Halbe Wahrheil

Es sind böse Zeiten für die Engländer. Da haben die plutokratllchen Machthaber an der Themse diesen Krieg an- gezettelt, durch den sie Deutschland vernichten wollten, und nun verläuft alles genau umgekehrt: nicht Deutschland wird vernichtet, andern England geht seinem Verderben entge­gen die verbrecherische Politik der plutokratischen Macht­haber an der Themse schlägt ihre eigenen Urheber.

Bei dieser Sachlage hat es der britische amtliche Nach­richtendienst schwer. Günstiges kann er dem englischen Volk nicht vorsetzen (wenigstens nicht, wenn er bei der Wahrheit bleiben will) und Ungünstiges darf er nicht mewen, um die Stimmung nicht noch weiter herunterzu­drücken. Aus dieser Klemme hat er sich bisher dadurch her- auszuheifen versucht, daß er entweder die Wahrheit ver­heimlichte, oder daß er unangenehme Nachrichten zurecht- srisierte, deutlicher gesagt, daß er schwindelte. Auf die Dauer kommt man damit aber natürlich nicht weiter. Lügen haben bekanntlich kurze Beine. Eine Nachrichtenpolitik, die aus Verschleierung und Schwindel aufgebaut ist, muß einmal zusammenbrechen. Das hat man allmählich auch in London eingesehen und man sucht daher jetzt nach einer anderen Me­thode. Nicht etwa, daß man nun die Wahrheit sagte bei­leibe nicht. Das würde der ganzen Tradition der britischen Nachrichtenxolitik zuwiderlaufen. Aber man sieht sich nun genötigt, wenigstens T e i l g e st ä n d n i s s e zu machen. Und das ist uxnigstens etwas. Daß sogar solche Teilgeständ­nisse als Sensation wirken, zeigt, wie falsch die britische Oessentlichkeit bisher unterrichtet worden ist-

Ein derartiges Teilgeständnis ist die amtliche britische Meldung, daß die Handelsschiffahrt im Monat April d. I-, eine halbe Million Tonnen Schiffsraum durch feindliche Einwirkung verloren habe. In Wirklichkeit war der Ver­lust zwar doppelt so groß rund eine Million Tonnen aber ichon das Eingeständnis der Hälfte erregte peinliches Aussehen, obwohl man die Oessentlichkeit schon seit Tagen schonend daraus vorbereitet hatte. Man hat auch verschie- dene Ablenkungsmanöver versucht, indem man das alte Märchen von riesigen deutschen Verlusten in Norwegen wie­der auswärmte, trotzdem aber ist die britische Öffentlichkeit bestürzt über das Eingeständnis vom Verlust einer halben Million Tonnen, das noch um über die Hälfte hinter der Wirklichkeit zurückbleibt.

Wie scharf ist der Gegensatz der britischen Nachrichten­politik mit ihrem unsicheren Hin und Her, ihrer Lügen- und Vernebelungspolitik zu der klaren Linie, die das Ober­kommando der deutschen Wehrmacht auch in seiner Nachrichtenpolitik einhült- Die OKW-Berichte ent­halten die Wahrheit. Das weiß man heute nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen Welt. Sogar die uns feindlich oder mißgünstig gesinnte Welt erkennt an, wenn auch ungern und häufig ungewollt, daß man sich auf die Berichte des Oberkommandos der Wehrmacht unbedingt ver­lassen kann. Die britische Nachrichtenpolitik ist noch weit, sehr weit davon entfernt, dem britischen Publikum die Wahrheit zu sagen; immerhin ist es wertvoll, daß sie in einem Fall wenigstens die halbe Wahrheit eingestanden hat. Eine Wirkung hat diest Methode übrigens bereits gehabt: die Angaben der britischen Admiralität über die Schifssverluste lösten den larüm Ruf der Öffentlichkeit aus, künftig dieganze Wahrheit" prompt und offen be­kanntzugeben. Ein Leitaufsatz der Londoner ZeitungEoe- ning Standard" kritisiert in diesem Zusammenhang scharf den englischen Informationsdienst. Auch dieEoening News" greifen den englischen Amtsschimmel, der sich an Dummheit und Faulheit selten mehr übertroffrn habe, als mit seiner Geheimniskrämerei bezüglich der Schiffsver- kustc, heftig an.

Ob diesem Ruf nach derganzen Wahrheit" Folg« ge- geben wird? Wohl noch nicht so rasch, denn Englands maß­gebende Männer haben zurzeit andere Sorgen. Sie müssen sich nämlich dafür einsetzen, daß die Schulen für die Söhnchen der Plutokraten erhalten bleiben! Im britischen Unterhaus gab es dieser Tage eine außerordentlich erregte Schuldebatte, über die man auch das ist für die englische Nachrichtenpolitik bezeichnend aus den Londoner Massen­blättern 'o gut wie nichts erfuhr; nur derManchester Guardian" berichtet jetzt ausführlich darüber. Man erfährt aus diesem Bericht allerlei bemerkenswerte Dinge, vor allem, daß die jetzige britische Regierung mit allen Mitteln be- strebt ist den Kastencharakter des englischen Erziehungssy- stems aufrechtzuerhalten. Es handelte sich dabei um einen Gesetzesantrag des Erziehungsamtes, der dre alten englischen Aristokratemchulen wie Eton, Haarow, Rugby ulw. vor dem Bankerott retten will. Sie sind sämtlich in große Schwierig­keiten gekommen, da ein sehr erheblicher Teil ihrer Schü- ler nach Kanada und Australien verschickt wurde Während maßgebende britische Erzieherkreise verlangten, daß die Re- gierung diese Gelegenheit zu einer gründlichen Reorganisa- tion des britischen Schulwesens benutzte, stellte sich das Ka­binen Ehuryi.u uu> u<n es komme vor allem

daraus an, die traditionellen Schulen zu erhalten und ihnen über die augenblickliche schwere Krise hinwegzuhelsen. Die Debatte war teilweise außerordentlich erregt Der Labour Abgeordnete Cove erklärte:Ich muß heftig dagegen prote­stieren. daß die Regierung, in der Vertreter der Labour Party sitzen, mitten in einem Kriege, der angeblich zur Ret tung der Demokratie geführt wird, kein höheres Ziel kennt als unsere Plutokratenschulen zu koiüervieren Der Sprecher des Unterhauses, der selbst einer derartigen Schule ent­stammt, versuchte durch eine parteiische Geschäftsführung eine allzu weitgehende Kritik an den Aristokratenschulen zu verhindern und geriet dabei in mehrere schwere Konflikte mit Abgeordneten, die sich diese Terrorisierung nicht gfal len lassen wollten. Schließlich setzte der plutokrati'che Flüge« des Unterhausts seinen Willen durch, da auch die der La- bour-Party angehörenden Minister sich aus die Seite der Vertreter des plutokratischen Schulsystems stellten.

Also das sind dieSorgen" der briti'chen Machthaber Kein Wunder, daß sie da nicht die Zeit haben, sich um den amtlichen Nachrichtendienst zu kümmern und dafür zu sor­gen, daß das Volk über die Schifssverluste dieganze Wahr­heit" erfährt. Und das Ganze nennt sichDemokratie"!

Insel M?os besetzt

kühner Zugriff deutscher Truppen.

LNB Berlin, 12. Mai. Deutsche Truppen haben in küh­nem Zugriff die Insel Milos beseht. Die Besatzung der In­sel wurde vollständig überrumpelt, wobei 118 Engländer «ad 200 Kreter gefangengenommen wurden-

Die Jnlel Milos liegt am Südrani» der Kykladen- Gruppe und ist von der Rordwest-Ecke von Kreta nur 120 Kilometer entfernt

Flottenvorftoh auf Venghafi abaewiefen

Der itnlierrisch« «ehrmnchtvbericht

Rom, 12. Mai. Der italienisch« Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut:

»Da« Hauptguortier der Wehrmacht gibt bekannt: In Rordafrika Artlllerietäligkeit im Raum von Tobrvk. In der Nacht zmn 11. haben feindliche Flotteneinhetten einen Bombardierungsversuch gegen Benghafl unternom­men. Vas sofortige Eingreifen unserer Süstenbalterlen und deutscher Bomber ha» den feindlichen Flottenverband zum Rückzug gezwungen. Drei Einheiten wurden von Bomben schweren Kalibers voll getroffen.

In OstasrIka ha, der Feind im Abschnitt von Amba Alagl mit starken Kräften angegriffen, wurde aber überall glatt obgewiesen."

Volttreffer auf britische Kreuzer

Einzelheiten zu dem Angriss aus Floklenverband.

In Ergänzung zu den im italienischen Wehrmachtsbe­richt am Sonntag gemeldeten Angriffen italienischer Luft­streitkräfte auf einen britischen Flottenverband bringt der italienische Rundfunk nachstehende Einzelheiten: Ein ita­lienisches Aufklärungsflugzeug sichtete am Nachmittag des tl). Mai zwei Kreuzer und drei Zerstörer westlich von Kap Ferro (Algerien), die anscheinend zu der Bedeckung des am 8. Mal angearisfenen britischen Geleitzuges gehört hatten und nach dessen Ueberaabe an britische' Einheiten, die von Alexandrien entgeqenkamen, mit westlichem Kurs an ihren Stützpunkt zurückkehrten. Tiefhänaende Gewitterwolken und dichter Dunst hinderten die Sicht. Trotzdem grift ein Verband italienischer Kampfflugzeuge im Tielstug die bri­tischen Seestreitkröfte an und erzielte aus einem Kreuzer einen Bombenvolltresfer. der den Kreuzer zum Stoppen zwang Am Nachmittag des 10 Mai griff ein doppelt '0 starker italienischer Verband von Kampfflugzeugen den britischen Flottennerband an, der in der Zwischenzeit nur eine geringe Strecke zurückqeleat hatte, was von dem schwe­ren Schaden zeugte, der ihm durch den ersten An-griff zu- gefügt war. In einem in noch aerinaerer stöbe a-->-k'"'-r-

ten Tiefangriff erhielt auch der zweite Kreuzer esnen Voll­treffer. Die drei Zerstörer eilten dem mit schwerer Schlag­seite verbleibenden Kreuzer zu Hilfe.

Bei Einbruch der Dämmerung lichtete ein zu Ausklä- rungszwecken eingesetztes Torpedoflugzeug den in sehr langsamer Fahrt befindlichen britischen Flottenverband, der stark alif die algerische Küste zuhielt. Das italienische Flug­zeug wurde von zwei Gloster-Flugzeugen angegriffen, von denen eines von dem italienischen Torpedoflugzeug abge­schossen wurde, das ebenfalls Beschädigungen durch MG- Feuex der englischen Flugzeuge und durch das Flakleuer der britischen Schifte erlitten hatte. Während des Kampfes waren die britischen Schiffe entkommen.

Oie Abfuhr der Briten vor Benghasi

Die harte Abfuhr, die sich ein englischer Flottenvervanr bei seinem Angriff auf Benghasi geholt hat, zeigt, ein wie wach'ames Auge die deutsche Luftwaffe aus die Stützpunkte und rückwärtigen Verbindungen im Hinterland der deutsch- italienischen Front in Nordafrika hat. Die schnelle und wirksame Art, mit der hier deutsche Sturzkampsflieaer den Angriff des britischen Kreuzer- und Zerstörerverbandes parierten, kann als ein Schulbeispiel aktiver Küstenoertei- digung durch Luftftrertkrafte gelten.

Schwere griechische Schiffsopfer

Wie das griechische Heer die Flucht der englischen Ex­peditionsarmee unter 'chweren Verlusten decken mußte hat sich auch die griechische Flotte bei der Einschiffung der Bri­ten opfern wüsten Wahren*- die englischen Flottenelnbei- ten den Schutz der eigenen " ansvorte erst aus hoher See übernahm mußten, die a-" cken Kriegsschiffe im Brenn­punkt der deutschen Lutz iiffe die Einschiffung 'n den Häfen selbst sichern Hierin-, büßte die griechische Flotte durch Versenkung einen Panzerkreuzer, drei Zerstörer und sieben Torpedoboote bei einem Gesamtbestand von zwei Panzerschiffen, zehn Zerstörern und dreizehn Torpedo­booten ein

Iraks Kriegsminister in Ankara

Lebhafter Meinungsaustausch.

Istanbul, 12, Mai. Der Aufenthalt, des irakischen Kriegsministers in Ankara ist dort Gegenstand eines leb­haften Meinungsaustausches in diplomatischen Krstzen Der Kriegsminister des Irak traf mit einer ganzen Reihe türkischer Persönlichkeiten zulammen, denen er die Lage in ieinem Heimatland au-einanderietzte Es heißt, daß die Darlegungen des Kriegsm.nisters tiefen Eindruck gemacht haben. Eine Zusammenkunft zwischen dem Krieasminister des Irak und dem britischen Botschafter Hugellen fand dagegen bisher nicht statt, obwohl sich der britische Bot- tchaster wie es heiß, '--im- um eins lotche bemühte.

Die arabische Bewegung

Neuer Aufruf des Großmufki.

Beirut, 12. Mai. Der Großmufti von Jerusalem hat in einem Aufruf die Hinterlist und Gemeinheit der imperialisti­schen Politik Englands gebrandmarkt. In dem Aufruf heißt es u a., daß 220 Millionen Mohammedaner durch die im­perialistische Tyrannei Englands unterdrückt würden. Der Großmufti fordert deshalb alle Gläubigen zum heiligen Krieg gegen England aus.

Nachrichten, die aus allen Teilen Syriens eintresfen, besagen, daß die Zahl derer, die sich als Freiwillige zu den irakischen Fahnen melden immer größer wird. In Palästina und Transiordanien versu­chen die englischen Behörden mit allen Mitteln, die Sympa­thiebewegung der Araber zu unterdrücken, beionders in Pa­lästina häuft sich die Zahl der willkürlichen Verhaftungen. U. a. wurden etwa 100 junge Araber in die englischen Ker­ker geworfen, weil sie unter dem Verdacht stehen, mit dem Großmufti von Jerusalem zu sympathisieren.

Wachsende Unruhe auch in Indien.

Schanghai. 12. Mai. Einer Meldung aus Kalkutta zu­folge hat die Nachricht von der Erhebung des Irak und die Unterstützung dieser Bewegung durch die anderen ara­bischen Völker die Unzufriedenheit in Indien gewaltig ge­steigert. Der rücksichtslose britische Angriss auf die Unab­hängigkeit des Iraks habe überall große Entrüstung her­vorgerufen. Wie gefährlich die Stimmung gegen England ist, bewiesen die ausgedehnten antibritischen Kundgebun­gen und die Streiks, die von der englischen Polizei nur mit Waffengewalt unterdrückt werden können. Die britische Re- gierung habe die Gefahr erkannt und versuche durch neue Versprechungen an die Inder der Lage Herr zu werden. Der Vizekönig Lord Linlithgow habe den als Freund Eng­lands bekannten Ministerpräsidenten von Bengalen. Fazal Ul Haq zur Einleitung einerVermittlungsaktion" zu sich n-ach Simla gerufen. Geplant sei die Einberufung »iner Konferenz der verschiedenen politischen Richtungen in In­dien, in der über die Zusammensetzung derkünftigen" indischen Regierung beraten werden solle. Wie es 'n der Meldung aus Kalkutta heißt, werde der Plan des Vize­königs in indischen Kreisen offen als neues britisches Ma­növer bezeichnet, das nur dazu dienen solle, die Inder aufs neue hinters Licht zu sichrem ganz so, wie es während des Weltkrieges der Fall war.

^.egswirtschaftsmatznaymen des Irar.

Lie irakische Regierung hat im Rahmen der Kriegswirt­schaft verschiedene Maßnahmen ergriffen, um den gegen­wärtigen Preisstand aufrechtzuerhalten So hat sie, wie aus Bagdad berichtet wird beschlossen, große Mengen der ver­schiedensten Erzeugnisse aufzukaufen bezw zu requirieren, um Spekulation und Hamsterei zu verhindern.

Die Mohammedaner gegen England aufgerufen.

Die Bagdad« Presse vom 10. Mai veröffentlicht einen Hirtenbrief, unterzeichnet von bedeutenden Ulemas der mo­hammedanischen Well, in dem der heilige Krieg gegen Eng­land ausgerufen wird und die Mohammedaner aufgeforderl werden, die irakische Sache zu unterstützen. Die Jahrgänac 1916 und 1918 sind unter die Waffen gerufen worden.

Boykott in allen arabischen Ländern.

Teheran, 12. Mai. In allen arabischen Ländern ist, wie rus Bagdad gemeldet wird, eine umfassend» Boykottbewe­gung gegen britische Waren ausgebrochen.

Der Führer empfing Admiral Darlan

Berlin,. 13. Mai. (Eig. Funkmeldung.) Der Führer emp­fing in Gegenwart des Reichsministers des Auswärtigen den Vizepräsidenten des französischen Ministerrats, Admiral Darlan.

Unerträgliche Hitze in Syrien

Beirut, 12. Mai. Syrien wird gegenwärtig von einer großen Hitzewelle heimgesucht. So wurden am Montag Tem­peraturen bis zu 50 Grad Celsius gemessen. Zahlreiche Per», sonen bekamen Hitzschläge und mußten in die Krankenhaus« geschafft werden. Man glaubt, daß durch die Hitze die irakisch- britischen Auseinandersetzungen in der Wüste beeinflußt werden.

Scharfe Abrechnung Ganöh.s

Indien verfällt immer mehr dem Elend.

Kabul, 12. Mai. In einem äußerst scharfen Kommentar hat Gandhi, hier eingetroffenen Meldungen zufolge, in der indischen Presse auf die letzte Rede des briti'chen Indienmi­nisters Amery geantwortet. Amery, lo schreibt Gandhi, habe nicht nur die wahre Lage Indiens verheimlicht, sondern auch die Tatsachen verdreht. Wenn er behaupte, England habe Indien den Frieden und Wohlstand gegeben, so hake er wahrscheinlich die letzten schweren Zwilchenfälle schon wie­der vergessen. Die sogenanntenunabhängigen provinzia­len Regierungen" seien dort,, wo es überhaupt welche gab, nur ein Scheingebilde. Die englische Herrschaft habe Indien zugrundegerichtet.

Amery beleidige und beschimpfe die indische Intelligenz, wenn er erkläre, die einzelnen indischen Parteien müßten sich einigen, denn die traditionelle englische Politik gehe daraus hinaus, diese Einigung zu verhindern, die Uneinigkeit der Parteien werde solange dauern, wie die britische Herrschaft in Indien, denn wenn diese Herrschaft einmal aufhöre, wür­den sich die Parteien einigen. Amery lüge, wenn er be­haupte, der Kongreß wolle alles oder garnichts. Das Ge­genteil sei durch das Angebot von Puna bewiesen, in dem eine beschrankte Redefreiheit gefördert worden lei. Geradezu lächerlich leien die Behauptungen Amerys hinsichtlich des sogenanntenWohlstandes" Indiens, die große Masse des indischen Volkes verfalle immer mehr dem Eiend, weil In­dien von den Engländern erwürgt werde.

Schwere Kämpfe in Daziristan.

Kabul. 12. Mai. Schwere- Kämpfe spielen sich zurzeit zwischen einer starken englischen Kolonne und Angehöri­gen des Stammes Mahsud in Rajmak Narai in Mittel-Wa- ziristan ab. Aus Seiten der Engländer sind bereits zahl­reiche Opfer zu beklagen Auch in der Gegend von Banu und Tochi entfalten die Waziren lebhafte Tätigkeit.

Verbandsplatz in Norvafriko beschoss-,:.

In den frühen Morgenstunden unternahm ein britischer Hurricane-Flugzeua einen Angriff auf den Luftwoffen-Ver- bandsplotz Ain el Gazale in Nordafrika Obwohl der Ver­bandsplatz und die einzelnen Zelte durch große weithin sicht­bare rote Kreuze gekennzeichnet waren, wurden leine An­lagen von dem feindlichen Jäger beschossen Es gab einige Verletzte Dies ist weiter ein Beispiel dafür, daß die Englän- der sich über alle internationalen Vereinbarungen hinweg- ietzen und rücksichtslos gegen jedes Gefühl der Humanität ihre Kriegshandlungen unternehmen

Lustjchuhraum wird Munitionswerkstatt.

Nach einem Bericht desDaily Mirror" soll einer der größten öffentlichen Luftlchutzräüme eines Londoner Vor­orts in eine Munitionswerkstatt verwandelt werden. Die bisherigen Benutzer des Luftichutzraumes haben heftig pro­testiert und ihre Klagen dem Bürgermeister oorgetragen. Das Blatt meint jedoch lakonisch:Sie werden schon irgend eine andere Unterkunft finden, denn die Waffenproduktion­geht selbstverständlich vor " Diese Maßnahme ist ein Zeichen dafür, wie groß die Zerstörungen in den Rüstungswerken von Großiondon sind Denn sonst hätte man doch wohl eine andere Lösung vieler Fraae finden können.