Montag den 28.3ult 1941

89. Jahrgang Nr. 174

Der Enztäler

Derfolgungskämpfe in der Ukraine

Feiudiiche Angriffe bei Wjasma verlustreich gescheitert. Bombenvolltreffer in Bahnanlagen Moskaus bei Tages­angriff. Bomberi aller Kaliber auf militärische Anlagen in England und Alexandria. Zehn britische Kampf­flugzeuge abgeschossen.

Aus dem Führerhauptquartier, 26. Juli. Das Ober­kommando der Wehrmacht gibt bekannt:

In der Ukraine wurde örtlicher Widerstand feindlicher Nachhuten gebrochen. Die verbündeten Truppen. setzten trotz schlechter Wittcrungs- und schwieriger Wegverhältnifle die Verfolgung des geschlagenen Feindes fort. Die Säuberung Bessarabiens durch rumänische Verbände steht vor dem Abschluß.

Im Raum westlich und südwestlich Wjasma scheiterten Angriffe starker, neu in den Kampf geworfener sowjetischer Kräfte unter schweren Verlusten für den Feind.

Kampfflugzeuge erzielten bei einem Tagcsangriss Bom- benvolltresfer in Bahnanlagen der Stadt Moskau.

Im Seegebiet um England vernichtete die Luft- Waffe einen Frachter von 4000 ART. Andere Kampfflugzeuge warfen in der letzten Nacht Versorgungsbetriebe des Hafens Great Nannouth in Brand und bombardierten Flugplätze im Oste» der Insel. Sceftreitlräfte schofle» zwei britische Kampf­flugzeuge ab.

In Nordafrika lebhaftere Spähtrupptötigkeit vor Tobruk.

Deutsche Kampfflugzeuge belegten in der Nacht zum 26. Juli abermals militärische Anlagen des britischen Flotten- stützpunktes Alexandria mit Bomben aller Kaliber.

Britische Kampfflugzeuge warfen in der letzten Nacht in Nirdwestdeutschland Spreng- und Brandbomben. Nur ein­zelnen Flugzeugen gelang es, bis zur Reichsha uP1 stad 1 vorzudringen. Die Zivilbevölkerung hatte geringe Verluste. An einigen Stellen entstanden Gebäudeschäden. Nachtjäger und Flakartillerie schoflen acht der angreifenden britischen Kampfflugzeuge ab.

Sn 3 Tagen 106 Dritenflugzeuge vernichtet

England verlor zahlreiche viermotorige Flugzeuge mit erfahrenen Besatzungen

Die britische Luftwaffe hat bei ihren Einflugversuchen in den vergangenen Tagen an der Kanallüste schwerste Verluste erlitten. Sie hat am 22. IM 15, am 23. Juli 54 und am 24. Juli 33 Flugzeuge im Luftkampf, durch deutsche Flak, Marineartillerie und Vorpostenboote verloren. An drei Tage» hat somit die britische Luftwaffe ihre Versuche, über den Kanal nach dem Festlande einzuflicge», mit insgesamt 102 avge- schossenen Flugzeugen bezahlen müssen.

Diese Verluste sind für die Briten um so schwerwiegender, als die britische Luftwaffe in diesen Lustkämpfen zahlreiche viermotorige Flugzeuge mit erfahrenen Besatzungen ver­loren hat. Auf diese viermotorigen Flugzeuge hatte man in London besonders große Hoffnungen gesetzt. Die kürzlich er­folgte Aufreibung eines ganzen Verbandes dieser schweren viermotorigen britischen Flugzeuge bedeutet daher eine starke Vertrauenskrisis für die britische Luftwaffe. Der Ersatz der durch die deutsche Luftwaffe abgeschossenen Besatzungen wird für England äußerst schwierig. Die Unterlegenheit der briti­schen Luftwaffe gegenüber der an Menschen und Flugzeugen überlegenen deutschen Luftwaffe spiegelt sich in den sehr nied­rigen Verlusten an deutschen Flugzeugen Wider, von denen im genannten Zeitraum nur 7 gegenüber 102 britischen Maschinen - verlorengegangen sind.

Insgesamt hat in der so vielqerühmten Nonstop-Luftoffen- sive im Zeitraum von fünf Wochen England bereits mehr als 500 Flugzeuge verloren.

Italiens Sieg im Mtttelrrreer

Seit 33. Juli 70 000 BRT. feindliche» Handelsschiffs- raums, zwei Kriegsschiffe versenkt und 21 Flugzeuge ver­nichtet.» Bomben auf La Valetta. Sieben Spitfires abgcschossen. Im Atlantik Hilfskreuzer und Frachter versenkt.

OM. Rom, 26. Julü Der italienische Wehrmachtbericht vom Sonnabend hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt:

Im mittleren Mittel me er haben auch gestern Bom­berverbände unter dem Befehl von Oberleutnant Stefani und Leutnant Pallenzona einen feindlichen, stark von Jagdflug­zeuge» gesicherten Geleitzug angegriffen. In heftigem Kamps wurden sechs englische Flugzeuge vom MusterDefiänt" ab- geschossen. Einer unserer Bomber ist nicht zurückgekehrt. Allen anderen Flugzeugen gelang es, obwohl sie wiederholt ge­troffen wurde» und Verwundete an Bord hatten, ihre Stütz­punkte zu erreichen.

I» den Nächten zum 25. und 26. d. M. wurde der Flotten­stützpunkt von La Valetta bombardiert. Gestern nachmittag kam es über der Insel zwischen unseren Jagdvcrbänden unter dem Befehl von Oberstleutnant Romagnoli und Major Beo- raria z» einem heftigen Kamps mit einem feindlichen Verband. SiebenSpitfire" wurden abgcschossen. Drei unserer Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt. Andere wurden beschädigt.

Eines unserer U-Boote ist nicht zu seinem Stützpunkt zurückgekehrt.

Die am 23. Juli begonnene Luft- und Seeschlacht ha» ihren siegreichen Abschluß gefunden. Insgesamt wurden über 70 000 BRT. feindlichen Handelsschiffsraums sowie zwei Kriegsschiffe versenkt und weitere zehn Schiffe beschädigt. Außerdem wurde» 21 feindliche Flugzeuge abge- schosse».

In Nordafrika lebhafte Artillcrietatigkeit an den Fronten von Tobruk und Sollum. In den Nächten zum 24. und 25. Juli bombardierten englische Flugzeuge Bengast.

In Ostafrika wurden Versuche des Feindes, sich im Ab­schnitt von Culquabcrt unseren Stellungen zu nähern, glatt zuröckgcwiesen.

Eines unserer im Atlantik unter dem Befehl des Kapitänleutnants Fraternale operierendes U-Boot torpedierte und versenkte de» englischen DampferRupert de Lar- rinaga" von 5358 BRT. und den kanadischen Hilfskreuzer Lady So um er s" von 8194 BRT. Die Ueberlebenden wurden von den spanischen DampfernCareces" undCam- pedeS" gerettet.

Erklärung General Antonescus in Czernowitz Bei seinem Besuch in Czernowitz empfing General An- tonescu eine Gruppe rumänischer und ausländischer Journali­sten, die von der rumänischen Regierung zum Besuch der be­freiten Gebiete eingeladen sind. General Antonescu unterstrich in Ausführungen vor den Journalisten, daß Czernowitz in einer rein rumänischen Gegend liege und sich durch jahrhun­dertelange Arbeit des rumänischen Bauern zur Blüte erhoben habe. Es habe trotz der sowjetischen Besetzung den rumäni­schen Charakter in dieser Gegend erhalten. Sehr bald werde der Feind endgültig aus Bessarabien vertrieben sein, wo er mit einer Barbarei gehaust habe, die noch die der Horden der Hunnen in den Schatten stelle. Der Staatsführer schloß: Uns erwartet in Bessarabien sehr schwere Arbeit, und wir werden nicht davor zurückweichen, auch dieser Provinz ein blühendes Leben zu sichern.

Aooseveltö Matznahmen gegen Japan

Tokio ist vorbereitet Sofortige Gegenmaßnahmen

Der Präsident der Vereinigten Staaten, Roosevelt, ver- fügte die Einfrierung der japanischen Guthaben in USA. Gleichzeitig veröffentlicht die Londoner Reuter-Agentur eine Anordnung der britischen Regierung, wonach das Schatzamt die Ausführung sämtlicher Aufträge untersagt hat, die die japanischen Guthaben in Gold und Wertpapieren im Ver­einigten Königreich betreffen. Dieselben dürfen ohne Erlaubnis des Schatzamtes in Zukunft nicht ausgefübrt werden. Man habe Vorbereitungen getroffen, daß eine gleichlaufende Aktion in den anderen Teilen des britischen Empire ergriffen wird. Die durch die Anweisungen des Schatzamtes erfaßten Aktionen und Aufträge ähneln, so berichtet Reuter, der von den Ver­einigten Staaten ergriffenen Maßnahme.

Tokio, 27. Juli. Die japanische Regierung wird, wieTo­kio Nitschi Nitschi" zu melden weiß, in enger Zusammen­arbeit mik den Regierungen Rlandschukuos und Nankings sofortige GegenmaHmhmen gegen die Einfrierung der Gut­haben in den USA. ergreifen.

Hiesige Wirtschafts- und Handelskreise nehmen die Mel­dung über die Einfrierung der japanischen Guthaben in den Vereinigten Staaten außerordentlich ruhig auf, vor allem da auch sie nach dem bisherigen Vorgehen der USA also der Kündigung des Handelsvertrages, dem zunehmenden Embargo sowie dem wirtschaftlichen Druck gegenüber Ja­pan mit einer solchen Maßnahme rechneten. Entspre­chende Maßnahmen seien von Wirtschaft und Handel schon seit längerer Zeit vorbereitet, wird erklärt. Sie würden in enger Zusammenarbeit mit der Regierung durchgeführt, die im Laufe der letzten Monate bereits zahlreiche Bestimmun­gen zur Regelung des Währungsproblems usw. erlassen habe, so daß die neue Anordnung Roosevelts keine gro­ßen Auswirkungen habe. Dieselben Kreise unterstrei­chen den aggressiven Charakter der USA-Maß- nahme und betonen, daß Japan hierdurch nicht von seinen großen Aufgaben zur Schaffung einer Neuordnung in Ost­asien und eines großasiatischen Lebensraumes abzubringen sei. Im übrigen dürfte Roosevelts Maßnahme nicht zuletzt empfindliche Auswirkungen auf die USA-Wirt- schaft selbst haben.

Die Vergeltungsmaßnahmen Japans

Tokio, 27..Juli. (Ostasiendienst des DNB.) Als schnelle Vergeltungsmaßnahme gegen Roosevelts Einfrierungsver- ordnung hat das Finanzministerium, wie bereits gemeldet, bekanntgegeben, daß mit Wirkung ab Montag für alle in Japan ansässigen Staatsbürger der Vereinigten Staaten, der USA-Befitzungen und der Philippinen die Bewilligung des Finanzministers für eine Reihe von finanziellen Trans­aktionen erforderlich wird. Es handelt sich dabei im einzel­nen um den Erwerb"oder die Verfügung über Realbesitz, Guthaben oder unsichtbaren Besitz, um Treuhandgeschäste mit Bezug auf mobilen oder immobilen Besitz oder Wert­papiere, um Liquidation oder Garantie von Schulden und um den Erwerb oder die Verfügung über Summen, die 56(1 Den im Monat übersteigen.

Ausnahmen sind außer für Steuerzahlungen sowie Lohn- und Gehaltszahlungen an japanische Staatsangehörige in nordamerikanischen Diensten nur in solchen Fällen vorge­sehen, die vom Finanzminister besonders namhaft gemacht werden.

Kein Grund zur Beunruhigung

Tokio, 27. Juli. In einem Interview mit der Presse stellte der Finanzminister fest. Laß die amerikanische Ein­frierringsorder und die Kündigung des Handelsabkommens

zwischen England und Japan für Japan keinerlei Grund für irgendeine Beunruhigung darstellen.

Man dürfe versichert sein, daß Japan darauf zu rea­gieren wisse. Ostasien mit Japan, Mandschukuo und China als Zentrum verfüge über große Rohstoffquellen, und es sei daher die vordringlichste Aufgabe Japans, alles für die Schaffung des unabhängigen asiatischen Wirtschaftsblocks einzusetzen. Außerdem werde man von Seiten der Regierung der Sicherstellung und Stabilisierung der Lebensbedürfnisse des Volkes allergrößte Aufmerksamkeit schenken, da finan­zielle und wirtschaftliche Probleme in engster Verbindung ständen mit diesen täglichen Lebensbedürfnissen des Volkes.

Klar abgesteckte Krönten"

Die Fronten sind jetzt klar abgesteckt", so läßt sich die erste Reaktion sowohl der politischen Kreise Japans, wie auch der japanischen Presse auf die entscheidenden Ereig­nisse des Samstags zusammenfassen. Mit der Bekannt­gabe des Abkommens über die gemeinsame Verteidigung Französisch-Indochinas einerseits und der USA-Maßnahme der Einfrierung der japanischen Guthaben bezw. der japa­nischen Gegenmaßnahmen andererseits sei, so betont man in Tokio, auch den letzten Zweiflern klargeworden, daß nunmehr die scharfe Trennung zwischen den Vertretern der alten und der neuen Weltordnung endgültig vollzogen sei. Der Vergleich zwischen Französisch-Indochina und Island wird als besonders treffend bezeichnet. Mit Befriedigung wird festgestellt, daß die japanischen Gegenmaßnabmen nicht auf sich warten ließen. Japan werde jetzt mit vers.ark- ten Kräften an die Verwirklichung der Idee der Schaffung eines gemeinsamen Wirtschaftsraumes der Völker Ostasiens gehen.

Die USA-Guthaben in Japan, die von der japanischen Gegenmaßnahme betroffen werden, schätzt Tokio Nitschi Nitscku" auf insgesamt 215 Millionen Dol­lar. Roosevelt, so schreibt das Blatt, glaube vielleicht, daß sich Japan durch Druckmittel zo einem Kompromiß bewe­gen lasse. Es sei jedoch auch für ihn besser, wenn er diese Selbsttäuschung schnellstens aufgebe. Gleichzeitig erspare er auf diese Weise dem USA-Volk unliebsame Ueberra- schungen. Auch der nordamerikanische Wirtschaftsdruck ge­genüber Japan habe seine Grenzen. Falls diese von den USA überschritten würden, so müsse man sich dort darüber im Klaren sein, daß beispielsweise eine Abschneidung der von den USA dringend benötigten Rohmaterialien aus den Südseegebieten, vor allem Gummi und Zinn, für Nord­amerika mindestens dieselbe Wirkung haben würde, wie sie sich Roosevelt von seinen Maßnahmen gegen Japan ver­spreche. Die Haltung Roosevelts gegenüber den Mächten des Dreierpaktes sei mit der Maßnahme gegenüber Japan endgültig klar. Hier zeige sich die neue Form der soge­nannten USA-Dollar-Divlomatie.

London kündigt Verträge mit Japan

Im Auftrag der Churchill-Regierung unterrichtete der britische Botschafter Craigie den japanischen Außenminister Toyoda, daß die Briten alle mit Japan geschlossenen Han­dels- und Schiffahrtsverträge kündigen.

Eine Warnung an England

Auf Grund von am Samstag ausgegebenen Bestim­mungen des japanischen Finanzministeriums über die ausländischen Guthaben in Japan werden Domei zu­folge praktisch auch alle englischen Guthaben in Japan mit dem Augenblick einfrieren, da in Tokio aus London offiziell die Einfrierung der japanischen Guthaben in England bekannt wird.

Sie Verteidigung Jndochinas

Ratifizierung des Abkommens Vichn-Japan

Tokio, 27. Juli. Der Kronrat pnrd am 28. Juli eine Sitzung zur Behandlung des japanisch-französischen Ab­kommens zur gemeinsamen Verteidigung Französisch- Indochinas abhalten. Die Regierung wird hierbei durch Ministerpräsident Konoye, Außenminister Toyoda, Kriegs­minister Tojo und Marineminister Oikawa vertreten sein- Nach der Annahme durch den hierfür eingesetzten Aus­schuß wird am selben Nachmittag die Ratifizierung in einer außerordentlichen Sitzung des Kronrats in Gegen­wart des Tenno vorgenommen.

Ministerpräsident Konoye hatte im Zusammenhang mit dem Abkommen Besprechungen mit dem Leiter des Pla­nungsamtes, Tomita. Generalleutnant Suzuki, Kabinetts­sekretär Nobumi und dem Leiter des Jnformationsamtes, Jto.

Das Informationsbüro der japanijchen Regierung hat folgende Erklärung veröffentlicht:Seit dem Abschluß des im August vergangenen Jahres vom japanischen Außenminister Matsuoka und dem französischen Botschaf­ter Henry Unterzeichneten Abkommen hatten sich die Freundschaftsbeziehungen zwischen Japan und Französisch- Indochina weiter gefestigt. Sie haben sich in Verbindung mit den Abmachungen, die darauf folgten, rapide weiter entwickelt. Eine vollständige Uebereinstimmung in den Ansichten zwischen den beiden Negierungen kam soeben zustande infolge freundschafliOr Besprechungen bezüglich der gemeinsamen Verteidigung Jndochinas.

Die japanische Regierung ist fest entschlossen, ihre Pflichten zu erfüllen und die Verantwortlichkeiten zu tra­gen, die ihr aus den verschiedenen mit Frankreich beslsd- yenoen Verträgen zukommen, insbesondere «rast ver feierlichen Verpflichtung der japanischen Regierung bezüg- lich der Respektierung der gebietsmäßigen Integrität Indo- ckinas und der Souveränität Frankreichs über die Indo­chinesische Union.

Seit einiger Zeit, so heißt es dann in der französischen Erklärung im Anschluß an die soeben zitierte japanische Erklärung weiter, bildetet tatsächlich die Frage der Ver­teidigung Französisch-Indochinas angesichts der außeror­dentlichen Umstände den Gegenstand der Verhandlungen zwischen der französischen und der japanischen Regierung. In dem Geist, der die Erklärung vom 30. August 1940 und die diplomatische Akte vom 6. Februar !941 inspirierte.

yaven diese Verhandlungen ihren Abschluß gefunden. Ab­kommen, die augenblicklich noch geprüft werden, werden die praktischen Modalitäten der französisch-ja­panischen Zusammenarbeit im Hinblick auf die gemein­same Verteidigung Französisch-Indochinas festlegen, im Rahmen der Respektierung der territorialen Integrität Jndochinas und der Souveränität Frankreichs über alle Teile des Gebietes der klndocknnesilckien Union.

Die Japaner kommen als Freunde

Vichy, 27. Juli. In dem amtlichen OFJ-Kommentar über die gemeinsame französisch-japanische Erklärung hin­sichtlich Jndochinas heißt es, die. Stellung Frankreichs in Jndochimr Japan gegenüber müsse klar und ohne Wider­streben Umrissen werden. Hätte Frankreich vorgegeben. Jndochina allein, gegen wen es auch sei, verteidigen zu wol­len. so hätte Frankreich dasGesicht" verloren und später die Souveränität über ein Gebiet von 600 000 Quadrat­kilometern mit 20 Millionen Seelen.Die Japaner wollen uns weder Jndochina wegnehmen, noch über unsere Sou­veränität diskutieren", heißt es in der amtlichen Erklä­rung weiter.Sie kommen als Freunde zur gemeinsamen Verteidigung."

Streikkräfte der Philippinen einberufen

Roosevelt berief sämtliche organisierten militärischen vtreitkräfte der Philippinen in den aktiven Dienst. Die Streitkrästr werden unter das Kommando eines Offizier- der USA-Armee im Range eines Generals gestellt, dei den Zeitpunkt bestimmt, wann die einzelnen Einheiten in die nordamerikanischen Streitkräfte eingegliedert werden Line besondere Erklärung für diesen Schritt ist nicht ge- zeben worden. Laut Associated Preß ist man jedoch allge­mein der Ansicht, daß die Maßnahme als ein weiteres An­zeichen der amerikanischen Verärgerung Wer dir Haltung Japans angesehen werden müsse. Die Einberufung er­folgte unmittelbar nach der Einfrierung der japanischen Guthaben.

Roosevelt läßt Hawaii inspizieren.

DNB. Newyork, 27. Juli. WieNewyork Post" aus San Francisco meldet, sind der stellvertretende Marineminister Forrestal und der Leiter der Marineflugabteilung, Admiral Towers, in einem Marineflugzeug zu einer eiligen Inspek­tion der Verteidigungsanlagen Hawaiis abqeflogen.