D« ilalienilche Wrhrmachttbretcht
Rom. 26. Juli. Der lialienische Wehrmachtsberichl vom Montag hat folgenden Wortlaut:
»Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekmwtr In der Rächt zum 28. halben unsere Flugzeuge erneut denIlöt- tenltükvunkl von Da Valetta (Malta) bombardiert.
In Rordafrika hat der Feind an der Tobrukfront erneut Angrifssversuche gegen unsere Stellungen unternom- men wurde jedoch gestoppt und zum Rückzug gezwungen. An der Sollüm-Fron. Artillerietätigkeit. Feindliche Flug- ,euae haben einen neuen Einflug auf Benghafi durchgesuhrt. ^ In Oslafrika beiderseits Artillerietätigkeit im Uol- chefit-Abschnilt. Britische Flugzeuge haben Gondar bombardiert.-
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Erfundene brttische Sloßtrupperfolge
Den vom Kairoer Rundfunk verbreiteten Meldungen über gelungene britische Spähtruppunternchmungen im Abschnitt von Tobruk, die die Briten ungefähr- drei Meilen tief in die italienischen und deutschen Stellungen vor Tobruk gelangen ließen, stellt ein Sonderberichterstatter der Agen- zia Stefani die nüchterne Tatsache entgegen, daß am 23. wie am 26. Juli feindliche Spähtruppunternehmungen im Keime erstickt wurden. Der Feind habe sich unter Zurücklassung von Toten und Verwundeten sowie von Kvegsmaterial auf seine Ausgangsstellungen zurückgezogen. Die Meldung des Rundfun's von Kairo ist wie die vor einer Woche her- ausgebrachte ähnlichen Charakters eine schamlose Erfindung.
Anerkennung des Duce für erfolgreichen Geleilzugangriff
Im Aufträge des Duce besichtigte der Unterstaatssekretär im Luftfahrtministerium, General Pricolo, die Flugstützpunkte, von denen die italienischen Fliegerverbände zu ihrem siegreichen Unternehmen gegen den britischen Te- leitzug starteten. Nachdem General Pricolo den Mannschaften die Anerkennung des Duce ausgesprochen hatte, überreichte er ihnen Auszeichnungen.
Zivitflugzeug überfallen
Ein unbewaffnetes italienisches Zivilflugzsug wurde, wie „Popolo d'Jtalia" meldet, am Morgen des 22. Juli auf dem Flug nach Nordafrika von einem feindlichen Flugzeug zur Landung auf offenem Meer gezwungen. Bei wiederholtem Uebersliegen des wehrlosen Flugzeuges tötete der Engländer durch MG-Schüsse zwei der Fluggäste sowie den Notsignale gebenden Funker und verletzte den zweiten Flugzeugführer. Das Flugzeug fing Feuer, so daß die Ueber- lebenden ihre Rettung im Schwimmen suchten, da sie das Rettungsboot infolge des feindlichen Feuers nicht zu Wasser bringen konnten. Der Engländer tötete den im Wasser treibenden Bordmechaniker, während die beiden Ueberleben- den von italienischen Rettungseinheiten geborgen werden tonnten.
Bormarsch am Ladoga-Gee
Der finnische Angriff schreitet fort.
Helsinki, 28. Juli. Wie von gut unterrichteter Seite verlautet, werden die Angriffsoperationen an der gesamten finnischen Front erfolgreich fortgesetzt. Westlich und östlich vom Ladoga-See gewinnt die finnische Offensive weiter rasch an Boden. Größere Verstärkungen, die die Sowjets auf Lastkraftwagen an diesen bedrängten Frontabschnitt heranzuführen versuchten, wurden von der Luftwaffe bereits auf dem Anmarsch zerschlagen. Die Säuberung einer Reihe von eingeschlossenen Räumen hinter der Front wurde fortgesetzt. Hierbei fielen u. a. schwere Haubitzen, eine Anzahl leichtere Feldgeschütze, eine große Menge automatischer Feuerwaffen sowie große Munitionsbestände unversehrt in finnische Hände.
Die finnische Luftwaffe erzielte schwere Bombentreffer auf ein sowjetisches U-Boot im östlichen Teil des finnischen Meerbusens. Mit dem Verlust des U-Bootes Ist zu rechnen. Um den Stützpunkt Hanko geht das Artilleriefeuer weiter. Sowjetische Eisenbahngeschütze beschossen nichtmilitärische Ziele.
Präsident Carmoria auf den Azoren
DNB. Lissabon. 27. Juli. Präsident Carmona traf im Hafen von Ponta Delgada (Azoren) ein, wo eine vieltausendköpfige Menschenmenge dem Staatschef begeisterte Huldigungen darbrachte. Bei einem feierlichen ^Empfang im Regierungspalast hielt Carmona eine kurze Ansprache, in der er erklärte, es gebe keinen Portugiesen, der nicht den patriotischen Enthusiasmus kenne, mit dem die Bevölkerung der Azoren sich immer mit großen nationalen Ereignissen verbunden fühle. Kein Ausländer könne diesen Umstand ignorieren. „Hier ist Portugal", so rief Präsident Carmona aus. „Portugal mit seinen Menschen, seiner Sprache, seinem Glauben, seinen Traditionen und mit allen Banden, die die Einheit einer Nation bestätigen und befestigen können. Und diese Einheit bilden nicht nur diejenigen, die im Mutterlands leben, sondern auch die Tausende und Abertausende der Söhne dieser Inselgruppe, die sn fernen Kolonien und auf anderen Kontinenten zerstreut das Erbe ihrer Vorfahren wahren." Carmona schloß seine begeistert aufgenommene.Rede mit Worten des Vertrauens an die Kräfte des Heeres und der Marine, die hier als Wachtposten des Rechts und der nationalen Ehre Portugals ständen.
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Geheimnisvolle USA.-Arbeiten in Nordirland.
DNB. Genf, 27. Juli. Ein Sonderkorrespondent des „Daily Telegraph" berichtet über einen Besuch in einem nord- irlschsn Hafen, wo amerikanische Arbeiter für die englische Regierung geheime Arbeiten verrichten. Wie der Korrespondent bemerkt, seien diese amerikanischen Arbeiter, es handelt sich um Ingenieure und Facharbeiter, die vor einigen Tagen nach Nordirland kamen, jetzt plötzlich „außerordentlich aktiv" ge- worden. Ein aus Amerika eingetroffenes Schiff habe alles an Land gebracht, was diese Arbeiter unabhängig von ihrer Umgebung mache. Die seltsamsten Dinge seien da ausgeladen worden, u. a. eine merkwürdige Sammlung von Stangen und WellblsHteilen für den Aufbau von Hütten. Aber auch Bettücher und Wolldecken, Matratzen, Handkarren, Schaufeln und Spitzhacken, ja sogar ein kleiner Kran fei von Bord des Schiffes geschafft worden. Diese Amerikaner, die von der englischen Regierung beschäftigt und auch bezahlt würden, . verdienten wöchentlich nicht weniger als fünfzehn Pfund, also ' als das Doppelte dessen, was heutzutage ein englischer Arbeiter verdient. Sie lebten weit weg voll'der Stadt und abgeschlossen von der Bevölkerung und seien angewiesen worden, über ihre Arbeiten selbst keinem Menschen etwas zu sagen.
Japanische Truppenlan-nng in Indochina
Ausschiffung nordöstlich von Saigon
Schanghai, 24. Juli. (Eigene Funkmeldung.) (Ostasiendienst des DNB.) Japanische Truppen begannen am Dienstag morgen, wie in Hanoi amtlich bekanntgegeben wird, mit der Ausschiffung nördlich der Camranh-Bucht. Die amtliche Bekanntmachung besagt ferner, daß der japanischen Luftwaffe insgesamt acht Flugplätze einschließlich des Flugplatzes von Saigon zur Verfügung gestellt wurden.
In Saigon werden Vorbereitungen zur Aufnahme der japanischen Truppen getroffen. Das Gebäude der französischen Handelskammer wird dem japanischen Generalstab zur Verfügung gestellt, das Gebäude der chinesischen Handelskammer wird japanisches Hauptquartier. Die japanischen Truppen beziehen Kasernen außerhalb der Stadt. Die Hafenanlagen von Saigon werden der japanischen Marine weitgehendst zur Verfügung gestellt. Die Hotels von Saigon, sind mit seit dem Wochenende eintreffenden japanischen' Offizieren überfüllt. Die Vorbereitungen zur Aufnahme der Japaner Wickeln sich reibungslos ab.
Das Mißtrauen der Bevölkerung gegen die englischen Finanzinstitute bewirkte am Montag einen Ansturin auf die Schalter, sodaß die englischen Banken sich gezwungen sahen, die.Gcldabhebungen auf 600 Piaster zu beschränken.
Schanghai, 29. Juli. ,(Eig. Funkmeldung.) (Ostasiendienst des DNB.) Nach einer Domei-Meldung hat die niederländisch-indische Regierung einseitig das Petroleumabkommen mit Japan aufgehoben.
Indochirras Verteidigung
Abkommen mit Frankreich ratifiziert.
Tokio. 28. Juli. D-as Abkommen zwischen Japan und Frankreich über die gemeinsame Verteidigung Jndochinas wurde am Montag in einer außerordentlichen Sitzung des kronrales in Gegenwart des Tenno im kaiserlichen Palast ratifiziert. ^ ,
Vor der Ratifizierung billigte der Geheime Staatsral das Abkommen in einer Sondersitzung, die im Kaiserpalas! im Beisein des Kabinetts stattfand.
VernichlimgsbatMone
Ein Schlag gegen den Dollar
Einfrierung wirkt sich gegen USA selbst aus
Tokio» 28. Juli. Gemäß der Ankündigung des Finanzministeriums, daß neue Bestimmungen über die Behandlung nordamerikanischer Guthaben und Besitzes in Japan in dem Maße angewandt würden, wie dies vonseiten der USA mit der dortigen Einfrierungsorder geschehe, beschloß die japanische Regierung am Montag die Ueberprüfung aller Banken, die irgendwie mit amerikanischem Kapital beziehungsweise USA-Banken in Verbindung stehen.
„Tokio Nitschi Nitschi" stellt fest, daß der USA-Dollar, der bereits vor einiger Zeit seinen Rückzug antreten mußte, nunmehr als Auswirkung der Rooseveltschen Einfrierungsorder und der japanischen Gegenmaßnahmen das gleiche Schicksal in dem gesamten Fernen Osten erleiden werde. Die logische Entwicklung dürfte die sein, daß die USA zwar noch für ein-e gewisse Zeit Handel mit verschiedenen Ländern des Fernen Ostens, besonders mit gewissen Materialien durchsührten, gleichzeitig würden sie jedoch ihre wirtschaftliche Struktur ändern beziehungsweise einschränken müssen, da ihnen der hoffnungsvolle fernöstliche Markt verloren gehe Das Blatt schließt mit der Feststellung, es gelte jetzt, durch tatkräftige. Initiative den USA und England ihre eigene Schwäche praktisch zu demonstrieren.
Das Finanzministerium gab bekannt, daß die kanadischen Guthaben in Japan genau so wie die nordamerikanischen gesperrt werden. Die Aktion, die das Finanzministerium als Vergeltungsmaßnahme gegen Roosevelts Einfrie- rungsverordnung ankündigt, wird durch eine Regierungskontrolle über die Handelsgeschäfte nordamerikanischer und kanadischer Staatsangehöriger verschärft. Auch die Geschäftsunternehmungen, die von Kaufleuten dieser Länder in Japan unterhalten werden, unterliegen dieser Kontrolle.
Hsinking, 28. Juli. Die Mandschurische Regierung gao am Montag mittag bekannt: „Nachdem England und die USA sich entschlossen haben, die japanischen Guthaben in ihren Staaten auf unrechtmäßigem Wege zu sperren, hat sich die mandschurische Negierung, getreu ihrem Grundsatz der unzertrennlichen Freundschaft mit Japan ihrerseits entschlossen, Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen und alle englisch-amerikanischen Guthaben in Mandschukuo einzufrieren."
gegen..innere Feinde"
Zersetzungserscheinungen hinter der russischen Front
> Istanbul, 28. Juli. (Eig. Funkmeldung.) Hinter der Sowjetfront mehren sich die Zersctzungserscheinungen. Die Berichte, die von hier eingetroffenen Reisenden aus der Sowjetunion mitgebracht werden, finden ihre Bestätigung in Zeitungen und Sendern der Sowjets. In diesen werden die Aufrufe von Tag zu Tag häufiger, die zum Kampf gegen Spione, Saboteure und, wie man sich in Moskau ansdrückt, Diversanten wenden. In einem Aufruf heißt es u. a., daß Diversanten und Saboteure die Telephonleitungen zerstören, allerlei Terrorakte vollführten und sogar höhere kommunistische Kommissare ermordeten. Sie arbeiteten mit allen Mitteln gegen das System und zerstörten sogar Eisenbahn- und Telegraphenvervindungen. Dieser Aufruf entwirft ein sehr aufschlußreiches Bild der Lage hinter der Front. In einem zweiten Aufruf wird zur Bildung von „Vernichtungsbataillonen" gegen Feinde des Sowjetrcgimes im Innern des Landes aufgefordert. In einem Artikel der „Prawda" wird die Verwirrung, die Unordnung und die
Unzulänglichkeit der Maßnahmen zur Abwehr Von Bränden auf das schärfste getadelt.
Weiteres Geheimmaterial gefunden.
DNB. Berlin, 28. Juli. Bei der Sichtung des von den Bolschewisten bei ihrer Flucht aus Luck zurückgelassenen Materials wurden im Stabsquartier der 5. Sowjet-Armee einige eingemauerte Panzerschränke entdeckt. Im Schrank des Artillerieführers der 5. Armee wurden außerordentlich wichtige Karten gefunden. U. a. fiel den deutschen Soldaten ein Blatt im Maßstab 1:500 000 in die Hand, welches das Gebiet von Ostpreußen und des Generalgouvernements mit den anstoßenden sowjetischen Gebieten umfaßt. Die Karte zeigt bereits die seinerzeit vereinbarte deutsch-sowjetische Jnteressengrenze und bezeichnet Litauen als zur Sowjetunion gehörig Das Kartenblatt, das die Geheimnummer 175 und die Aufschrift „Operationsplan für die Angriffsarmee" trägt, stammt also aus der Zeit nach 1940.
Ein aeMMee Brief
Ehrenwörtliche Erklärung -es
DNB Berlin, 28. Juli. Im Zuge einer Hetzkampagne gegen Deutschland hat die bolivianische Regierung den deutschen Gesandten Wendler ohne Angabe von Gründen aufgefordert, innerhalb dreimal 24 Stunden Bolivien zu verlassen. Nachträglich veröffentlichte die bolivianische Regierung einen angeblichen Brief des bolivianischen Militärattaches in Berlin, MajorBelmonte, den dieser an den deutschen Gesandten Wendler geschrieben haben soll, und begründete damit die unerhörte Maßnahme gegen den Vertreter des Großdeutschen Reiches. Den Brief will die bolivianische Regierung von einer ausländischen Macht zur Verfügung gestellt bekommen haben. Form und Inhalt dieses Briefes sowie die Begleitumstände seiner angeblichen Entdeckung lassen auf den ersten Blick erkennen/daß es sich um eine Fälschung dümmster und plumpester Art handelt.
Diese Feststellung fand nun ihren endgültigen Beweis durch eine Erklärung des bolivianischen Militärattaches Major Belmonte, die dieser heute mittag vor der deutschen und der ausländischen Presse gab. Diese Erklärung lautst:
»Meine Regierung Hai ungewöhnlich« Maßnahmen gegen den Gesandten des Großdeukschen Reiches mit einem Brief begründet, den ich an Gesandten Wendler in La Paz von Deutschland aus geschrieben haben soll und der der bolivia- nischen Regierung, wie sie veröffentlicht hat, von einer fremden Macht zur Verfügung gestellt wurde. Dieser angebliche Brief, von dem ich durch die Veröffentlichung zum ersten Male Kenntnis erhalten habe, ist von mir niemals geschrieben worden. Ich halte es im Interesse der Wahrheit und im Interesse der Beziehungen zwischen dem deutschen und meinem Volke für meine Pflicht, hier vor den Vertretern der Presse ehrenwörklich als Offizier zu erklären, daß ich weder diesen Brief noch irgend ein anderes Schreiben oder eine Mitteilung an den deutschen Gesandten Wendler jemals gerichtet habe. Dieser Brief ist eine Fälschung.
Es ist in Bolivien bekannt, daß ich jederzeit meine heiligste Pflicht darin gesehen habe, den Interessen meines Vaterlandes zu dienen. Ich weiß, daß ich wegen dieser meiner Haltung von politischen Kräften und von geheimen Organisationen seit geraumer Zeit verfolgt werde. Ich bin der Ueberzeugung, daß dies der Grund ist, mir diesen Brief zu unterschieben und mit dieser Fälschung sowohl meine ehrlichen nationalen Absichten wie gleichzeitig die deutsche Reichsregierung zu treffen. Ich habe meiner Regierung nach Kenntnisnahme der ungeheuerlichen Vorwürfe folgende Mitteilung gemacht:
„Zum Wohls meines Vaterlandes und damit die Reaie-
olivkanischen Militärattaches
rupg nicht auf Grund falscher Informationen handele, erkläre ich: daß es vollständig unwahr ist, daß ich umsKrzlerische Beziehungen zur deutschen Regierung oder ihrem Gesandten in Bolivien unterhalte oder unterhalten habe. Ebensowenig habe ich weder einen Brief noch irgendwelche andere Mitteilung an den Herrn deutschen Gesandten Wendler geschrieben noch solche von ihm erhalten. Diese Erklärung soll keine Verteidigung meiner Person sein, sondern meinem Vaterlands dienen. Ich würde es daher dankbar begrüßen, wenn die bolivianische Regierung die etwa gegen mich getroffenen Maßnahmen nicht abändern würde."
Neue Note an Bolivien
Die Reichsregierung hat auf Grund dieses Vorgehens und der Enthüllung des plumpen Fälschertricks, dem die bolivianische Regierung in unverständlicher Leichtfertigkeit und ohne auch nur den Versuch einer Nachprüfung anzustellen aufgesessen ist, heute im Anschluß an die bereits veröffentlichte Protestnote vom 22. Juli der bolivianischen Regierung eine Note übermittelt, in der unter Hinweis aus die Aufforderung an den deutschen Gesandten in La Paz, Herrn Wendler, binnen weniger Tage Las Land zu verlassen, und den angeblichen Brief des Majors Belmonte erklärt wird:
„Sowohl Form und Inhalt dieses Briefes als auch die gesamten Begleitumstände seiner angeblichen Entdeckung lassen schon auf den ersten Blick erkennen, daß es sich dabei um nichts anderes als eine Fäl'chung denkbar plumpester Art handelt. Der Gesandte Dr. Wendler hat der Reichsregierung sofort nach der V^öffentlichung des Schriftstückes die dienstliche Meldung erstattet, daß er einen derartigen Brief niemals Erhalten und überhaupt mit Herrn Belmonte in keinerlei Verbindung gestanden habe. In voller Uebereinstim- mung damit hat Herr Belmonte selbst im Auswärtigen Amt in Berlin am 26. Juli die Erklärung abgegeben, daß er an den Gesandten Wendler weder den veröffentlichten noch einen anderen Brief geschrieben und seinerseits von ihm niemals einen Brief erhalten habe. Das veröffentlichte Schriftstück sei eine glatte Fälschung. Herr Belmonte hat dabei von sich aus den Wünsch geäußert, diese seine Erklärung auch öffentlich abzugeben.
Die Reichsregierung muh hiernach fesistellen, daß sich die bolivianische Regierung aus Schrille einer drillen Macht hin und ohne auch nur den Versuch zu einer Aufklärung des Sachverhalts zu machen, zu einem im internationalen Verkehr beispiellosen Vorgehen gegen den diplomatischen Verlierer des Reiches bereitgefunden hat. Die Reichsregierung legt hiergegen erneut die schärfste Verwahrung ein."