Dienstag den 13. Mat 1941

Der EnztLler

99. Jahrgang Nr. 119

Heute vor einem Lahr

Zum 13. Mai 1841.

In Holland gelang es, den Einbruch in die Erebbe- Linie südostwärts Alnersfoort zu erweitern und in Rich­tung Utrecht Raum zu gewinnen. Unsere Truppen stie­gen bis Rotterdam durch und drangen weiter südlich über Breda gegen die Schelde-Mündung vor. Rotter­dam kapitulierte, Rosendaal wurde genommen. In Belgien siel Lüttich vollständig in deutsche Hand, der Thourout-Kanal wurde überschritten, und weiter süd­lich die Große Eette erreicht.

Nordostwärts Namur kam es zum ersten Male zu einem Eroszkampf zwischen Panzerverbänden. In Zu­sammenwirken deutscher Panzerkräfte mit Kampfver­bänden der Luftwaffe wurden französische Panzerver­bände, die die deutschen Panzer in ihrem Vordringen auf die Dyle-Stellung hindern sollten, geschlagen und zurückgeworfen.

Nach gewaltigen Marschleistungen drangen die deut­schen Truppen durch Südbelgien bis an die Maas vor. Dinant und Givet wurden genommen. Bei Sedan ge­lang es. den Uebergang über die Maas zu erzwingen. Im Besitz der von ihr erkämpften Luftherrschaft über dem westlichen Operationsraum brach die Luftwaffe überall durch Angriffe mit Kampf- und Sturzkampfver- bänden sowie durch Einsatz von Iagdkräften den feind­lichen Widerstand.

Tobruk sturmreif trommeln!

Das ganze Verieidlgungsfyslem systematisch zerschlagen.

Von Kriegsberichter R. W. Billhardt.

DNB. (PK.) Weit, endlos weit dehnt sich das Wüsten­land unter uns. Ties eingeschnitten lind die Uadis. die ver­trockneten Flutztäier. cher und da erheben sich kleine Höhen, steil fällt an manchen Stellen die Küste ab. Aber die riesi­gen Flächen sind kahl. Kein Dorf, kein Haus. fast, kein Baum unterbricht die endlose Weite. Fern, an einer lies eingelchnittenen. unverkennbaren Bucht, erheben sich, wie am Rande einer riesigen Tischplatte aufgebaut, die meisten Häuser, von Tobruk. Sn öde und eben auch das Land er­scheint. wenn wir von oben hinunterschauen, unseren Ka­meraden da unten wird es noch öder, noch trostloser lein. Staub und Hitze werden sie noch mehr plaaen. und der Mangel an Deckung gegen Artillerie- und Luftangriffe wird ihnen das Leben sehr lauer machen. Eine geringe Er­hebung hat hier schon große Bedeutung. Hügel und Höhen können beherrschende Stellungen sein. Der Engländer hat sich dies zunutze gemacht lleberall hat er leine Cedwerke und Vefestiaungen angelegt, an allen wichtigen Punkten stehen seine Batterien einoebaut. Tobruk ist nicht nur eine Stadt, die verteidigt wird, sondern ein arostes. gut aus­gebautes, geschickt dem Gelände angepasttes Verteidig,ings- fystem

In diesem Verteidigungssystem spielten die Schisse eine große Rolle. Wir haben sie versenkt oder schwer beschädigt. Der Hafen war wichtig. Er war es. denn unsere Stukas haben die' Anlagen zertrümmert Die englischen Jäger spielten eine entscheidende Nolle. Sie haben diese Rolle ab­geben müssen. Unsere Ms's und die italienischen Jäger ha­ben diese Rolle übernommen. Die schwere mittlere und leichte Flakartillerie von Tobruk genoß unsere höchste Ach­tung. Sie genoß sie einmal. Dann warten die Stukas ihre Bomben die Flakartillerie von Tobruk ist lehr viel schwächer geworden. Die Artilleriestellungen haben unseren Panzern und unserer Infanterie das Leben lauer gemacht Wir haben Batterie um Batterie m!t Bomben niedergs- kömpft. Ueber Tobruk ist der Himmel nur selten still Mo- torenoebrumm schreckt die Tammies immer wieder und immer wieder hoch sagt sie an die Geschütze, zwingt sss. den Himmel mit eisernen Vorhängen und schwarzen Flak-

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tkomsn von Unriv loms«

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13. Fortsetzung. iRachdruck verboten.)

Erstaunt eilte die Pflegerin in das Dorf, das Ge­wünschte zu beschaffen. Sonderbar, dachte sie. die junge Frau las doch niemals Zeitungen. Rasch kehrte sie mit dem Verlangten zurück. Bleich, regungslos erwartete sie Johanne. Heftig riß sie die Blatter an sich. Mit fliegenden Fingern suchte sie und fand Riesenbrand einer chemischen Fabrik, die Werke Fenins vollständig zerstört.

Die Zeitung fiel zu Boden. Johannens Augen schlos­sen sich. Erschrocken beugte sich die Pflegerin über die junge Frau. Ohne es zu wollen, streiften ihre Augen das Zeitungsblatt, das JohannenS Händen entglitten war.

.Die Werke Fenin zerstört", groß gedruckt starrte es ihr entgegen.

..Arme Frau", sagte sie leise und suchte die Leblose aufzucichten. Doch Johanne öffnete schon die Augen.

.Es ist nichts Schwester, ich muß zu meinem Mann, sofort reise ich ab."

Das ist ausgeschlossen Sie find viel zu schwach."

»Rein, ich muß. Ulrich braucht mich."

Das Kind, gnädige Fraul" mahnte die Schwester.

Zaghaft fragte Johanne.Ja, das Kind, das kann ich doch mitnehmen?"

Rein, das ist unmvglich."

Hilflos sah Johanne auf:So raten Sie mir doch. Ai wird auf mich warten I"

«Gnädige Frau, haben Sie Geduld. Herr Fenin wird Ihnen Rachricht geben, was Sie tun sollen."

Die schwere Erregung der jungen Frau löste sich in

molken zu behängen, bis Bomben und Maschinengeweyr- feuer lm Tlefflua angreikender Jäger und Stukas sie nie- dermerfen oder in dle Deckungen zwingen.

Kein Taa veraekst. ohne unserer Gruvve ihren Auftrag zu bringen. Kekn Tag ohne Flua. kein Tag ohne Angriff auf TobrukEs ist wie im Westen", saaen die alten Halen unter uns. Und dann erzählen sie von der sauberen, 'chul- mäßigen Stuka-Arbeit bei Lüttich beim Durchstoß durch die Maginotlinie, beim Uebergang über die Maas. Und die Iunoen unter ins sind dann am nächsten Tage noch einmal so eifrig bei der Sachs, fliegen nochsturer" mitten ins Flakfeuer, halten noch genauer aus ihre Ziele zu Denn man muß die günstige Gelegenheit ausnutzen. Tobruk sturmreif zu trommeln soll ein sauberes Stück Maßarbeit werden. Das sind die alten und die jungen Stukaflieger unserer Gruppe ihrem Ruf schon schuldig!

Belgische Erkenntnisse

Brüssel, 12. Mai. Die erste Wiederkehr des Tages, an dem das Großdeutschs Reich sich gezwungen sah, den von Westen her drohenden Angriff durch den machtvollen Ein­satz der deutschen Waffen abzuschlagen, veranlaßt die bel­gische Presse einerseits zu einem Rückblick auf die für das Land so verhängnisvolle Politik seiner alten Machthaber und andererseits zu einer Ausschau in die Zukunft, die, wie die Blätter übereinstimmend zum Ausdruck bringen, zu neuer Hoffnung für das gesamte Volk berechtigt.

Man habe vor dem 10. Mai in Belgien, so stellt das nationalsozialistische BlattVolk cn Staat" fest, alsdie glücklichen Besitzenden gelebt". Der gewaltige Kampf, der von den plutokratischen. liberalen, jüdischen und sreimau- rerischen Mächten gegen die jungen lebenkräftigen Staaten von Europa entfesselt worden sei, habe Belgien nur ein­seitig interessiert, denn die Neutralität des offiziellen Bel­giens sei tatsächlich nur eine Maske gewesen. Daher habe der 10. Mai zwangsläufig kommen müssen.Und inzwi­schen". so röhrt das Blatt fort,erschienen unserelieben" Bundesgenossen hier im Lande, um unsere Kirchtürme um­zulegen, um unsere Kunstwerke zu zerstören, um unsere Lebensmittel unbrauchbar zu machen, an vielen Stellen systematisch zu plündern und diele unserer Volksgenossen ohne Prozeß zu erschießen. Ebenso mutig wie die Briten gegenüber wehrlosen Bürgern waren, waren sie feige, als cs galt, mit den Soldaten jenes Landes in Berührung zu treten, dem sie den Krieg erklärt hatten".

Vooruit" richtet seinen Blick auf die von Deutschland cingeleitete Neuordnung und schreibt dazu:Jetzt stehen Wege offen, die in der Geschichte eines Volkes nur einmal sreigemacht werden. Wir müssen diese Wege beschreiten, denn sie führen zu der völkischen und sozialistischen Frei­heit." AuchAlgemcen Nieuws" weist darauf hin, daß der Weg der Zusammenarbeit mit Deutschland zur Errichtung einer neuen europäischen Ordnung die einzige Möglichkeit des belgischen Volkes sei. Das ArbeiterblattLe Travail" schreibt:Wir glauben nicht mehr an den Wert der Men­schen von gestern, noch an ihre Einrichtungen. Urfiere Ent­täuschung ist zu bitter, als daß wir noch zu ihnen stehen könnten".Nouveau Journal" erklärt:Was auch -mmcr kommen mag. wir wissen, daß am 10. Mai eine neue Aera für uns angebrochen ist, die die Grundlagen einer neuen, triumphalen Rekonstruktion enthält."

Oer Luftangriff auf BrlgraS

Vernichtung des serbischen Generalskabes.

Die Notwendigkeit, die ehemals serbische Haupt­stadt Belgrad mit schweren Angriffen der deutschen Luft­waffe zu belegen, wird setzt von der Londoner Zettung Daily Mail" zugegeben Der einstige Belgrader Mit­arbeiter dieses Blattes schildert jetzt, daß im Belgrader Kriegsministerium der Generalstab der jugoslawischen Ar­mee gesessen und von dort aus die Kampshandlnugsn ge­leitet habe. Nachdem das Kriegsministerium in Belgrad durch die Angriffe der deutschen Sturzkampfbomber zer­stört worden war. hätte es keine Verbindung mehr zwilchen dem Generalstab zu der kämpfenden Truppe gegeben- Die drei jugoslawischen Armeen hätten von diesem Zeitpunkt an weder mit Belgrad, noch untereinander eine Verbin­dung gehabt.

befreiende Tränen: sanft schlief die Erschöpfte ein.

Ulrich Fenin zögerte nicht, den Reubau in Angriff zu nehmen. Sofort ließ er mit den Räumungsarbeiten beginnen. Rach seinem Ermessen konnte in wenigen Wochen ein kleines Laboratorium wieder erbaut und eingerichtet sein. Dann galt es. die neue Erfindung aus­zunützen. Jetzt war nicht nur der Ehrgeiz zu befriedigen, nun mußte Ulrich auch die praktische Verwendung der Farben sofort durchführen. Denn fast sein ganzes Ver­mögen war in den Gewerken angelegt, die wertvollen Maschinen und sonstigen Einrichtungen hatten Unsum­men gekostet .Rur wenig Bargeld hatte Ulrich als Rot­pfennig sichergestellt. Für ein bescheidenes Leben moch­ten die Zinsen gerade reichen, doch Fenin wollte nicht nachgeben. Zerstörtes wieder aufzurichten, war ihm oberstes Gebot.

Allein, der Mann. den selbst das Furchtbare dieser Vernichtung nicht mutlos gemacht hatte, er zitterte vor dem Augenblick, in dem Johanne den Zusammenbruch erf hren würde. Roch glaubte er sie in Unkenntnis der Sachlage denn er wußte daß sie in ihrem kleinen Heim keine Zeitungen las. ..Wie wird sie sich in die ver­änderten Verhältnisse finden?" Ulrich Fenin fragte es sich bange. Ein Brief Johannens brachte ihm Antwort Uli darf ich Dir Helsen?" Sonst stand nichts darin. Da jubelte der Mann:Johanne, du hast mir ge­holfen'"

Exzellenz Wenden war wie vernichtet. Dieses Unglück mußte ihre Tochter treffen > Und dis unverhohlene Scha­denfreude der Bekannten I Diese Fragen! Kein Bries von Johanne, keine Botschaft von Ulrich Fenin. Aber die alte Dame wurde energisch. Sie halte diesen Schwie­gersohn nie geliebt und nun, da er einBettler" war. erwachte in ihr der Stolz der Geborenen von Rohnen. Ihre Tochter gehörte zu ihr und wenn der verkrachte Herr Fenin Johanne kein Heim mehr bieten konnte so sollte sie zu ihr zurückkehren. Scheiden sollte sie sich lassen, denn heimlich hoffte Exzellenz.Eine Geschie­dene macht oft noch eine glänzende Partie." Das Kind,

Reue« su« aller Welt

** Die Goethe-Medaille. Der Führer hat dem Staats- schauspieler Otto Tretzler in Wien ans Anlaß der Voll­endung seines 70. Lebensjahres in Würdigung seiner Ver­dienste um die deutsche Schauspielkunst die Goethe-Medaille verliehen.

** Von einem Baumwipfel tödlich getroffen. Vor einigen Tagen war beim Zuschneiden einer Baumkrone der 23 iah- rige Gärtnereigehise Fr. Sickinger in Altötting von einem hernnterstürzenden Baumwipfel scheinbar nur leicht am Kopf getroffen worden. Heftige Schmerzen machten später eine Ueberführung ins Krankenhaus nötig, wo der junge Mann inzwischen verstarb.

** Das gefährliche Schlafmittel. In Hannover wurde eine 45 jährige Ehefrau in der Badewanne tot aufgefunden. Die Frau hatte vor dem Baden ein ihr verschriebenes Schla-mittel eingenommen, uitter dessen Einwirkuna sie ein­geschlafen und im Badewasser ertrunken ist.

** Mit Tannennadeln gefüllter Ofen explodiert. In einem Bauerndorfe des Vilstals füllte eine junge Bäuerin den Ofen mit Tannennadeln, um das Räuchern von Fleisch zu beschleunigen. Sie machte ein kräftiges Feuer und verließ das Haus. Als sie zurückkam war der Kachelofen in viele Trümmer zerrissen di? in der ganzen Küche umüerlagen.

Blutiger Ausgang einer Neckerei. Zwischen Donau- Wörth und Treucht lfingen ereigne:? sich in einem Eisen­bahnabteil eine schwere Bluttat, der ein geringfügiger An­laß zugrundelag. Auf der Heimfahrt von der Arbeitsstätte schob der in Otting wohnhafte Richard Maier seinem Ar­beitskameraden Alois Luderschmid mit einer launigen Be­merkung die Mütze ins Gesicht. Darauf zog Luderschmid das Messer und stieß es Maier mit solcher Gewalt in die Brust, daß die Lunge schwer verletzt wurde.

^ Felsblock stürzt auf das Haus. Hinter dem Hause des Zimmermeisters nno Landwirts Ludwig Lofmann in Kaus- beuren löste sich von einem Hang ein größerer Felsblock los und stürzte aux das Haus herab. Er durchschlug die Hintere Hauswand und fiel zur Hälfte in die Küche binein. Dort befanden sich zwei Kinder und die Magd, die aber keinen Schaden erlitten.

** Vom Strom getötet. In Nentzkam bei Altiraunhown kam der Bauernsohn Josef Wurzer. als er sich an d-r Licht­leitung zu schaffen machte? mit dem elektrischen Strom in Berührung. Der erst 15-Jährige, der einzige Sohn seiner Eltern, wurde sofort getö et.

** Wollspinnerei in Schweden abgebrannt. Die groß: Wollspinnerei Mellerud in der westschwedischen Provinz Dalsland brannte in der Nacht zum Ostersonn.aa völlig ab. Maschinen, Inventar und Lager wurden vernichtet. Der Schaden wird bis jetzt auf ungefähr IM Mi Kronen geschätzt.

** Kanarienvögel auf dem Genera'or-Kraftwagrn. In Schweden haben sich seit der Einiührung der Generator- Kraftwagen recht häufig Fälle von Kohlenoxidvergiftungen ereignet. Ais Schutzmittel dagegen ist nun in Kraitsahrer- kreisen die Mitnahme von weißen Mäusen oder Kanarien­vögeln empfohlen worden. Diese Tierchen reagieren nämlich ans das Giftgas schon zu einem Zeitpunkt, wo der Kraft­fahrer es noch gar nicht spürt.

Ein anhänglicher Elch. Der Forstmeister in Lagenda- len lNorwegenl fand vor zwei Jahren ein von der Mutter verlassenes Elchkalb und zog es in einer kleinen Koppe: ms. Bei der guten Pflege entwickelte sich das Tier sehr e.u. ..d folgt der Familie wie ein Haushund. Es blieb ai... in durchaus zahmcS Haustier, nachdem es weiter bcrangewach- scn war. Der Forstmann hielt es aber doch letzt kür ange­bracht, dem jungen Elch zu seinem zweiten Geburtstag die Freiheit zu schenken.

** Sturm vor Gibraltar Fischereifahrzeuge unter ge­gangen. Ein außerordentlich heftiger Sturm in der Straße von Gibraltar machte den Verkehr zwischen Gibraltar, Algeciras. Cents und Tanger unmöglich. Wie Agenzia Ste­fan! aus Madrid meldet, sind dem Unwetter neun Fischerei­fahrzeuge zum Opfer gefallen. Eines wurde durch eine im Netz an Bord gezogene Mine vernichtet. Auch vor der spa­nisch-marokkanischen Küste wütete der Sturm äußerst heftig.

"" Aas gefährlicher Lage befreit. Bor einigen ^agen wollte ein Arbeiter einer Bausirma den Königssee umgehen. Er geriet dabei in die Wände des Rinnkendl und konnte nicht mehr vor- noch rückwärts. Von eimm Schiff aus wurden seine Hilferufe gehört. Forstverwalter Fuchslech-^er von St. Barcholomä machte sich sofort auf. um dem Veistiegenen Hilfe zu bringen. Es gelang ihm. den etwa 15» m oberhalb des SeespiegelS Hängenden aus seiner gefährlichen Lage zu befreien.

das blieb dem Vater, für das sollte er nur sorgen. Eie brauchte keinen kleinen Fenin. Getraute sich der Herr Schwiegersohn nicht zu ihr. so würde sie eben zu ihm gehen. Klarheit mußte sein.

Hoheitsvoll trat Exzellenz in das Zimmer Fenins, das er in einem Hotel gemietet. Erstaunt sah Ulrich aus den Gast.

Sie wundern sich, daß ich Sie aussuche. Gern tue ich es gewiß nicht", begann Exzellenz.Aber für mein Kind ist mir nichts zu schwer."

Ich verstehe Sie nicht, Exzellenz", erwiderte der Angeredete kühl.

Sie haben alles verloren. Wie wird sich die Zukunft meiner Tochter gestalten?" Das klang schneidend.

Exzellenz, meine Frau und mein Kind sind meine Sorge. Im übrigen habe ich für alle Fälle eine größere Summe für Johanne hinterlegt."

So. ja", meinte die Dame etwas verwirrt von dieser Antwort. Sie hatte einen Verzweifelten erwartet der dankbar ihre Hilfe suchen würde."Jedenfalls steht meiner Tochter mein Haus zur Verfügung, wenn sie es ablehnen sollte, mit Ihnen weiterzuieben."

Fenin wurde blaß.Hat Johanne Ihnen geschrieben, daß sie von mir fort will?" fragte er tonlos.

Rein, ich habe noch keine Rachricht von ihr. obwohl ich ihr gleich das Unglück meldete. Ich dachte nur. wenn sie wie ich ..

Ulrich unterbrach sie.Johanne wird mir helfen." So bestimmt, so sicher klang es .daß Exzellenz mühsam ihre Vornehmheit bewahrte.

Meine Tochter ist immer nur ihrem eigenen Willen gefolgt, leider. Auch als sie heiratete. So mag sie denn jetzt tun. was sie für gut hält." Frau von Wenden nickte und rauschte hinaus.

Ulrich aber schrieb Johannen. Er bat sie. in dem kleinen Hause zu bleiben, bis er die notwendigsten An­ordnungen für den Reubau der Fabrik getroffen hätte.

(Fortsetzung folgt.)