im Krieg. Portugal war damals inmitten einer streitenden Welt, was es auch letzt wieder sein möchte: eiEZone des Friedens."

Auch die Prejje der Azoren-Insel hebt in ihren Be» grüßungsartikeln die Treue der azorischen Bevölkerung gegenüber dem portugiesischen Mutterland hervor. Am Sonntag fand, wie Lissaboner Blätter weiter berichten, vor

Tagelange Angriffe auf einen Geleitzug

dem Staatspräsidenten eine große Truppenparade der auf den Azoren weilenden Expeditionstruppen statt, an der sich auch Abteilungen der im Hafen von Ponta Delgada vor Anker liegenden vier portugiesischen Kriegsschiffe be­teiligten. Am Nachmittag besuchte General Carmona ver­schiedene Städtchen und Ortschaften der Insel San Miguel, wo Volkskundgebungen und Volksfeste stattfanden. Mon­tag vormittag hat General Carmona die Delegierten der ständischen Organisationen auf den Azoren zur Begrü­ßung empfangen. Mittags trafen Abgeordnete der in den Vereinigten Staaten lebenden Portugiesen ein, die sich größtenteils aus den Bewohnern der Azoren zusammensetz­ten, um den Präsidenten Carmona zu begrüßen. In den Ansprachen dieser portugiesischen Amerikaner kam die Treue gegenüber Portugal zum Ausdruck.

Beispielloser Vorfall"

Hole an die ibero-amerikomschen Staate. .

DNB. Berlin, 29. Juli- Die Vertreter des Reiches in den südamerikanischen Staaten haben im Aufträge der Reichsregierung mit folgender Note den Regierungen der ibero-amerikanischen Staaten die Note zur Kenntnis ge­bracht, die der deutsche Geschäftsträger in La Paz an die bolivianische Regierung wegen ihres Vorgehens gegen den dortigen deutschen Gesandten gerichtet hat:

Im Aufträge der Neichsregierung habe ich die Ehre, anbei die Abschrift einer Note zur Kenntnis zu bringen, die der deutsche Geschäftsträger in La Paz an die bolivianische Regierung wegen ihres Vorgehens gegen den dortigen deut­schen Gesandten gerichtet hat. Die Reichsregierung hält es für angebracht, die Aufmerksamkeit der Regierung auf den in der Note geschilderten, im internationalen Verkehr bei­spiellosen Vorfall zu lenken."

Buenos Aires. Zwischen Peru und Ecuador ist durch direkte Verhandlungen ein Abkommen über de» genauen Zeitpunkt der Einstellung der Feindseligkeiten erreicht worden. Verhandlungen über die Möglichkeit der Bei­legung des Konfliktes finden in Lima statt.

General von Schröder gestorben

Berlin, 29. Juli. Der Militärbefehlshaber in Ser­bien und früherer Präsident des Reichsluftschuhbundes, General Ludwig von Schröder, ist in Hohenlhnchen, wo er bon den Folgen eines Mitte Juni in Belgrad erlittene« Flugzeugunfalls Heilung suchte, Plötzlich an einer Embolie verstorben.

vestarabien restlos befreit

Der letzte Kessel bei Smolensk vor der Vernichtung Sowjettrnppe« westlich des Peipns-See eingeschlosse«

Moskau bombardiert

Aus dem Zührerhauptquartier, 2g. Juli. Das Oberkom­mando -er Wehrmacht gibt bekannt:

Rumänische Truppen haben das Mündungsgebiet de» Dnjestr erreicht. Vessarabien ist damit restlos vom Feinde be- freit. In der Ukraine schreiten die Operationen fort.

Die im Zuge des Durchbruchs durch die Stalin-Linie in der Richtung auf Smolensk überrannlen kräslegruppen des Feindes sind nunmehr im wesentlichen aufgerieben. Der letzte Kessel ostwärts Smolensk gehl seiner Vernichtung ent­gegen. Große Zahlen an Gefangenen und Beute können als Ergebnis dieser gewaltigen Vernichlungsschlachk ln wenigen Tagen gemeldet werden.

Westlich des Peipus-Sees sind feindliche Kräfte durch die mit der Säuberung Estlands beauftragten Verbände ebenfalls eingeschlossen und stehen vor ihrer Vernichtung.

Stärkere kampffliegerverbände bombardierten in der letzten Rächt mit guter Wirkung Rüstungswerke. Versor- gungsbekriebe und Verkehrsanlagen der Stadt Moskau.

Im Kamps gegen England versenkte die Luftwaffe nord- westlich der Shetland-Inseln ein Handelsschiff von 1006 BRT. Vor der englischen Südostküste erhielt ein großes Han- delsschiff einen Bombenvokkresfer. Weitere Luftangriffe rich- keken sich in der vergangenen Nacht gegen Hasenanlagen an der Nordost- und Sudostküste der Insel. Ein Vorpostenbool schoß ein britisches Flugzeug ab. ....

Kampfhandlungen des Feindes über dem Reichsgebiet landen weder bei Tage noch bei der Nacht stakt."

Verstärkte Ltmklamrnerring

DNB. Berlin. 29. Juli. Deutsche Truppen drängten am 2S. Juli die im Raum von Smolensk eingeschlossenen sowje­tischen Truppenkelle weiter zusammen. An mehreren Stellen unternahmen die Bolschewisten Ausfallsversuche. Dabei wurden in einem hartnäckigen Waldgefechl an einer Stelle zwei sowjetische Bataillone und zwei Batterien vernichtet. Die Bolschewisten erlitten auch an den anderen Abschnitten bei ihren verzweifelten Ausfallversuchen blutigste Verluste.

Der Angriff der deutsch-rumänischen und ungarischen Truppen gegen die Bolschewisten am Südabschnitt der Ost- front führte trotz schwieriger Wegeverhältnisse am 28. Juli zu größerem Geländegewinn. Die Bolschewisten versuchten >n zusammenhanglosen örtlichen Kämpfen sich dem Vorstoß der deutsch-rumänischen und ungarischen Verbände zu wider- sehen und das Vordringen der verMideten Truppen auszu- halten. Der sowjetische widerstand brach unter blutigsten Verlusten für die Bolschewisten zusammen. Dabei fanden sich Tausende von bolschewistischen Üeberläufern bei den deutsch- rumänischen Truppen ein.

Vorstoß an der Gollumsront

Mißglücktes britisches Unternehmen bei Tobruk.

DNB. Berlin, 29. Juli. Deutsche und italienische Auf- klärungskräfte stießen am 27. Juli an der Sollumfront in ägyptisches Gebiet vor. Die britischen Sicherungen wichen einer Berührung mit den Achsentruppen aus und zogen sich in die südliche Wüste zurück. Es wurden wertvolle Erkun- dungsergebnifse erzielt?

Ein am 26. Juli von den Briten aus Tobruk vor- gefchickter australischer Spähtrupp blieb mit schweren Ver­lusten vor den deutsch-italienischen Stellungen liegen. Die Reste der zersprengten Einheit versuchten sich in ihre Aus­gangsstellungen zurückzuziehen. Gutliegendes deutsches Ar- tilleriLfeuer versperrte ihnen die Flucht durch das Nie­mandsland. Erst im Schutze der Dunkelheit gelang es ein­zelnen australischen Soldaten unter Zurücklassung ihrer Waffen in die Festung zurückzukehren.

.Große Brände im Osten Londons"

Ein dramatisches Vorzeichen für den Herbst und den kommenden Winter" nennt der Londoner Berichterstatter der ZeitungABC" den deutschen Luftangriff auf London in der Nacht zum Montag. Das Bombardement sei sehr hef­tig gewesen. Bon seinem Fenster aus habe er im Osten der Stadt den Widerschein von großen Bränden bemerkt, die den Himmel erleuchteten