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Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

Amtsblatt -es Kreises Calw für Neuenbürg un- Umgebung Sirkenfelöer-, Calmbacher- un- Herrenalber Tagblatt

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Neuenbürg. Samstag den 10. Mai 1941 SS Jahrgang

Schwere Tag- und Nachtangriffe gegen England

Versorgungshafen Hulk und Lndustriewerke i« den Midlands mit guter Wirkung o -tbardiert Angriffe des Feinde» auf Nordweftdeutfchland, vor allem auf Hamburg und Bremen

Berlin, g. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Lin Unterseeboot unter Führung des kapikänleuk nants kuppssch versenkte im Nordatlamtik aus einem stark gesicherten Geleitzu« vier Handelsschiffe mit zusammen über ro voo VRT.

Die Luftwaffe bombardierte in der letzten Nacht den versorqungsbafen hüll mit guter Wirkung Zn Dockanla gen. Lagerhäusern und Getreidespeichern breiteten sich Kroßseuer zu einem weithin sichtbaren Flammenmeer aus Bombentreffer aller Kaliber in Zndnstriewerken In den Midiands, besonders In Nottingham. sowie In hafenanta gen in Südengland riefen schwere Zerstörungen hervor.

Kampfflugzeuge griffen kn Südongland In kühnen Tief angrifsen ein großes Werk der Flugrüstungsinduskrie und einen Flugplatz mit besonderem Erfolg an

Zm Seegebiet vor der englischen und schottischen Ost­küste vernichteten Kampfflugzeuge ein Handelsschiff von 8000 BAT und beschädigten sechs andere große Schisse so schwer, daß mit weiteren starke« Verlusten gerechnet wer de« kann.

Bei Vorstößen gegen die britische Südküste schossen ger am gestrigen Tage sieben britische Zagdslugzeuge ab und vernichteten ein feindliches Schnellboot durch Beschuß mit Bordwaffen; die Besatzung wurde vom deutschen See nottüenst gerettet Zn den beiden letzten Büchten gelang es vier britische Flugzeuge über feindlichem Gebiet abzu schießen Deutsche Zerstörer und Sturzkampfflugzeuge schossen im Miltetmeerraum drei britische Zagdslugzeuge vom Muster hurricane ab.

Za Nordatriko beiderseitige Artillerie- und Spähtrupp tätigkeit vor Tobruk verlor der Feind ein Kampfflugzeug vom Muster Bristol Vlenheim im Lustkamps.

Der Feind mors in der letzten Nacht mit stärkeren Kräften Spreng und Brandbomben aut verschiedene Orte des nordwestdeutschen Küstengebietes vor ollem aus Ham bürg und Bremen Neben einigen industriellen Schäden entstanden Zerstörungen hauptsächlich in Wohnvierteln Oie Verluste der Iivilbeoölkeruna am Toten und Verletzten Und beträchtlich Ein,eine feindliche Fluqzeua« dranaen an der Reichshauptstod» vorbei bis ln die Geaend von Vosen oor. Nachtjäger und Flakartillerie schoflen eff der anarei lenden Flugzeuge ab.

Die Geiamtverluste des Feindes am 7. und 8. Mai be tragen damit Z9 Flugzeuge von diesen wurden 2V Flug ;euge am Luftkamps 12 durch Nachtjäger vier durch Flak artlllerie zwei durch Minensuchboote und eines durch Ma rineortillerie abaesckossen Während der gleichen Zeit gingen 22 eigene Flugzeuge verloren

Bei Aufktärungsslüaen über England zeichneten sich zwei Besatzungen besonders aus: 1 Oberleutnant Matzet. Oberleutnant Wenzel Oberfeldwebel Schmidt. Unteroffizier Höfs und 2 Oberleutnant Hofmann, Unteroffizier Hofs- mann Oberaefreiker Netz Oberaesreiter Lkrowski.

Am 1 Mai führte ein Kampfflugzeug unter Oberteut- nam Heinrichs mit Feldwebel karsch. Feldwebel Zqener und Gefreiter Mandat unter schwierigen Bedingungen eine« kühnen nnd erfolgreichen Angriff auf die Torpedo­fabrik in Bortland weymoukh durch "

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Nachi für Nachi

Immer neue schwere Angriffe aus England.

Ueber die Angriffe der deutschen Luftwaffe aus Eng­land kn der letzten Nacht gibt das britische Luftfahrtmini­sterium folgenden Bericht aus:Schwere feindliche Luft­

angriffe wurden in üei biach, zum .zieiloa im Webtet ves humber und zwei Bezirken In den Nortb Midlands durch- qeführt Im humber Gebiet entstand betrncbNicher Scha­den Nach varlieoenden Meldungen sind d-e Verluste an Menschenleben wahrscheinlich lehr schwer Auch in einem Bezirk der North Midlands würde gewaltiger Sachschaden nnaerichtet

Angriffe wurden außerdem auf eine Stadt an der Nordküste ausgekiihrt Auch in anderen Gebieten wurden Bomben abqeworsen vor allem in Südostenaland ein­schließlich London wo der Angriff an einigen Stellen sehr schwerwiegend war"

Liverpoo'ein einziges Nu'nenfetst"

Liverpool hat In der Nacht zum 8 Mai den siebenten Angriff innerhalb einer Woche erlebt Die Hosen- und Zn- dustrieviertel haben schwer gelitten und bilden nach Mel­dungen amerikanischer Beobachterein einziges Ruinen- selb".

Die Grobbrände in den Anlagen der Getreidesilos, in den Vieh- und Umschlaghäfen und den Schlachthäusern die sich bei dem starken Wind mit großer Schnelligkeit ausbrei­teten. haben in den Lebensmittellaaern Liverpools beträcht­liche Verheerungen onaerickitet.

Wieder Bomben auf Wohnviertel

Krankenhäuser getroffen. D4e Angriffe auf Bremen und Hamburg.

DNB Berlin, 9. Mai. In der Nacht zum 9. Mai flogen stärkere englische Luftstreitkräfte m Nordwest- und Nord- deuffchland ein Die angreifenden englischen Verbände wur­den von der starken deutschen Abwehr wirksam gefaßt und zersprengt, wobei II feindliche Flugzeuge durch Nachtjäger und Flak abgeschossen wurden.

Zwei Städte in Nordwest- und Norddeutschland wur­den angegriffen, wobei wieder planmäßig dicht besiedelte Wohnviertel im Stadtzentrum mit Spreng- und Brandbom­ben belegt wurden In Bremen wurde eine Kinderklinik getroffen eine Frauenklinik in Brand gesetzt und im Städ­tischen Krankenhaus der Operationssaal durch Treffer zer­stört. Mehrere Personen fielen den britischen Bomben zum Opfer. Ferner wurde durch Volltreffer in einem Gefange­nenlager eine Anzahl Kriegsgefangener getötet und ver­wundet Das Schwergewicht des Angriffes aufhamburg lag gleichfalls auf Wohnvierteln. Auch hier sind durch Zer­störungen an Wohnhäusern und durch Bombentreffer in ein Arbeitslager Verluste an Menschenleben zu beklagen.

Die weitere Umgebung der Reichshauptstadt wurde von einzelnen englischen Flugzeugen berührt, ohne daß jedoch Bomben abgeworfen wurden.

Zwei Flugzeuge ln der Nordsee abgeschofsen.

DNB Berlin, 9 Mai. Deutsche Minensuchboote und Marine-Artillerie schossen am 8. Mai in der Nordsee zwei feindliche Flugzeuge ab

Vöhr Generaloberst

Für Verdienste im SLdostfeldzug.

DNB. Berlin. 9. Mai. In Anerkennung hervorragen­der Führung-verdienste im Südostfeldzug wurde der Chef der dort operierenden Luftflotte, General der Flieger Löhr. zum Generaloberst befördert, sein Chef des Gene­ralstabes. Generalmajor Korten, mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausqezeichnet.

Nr. l«»

DkS MHekrn Mer Sieg im Westen

Die deutsche oberste Führung im Feldzug 1940 in Frankreich und der Schlief.n-Plan.

Von Reichsarbeitsführer Reichsleiter Konstantin Hierl.

Der nachfolgende Aussatz des Reichsarbeitsfüh­rers Reichsleiler hierl bietet der deutschen Oeffent- lichkeit zum ersten 21 e einen umfassenden Ein­blick in die strategischen Dläne des Führers während des Feldzuges 1S4l> ln Frankreich. Besondere Auf- merksamtest verdienen die Darstellungen des Ver­fassers, der vor dem Zeltkrieg Lehrer für Kriegs- geschichte und Oper onslehre an der banerischen Kriegsakademie und im Weltkrieg Keneralstabschef eines Armeekorps war, weil sie den Ablauf des Feldzuges im Wesken mit dem viel besprochenen Schliesfen-Plan" in Vergleich sehen.

l.

NS6. Der siegreiche Feldzug 1940 in Frankreich wird in manchen Erörterungen immer noch mit dem viel genann­tenSchlieffen-Plan" in Awammenhang gebracht.

Eine Klärung der Frage, inwieweit wiche angeblichen Zusammenhänge tatsächlich ftattgefunden haben, erscheint daher zum Jahrestage der Feldzugseröffnung (10. Mai) an­gebracht.

Worin bestand derSchlieffen-Plan"?

Bei demSchlieffen-Plan" handelt es sich um die letzte große Denkschrift des Generalstabschefs vom Dezember 1905. ^>ie er vor seinem Ausscheiden aus dem Amt gewissermaßen als militärisches Vermächtnis «'einem Nachfolger hinterließ

Schüeffen legte seiner Denkschrift den Einsatz des ge­samten deutschen Feldheeres im Westen.gegen die Franzosen und eine englische Expeditionsarmee zugrunde und setzte da­bei erheblich mehr deutsche Kräfte in Rechnung, als damals im ganzen tatsächlich vorhanden waren. '

Bei demSchlieffen-Plan" handelt es sich somit weni­ger um einen streng aus dem Boden der Wirklichkeit auf­gebautenOperationsplan", als vielmehr um eine opera­tive Studie, in der es Schüeffen darauf ankam. seine Grund­gedanken für einen gegen Frankreich zu führenden An­griffsfeldzug herauszustellen, nämlich: Umgehung der star­ken französischen Festungsfront VerdunBelfort durch Bel­gien. scharfes Ztffammenfassen der deutschen Hauptkraft auf dem tiefgegliederten Nordflügel, Herbeiführung der Ent­scheidung durch weit ausholende Umfassung des feindlichen linken Heeresflügels.

Noch stärker als in dieser Denkschrift von 1905 tritt eine bestimmte lehrhafte Tendenz Schlieffens in seinen später verfaßten, bekannten kriegsge«chichtlichenCannae"-Studien in die Erscheinung, in denen sich Schüeffen häufig über die tatsächliche kriegsgeschichtliche Lage frei hinwegsetzte, um seine LehreVernichtung durch Umfassung" bis zur Einseitigkeit zu betonen.

Schlieffens Nachfolger als Generalstabschef, General­oberst von Moltke, übernahm für den Heeresaufmarsch und den Operationsplan 1914 wohl im allgemeinen die Idee des Schüeffen-Planes". Er konnte aber die Grundgedanken Schlieffens nicht bis zur äußersten Folgerung sich zu eigen machen, er besaß nicht das felsenfeste Vertrauen zu der Richtigkeit des Schlieffenschen Feldzugplanes, konnte aber auch nicht zu einer grundsätzlich anderen Operationsidee den Entschluß finden.

Die kriegsgeschichtliche Kritik nach dem Weltkriege hat dargelegt, daß 1914 derSchlieffen-Plan" alle Aussicht ge­habt hatte, zu gelingen, und daß der deutsche Angriff nur deshalb nicht zum Ziele führte, weil der operative Grund­gedanke Schlieffens schon beim Heeresaufmarlch stark ver­wischt und ohne Folgerichtigkeit mit halbem Herzen durch­geführt wurde.

Auch den feindlichen Generalstäben war derSchlieffen- Plan" und seine kriegsgeschichtliche Beurteilung nach dem Weltkriege selbstverständlich bekannt Diese Kenntnis scheint nun entscheidenden Einfluß auf die Erwägungen und Ent­schlüsse der feindlichen obersten Heeresleitung 1940 ausge­übt zu haben. Man erwartete offenbar, daß enffprechend dem Grundgedanken des Schüeffen-Planes der deutsche Hauptangriff mit dem Schwergewicht der Kraft auf dem Nordflügel in der Absicht zu umfassen, also im Raume nörd­lich der Maas-Sambre-Linie LüttichMaubeuge erfolgen werde.

Die Kräftegruppierung des Feindes: Schwerpunkt aus dem linken, an die Kanalküste angelehnten Heeresflügel, hier Einsatz der besten Divisionen und fast aller motorisier­ten Verbände, läßt darauf schließen, daß der Feind tatsäch­lich ein deutsches Verfahren nach einem erneutenSchlief­fen-Plan" vermutete Die feindliche Führung aus diese ziemlich naheliegende Vermutung zu bringen, bezweck­ten auch Nachrichten, die die deutsche Wehrmachtleitung dem feindlichen No^r^i't-ntii-'nst in die Hände spielte um den Feind irrezuführen Denn der Führer und Oberste Be­fehlshaber hatte sich im Frühjahr 1940 snlfchlosjen, ganz anders zu verfahren.

Der Plan des Führers.

Der Schwerpunkt beim deutschen Aufmarsch lag nicht wie beim Schlieffen-Plan auf dem Nordllüael. son­dern bei der mittleren Heeresgruppe

Die Operationsidee des Führers wa: nicht wie bei Schüeffen Umfassung des feindlichen linken Flügels modern Durchbruch zwilchen Namur und dem Nord­rand der Ardennen in Richtung aus die obere Somme.

Der Führer hat vielen Entschluß gesoßt weil nie Aus­sicht bestand mit Vielem Verfahren den Feind zu üver­rat chen und in wirksamster Richtung zu treffen Gelang es. dank der Ueberraschung den Maasüberoang In der »ow Führer in Aussicht genommenen Gegend von Sedan zu erzwingen und lm Zusammenhang damit die westlich Montmedy wesentlich schwächer ausgebaute Verlävzeruno der Maginotünie zu durchstoßen io bestand die Aussicht den feindlichen linken Heeresflügel, aus dessen beabsichtig­ten Vormarsch nach Belgien bestimmte Anzeichen deuteten abzuiprengen und unter Abdrängung an die Küste vernich­tend zu schlagen.

Angesichts der großen Erfolgsaüssichten beschloß der Führer die lehr großen Schwierigkeiten, die das bewaldete Bergland der Ardennen und das tief eingeschnittene Maas­tat südlich Namur der Bewegung namentlich motorisierter Verbände bot, in Kauf zu nehmen und durch sorgfältige Vorbereitungen möglichst abzuschwächen.

Enkiprechenv den Wellungen des Führers trat das deutsche Westheer am 10. Mal 1940 zum Angriff an. Die Heeresgrilvn» A bei b-r de^ Schwerpunkt der Gesamt­

operalion tag. war angewiesen, mtl .dem . möglichst rasch oorzutreibenden rechten Flügel den Maasüvergang im Ab­schnitt Namur (einschließlich)-Mouzon zu erzwingen, wei- terhln die befestigte französische Grenzstelluna zu durch­brechen und gegen die allgemeine Linie Nivelles l20 km südlich Brüssel)Laon anzugreifen. Mit ihrem linken Flü­gel hatte die Heeresgruppe den Angriff des Gelamtheeres gegen feindliche Angriffe aus südlicher oder südwestlicher Richtung zu decken.

Vor der Front der Heeresgruppe hatte als stählerne Spitze des Durchbruchkeiles eine aus motorisierten Ver­bänden gebildete Armeegruppe gegen und über die Maas in Gegend Sedan oorzustoßen.

nördlich der Heeresgruppe A hatte die Heeresgruppe B mit Schwerpunkt auf dem Südflügel die holländisch-bel­gischen Grenzbefestigungen zu durchbrechen und in west­licher Richtung anzugreifen.

Für die Verteidigung der Maasübergänge nördlich Lüttich und als Eckpfeiler der Stellung hinter dem Albert- Kanal belaß das neuzeitlich gebaute sehr starke Werk Eben-Emael nördlich Lüttich entscheidende Bedeutung Der Führer beschloß deshalb, dieses Werk in einem überfall­artigen Angriff durch besondere Verbände, der Luftwaffe und des Heeres in Besitz zu nehmen